Maximilianshütte-Eisenwerk-Gesellschaft GmbH


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Maximilianshütte-Eisenwerk-Gesellschaft GmbH: Maxhütte-Eisenwerk-GmbH: Hauptwerk Rosenberg


Allgemeines

FirmennameMaximilianshütte-Eisenwerk-Gesellschaft GmbH
OrtssitzSulzbach-Rosenberg (Opf)
OrtsteilRosenberg
StraßePostfach 1180
Postleitzahl92237
Art des UnternehmensHüttenwerk
AnmerkungenUrsrpung war um 1851 die Kommanditgesellschaft auf Aktien "T. Michiels, Henri Goffard & Co." Hier: Sulzbach-Rosenberg. 1900/1943: "Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte". 1995: "NMH Stahlwerke GmbH"
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 564] Informationen beim Besuch der Hütte 26.06.1988/07.06.2000/11.09.2002 [FAZ, 06.06.2002, S. 16] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3649]
Hinweise[Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 177]: Ansicht des Hauptwerks.
Denkmalpflege in strukturschwachen Regionen Probleme und Chancen; Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalspflege, Band 115; 11. Jahrestagung der Bayerischen Denkmalspflege 5.-6.Juli 2001 in Sulzbach-Rosenberg / Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München 2003. - ISBN 3-87490-730-9. -
Vertrieb Karl M. Lipp Verlag, Meglingerstraße 60, 81477 München
Die Seite 29-98 beziehen sich auf die Maxhütte. Die Dampfmaschinen werden in den Seiten 77-87 allein behandelt inkl. der Kondensationsanlage. Autor: Eberhard Lantz.
Generalkonservator Prof. Dr. Egon Johannes Greipl.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1341 "Hammereinigung" zwischen Amberg und Sulzbach, die insbesondere zur Hebung der Vormachtstellung Ambergs dient
1348 Die Sulzbacher Bürger werden mit dem Erzberg auf dem Eichelberg bei Rosenberg belehnt.
1354 Sulzbach tritt in Wettbewerb mit der Schwesterstadt Amberg
29.07.1366 Friedrich der Castner zu Rosenberg erhält das Recht, auf der Holzmühle einen Eisenhammer zu errichten und als Warenzeichen die "Rosen" zu führen.
1387 Amberg und Sulzbach schließen sich zusammen und beherrschen dadurch unter Einbeziehung des wichtigen Handelsplatzes Nürnberg durch die Erneuerung ihrer "Hammereinigung" von 1387 die gesamte Eisenerzeugung der Oberpfalz, die weit über Deutschland hinaus bis Frankreich und Ungarn vertrieben wird. Die Verbandserneuerung schafft it 64 Mitgliedern, under denen sich Hämmer in der Oberpalz betriebene Bürger befinden, und 77 Schienhämmer, die etwa 67% der vorhandenen Hämmer dieser Erzeugung umfassen, einen machtvollen Zusammenschluß des Oberpfälzer Bergbaues und der Eisenindustrie. Die vom Landesherrn bestätigte, 43 Artikel enthaltende Satzung regelt sogar die Normung des Eisens, das Führen von Warenzeichen, Kontrollrechte, Strafgewalt und beweist mit ihren Richtlinien zur Lohngestaltung, bezahltem Jahresurlaub usw. ein erstaunliches soziales Verständnis.
1387 Um 1387 gibt es wahrscheinlich in Rosenberg zwei Hämmer: bei der "Hammereinigung" unterzeichnen neben dem Hammer zur Holzmühle auch ein Peter Beheimb zu Rosenberg. Auch später werden zwei Hämmer bei Rosenberg erwähnt. Es treten bis 1738 neben der angesehenen Gewerkenfamilie Castner auch die Familien Alhart, Sauerzapf, Stibar, Erlbeck und Doles auf.
1394 Den Bürgern Sulzbachs werden die Erzgruben auf dem Neuberg an der Dornzeil übergeben
1432 Es wird eine neue Grube am "Viechtlberg" (Teil des unmittelbar südlich an das spätere Hüttenwerk angrenzenden Eichelbergs) aufgeschlossen
1526 Gründung einer "Gesellschaft des eysenhandels zu Amberg", die keine besondere Bedeutung erlangt
1569 Erneute Gründung einer Eisenhandelsgesellschaft der Stadt Amberg, die auch über Niederlassungen in Regensburg und Kelheim verfügt.
1738 Der Rosenberger "Hammer Philippsburg" (so 1703 nach dem regierenden Herzog benannt) muß (wahrscheinlich wegen Holzmangels) seine Produktion einstellen
1848 Gustav von Schlör regt in einer Eingabe "Die volkswirtschaftlichen Verhältnisse der Oberpfalz" an König Maximilian II. (1848-1864) den Plan an, die Schmiedeeisen-Erzeugung der Oberpfalz in einem vom Staate zu errichtenden Walzwerk zusammenzufassen, um den Holzkohlen-Hochöfen den Absatz zu sichern und dien Schienenbedarf wenigstens teilweise zu befriedigen. Seine Vorschläge werden jedoch zunächst verworfen, da es der Staatsreegierung offenbar an dem zur Durchführung eiens solchen Projektes benötigten Kapital mangelt.
12.10.1850 Télémaque Michiels (belgischer Konsul in München und Miteigentümer der "Collektiv-Gesellschaft T. Michiels & Cie" in Eschweiler-Aue) und Henri Goffard (führt Eisenbahnbauten in Bayern durch) regen bei der kgl. Staatsregierung die Errichtung eines Walzwerkes bei München auf Grundlage der oberbayerischen Pechkohle und des Roheisens aus den kgl. Hütten Bergen und Sonthofen an.
22.12.1850 Ein Fremder kommt in dem stillen Burglengenfeld an und trägt sich im Gasthof zur Post als Monsieur Télémaque Michiels ein. Der Gast zieht mitten im Winter durch Wälder und Höhen, forscht bei Bauern und Amtspersonen, fragt nach Zweck und Umfang der umliegenden Holzkohlenhochöfen und steckt viel mit dem Hofbesitzer Sulzberger im Sauforst und dem Apotheker Brenner in Burglengenfeld zusammen.
27.12.1850 Télémaque Michiels faßt in einem Brief an seinen Freund Henri Goffard nach Verviers seine Meinung über den Zweck seiner Reise nach Burglengenfeld und seine Eindrücke zusammen: " Enfin, je le répète, e'est un pays des loups et de sauvages, bon pour la fabrication de la fonte et du fer."
1851 Unter Mitwirkung zahlreicher bayerischer Geschäftsleute wird die Kommanditgesellschaft auf Aktien "T. Michiels, Henri Goffard & Co." (ab ca. 1855: Maximilianshütte) im Sauforst bei Burglengenfeld (Opf) gegründet. Michiels und Giffard erhalten je 75 Aktien bei einem Grundkapital von 600 000 fl. Sie sollen den Betrieb leiten. Durch seine unternehmerische Doppeltätigkeit übernimmt sich Michiels, denn Goffard ist nicht in der Lage, die Geschäftsführung wahrzunehmen, wenn Michiels' Anwesenheit in Eschweiler erforderlich ist. Zudem gibt es in Bayern keine für den Hüttenbetrieb ausgebildeten Arbeiter.
16.01.1851 Gesuch von Michiels an den König Maximilian II. zur Gründung eines Eisenwerks im Sauforst bei Burglengenfeld. Hier steht eine Roheisenmenge von jährlich 150.000 Zentnern zur Verfügung, das auf den umliegenden etwa 50 mehr oder minder kleinen Hochöfen mit Holzkohlenfeuerung zum billiegen Preis von 3 Gulden für den Zentner und darunter gewonnen wird.
17.04.1851 Vertrag mit der bayerischen Regierung zur Etablierung der Commanditgesellschaft auf Actien "Michiels, Goffard & Cie." in München, um eine "Eisenbahnschienenfabrik" im Sauforst bei Burglengenfeld zu errichten (Vorgängerin der Maximilianshütte). Die eigene Lignitkohle des Sauforstes, das billig zu habende Roheisen der umliegenden Holzkohlenhochöfen und der zu erwartende große Bedarf an Eisenbahnschienen für das wachsende Netz der bayerischen Bahnen sind die drei Hauptgründe für das Entstehen dieses Unternehmens. In dem Vertrag wird festgelegt, daß im neuen Werk nur inländisches Roheisen verearbeitet, daß weder Holz, noch Holzkohle verheizt und mit Ausnahme der Facharbeiter und des Aufsichtspersonals und einheimische Arbeitskräfte beschäftigt werden dürfen.
17.04.1851 Zusammen mit der Gründung der Firma "Michiels, Goffard & Cie." wird mit der bayerischen Regierung ein Vertrag auf Schienenlieferung abgeschlossen, und man verpflichtet sich, so schnell als möglich das Schienenwalzwerk im Sauforst fertigzustellen.
10.01.1853 Das Werk "Michiels, Goffard & Cie." kommt in Betrieb. - Das Betriebsergebnis des ersten Betriebsjahrs ist über die Maßen schlecht.
31.05.1853 Die Generalversammlung im Sauforst bringt die Trennung der beiden Gründer, Telemaque Michiels scheidet aus und tritt all' seine Rechte, auch hinsichtlich des Schienenlieferungsvertrags vollständig ab. Henri Goffard übernimmt als "alleiniger Gérant" die Leitung des Unternehmens. Der Verwaltungsrat beschließt die Umwandlung der Kommanditgesellschaft. Das Unternehmen "Michiels, Goffard & Cie." wird neu finanziert und zu Ehren des regierenden bayerischen Königs Max II. "Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte" genannt. Ernst Fromm wird als technischer Direktor verpflichtet. J. A. von Maffei aus Hirschau bei München stützt das bereits für verloren gehaltende Unternehmen mit einer größeren Kapitalanlagen. Ebenso ein weiterer Aktionär, die belgische Firma Lieutenant und Peltzer in Verviers. So kann sich das Werk dank der unermüdlichen und umsichtigen Leitung seines technischen Direktors Fromm in wenigen Jahren gesund entfalten. Die Hütte arbeitet anfangs mit 6 Puddelöfen und 4 Schweißöfen, die mit der getrockneten eigenen Lignitkohle des Sauforstes betireben werden.
31.05.1853 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Maximilianshütte unter Übernahme der seit 17. April 1851 bestehenden Kommandit-Gesellschaft "Michiels, Goffard & Co.", Sauforst bei Burglengenfeld (Oberpfalz), mit einem Grundkapital von tl. 600.000,00 süddeutscher Währung.
