Steinkohlenbauverein Gottes Segen A.-G.

Allgemeines

FirmennameSteinkohlenbauverein Gottes Segen A.-G.
OrtssitzLugau (Erzgeb)
Postleitzahl09385
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenSeit 1920 fusioniert zu "Gewerkschaft Gottes Segen" (s.d.) 1913: Vorstand: technischer Direktor Bergrat C. Müller und kaufm. Direktor M. Klöden in Lugau, Betriebsleiter Bergdirektor Friedemann in Oelsnitz, Betriebsführer: Obersteiger August Falck in Lugau und Karl Kröhnert in Oelsnitz; Aktienkapital: 2.478.000 Mark, Dividenden 1910 und 1911: 144 bzw. 155 Mark für Stammaktien und 160 bzw. 170 Mark für Vorzugsaktien; Schächte: "Gottes Segen" und "Glückauf" in Lugau sowie "Kaiserin Augusta" (s.d.) und "Gottes Hilfe" (s.d.) in Oelsnitz; 2 Wäschen, Seilbahnen von 850 m Länge, elektrische Anlagen; Anschlußgleis nach Lugau; Jahresförderung: rd. 400.000 t
Quellenangaben[Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 21+64] [Reichs-Adreßbuch (1900) 3474] [Referenzliste Sächs Masch-Fabr Hartmann (1901)] [Jahrbuch dt. Braunkohlen ... (1913) 140]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
12.06.1856 Gründung. Zur Erschließung des dicht südwestlich von Lugau gelegenen Grubenfeldes von mehr als 87 ha wird auf dem höchsten Punkt des sich zwischen Lugau und Oelsnitz hinziehenden Höhenrückens mit dem Auteufen des Gottes-Segen-Schachtes begonnen.
1859 Nach dem Durchteufen von Kiesen, Sanden, Sandsteinen, tonigen Schichten und Konglomeraten wird bei 257 m Teufe das Steinkohlengebirge erreicht, bei 292 m das erste 0.75 m mächtige Pechkohlenflöz, bei 307 m das zweite 1,15 m mächtige Rußkohlenflöz
1860 Bei einer Teufe von 340 m durchfährt man ein 2 m mächtiges Ruß- und Pechkohlenflöz un bei 345 m ein weiteres mit 0,60 m Dicke. Bei 360 m Teufe wird der Phyllit (Urgebirge) und damit eine Gesamtteufe von 374,5 m zwischen Hängebank und Schachtsumpf erreicht.
1862 Bau eines Gleisanschlusses an die Chemnitz-Würschnitzer Kohlenbahn
1864 Durchschlag zum benachbarten "Carl-Schacht"
1866 Zur Verbesserung der Bewetterung: Teufbeginn für den Glückauf-Schacht, 14 m vom Gottes-Segen-Schacht entfernt. Zur schnelleren Fertigstellung wird er auch von Zwischenangriffen unter Tage hochgebrochen.
1866 Bau der ersten Kohlenaufbereitungsanlage
02.01.1868 Bei der Niederbringung des Glückaufschachtes wird zu Jahresbeginn eine Tiefe von 51,9 Lachter erreicht. Um seine Vollendung zu beschleunigen, geht man am 2. Januar dem Abteufen von dem 115 Lachter tiefen Querschlag Nr. 1 aus mit einem Überhauen entgegen.
16.01.1868 In einer Teufe von 113 Lachter stößt man mit dem Querschlag Nr. beim Glückaufschacht auf zusammengedrückte
Zimmerungsteile, die man bei weiterer Untersuchung von Bruchmassen bedeckt findet. Alsbald erkennt man, daß der Bruch, den man über sich hat, durch einen unter der früheren Werksverwaltung getriebenen Querschlag veranlaßt ist.
1890/91 Die Tagesanlagen werden erweitert und modernisiert
1895 Ankauf der "Fürstlich Schönburg'sche Steinkohlenwerke" mit 190 ha Grubenfeld und den beiden Schächten "Kaiserin Augusta" und "Gottes Hilfe"
1896 Der 1893 begonnene Gottes-Hilfe-Schacht erreicht das Steinkohlengebirge
1897 Der 1866 begonnene Glückauf-Schacht erreicht eine End-Teufe von 412 m.
1898 Der Gottes-Hilfe-Schacht wird mit einer Teufe von 552 m als Förder- und Wetterschacht fertiggestellt. Die Gesamt-Kohlenmächtigkeit beträgt 25 m
1898 Bau einer 850 m langen Bockbrücke zum Kaiserin-Augusta-Schacht für die auf dem Gottes-Hilfe-Schacht geförderten Hunde.
10.1919 Das vom sächsischen Staat unterbreitete Kaufangebot wrud von den Aktionären angenommen.
02.08.1920 Bildung der im Eigentum des sächsischen Staats befindlichen "Gewerkschaft "Gottes Segen" durch Zusammenschluß mit dem "Lugauer Steinkohlenbauverein", der "Steinkohlen-Aktiengesellschaft Vereinigtfeld" und der "Gewerkschaft Kaisergrube"
1949 Umbenennung des Gottes-Hilfe-Schacht in "Friedrich-Engels-Schacht"
1975 Der "Friedrich-Engels-Schacht" (vormals: Gottes-Hilfe-Schacht) wird eingestellt und verfüllt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1859 Beginn (das Steinkohlengebirge wird erreicht) 1920 Fusion zu "Gewerkschaft Gottes Segen"  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1901 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampffördermaschine um 1856 unbekannt
Dampfpumpmaschine um 1856 unbekannt
Dampffördermaschine um 1856 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampffördermaschine   unbekannt
Dampfmaschine um 1899 unbekannt
Dampffördermaschine um 1869 unbekannt
Dampfmaschine um 1869 unbekannt
Dampfmaschine um 1892 unbekannt
Dampffördermaschine um 1894 Königin-Marienhütte Actien-Gesellschaft
Dampffördermaschine um 1899 Königin-Marienhütte Actien-Gesellschaft