26.09.1853 Gründung der "Maximilianshütte", hervorgegangen aus dem Schienenwalzwerk im Sauforst bei Burglengenfeld.
1856 Es taucht der Plan, eine eigene Hochofenanlage in Rosenberg zu errichten zum ersten Mal auf. Der alte Fromm macht mit Hinweis auf die geringe Verläßlichkeit der Erzlieferungen aus den Amberger Staatsgruben an die für die Maxhütte arbeitenden kleinen Holzkohlenhochöfen den Vorschlag, nach modernstem Verfahren aus eigenen Erzen und eigenen Hochöfen sich das Rohheisen selbst herzustellen.
31.05.1856 Es gelingt der Gesellschaft der Maxhütte, durch Gesellschaftsvertrag mit dem Bergwerksbesitzer Steinbrecher im Krumbach, zum ersten Mal in den Besitz eigener Erzfelder zu kommen. Das kleine Erzrevier muß den Erzbedarf der ersten Holzkohlenhochöfen der Maxhütte decken (bis 1873).
Sommer 1856 Um sich von den Oberpfälzer Hochofenbesitzern unabhängig zu machen wird von der Maxhütte als erster eigener Hochofen die Anlage Lichtenwald bei Donaustauf von dem Hüttenbesitzer Herrn von Sperl und kurz darauf die Holzkohlenhochöfen am "Anger" in Nittenau am Regen (bisher im Eigentum der alteingesessenen Hammerwerksfamilie Loritz) und Luckahammer an der böhmischen Grenze erworben.
1857 Ab 1857 wird bei Lichtenwald, bei bei Sulzbach, bei Kirchenthumbach, bei Königstein und an manchen anderen Orten im Lias und Dogger, teilweise auch im Keuper, auf Eisenerz geschürft
09.01.1859 Schaffung einer eigenen Erzbasis durch den Kauf von Erzfeldern bei Sulzbach. Dieses Erzrevier (bestehend aus den Feldern Etzmannsberg, Karoline, St. Anna, St. Georg, Delphin und Eichelberg) kommt durch Vertrag vom 9. Januar am 1. Februar für 170.000 Gulden aus dem Besitz des Grafen Poninsky an die Maxhütte. Mit diesem Kauf der Sulzbacher Erzgruben, welcher beinahe über die finanzielle Kraft des Unternehmens geht, ist der Grundstein für die Entwicklung der Maxhütte gelegt.
08.1861 Die Maxhütte erwirbt gegenüber dem Dorf Rosenberg entlang der Bahnlinie ein größeres Gelände mit Kalksteinbruch.
1863 Die Grube Röschen im Hersbrucker Revier ist vorgerichtet. Ihr rosenrotes Erz wird ab 1864 bis zu 15 Prozent im Rosenberger Möller verwendet.
06.1863 Der schnelle Rückgang der Oberpfälzer Roheisenerzeugung, verursacht durch den Mangel an Holzkohlen, zwingt die Maxhütte, die Fertigstellung der Hochofenanlage in Rosenberg mit Hochdruck zu betreiben, und so beginnt man im Juni mit dem Bau aus eigenen Mitteln.
27.08.1864 Im Dorf Rosenberg bei Sulzbach wird der erste Hochofen in Betrieb gesetzt, der mit der neu eröffneten böhmischen Bahn mit Koks und aus den Sulzbacher Gruben mit Erz versorgt wird. Der erste Abstich liefert bereits 60 Zentner graues Gießereiroheisen von guter Qualität, und am zweiten Tage des Betriebs rechten die Hochofengase vollständig aus, um den Dampf für die 100 Pferdekraft starke Gebläsemaschine zu erzeugen und die Gebläseluft auf 200 Grad Réaumur zu erhitzen. Von einer stillgelegten Hochofenanlage bei Hof wurden dazu zwei horizontale Dampfgebeläsemaschinen, zwei Windregulatoren (Druckausgleichkessel), zwei Dampfpumpen, Windleitungsrohre und Schlackenwagen erworben und in Rosenberg aufgestellt. Der Hochofen hat eine Höhe vom Bodenstein bis zur Gicht von 14,652 m, Gestelldurchmesser: 1,459 m, Gichtdurchmesser: 2,627 m, Gesamtinhalt: 106,6 cbm, Tageserzeugung: 30 - 40 t Roheisen
1865 Die Maxhütte erwirbt das Bessemer-Patent. Das aus den phosphorhaltigen Sulzbacher Erzen in Rosenberg erzeugte Rohseisen ist für diesen neuen Prozeß nicht verwendbar; es kann nur in den Puddelöfen verarbeitet werden.
02.1865 Schließung der Hochofenanlage Luckahammer (an der böhmischen Grenze)
07.1865 Schließung der Hochofenanlage Lichtenwald der Maxhütte bei Donaustauf
08.1865 Der zweite Hochofen (Abmessungen wie Hochofen I, aber Gesamtinhalt: 124,cbm) in Rosenberg geht in Betrieb, und schon zeigt es sich, daß die Erzeugung für die Anforderungen des Haidhofer Puddelbetriebes nicht mehr ausreicht.
1868 Bestellung/Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch Maschinenbau-AG Nürnberg
Frühjahr 1868 Inbetriebnahme der Bessemer-Hütte in Haidhof im Sauforst für eine Jahreserzeugung von 80.000 Zentner Stahl. Die Hütte leidet an dem Mangel des für diesen Betrieb so wichtigen phosphorarmen Roheisens. Aus diesem Grunde kauft die Maxhütte im gleichen Jahre, unmittelbar nach der Eröffnung der Bessemer-Hütte, die vereinigten Reviere von Kamsdorf in Thüringen.
24.08.1868 bis 25.08.1868 In der Nacht entsteht ein Feuer, angeblich, weil das im Schmelzprozesse befindliche Eisen des einen Hochofens sich ein Öffnung an einer schadhaften Stelle erzwang und somit explodierte. Die Feuermasse ergreift den sogen. Gichtturm, dann die Führung der Fördermaschine sowie die Treppe hierzu und legt diese in Asche.
1869 Wegen Erzmangel der Maxhütte müssen auf mehrere Jahre die staatlichen Gruben in Amberg aushelfen. Es werden weitere Konzessionen in Arzberg (Ofr) und im Bergamt Steben erworben. Dazu kommt eine Mutung an der neu errichteten Bahn Weiden-Neukirchen.
1869 Die Maxhütte erwirbt das Erzrevier Ilmenau/Gehren
09.1870 Inbetriebnahme des dritten Hochofens in Rosenberg, um den Anforderungen des Haidhofer Puddelbetriebes gerecht zu werden. Er wird mit Saarkoks betrieben
1871 Verlegung des Firmensitzes von Maximilianshütte nach München
1872 Baubeginn des Werkes Unterwellenborn in Thüringen. (weitere historische Daten dieses Werks s.d.)
1872 Ende der Erzförderung (Oolithe) in der Grube Röschen (Hersbrucker Revier)
1872 Die Maxhütte erwirbt das Erzrevier Elgersburg
1873 Ende der Erzförderung in der Grube Krumbach durch die Maxhütte
10.06.1873 Nach Anblasen des 1. Hochofens in Unterwellenborn kann die Bessemer-Hütte in Maxhütte flott arbeiten, während die Rosenberger Anlage wie zuvor das Roheisen für die Puddelöfen liefert.
1874 Tod des Geschäftsführers der Maxhütte, Carl Seeligmann. Sein Nachfolger wird Ernst Fromm; dieser übernimmt die Gesamtleitung der Werke.
1876 Die Maxhütte besitzt in ihren sämtlichen Werken: 40 Dampfkessel, 34 Dampfmaschinen, 5 Dampfhämmer, 1 Holzkohlenhochofen, 2 Kokshochöfen, 21 Doppelpuddelöfen, 1 einfacher Puddelofen, 12 Schweißöfen und 7 Walzwerke.
1877 Die Maxhütte kauft aus dem Besitz des Nürnberger Großindustriellen Cramer-Klett das Erzrevier von Auerbach und das Vorkommen von Langenbruck. Es sind mit Aufschlußarbeiten und Bohrungen in diesen Revieren große Mittel festgelegt, doch wird bald erkannt, wie wertvoll dieses Gebiet bei Auerbach für die Maxhütte ist.
1878 Das Auerbacher Eisenerzrevier der Kreideformation gehört seit 1878 zur Maximilianshütte, Sulzbach-Rosenberg (1877 erworben)
01.10.1878 Ernst Fromm jun. wird als Oberingenieur in den Beamtenkörper der Maxhütte übernommen
1879 Ernst Fromm sen. erwirbt für die Maxhütte das Thomaspatent. Er kann jedoch wegen der angespannten Wirtschaftslage seine Ideen nicht mehr umsetzen
1879 Die Erzgrube Leonie wird von der Maxhütte erworben. Hier ist in besten Zeiten mit einer Belegschaft von 70 Mann, die "Alte Leonie" in Betrieb. Als sich herausstellt, daß das Erz für Rosenberg wegen des hohen Phosphorgehaltes wenig brauchbar ist und es der Transport mit Fuhrwerken nach Ranna, der nächstliegenden Bahnstation, noch unwirtschaftlicher macht, bangt man um das Leben der Grube.
01.10.1879 Schaffung der Beamten-Pensionskasse
1881 Bau einer Schlackenziegelei
01.06.1881 bis 31.12.1881 Inangriffnahme umfassender Bauten. Man spricht von einer Bausumme von 5 Millionen. Eion Entphosphorungswerk (= Thomasstahlwerk), ein Warmbläsewerk, ein Walzwerk, zwei Drahtseilbahnen (vor Etzmannsdorf, Anschluß Lobenhof nach Rosenberg; sowie Auerbach-Michelfeld) sollen hergestellt werden.
1882 Schließung der Hochofenanlage der Maxhütte am "Anger" in Nittenau. Sie war nach Verlegung der alten Anlage nach dem sogenannten "Wechsel" bei Bergham mit gutem Erfolg in Betrieb. Von da ab ist in Nittenau nur noch die Gießerei beschäftigt.
1882 Schaffung der Pensionskasse für Angestellte, Meister und Arbeiter
1882 Hugo von Maffei übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat der Maxhütte
1882-1883 Inbetriebnahme der neu erbauten Schlackenziegelei
04.1882 Der dritte Hochofen kommt wieder in Betrieb, da sich die Roheisenanforderungen von Haidhof vergrößert haben
1883 Eröffnung einer Seilbahn vom Erzrevier von Auerbach zur Station Ranna an der Bayreuther Bahn. Dem Bau dieser Bahn wurden vorher große Schwierigkeiten in den Weg gelegt
1886 Bau des ersten Schachts der Erzgrube "Caroline" in Sulzbach
31.03.1886 Ernst Fromm sen. tritt in den Ruhestand. Der Aufsichtsrat überträgt die Leitung der Maxhütte seinem Sohn Ernst Fromm. Der letzte Jahresbericht des Scheidenden schließt mit den Worten: "Mein Nachfolger in der Leitung der Werke dürfte nicht zu beneiden sein."
Frühjahr 1887 Auf Antrag von Fromm jun. wird im Frühjahr der Bau einer Thomashütte in Rosenberg beschlossen.
1887 Der Eisenberg bei Ludwigstadt wird erworben
1887 Erste Cowper-Winderhitzer. Diese Neuerung bringt eine Kostenminderung um etwa drei Mark je Tonne Roheisen.
08.1887 Schließung der Gießerei der Maxhütte in Nittenau (bis 1882 auch Hüttenwerk) und Verlegung nach Haidhof. Diese Gießereien stehen unter der Leitung des jungen Franz Loritz, der bis zu seinem Tod als Gießereiverwalter tätig ist.
01.11.1887 bis 01.12.1887 Der Bau einer Thomashütte in Rosenberg wird nach langen und schwerwiegenden Überlegungen Wirklichkeit.
1888 Erwerbung der Grubenfelder von Herrn von Swaine in Schmiedefeld am Rennsteig, Wittmannsgereuth und Eisenberg
1888 Bau einer Seilbahn zur Erzgrube "Caroline" in Sulzbach
1888 Die Maxhütte hat Gelegeheit, das trotz der geringfügigen Stabeisenerzeugung als Wettbewerber lästige Eisenwerk Fronberg mit Kupolofen und Graugießerei auzukaufen.
15.10.1888 Die Maxhütte entschließt sich zum Ankauf der Grubenfelder von Schmiedefeld am Rennsteig, ein Vorkommen, das infolge seines Phosphorgehaltes die Maxhütte noch mehr auf den Thomasprozeß hinweist.
1889 Das im Januar in Betrieb genommene Thomas-Stahlwerk in Rosenberg wird durch ein Blockwalzwerk und eine Platinenstraße erweitert
1889 Auf den Sulzbacher Gruben entstehen um 1889 die Zechen Karoline und Fromm und haben die Erzvorräte der Maxhütte in unerwarteter Weise vermehrt.
Ende Januar 1889 Inbetriebnahme des Thomas-Stahlwerkes in Rosenberg für eine Leitung von 30.000 Jahrestonnen. Es besteht aus drei Konvertern mit ca. 5 t Fassungsinhalt, die gegenüber dem späteren Mischer stehen und in Richtung Eichelberg blasen. Das Roheisen wird von den Hochöfen in einem Tunnel mit einem Seilzug zum Stahlwerk befördert. Die Ergebnisse sind von Anfang an derartig, daß das Material ohne Anstand für die Erzeugung von Schienen, welche vorerst noch in Haidhof fertiggewalzt werden, zugelassen wird. Im Anschluß an das Thomaswerk wird eine Blockstraße mit einem Platinengerüst erbaut, welche zunächst nach Haidhof liefert. Haidhof benötigt daher nicht mehr die Bessemer-Blöcke aus Unterwellenborn.
1890 Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg
Anfang 1890er Bau einer 825er-Triofertigstaße im Anschluß an das Thomasstahlwerk, welche zu dieser Zeit das neuest auf diesem Gebiete darstellt. Auch die Verwertung der im Stahlwerk anfallenden Thomasschlacke wird von der Maxhütte selbst in die Hand genommen. Einige Jahre später wird eine 700er-Straße errichtet; diese ist das frühere Platinengerüst am Stahlwerk.
1890 Der kontinuierliche Stahlwerksbetrieb erfordert ab 1890 die Tag- und Nachtschicht. Die Arbeitszeit beträgt zweimal 12 Stunden. Alle 14 Tage ist von Samstag 18 Uhr bis Montag 6 Uhr im Stahl- und Walzwerk Stillstand (Reparaturschichten). An den anderen beiden Sonntagen im Monat wird nur von Sonntag früh 6 Uhr bis abends 18 Uhr nicht gearbeitet.
1891 Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg
02.01.1891 Aufgrund weiterer Erzfunde im Sulzbacher Revier kommt ein vierter Hochofen in Betrieb, der fast die doppelte Erzeugung wie einer der drei alten Öfen aufweist. Gleichzeitig werden zwei neue Senkrechtaufzüge, die nicht mehr in der Ofenachse, sondern vor den Öfen (Richtung Rosenberg) stehen und durch je eine Brücke mit der Gicht verbunden sind, aufgestellt. - Der neue Hochofen bewährt sich bald so gut, daß man auch die anderen Öfen vergrößert.
15.04.1891 Tod von Ernst Fromm sen. auf seinem Alterssitz in Etterzhausen
1892 Umzug der Hauptverwaltung von Haidhof nach Rosenberg.
1892 Bau des ersten Stollens im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld
13.10.1892 Die Erkenntnis, daß das Werk in Haidhof nicht mehr am richtigen Platz ist, läßt in Rosenberg ein modernes Fertigwalzwerk (mit einer Bockstraße und einer 700er-Straße) entstehen. In Haidhof wird am 13. Oktober die letzte Schiene gewalzt. (= Verlegung der Erzeugung von Schienen und Oberbaumaterial von Haidhof nach Rosenberg)
1893 Einrichtung einer neuen Schlackenhalde infolge des größeren Schlackenanfalls (4 Hochöfen in Betrieb)
02.1893 Zum Ausgleich der Rosenberger Blocklieferungen für die Mittel- und Feinstraßen in Haidhof wird dort der erste Martinofen in Betrieb genommen.
1894 Bau des ersten noch mit Kohle beheizten Siemens-Regenerations-Tiefofens zum Aufwärmen der Blöcke
1895 Bestellung/Lieferung von 3 Dampfmaschinen durch Maschinenbau-AG Nürnberg
1896 Der langjährige Hochofendirektor der Maxhütte, Firdrich Werlisch, stirbt, nachdem er fast 34 Jahre lang die Hochöfen und Bergwerke in Rosenberg und Sulzbach geleitet hatte.
1896 Aufnahme der Elektrizitätserzeugung, zunächst für Beleuchtungszwecke
1897 Bau der Grubenbahn im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld
1898 Betriebseröffnung im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld
1898 Bau der Trinkwasserversorgung im Werk
24.06.1898 Einrichtung einer Werksbadeanstalt mit Brausebädern, Auskleideräumen und Kabinen mit Wannenbädern
10.08.1898 Nach dem Aufhören des Blocklieferungsvertrages mit der Königin-Marienhütte in Cainsdorf verliert die Bessemer-Hütte in Unterwellenborn ein wichtiges Absatzgebiet. Man entschließt sich daher und mit Rücksicht auf die zu erwartenden großen Schienenaufträge der Sächsischen Staatsbahn zur Errichtung eines modernen Thomasstahlwerks mit Block- und Fertigstraßen in Lichtentanne. Inbetriebsetzung am 10. August.
Winter 1899/1900 Nach eingehender Untersuchung kauft die Maxhütte 7 1/2 preußische Maximalfelder in der Gegend von Hamm und beginnt mit dem Aufteufen einer Doppelschachtanlage.
1900 Große Erzfunde im Bereich des Grubenfelds Sulzbach
1901 Inbetriebnahme des zweiten Siemens-Regenerations-Tiefofens zum Aufwärmen der Blöcke
1902 Wassereinbruch in Grube "Caroline" in Sulzbach
1902 Bau einer elektrischen Zentrale
1902 Aufstellung einer 90-PS-Sauggasmaschine von der Maschinenbaugesellschaft Nürnberg. Sie wird mit Generatorgas aus Koks und Anthrazit betrieben. Die Anlage steht in der Nähe des späteren Hochofens V.
18.08.1902 Die Absicht, sich auch in bezug auf Kohle von Fremden unabhängig zu machen, führt zum Erwerb von Steinkohlenfeldern in der Nähe von Hamm (Westf). Am 18. August wird die für die Maxhütte so folgenschwere Abteufung zweier Schächte auf der neu erworbenen Maximilianszeche beschlossen. Es zeigen sich große Schwierigkeiten durch starke Sohleinbrüche mit Kohlensäure, so daß der Fortschritt der beiden Schächte nur langsam vor sich geht.
1904-1905 Die Maxhütte errichtet die Doppelschachtanlage "Maffei" in Auerbach
1904-1906 Aufstellung vom zwei Gleichstrommaschinen mit Dampfantrieb in den Jahren 1904 und 1906
1905 Eröffnung des Ostfelds im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld
1905-1906 Das Ergebnis mit dem 90-PS-Gasmotor ist zufriedenstellend, so daß 1905 und 1906 die beiden ersten mit Gichtgas betriebenen Gebläsemaschinen folgen.
1905-1906 Aufstellung einer Gaswäsche für das Gichtgas der Gasmaschinen. Standort oberhalb der späteren elektrischen Zentrale
05.1905 In einer in Rosenberg stattfindenen Aufsichtsratssitzung wird der Neubau der verschiedenen Betriebe in Rosenberg beschlossen. Eingehend wird die Frage geprüft, ob die Rosenberger Anlage umzubauen oder ein vollständig neues Werk zu errichten sei, sei es nur in der Nähe von Rosenberg oder in Auerbach oder in Hersbruck. Die Entscheidung fällt aber mit Rücksicht auf die anderweitigen, die Mittel der Gesellschaft stark in Anspruch nehmenden Aufgaben (Ausbau der neuen Kohlenzeche in Hamm) auf den Ausbau der Rosenberger Werksanlage.
15.11.1905 Bau eines neuen Kamins mit einer Höhe von 60 m und einer oberen Lichtweite von 2 m. In einer Höhe von 23 m erhält der Kamin einen Wasserbehälter von 130 cbm. Dieser Riesenkamin, der ein mächtiges Fundament besitzt, dient zur Ableitung von Rauchgasen. Erbaut wird der vom Baugeschäft Kaiser & Schoor in Nürnberg.