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1885 (aufgestellt) Dampfkessel 3 Ziegelei unbekannt Heizfläche je 72 qm Davon zwei mit Zwischenfeuerung (Halb-Tenbrink) zum Verbrennen von Kohlenschlämmen  
1898 Dampfkessel 2 Kaiserin-Augusta-Schacht unbekannt Heizfläche je 140 qm Batteriekessel  
ab 1903 Generator 1 Gottes Hilfe-Schacht Siemens-Schuckertwerke Aktiengesellschaft Leistung 46 kW   elektrische Beleuchtung
neu um 1888 Dampfkessel 1   unbekannt Heizfläche 72 qm zur Verheizung von Waschschlämmen  
seit Nov. 1885 Dampfkessel 1   unbekannt Heizfläche 72 qm Siederohrkessel  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1913 1950        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1874 Nebenwerk danach Kaiserin-Augusta-Schacht 1874 fertiggestellt; Teil von "Gottes Segen"
1895 Anschluß (Namensverlust) zuvor Fürstlich Schönburg'sche Steinkohlenwerke [Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 18]
1 Nebenwerk danach Gottes-Hilfe-Schacht  
1920 Zusammenschluß, neuer Name danach Gewerkschaft Gottes Segen [Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 19]




Allgemeines

ZEIT1925
THEMALagerstättenaufschluß
TEXTBei Gottes-Hilfe-Schacht wurde im Blindschacht 106 das Zwischenmittel zwischen Neuflöz 1. Abteilung und Glückaufflöz in einer Mächtigkeit von 99 m festgestellt. Das Neuflöz 2. Abteilung wurde dort mit 2,54 m Mächtigkeit bei 2,03 m Kohlenführung abbauwürdig angetroffen. Im südöstlichen Teile des zusammenhängenden Grubenfeldes der Gewerkschaft wurde mit dem Abteufen eines Schachtes, des Heinrichschachtes, begonnen, der dem Wetterauszug
dienen soll. Die bis Ende des Berichtsjahres erreichte Teufe betrug 100 m. In der Betriebsabteilung Vereinigtfeld wurde im Norden von Schacht I mit einem Querschlag etwa 3 m über dem Grundflöz auf einer Länge von 100 m eine große Ansammlung aufrecht stehender Calamitenstämme von 5 bis 20 cm Stärke angetroffen.
QUELLE[Jahrbuch Berg- und Hüttenwesen Sachsen (1925) B106]