1906 Die Maxhütte erwirbt von der Königin Marienhütte nach langen Verhandlungen die Auerbacher Erzfelder Barbara II und Altenberg II. Durch einen weiteren Vertrag mit dem bayerischen Fiskus gelingt es der Maxhütte, ihre durch fortgesetzte Bohrungen erschlossenen Erzfelder gegenüber denen des bayerischen Staates in günstiger Weise abzugrenzen.
1906-1907 Eine Schrägbahn mit Seilzug und Hängewagen kommt als neue Transporteinrichtung zur Gicht der Hochöfen in Betrieb. Sie wurde von der Firma Bleichert gebaut.
1906-1907 Der Waggonkipper wird gebaut, und vom Waggonkipper zu den neuen Erzbunkern wird die sogenannte "Kombinierte Bahn" errichtet, eine Hängebahn mit teilweise Seilzug und auf ebener Strecke mit Elektro-Einzelantrieb für jeden Wagen.
1906 Das an des Stahlwerk gelieferte Roheisen wird ab 1906 gewogen
11.05.1906 Für die neue Hochofenanlage wird ein neuer Kamin gebaut, welcher 70 m hoch wird und am oberen Ende 2,75 m im lichten weit ist.
02.11.1906 Die Maxhütte erbaut, nachdemm der vierte neue Hochofen in der Ausführung begriffen ist, nun auch noch einen fünften Hochofen (Meldung vom 2. Nov.)
1907 Aufstellung des ersten Gasdynamos
21.02.1907 Das erste Kohlenflöz auf Zeche Maximilian b. Hamm wird angefahren
07.1907 Unter der verantwortlichen Leitung des Dipl.-Ing. E. Böhringer - des nachmaligen ersten Vorstandsmitglieds der Maxhütte - entsteht auf dem Rosenberger Gelände ein neues Thomasstahlwerk mit vorläufig 3 Konvertern à 12 Tonnen Inhalt, die nicht mehr in Richtung Eichelberg, sondern in Richtung Schloßberg-Rosenberg blasen. Das Werk geht im Juli in Betrieb. Infolge der Vergrößerung der Konverter kann das Blockgewicht auf 2,5 t erhöht werden, was eine Verbesserung des Ausbringens bringt. Daran schließen sich eine schwere Reversierblockstraße, eine 700er Triostraße für Schienen und Träger mit zugehörigen Nebenbetrieben, Adjustageeinrichtungen und Lagerplätzen an. Eine moderne Gasmaschinenzentrale erzeugt den elektrischen Strom und den Gebläsewind für die Hochöfen und das Thomasstahlwerk. Den Abschluß bildet der Umbau der alten 825er Triostraße, die Errichtung eines vierten und fünften Konverters, eines Mischers von 300 Tonnen Fassung und die Erweiterung der Hochofenanlage durch einen fünften und sechsten Ofen.
1908 Einstellung der Förderung im Ostfeld des Grubenfelds der Maxhütte in Schmiedefeld
1908 Blockstraße und 700er-Walzwerk gehen in Betrieb
25.08.1908 Bau eines neuen Kamins mit 58 m Höhe, es wird der 7. steinerne Kamin (Meldung vom 26.08.)
03.12.1908 Bei Inbetriebnahme des Walzwerks am Samstag ereignet sich ein schwerer Defekt am Kessel, der wie eine Papiertüte zusammenklappt und dabei seine Grundlage mit in die Höhe reißt. Der Kessel wurde statt aus 8 mm starkem Eisenblech aus nur 6 mm starkem Blech hergestellt.
1909 Erzfunde im Bereich Grube Anne und Etzmannsberg (Revier Sulzbach)
1909 Aufstellung von drei Gasgebläsemaschinen
06.01.1909 Nach Wiederinbetriebnahme des Walzwerks bricht ein Zahnrad infolge schlechten Materials oder eines Gußfehlers, so daß der Betrieb eingestellt werden muß
1910 Bau der 800er-Walzenstraße
Herbst 1910 Aufstellung des dritten Gasgebläses
1911 Bau von [Stoß-?]Ofen III und Mischer
1911 Der Firmensitz wird von München nach Sulzbach-Rosenberg Hütte verlegt
1912 Unter Aufwendung aller technischen und finanziellen Mittel gelingt es, die Schachtanlage Maximilian b. Hamm bis zum Jahre 1912 soweit auszubauen, daß die Kohle gefördert werden kann.
1912 Die Maxhütte erwirbt die Zeche "Crux"
1912 Bau des Klenzeschachts im Revier Sulzbach
1912 Aufstellung des Stahlwerks-Gasgebläses
1912 Es wird ein Roheisenmischer von 200 t Fassungsinhalt errichtet (später auf 400 t vergrößert)
1912 Umbau der 825er-Straße als Reversierstraße mit fahrbaren Hebetischen
1912 Aufstellung des zweiten Gasdynamos
1912 Das Stahlwerks-Dampfgebläse wird durch ein Zwillings-Gasgebläse ersetzt
1912 Mit dem Bau des vierten Konverters im Stahlwerk wird begonnen
1913 Elektrifizierung der Schachtanlagen im Revier Sulzbach
30.09.1913 Der fünfte Hochofen wird angeblasen, und mit dem Bau des sechsten Ofens wird begonnen
01.1914 Die Koksöfen auf Zeche Maximilian in Hamm werden in Betrieb genommen (1913 oder 1914)
1. Weltkrieg Der Erste Weltkrieg entreißt der Maxhütte 20 Beamte und 402 Arbeiter
Anfang 1. Weltkrieg Die Aufwältigung des schweren Sohlbruchs in der Zeche Maximilian kommt zum Erliegen, da durch die bei der Mobilmachung Einberufenen fehlen. Das Werk, das nach zwölfjähriger, mühevoller Arbeit mit großen finanziellen Opfern geschaffen wurde, geht durch Ersaufen der Schäche verloren.
03.08.1914 Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs kann der Betrieb mit fünf Hochöfen nur bis zum 3. August aufrecht erhalten werden. Wegen Koksmangels sind danach meist nur vier Hochöfen in Betrieb
1915 Die Hütte leidet unter Koksmangel
30.09.1915 Geheimrat Ernst Fromm legt nach 37jähriger Tätigkeit sein Amt als Vorstand der Gesellschaft nieder und stellt seine langjährigen Erfahrungen der Maxhütte als Mitglied und Delegierter des Aufsichtsrates zur Verfügung.
01.10.1915 Generaldirektor Dr. Hans Hilbenz wird zum Nachfolger von Ernst Fromm berufen
1916 Übernahme der Felder der Gewerkschaft Wittelsbach. Hierdurch wird eine umfangreiche Erweiterung des Felderbesitzes erzielt, der für die "fernste Zukunft" [sic - Hütte 2002 geschlossen!] die Erzversorgung der Maxhütte sichert, insbesondere, wenn es gelingt, die in großen Mengen anstehenden Doggererze wirtschaftlich aufzubereiten.
1916 Die Gruben Crux und Elgersburg in Thüringen fördern Erz
1916 Neue Aufschlüsse im Revier Sulzbach
1917 Brand in Grube "Caroline" (Revier Sulzbach)
1917 Verkaufsverhandlungen mit der Ilseder Hütte wegen des Verkaufs der Zeche "Maximilian" an diese (Kauf kommt nicht zustande)
1917 Bau der Kolonie Tafelberg
31.10.1917 Dr. Hans Hilbenz tritt von seinem Vorstandsamt zurück. Bis zur Bestellung eines neuen Vorstandes übernimmt E. von Fromm nochmals auf kurze Zeit die Leitung der Maxhütte
01.05.1918 Dipl.-Ing. Eugen Böhringer, bisheriger Direktor des Eschweiler Bergwerksvereins (später auch Vorstandsvorsitzender), übernimmt die Leitung der Maxhütte als technisches Mitglied und Direktor Engelbert Gstettenbauer als kaufmännisches Mitglied.
1919 Die Förderung im Ostfeld des Grubenfelds der Maxhütte in Schmiedefeld wird neu begonnen
1920 Seit 1920 wird durch Baugeldzuschüsse bis ca. 1928 die Herstellung von insgesamt 232 Wohnungen ermöglicht, davon 207 in Bayern und 25 in Thüringen
1920 Brand in Grube "Fromm" (Revier Sulzbach)
1920 5 Öfen sind in Betrieb
31.03.1920 Direktor Engelbert Gstettenbauer tirtt nach 43jähriger aufopfernder Tätigkeit im Dienste der Gesellschaft in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Tätigkeit übernimmt der bisherige kaufmännische Leider in Haidhof, Herr Oberregierungsrat Fritz Glaser.
1921 Beginn des Spülversatzes auf Grube "Caroline" (Revier Sulzbach)
1921 Die Arbeiten in der Grube "Maximilian" b. Hamm werden eingestellt
1921 6 Öfen sind im Feuer
1921 Hugo von Maffei scheidet durch Tod aus dem Aufsichtsrat der Maxhütte aus
1921 Kommerzienrat Karl Ludwig Schneider betreut das Verkaufsressort ab 1921
07.04.1921 Erwerb der Aktienmehrheit durch die Familie Röchling. In der am 07. April stattfindenden Generalversammlung treten der langjähriger Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dr.-Ing. e.h. Exz. Hugo Ritter von Maffei und Herr Geheimrat Ernst von Fromm als Delegierter des Aufsichtsrates zurück. Herr Kommerzienrat Dr. H. Röchling übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat der Gesellschaft. Mit besonders ehrenden Worten gedenkt Herr Röchling der Verdienste der beiden um das Wohl der Maxhütte so sehr verdienten Männer. Er führt aus, daß die Erfolge, welche die Maxhütte bis dahin erzielt habe, neben den außergewöhnlichen Verdiensten der Familie von Maffei, in erster Linie den beiden Männern zu verdanken seien, welche die Maxhütte fast 70 Jahre lang geführt haben und es verstanden haben, über alle Fährnisse hinweg dem Unternehmen dasjenige Fundament zu geben, auf dem es heute steht.
30.08.1921 Die alte Zeche Leonie I bei Auerbach kommt als abgebaut zur Ruhe
01.09.1921 Direktor Karl Schneider wird als kaufmännisches Mitglied in den Vorstand berufen
1921 Fritz Glaser tritt auf Grund freundschaftlichen Übereinkommens zurück
1922 Nach Aufgabe der Zeche Maximilian b. Hamm wird als Ersatz dafür die Mehrheit der Kuxe der Zeche Mont Cenis in Sodingen (Westfalen) erworben. Ferner Kauf der Gewerkschaft Viktoria-Lobstädt (Braunkohlengrube) und der Mehrheit der Aktien der Bayerischen Eggenfabrik in Feucht und der neuerrichteten Bergbau-Gesellschaft Ingeborg mbH, Berlin.
1923 Es werden verschiedene Neubauten durchgeführt
1923 Es folgt ein fünfter Konverter im Stahlwerk
1923 Aufstellung der beiden ersten Gasmaschinen für Drehstromerzeugung
20.02.1923 Geheimrat Dr.-Ing. e.h. Ernst Ritter von Fromm stirbt nach kurzer Krankheit auf seinem Ruhesitz in Etterzhausen. Mit ihm verscheidet eine Persönlichkeit, die wie sein Vater mit der Geschichte der deutschen Eisenindustrie und dem Namen Maxhütte unlösbar verbunden bleibt.
1924 Vorübergehende Betriebseinstellung im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld
1924 Einstellung der Förderung in den Gruben Elgersburg/Crux
1924 Beginn der Seilförderung auf Grube "Caroline" (Revier Sulzbach)
1924 Erweiterung der elektrischen Zentrale (s.a. Gasmaschinen für Drehstromerzeugung, 1923!)
1924 Eine Trockengasreinigung (System Beth) kommt in Betrieb. Nach Ausbau dieser Anlage wird die alte Naßreinigung stillgelegt.
924 Die Grube "Maffei" bei Auerbach wird auf elektrischen Förderbetrieb umgestellt
1925 Erneute Förderung im Grubenfeld der Maxhütte in Schmiedefeld
1926 Stillegung der Erzgrube "Fromm" (Revier Sulzbach)
06.1926 Die Maxhütte bringt eine nach eigenen Patenten hergestellte, besonders verschleißfeste Schinene heraus, deren Kopf gehärtet ist, während der Steg und der Fuß zäh bleiben. Das Härten des Kopfs geschieht durch kurzzeitiges Abschrecken mit Wasser. Nach dem Erkalten an freier Luft hat die Lauffläche eine Festigkeit zwischen 120 und 160 kp/qmm gegenüber 70-80 kp/qmm bei der gewöhnlichen Schiene
1927 Um sich den Erzbesitz der Gewerkschaft "Kleiner Johannes" bei Pegnitz für die Zukunft zu sichern, erwirbt der bayerische Staat die Kuxe und überläßt die Hälfte der Maxhütte
1927 Grube "Caroline" (Revier Sulzbach) erreicht die 144-m-Sohle
1927 Man wendet sich der Verwendung sauerstoff-angereicherten Winds im Stahlwerk zu. 1927 wird mit dem Bau einer "Stickstoffausscheidungsanlage" begonnen. Hersteller ist die Maschinenfabrik Augsburg-Plattling AG (MAPAG)
1928 Hans Krugmann übernimmt das Finanzressort und die allgemeine Verwaltung als stellvertretendes Mitglied des Vorstands
1928-1929 Die Stahlproduktion von Maxhütte, Mittelstahl und Havelgruppe beträgt 1928/29 922.000 Tonnen
1929 Betriebsversuche an der "Stickstoffausscheidungsanlage" im Stahlwerk. Es treten zahlreiche Schwierigkeiten auf.
1929-1930 Übergang der Aktienmehrheit von der Röchling-Gruppe auf die Gruppe Charlottenhütte
01.12.1929 bis 31.01.1930 1929/30 Erwerb des Röchling-Aktienbesitzes und der in Belgien liegenden Geschäftsanteile durch Friedrich Flick.
1931 Die "Stickstoffausscheidungsanlage" im Stahlwerk nimmt ihren geregelten Betrieb auf. Sie ist für eine Nennleistung von 4.500 cbm/h 45prozentigen Sauerstoffs ausgelegt. Dieser wird kurz vor dem Konverter der übrigen Gebläseluft so zugesetzt, daß ein Gemisch von 28-30% Sauerstoff und 72-70% Stickstoff entsteht, gegenüber 21% Sauerstoff und 79% Stickstoff beim Blasen mit Luft. Durch den Sauerstoffzusatz kann 6-7% mehr Schrott zur Kühlung der Charge zugegeben werden, und die Sauerstoffanreicherung des Gebläsewindes bewirkt eine Verkürzung der Blasezeit und eine Qualitätsverbesserung durch Senkung des Phosphor- und Stickstoffgehaltes im Stahl.
1931 Nach dem Übergang der Aktienmehrheit von der Röchling-Gruppe auf die Gruppe Charlottenhütte (vergl. 1929/30) wird im Jahre 1931 mit der "Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G." ein Abkommen getroffen, das die Zusammenlegung der Quoten beim Stahlwerks-Verband vorsieht. Gemeinsam mit der Charlottenhütte wird sodann die Mehrheit der "Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G." (um 1943: G. m. b. H.) aus dem Besitze der "Vereinigten Stahlwerke A.-G." erworben.
1931 Stillegung der Eisenerzgruben in Auerbach (Oberpfalz); vergl. 1933!
11.04.1931 Die Hauptversammlung vom 11. April 1931 genehmigt im Zusammenhang mit der Mehrheits-Erwerbung der "Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G." einen mit der Charlottenhütte abgeschlossenen Interessengemeinschaftsvertrag. Die Interessengemeinschaft Maxhütte-Mittelstahl steht mit ihrer Rohstahlquote von 1.250.000 t an dritter Stelle im Deutschen Reich.
01.10.1932 bis 30.09.1933 Die Aktien der "Mitteldeutschen Stahlwerke" werden an die Charlottenhütte abgegeben und dagegen Aktien der "Harpener Bergbau A.-G." und des "Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes" sowie Geschäftsanteile der "A. T. G. Allgemeine Transportanlagen Gesellschaft m. b. H." übernommen.
01.1933 Im Januar wird in den seit zwei Jahren stilliegenden Eisenerzgruben in Auerbach (Oberpfalz) sowie in den in Thüringen gelegenen Eisenerzgruben Kamsdorf und Schmiedefeld die Erzförderung wieder aufgenommen.
01.10.1933 bis 30.09.1934 Auf den Werken Fronberg und Haidhof werden Betriebsverbesserungen durchgeführt
01.10.1933 bis 30.09.1934 Auf dem Werk Sulzbach-Rosenberg Hütte wird ein neuer Elektrostahlofen errichtet.
01.10.1933 bis 30.09.1934 Der Besitz an Harpen-Aktien wird gegen Abgabe von RWE-Aktien verstärkt.
01.10.1933 bis 30.09.1934 Die Kuxe der "Gewerkschaft Viktoria" bei Lobstädt (über 980 von 1000 Stück) werden an die "Deutsche Erdöl A.-G.", Berlin, verkauft.
1934 Vergrößerung des Roheisenmischers von 1912 auf 400 t Fassungsvermögen
1934 Aufstellung eines Elektroofens, eines 15-t-Dreiphasen-Lichtbogenofens
13.01.1934 Im Zusammenhang mit der Abgabe und Erwerbung von Geschäftsanteilen im laufenden Geschäftsjahr und der Verschmelzung der "Actiengesellschaft Charlottenhütte" mit der "Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G." (später: G. m. b. H.), Riesa, beschließt die außerordentliche Hauptversammlung vom 13. Januar 1934 auch die Aufhebung des Interessengemeinschäftsvertrages zwischen der "Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte", der "Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G." und der "Actiengesellschaft Charlottenhütte" sowie die Änderung des Interessengemeinschaftsvertrages zwischen der "Actiengesellschaft Charlottenhütte" und der Gesellschaft
08.1934 Das Stahl- und Walzwerk Unterwellenborn (Thür.) wird wieder in Betrieb genommen.
01.10.1934 bis 30.09.1935 Erneuerung des Blechwalzwerkes in Haidhof
01.10.1934 bis 30.09.1935 Erweiterung der Anlagen in Unterwellenborn
01.10.1934 bis 30.09.1935 Die Beteiligung an der "A. T. G. Allgemeine Transportanlagen G. m. b. H. Maschinenfabrik", Leipzig, wird aus organisatorischen Gründen auf eine andere Konzerngesellschaft übertragen.
01.10.1934 bis 30.09.1935 Unter Ablösung der 6 % Dollar-Anleihe wird eine Reichsmark-Anleihe in Höhe von RM 20.000.000,00 aufgenommen.
01.10.1935 bis 30.09.1936 Die Gesellschaft erwirbt die im Besitz von "Mittelstahl" befindlichen Aktien der "Harpener Bergbau-A.-G." und erhöht dadurch ihre Beteiligung auf über 51 % des Gesamtkapitals von Harpen.
01.10.1935 bis 30.09.1936 Die Beteiligung an der Gewerkschaft der Steinkohlenzeche "Mont Cenis", Sodingen (Westf.), wird an die "Harpener Bergbau-A.-G." verkauft. Die Bezahlung erfolgt durch Kokslieferungen, die sich auf mehrere Jahre erstrecken.
1936 Aufstellung einer weiteren Gasmaschine zur Ausnutzung großen anfallenden Gichtgasmengen (sechs Hochöfen vorhanden, davon fünf in Betrieb)
1937 Kommerzienrat Karl Ludwig Schneider betreut bis 1937 das Verkaufsressort
1937 Generaldirektor Dipl.-Ing. Karl Raabe übernimmt den Vorsitz im Vorstand und die gesamte technische Leitung der Gesellschaft
1937 Hermann Terberger übernimmt die Leitung des Einkaufs und Verkaufs
01.10.1937 bis 30.09.1938 Beteiligung an der "Hochofenwerk Lübeck A.-G.", Lübeck, sowie im Zusammenhang damit an der "Rawack & Grünfeld A.-G." (später: "A.-G. für Montaninteressen"), Berlin.
01.10.1937 bis 30.09.1938 Erhöhung des Besitzes an Aktien der "Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft"
01.10.1937 bis 30.09.1938 Die Kuxe der Gewerkschaft "Kleiner Johannes" werden verkauft.
01.10.1937 bis 30.09.1938 Die bei der "Fella-Werk A.-G." durchgeführte Kapitalerhöhung von RM 1.080.000,00 wird von der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte übernommen.
01.10.1938 bis 30.09.1939 Gründung der "Exportkontor für Stahlerzeugnisse, Maschinen und Bahnbedarf G. m. b. H., Berlin", die sich mit dem Vertrieb der nicht syndizierten Erzeugnisse der Konzerngesellschaften der Friedrich-Flick-Gruppe befaßt.
01.10.1938 bis 30.09.1939 Untersuchungs- und Aufschlußarbeiten in den Eisenerzfeldern in Bayern und Thüringen.
10.1939 Die Maxhütte fordert Kriegsgefangene für ihre Erzgruben an, bald darauf werden polnische, französische und belgische Arbeiter in allen größeren Betrieben beschäftigt.
01.10.1939 bis 30.09.1940 Abtretung eines Teilpostens des Besitzes von Aktien der "Fella-Werk A.-G." an eine nahestehende Gesellschaft.
1940 Hans Krugmann wird ordentliches Mitglied des Vorstands
01.01.1940 Abgabe der Grubenfelder "Bayern" und "Maximilian" bei Hamm (Westf.) an die "Reichswerke A.-G. für Erzbergbau und Eisenhütten "Hermann Göring"" mit sämtlichen Grundstücken und Gebäuden gegen Übernahme von Aktien der "Anhaltischen Kohlenwerke" aus dem Besitze der Reichswerke "Hermann Göring", die ihre Abteilungen Welzow und Niederlausitz in die Anhaltischen Kohlenweike einbringen und den ihnen aus dieser Einbringung zufließenden Betrag an Aktien der Anhaltischen Kohlenwerke auf die Steinkohle abgebenden Unternehmungen übertragen. Die Übernahme der Aktien der Anhaltischen Kohlenwerke gegen den Gesamtbesitz Hamm erfolgt zum 1. Januar 1940.
01.10.1940 bis 30.09.1941 Ausgabe einer 4 % Obligationsanleihe von RM 20.000.000,00 zur Konvertierung der bereits gekündigten 5 % Anleihe von 1935 von RM 5.000.000,00 und ferner zur Konvertierung der ebenfalls im Jahre 1935 ausgegebenen Anleihe von RM 15.000.000,00, die zum 1. Oktober 1941 gekündigt wird.
1941 Dr.-Ing. Fritz Wesemann tritt als technisches Vorstandsmitglied ein, da Karl Raabe die technische Leitung der Rombacher Hüttenwerke übernimmt.
1941-1942 Die Stahlproduktion von Maxhütte, Mittelstahl und Havelgruppe beträgt 1941/42 1.575.000 Tonnen, einschießlich der neu hinzugekommenen Werke sogar 2,2 Millionen Tonnen. Die besonders kriegswichtige Elektrostahlerzeugung vervielfacht sich auf 146.000 Tonnen.
27.05.1941 Durch Beschluß der ordentlichen Hauptversammlung vom 27. Mai 1941 Ermächtigung des Vorstandes für fünf Jahre, das Grundkapital um einen Betrag von höchstens RM 10.000.000,00 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Geld- oder Sacheinlagen zu erhöhen.
Anfang Juli 1941 Das Engagement der Unternehmensleitung bei der Beschaffung von Kriegs- und Zivilgefangenen zeigt sich auch im Zuge des Angriffs auf die Sowjetunion. Schon Anfang Juli, vier Monate bevor der Einsatz von sowjetischen Kriegsgefangenen und Zivilisten offiziell sanktioniert wurde, fordert der Vorstand in Sulzbach-Rosenberg solche Kräfte anm.
01.07.1941 Kündigung der 5% Anleihe über RM 5.000.000,00 vom Juni 1935 zum 1. Juli 1941
01.10.1941 bis 30.09.1942 Umwandlung des I.-G.-Vertrages mit "Mittelstahl" in einen Organvertrag. Dauer 10 Jahre mit stillschweigender Verlängerung um jeweils den gleichen Zeitraum. Dividendengaraniie von 5 % auf 5 Jahre, alsdann Verständigung über den weiteren Dividendensatz.
01.10.1941 bis 30.09.1942 Bildung einer mit RM 1.000.000,00 dotierten "Friedrich-Flick-Süftung"
12.05.1942 Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 12. Mai 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 66,67 % = Reichsmark 17.500.000,00 auf RM 43.750.000,00 durch Entnahme von RM 6.000.000,00 aus anderen Rücklagen, durch Zuschreibung von RM 4.800.000,00 zum Anlagevermögen, RM 3.200.000,00 zu Beteiligungen, RM 3.500.000,00 aus sonstigen Bilanzposten.
14.05.1943 Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 14. Mai 1943 Umwandlung der Inhaberaktien in Namensaktien.
1944 Aufstellung einer weiteren Gasmaschine
1945 Verlust der thüringischen Eisenerzgruben und der thüringischen und sächsischen Werke im bisherigen Hauptabsatzgebiet.
Ende Januar 1945 Hans Krugmann scheidet aus dem Finanzressort und allgemeine Verwaltung wegen schwerer Krankheit aus
Ende Januar 1945 Generaldirektor Dipl.-Ing. Karl Raabe tritt als Vorsitzender im Vorstand wegen schwerer Krankheit zurück
04.1945 Alle Betriebe und Gruben kommen zum Stillstand.
01.07.1945 bis 31.12.1945 Der Vorstand einschließlich Otto-Ernst Flick muß auf Anordnung der Alliierten seine Tätigkeit einstellen. Mit diesem Zeitpunkt übernimmt Dr. rer.pol. h.c. Erich Enzmann die treuhänderische Leitung der Gesellschaft
1947 Dipl.-Ing. Eduard Czeike-Zentzytzki steht dem Leiter der Gesellschaft, Dr. rer.pol. h.c. Erich Enzmann, als technischer Treuhänder zu Seite
Herbst 1950 Bau eines neuen Kraftwerks zur Dampf- und Stromerzeugung. Es geht im Herbst in Betrieb und besteht aus drei Hochdruckkesseln mit einer Leistung von 20-35 t/h Dampf pro Kessel mit p= 60 bar und zwei Dampfturbinen. Eine der Turbinen arbeitet als Entspannungsturbine von 60 auf 10 bar. Der Abdampf wird teils über Ruths-Speicher den Walzenzugmaschinen zugeführt, teils in der anderen Turbine zur Stromerzeugung genutzt.
13.12.1951 Übernahme von 26% der MH-Geschäftsanteile durch den bayerischen Staat im Zuge der Entflechtung der deutschen Montanindustrie durch einen vom bayerischen Landtag fast einstimmig genehmigten Vertrag. Dabei macht Dr. Flick unter weitgehender Zurückstellung seines Kohlenbesitzes an der Ruhr seinen ganzen Einfluß dahingehend geltend, daß keine Veränderung der Eigentumsverhältnisse in der gesamten westdeutschen Montanindustrie nach dem Ausland eintritt.
1952 Die 74 Prozent nicht vom bayerischen Staat übernommenen Anteile werden aus dem Besitz der Friedrich-Flick-Kommanditgesellschaft im Zuge der Entflechtungs-Anordnung an die Merkur-Gesellschaft für Industrie- und Handelsunternehmen m.b.H. übergeführt. An der Merkur-Gesellschaft sind die beiden Söhne von Dr. Friedrich Flick, die Herren Otto-Ernst Flick und Fritz-Karl Flick, je zur Hälfte beteiligt, so daß der Mehrheitsbesitz nach wie vor geschlossen bei der Familie Flick liegt.
01.07.1952 Nach der vorübergehenden Beteiligung an der Zeche Mont Cenis und später der Harpener Bergbau-AG in Dortmund werden mit Wirkung vom 1. Juli 50% der Monopol-Steinkohlenbergwerke AG in Kamen erworben, die über ein gutes Steinkohlenvorkommen verfügt. Die Schachtanlagen Grimberg 1/2 gehören zu den modernsten Fördereinrichtungen an der Ruhr
1953 Umbau des Elektroofens von 1934 auf Korbbeschickung.
1954 Inbetriebnahme des MH-Rohrwerkes.
1955 Die Maxhütte gehört wieder 100%ig zur Flick-Gruppe.
1962 Bau und Inbetriebnahme eines Kaltwalzwerkes in Haidhof
1968 Inbetriebnahme des ersten OBM-Konverters im Stahlwerk Rosenberg.
1970 Umstellung des Thomasstahlwerkes auf das OBM-Verfahren.
1970-1971 Umstrukturierung des Werkes Haidhof durch kontinuierliche Stab- und Betonstahlstraßen, Konzentration der Stahlproduktion auf Rosenberg.
1970 Inbetriebnahme der Bandverzinkungsanlage Salzgitter.
1974-1977 Umbau des OBM-Stahlwerkes Rosenberg.
1976-1978 Die Förderung im Erzbergwerk Auerbach wird 1976 oder 1978 eingestellt
1977 Erwerb der Mehrheit der MH-Geschäftsanteile durch die Klöckner-Werke AG. Der Klöckner-Konzern erhält nicht geringe öffentliche Subventionen.
1978 Konzentration des Bergbaus der Maxhütte auf den Leonie-Schacht bei Auerbach.
1979 Die Maxhütte gehört fast 100%ig zur Klöckner-Werke AG.
1980 Entwicklung des KMS-Stahlherstellungsverfahrens (Klöckner-Maxhütte-Stahl).
1981 Stillegung des E-Ofens.
1983-1984 Inbetriebnahme der Vorblock-Stranggießanlage, des Hubbalkenofens, der neuen Adjustage für Halbzeug und Einrichtung für die Ringfertigung. Modernisierung der schweren Profilstraße.
Stillegung von Gießgrube, Tieföfen und zwei Profilstraßen (Mitteleisenstraßen).
01.01.1984 15%ige Beteiligung der Eschweiler Bergwerks-Verein AG am Stammkapital der Maxhütte durch Einbringung der Eschweiler Hüttenbetriebe.
01.07.1984 49%ige Beteiligung der MH an SALMAX/Salzgitter-Drütte durch Einbringung der Bandverzinkungsanlage.
Die "Gesellschaft für oberflächenveredelte Feinbleche mbH" erzeugt feuerverziktes Feinblech, Kunststoffbeschichtetes Feinblech und Trapezprofile.
30.09.1985 Verkauf des Kaltwalzwerkes in Haidhof.
1987 Verkauf der SALMAX-Geschäftsanteile durch den Sequester
1987 "Grünes Licht" der Bayerischen Staatsregierung für eine Auffanglösung mit den Gesellschaftern Freistaat Bayern, Saarstahl, Klöckner, Thyssen, Krupp und Mannesmann
16.04.1987 Konkurs der Maxhütte, Weiterführung des Betriebes durch Maxhütte i.K.
11.05.1987 Schließung der Grube Leonie in Auerbach
1988 Verkauf der Eschweiler Hüttenbetriebe
1988 Genehmigungsverfahren des Investitions- und Kapazitätsumfanges für die neue Gesellschaft
1988-1989 Gründung der Vorschaltgesellschaften zur Fortführung des Unternehmens
30.06.1990 Stillegung des Werkes Maxhütte-Haidhof.
01.07.1990 Start der NMH Stahlwerke GmbH mit der Tochtergesellschaft "Rohrwerk Neue Maxhütte GmbH" in Sulzbach-Rosenberg nach umfangreichen investiven Maßnahmen.
1993 Die Aicher-Gruppe erwirbt die jeweils elfprozentigen Maxhütten-Anteile von Thyssen, Klöckner und Krupp und übernimmt die industrielle Führung
1994 Übertragung der NMH-Geschäftsanteile des Freistaates an die Lechstahlwerke
06.11.1998 Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens NMH Stahlwerke GmbH beim Amtsgericht Amberg. Zum Sequester wird Rechtsanwalt Dr. Jobst Wellensiek bestellt.
12.11.1998 Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens Rohrwerk Neue Maxhütte GmbH.
1998 Eröffnung des Konkursverfahrens NMH Stahlwerke GmbH und Rohrwerk Neue Maxhütte GmbH und bis auf weiteres Betriebsfortführung durch den Konkursverwalter Dr. Wellensiek
03.2000 Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber verkündet auf einer Betriebsversammlung, die Maxhütte sei gerettet. Mit dem Miteigentümer Max Aicher sei eine Einigung darüber erzielt worden, daß der Stahlunternehmer Jürgen Großmann das Werk übernehme. - Aicher läßt Stoiber ins Leere laufen: Der Unternehmer verhindert überraschend einen Neuanfang.
2001 Das Rohrwerk wird Betriebsstelle der ARI-Baustahl GmbH.
05.06.2002 Auf einer Betriebsversammlung kündigt der Betriebsratsvorsitzende Albert Vetter an, im kommenden Monat werde damit begonnen, die Neue Maxhütte GmbH in Schritten stillzulegen. Derzeitig gebe es kein seriöses Übernahmeangebot für das Unternehmen. Die Verhandlungen mit mehreren Investoren seien gescheitert. Mit der alten Technik sei das Stahlwerk nicht mehr länger konkurrenzfähig. Von der Schließung seien nicht nur die 850 Stahlwerker betroffen. 1500 Stellen hingen bei Handwerkern und anderen Betrieben von der Maxhütte ab. Vetter fordert von der bayerischen Staatsregierung ein Beschäftigungsprogramm für die Region. Nach den Worten von Konkursverwalter Jobst Wellensiek gaben nicht mehr aufschiebbare Ausgaben für Reparaturen und Umweltschutzmaßnahmen den letzten Anstoß für den Einstellungsbeschluß. Hierfür wären 12 Millionen Euro notwendig gewesen, die der Betrieb in der gegenwärtigen Konjunkturkrise nicht erwirtschaftet habe.
23.09.2002 Nach dem letzten Abstich erlöschen die Feuer am Hochofen für immer. Von den einst 10.000 Arbeitern sind zu dieser Zeit nur noch 900 übrig.
24.09.2002 Ein Stück Industriegeschichte in Bayern geht zu Ende. Nach jahrelangen Rettungsversuchen wird das insolvente Stahlwerk endgültig stillgelegt. Etwa 2/3 der 850 ([NN]: 750) Beschäftigten werden von einer Auffanggesellschaft (Beschäftigungsgesellschaft) übernommen, die anderen werden arbeitslos oder gehen in den Vorruhestand. Für die soziale Abfederung der Arbeitnehmer gibt der Freistaat 29 Millionen Euro aus, weitere 17 Millionen Euro fließen in die Regien. Die 47 Auszubildenden werden von der Pumpenfabrik KSB in Pegnitz, von Siemens in Amberg und vom Regensburger BMW-Werk übernommen. Die veralteten Produktionsanlagen werden abgerissen. Die Stadt hofft, auf dem Gelände neue Betriebe ansiedeln zu können. Betriebsratschef Albert Vetter erklärt am 24.09. auf der letzten Betriebsversammlung, das Roheisen des abgelegenen Werks mit seinem kleinen, veralteten Hochofen sei um die Hälfte teuerer als in Duisburg. Ein Einstieg des Osnabrücker Stahlunternehmers Jürgen Großmann, der das Werk modernisieren wollte, sei am Maxhütte-Miteigner Max Aicher gescheitert. Ein anderer Investor fand sich nicht.
20.07.2004 Nach fast sechs Jahren ist das Konkursverfahren der Maxhütte mangels Masse laut Auskunft des Konkursverwalters Jobst Wellensiek beendet. Nach dem geschlossenen Vergleich erhalten zwei Firmen des Alteigentümers Max Aicher das Grundstrück zur Verrechnung mit den Pfandrechten. (Bericht vom 20. Juli)




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Walzenzug-Dampfmaschine 1907 Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei
Walzenzug-Dampfmaschine 1913 Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei
Walzenzug-Dampfmaschine 1910/11 Sack & Kiesselbach Maschinenfabrik GmbH
Dampfmaschine 1908 Sack & Kiesselbach Maschinenfabrik GmbH
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1868 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1868 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1890 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1891 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1895 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1895 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfmaschine 1895 Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg
Dampfgebläsemaschine 1856 unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
um 1900 Lokomobilen 4 diverse Betriebe R. Wolf Aktiengesellschaft          




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1914   6550     zus. in Bayern, Thüringen, Sachsen und Zeche Maximiilan
1914   3000     Berg- u. Hüttenarbeiter zus. in bayr. Werken
1914   1150     zus. in thür. und sächs. Werken
  1083        
1928 6001 5683 318   "tritt ihr Jubeljahr mit .... an"; davon in Bayern 4107 bzw. 243
  6000   316    
1953 2825 2371 454   "neueste Zahlen des Belgeschaftsstandes"




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1861 Nebenwerk zuvor Maximilianshütte, Werk Haidhof  
1904 Nebenwerk danach Eisenerzbergwerk Maffei Maffei-Schacht zu Maxhütte
1902 Nebenwerk danach Zeche Maximilian Am 18.08. Beschluß zum Abteufen
1898 Nebenwerk danach König-Albert-Werk seit 10.08.1898 in Betrieb
1 Nebenwerk danach Grube Leonie vmtl. ab den 1880er Jahren betrieben
1879 Nebenwerk danach Grube Leonie erworben
1863 Nebenwerk danach Grube Röschen 1863 vorgerichtet
1869 Nebenwerk danach Bergwerke Crux und Elgersburg Anfang der Aktivitäten in Thüringen
1868 Nebenwerk danach Kamsdorfer Eisensteingruben erworben
1859 Nebenwerk danach Grube Etzmannsberg Kauf des Sulzbacher Erzreviers
1859 Nebenwerk danach Grube Karoline Kauf des Sulzbacher Erzreviers
1859 Nebenwerk danach Grube Sankt Anna Kauf des Sulzbacher Erzreviers
1859 Nebenwerk danach Grube Fromm Kauf des Sulzbacher Erzreviers
1859 Nebenwerk danach Grube Sulzbach Kauf des Sulzbacher Erzreviers
1859 Nebenwerk danach Grube Eichelberg Kauf des Sulzbacher Erzreviers
1859 Nebenwerk danach Grube Sankt Georg Kauf des Sulzbacher Erzreviers
1888 Nebenwerk danach Eisenwerk Fronberg erworben




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Gen.-Dir. Dipl.-Ing. Karl Raabe, Sulzbach-Rosenberg Hütte, Vorsitzer; Direktor Dr. jur. Hermann Terberger, Sulzbach-Rosenberg Hütte; Direktor Hans Krugmann, Sulzbach-Rosenberg Hütte; Direktor Dr. Fritz Wesemann, Sulzbach-Rosenberg Hütte, stellv. Mitglied. Aufsichtsrat: Generaldirektor Dr. Friedrich Flick, Berlin, Vorsitzer; Direktor Konrad Kaletsch, Mitglied des Vorstandes der Mitteldeutsche Stahlwerke G. m. b. H., Berlin, stellv. Vorsitzer; Direktor Dr. Odilo Burkart, Mitglied des Vorstandes der Mitteldeutsche Stahlwerke G. m. b. H., Berlin; Generaldirektor Bergassessor Ernst Buskühl, Vorsitzer des Vorstandes der Harpener Bergbau-A.-G., Dortmund; Bankier August von Finck, München; Bankdirektor Johannes Kiehl, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bank, Berlin; Dr.-Ing. e. h. Gustav Knepper, Vorsitzer des Vorstandes der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G., Essen; Dr.-Ing. e. h. Dr. rer. techn. h. c. Generaldirektor Heinrich Koppenberg, Vorsitzer des Vorstandes der Junkers-Flugzeug- und Motorenwerke A.-G., Dessau; Geheimer Kommerzienrat Franz Kustermann, Tutzing; Graf Moritz Lippens, Brüssel; Dr. Paul Marx, Mitglied des Vorstandes der Commerzbank A.-G., Berlin; Prof. Dr. Dr. jur. E. H. Meyer, Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin; Ministerialdirektor z. D. Dr. Alfred Olscher, Berlin; Generaldirektor Dr. Ernst Poensgen, Vorsitzer des Vorstandes der Vereinigte Stahlwerke A.-G., Düsseldorf; Kommerzienrat Dr. h. c. Hermann Röchling, Völklingen; Bergassessor Friedrich Schleifenbaum, Siegen; Kommarzianrat Curt Ludwig Schneider, München; Bankier Dr. Heinrich v. Stein, Köln; Fritz Tegtmeyer, Mitglied des Vorstandes der Hüttenwerke Siegerland A.-G., Siegen. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1942/43: Wirtschaftsprüfer Fritz Lang, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September (Zwischengeschäftsjahr 1. April bis 30. September 1930). Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 1.000,00 Stammaktie l Stimme. Reingewinn-Verwendung: Die Hauptversammlung kann bei dem Beschluß über die Verwendung des Reingewinns auch Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rücklagen und Rückstellungen nach freiem Ermessen beschließen. Grundkapital: nom. RM 43.750.000,00 Stammaktien in 43 750 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-43 750). Genehmigtes Kapital: RM 10.000.000,00. Großaktionär: Mitteldeutsche Stahlwerke G. m. b. H., Riesa (etwa 85%).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3649]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Erzeugung und Verarbeitung von Eisen und Stahl; Bergbau und die Verarbeitung der durch den Bergbau gewonnenen Mineralien (Stoffe); Handel mit Erzeugnissen der Eisen- und Stahlindustrie, mit Mineralien und mit Erzeugnissen aus diesen. Die Gesellschaft kann andere Unternehmungen erwerben oder sich an solchen beteiligen, falls sie wegen der genannten Gegenstände ein Interesse daran hat. Sie kann Gewinngemeinschaften und sonstige Verträge der im § 256 des AG genannten Art abschließen. Erzeugnisse: Halbzeug aus Flußeisen und Elektrostahl, Oberbaustoffe, Formeisen, Stabeisen, Maximit, Maxeton, Bleche, Grau-, Stahl- und Handelsguß, Thomasmehl, Düngekalk und Schlackenziegelsteine.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3649]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Grund und Boden, Gerechtsame und Gebäude: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von rd. 927 ha, davon entfallen 321 ha auf Industriegelände und Wohnungskolonien, der Rest ist teils Vorratsgelände, teils aus bergbaulichen Interessen erworben; teils dient er landwirtschaftlichen Zwecken. 47812 ha Erzgrubenfelderbesitz in Bayern, Thüringen und Preußen und rd. 88 603 ha der im Vollbesitz der Gesellschaft befindlichen Gewerkschaft Wittelsbach. Erzgerechtsame: 478 122 200 qm. Zur Zeit in Betrieb befindliche Anlagen: 7 Erzgruben mit 7 Förderschächten, Stollen- und Tagebau; 2 Hochofenwerke mit 10 Hochöfen; 2 Thomasstahlwerke mit 9 Konvertern; 3 Elektroofen; l Siemens-Martin-Stahlwerk mit 4 Öfen; 3 Walzwerksanlagen mit 3 Blockstraßen, l Mittelstrecke, 4 schweren Schienen- und Trägerstraßen, 3 Stabeisenstraßen, 3 Feinblechstraßen. Die Maxhütte besitzt ferner je eine Grauguß-, Stahl- und Handelsgießerei, 2 Thomasschlackenmühlen, 2 Kalkwerke und 3 Schlackenziegeleien. Die Ausrüstung sämtlicher Werke entspricht in jeder Hinsicht dem heutigen Stand der Technik. Kraftquellen: Auf sämtlichen Werksanlagen in der Hauptsache elektrische Energie, die auf dem Hauptwerk Sulzbach-Rosenberg Hütte und auf dem Werk Unterwellenborn durch Gichtgasmaschinen und auf den übrigen Werken durch Turbozentralen erzeugt wird. Zur Versorgung der in Sulzbach und Auerbach gelegenen Erzgruben dient eine 35 000-Volt-Leitung, die von der Gichtgasmaschinenzentrale der Rosenberger Hochofenanlage gespeist wird. Die zur Verfügung stehende Energiemenge beträgt 52200 PS. Sonstige Anlagen: Außer 3 Erzgruben und der Handelsgießerei sind sämtliche Anlagen mit der Reichsbahn durch eigene Gleisanschlüsse verbunden. Die Gesamtlänge der Gleise in den Betrieben der Maxhütte beträgt rd. 46 km.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3649]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTBeteiligungen (s.d.): 1. Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft, Dortmund, Beteiligung: 60%; 2. Gewerkschaft Wittelsbach, Sulzbach - Rosenberg Hütte (Bayr. Ostmark), Beteiligung: 100 %; 3. Fellawerk Aktiengesellschaft, Feucht bei Nürnberg, Beteiligung: über 51 %; 4. Weitere Beteiligungen der Maxhütte: Eisenkontor G. m. b. H., Sulzbach-Rosenberg Hütte, Beteiligung: RM 100.000,00 (100%); Maxhütte-Industrie-Gesellschaft m. b. H., Regensburg, Beteiligung: 25.000 RM (100%); F. Sachs Nachf. G. m. b. H., Plauen (Vogtl.), Beteiligung: 240.000 RM (etwa 66,6%); Kalkdüngerwerk Oberpfalz G. m. b. H., Vilshofen bei Amberg, Beteiligung: 100.000 RM (etwa 90%); Exportkontor für Stahlerzeugnisse, Maschinen und Bahnbedarf G. m. b. H., Berlin. Buchwert der Beteiligungen am 30. September 1942: Reichsmark 41 401 493.42. Wertpapiere des Umlaufvermögens am 30. September 1942: RM 3 901 812.38.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3649]


ZEIT1911
THEMAWerksbeschreibung
TEXTHauptwerk Rosenberg: 5 Hochöfen, Thomasstahlwerk mit 3 Konverern à 12 t und Schlackenmühle, 1 Blockwalzwerk und Trio-Fertigwalzwerke mit 700 mm und mit 800 mm Walzendurchmesser. Zweigniederlassungen in Bayern: Eisensteingruben bei Sulzbach; Kalksteinbruch und Kalkofenanlagen bei Auerbach (Opf); Kalksteinbruch und Kalkofenanlage in Lengenfeld (b. Amberg, Opf); Martinstahlwerk, Stabeisen- und Feinblechwalzwerke nebst Eisengießerei in Maxhütte-Haidhof; Eisenwerk Fronberg mit Eisengießerei und Maschinenfabrik. Zweigniederlassungen in Thüringen, Sachsen und Preußen: Eisensteingruben in Schmiedefeld und Kamsdorf (Thür); Hochofenanlage in Unterwellenborn (Thür) mit drei Hochöfen und Schlackenziegelei; Kalksteinbruch und Kalkofenanlage in Öpitz (b. Pössneck); König-Albert-Werk in Zwickau (Thomasstahlwerk mit drei Konvertern à 17 t nebst Thomasschlackenmühle, einem Blockwalzwerk und einer Fertigstraße mit 700 mm und einer mit 850 mm Walzendurchmesser und einem Feinblechwalzwerk); Kohlenzeche Maximilian bei Hamm (Westf).
QUELLE[Eisenbahnwesen der Gegenwart 2 (1911) 442]


ZEIT1914
THEMABeschreibung
TEXTDie Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte umfaßt folgende Werke:
1. Das Hauptwerk in Rosenberg, bestehend aus
a) 6 Hochöfen nebst Schlackenziegelei,
b) einem Thomasstahlwerk mit 4 Konvertern à 12 t nebst Thomasschlackenmühle,
c) einem Blockwalzwerk, einem Trio-Fertigwalzwerk von 700 und einem solchen von 800 mm Walzendurchmesser.
2. Die Zweigniederlassungen in Bayern:
a) die Eisensteingruben bei Sulzbach (Oberpfalz).
b) die Eisensteingruben bei Auerbach (Oberpfalz),
c) der Kalksteinbruch und die Kalkofenanlage in Lengenfeld bei Amberg (Oberpfalz),
d) das Martinstahlwerk, die Stabeisen- und Feinblechwalzwerke nebst Eisengießerei in Maxhütte-Haidhof,
e) das Eisenwerk in Fronberg, bestehend aus Eisengießerei und Maschinenfabrik.
3. Die Zweigniederlassungen in Thüringen, Sachsen und Preußen:
a) die Eisensteingruben in Schmiedefeld und Kamsdorf (Thüringen),
b) die Hochofenanlage in Unterwellenborn (Thüringen) mit 3 Hochöfen und Schlackenziegelei,
c) der Kalksteinbruch und die Kalkofenanlage in Oepitz bei Pößneck (Thüringen),
d) das König Albert-Werk in Zwickau i. Sa., bestehend aus einem Thomasstahlwerk mit 3 Convertern à 17 t nebst Thomasschlackenmühle, einem Blockwalzwerk, einer Fertigstraßc von 700 und einer solchen von 850 mm Walzendurclnnesser, und einem Feinblechwalzwerk,
e) die Kohlenzeche Maximilian bei Hamm i.W.
Die Gesellschaft war anfänglich basiert auf die bei Burglengenfeld i. Opf. vorkommenden Lignitlager; mit dem Roheisen, welches die damals bestehenden vielen kleinen Holzkohleneisenwerke herstellten, sollte in erster Linie ein Schienenwalzwerk betrieben werden. Der Ankauf der Sulzbacher Eisensteingruben im Jahre 1858 und die dann anfangs der 60er Jahre anschließende Errichtung der Hochofenanlage in Rosenberg machte die Gesellschaft von dem Ankauf fremden Roheisens unabhängig. Im Jahre 1872 errichtete die Gesellschaft auf Grund der inzwischen angekauften Gruben bei Kamsdorf i. Thür, ein Hochofen- und Stahlwerk in Unterwellenborn, um aus den phosphorfreien Erzen Bessemerstahl zur Schienenfabrikation herzustellen. Durch die Erfindung des Thomasstahlprozesses wurden die Anlagen der Maximilianshütte neuerlich umgewälzt und wurde die Herstellung von Bessemerstahl im Jahre 1898 aufgegeben, nachdem schon vorher im Jahre 1889 auf dem Rosenberger Werk mit der Herstellung von Thomasstahl begonnen worden war. Der Mitte der 1890er Jahre erfolgte Ankauf der Schmiedefelder Gruben setzte das Unternehmen in den Stand, auch in Thüringen Thomasstahl herzustellen und führte hierauf zur Erbauung des König Albert-Werks bei Zwickau i. Sa., hauptsächlich zur Herstellung von Eisenbahnmaterial, Trägern, Grobeisen, Feinblechen und Thomasphosphatmehl.
Aus den in den Sulzbacher und Auerbacher Gruben geförderten Erzen werden auf den bayerischen Werken der Gesellschaft außer Eisenbahnschienen alle sonstigen Sorten von Überbaumaterial - wie Laschen, Unterlagsplatten und flußeiserne Schwellen - hergestellt; ferner aber besteht die Hauptproduktion jetzt aus Trägern, Stab- und Profileisen und Feinblechen; die Förderung von Kohlen und Herstellung von Koks auf der Zeche Maximilian bei Hamm i.W. nebst Gewinnung der Nebenprodukte wie Teer, Benzol und schwefelsaueres Ammoniak, ist seit kurzem aufgenommen worden.
QUELLE[Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 177]