Eduard Rheinberger GmbH, Schuhfabrik

Allgemeines

FirmennameEduard Rheinberger GmbH, Schuhfabrik
OrtssitzPirmasens
StraßeSchachenstr. 3
Postleitzahl66954
Art des UnternehmensSchuhfabrik
AnmerkungenUm 1943: "Eduard Rheinberger, Aktiengesellschaft"
Quellenangaben[100 Jahre Rheinberger 1882-1982] [AFB / DINFO (1995)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3953]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
01.08.1882 Der 26jährige Lehrerssohn Eduard Rheinberger nimmt mit 12 (oder 15) Arbeitern im früheren landgräflichen "Husarenstall" die Schuhfabrikation auf, hauptsächlich zur Herstellung von Qualitätsarbeit. - Pirmasens hat bereits 58 Schuhfabriken.
1885 Umzug in ein größeres Fabrikgebäude am Exerzierplatz
1886 Aufstellung eines Gasmotors
1890 Aufstellung einer Kesselanlage mit einer 25 PS Dampfmaschine
1905-1906 Errichtung eines modernen Großbetriebs in der Schachenstraße
1909 Der ältere Sohn des Firmengründers, Gustav Rheinberger, ist seither in der Firma tätig.
1910 Der jüngere Sohn des Firmengründers, Robert Rheinberger, ist seither in der Firma tätig.
1911 Erweiterung der Fabrik in der Schachenstraße durch den Anbau des linken Flügels
1913 Die Gesamtproduktion beträgt 1 Million Paar Schuhe bei einer Belegschaft von 1400 Köpfen. Rund 10% gehen in den Export.
10.03.1918 Der Firmengründer stirbt im Alter von 62 Jahren an einem Schlaganfall.
1920 Das Firmengebäude wird aufgestockt.
27.12.1922 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, deren Aktionäre ausschließich Mitglieder der Familie sind, mit einem Kapital von 5.000.000 Mark, in Aktien zu M 1.000,00, übernommen von den Gründern zu pari. Seither wird das Unternehmen als Familien- A.-G. betrieben (3 Aktionäre)
27.04.1923 Eingetragen
1924 Das Kapital wird umgestellt auf RM 2.000.000,00.
1925 Am Ende der Schachen- und Fröhnstraße wird der siebenstöckige Hans-Sachs-Bau errichtet.
1927 Rheinberger stellt mit 1.800 Mitarbeitern täglich 5.000 Paar Schuhe aller Art her.
1927-1928 Es wird ein Altersheim errichtet, worin alte Betriebsangehörige und eventuell auch Alte der Stadt Pirmasens Aufnahme finden können. Das Heim hat 48 Zimmer.
1930-1932 Rheinberger muß sich in den Jahren 1930-32 mehr und mehr der billigen Konkurrenz erwehren.
1934 Schaffung des Markenzeichens "Rheinberger", was sich stark umsatzfördernd auswirkt
Ende 1934 Erweiterung der Anlagen durch einen großen Anbau. Die Fabrikgebäude und maschinellen Einrichtungen sind von der Eduard Rheinberger-Grundstücksgesellschaft gepachtet.
1935 Vergrößerung der Fabrikanlage durch einen fünfstöckigen Querbau
1937 Robert Rheinberger stirbt und hinterläßt drei unmündige Söhne.
Ende 1937 Es wird ein großes Gebäude umgebaut, in dem Schulungs- und Bastelräume, Raum für Werkfrauen, Kindergarten und Lehrküchen untergebracht sind.
01.09.1939 Evakuierung und Stillegung der Fabrik in Pirmasens und Erwerb der Schuhfabrik-Gebäulichkeiten der Firma Herz A.-G., Offenbach a. M.
1940 Der Ausweichbetrieb von Rheinberger in Offenbach beschäftigt 1940 1.200 Mitarbeiter.
26.08.1940 Rückverlegung der Firma nach Pirmasens; der Offenbacher Betrieb wird als Zweigbetrieb weitergeführt, in dem hauptsächlich Rahmenware hergestellt wird. Am 26. August wird die Arbeit in Pirmasens wieder aufgenommen.
03./12.12.1941 Lt. Beschluß des Aufsichtsrats vom 3. bzw. 12. Dezember 1941 Kapitalberichtigung um 200 % durch Erhöhung des A.-K. von RM 2.000.000,00 auf RM 6.000.000,00 (Heraufsetzung des Nennbetrags der Aktien von bisher RM 10.000,00 auf RM 30.000,00).
26.03.1943 Lt. Hauptversammlungsbeschluß vom 26. März 1943 wird der § 4 der Satzung erweitert; die Firma gilt danach als personenbezogene Gesellschaft.
26.03.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
19.03.1944 Das Rheinberger-Werk in Offenbach wird durch Brände in Folge eines Fliegerangriffs zerstört.
19.-21.03.1944 Das Werk brennt in den Nächten vom 19./20. und 20./21. März zu mehr als der Hälfte aus.
1946 Es werden rund 200 Maschinen durch die französische Besatzungsmacht demontiert.
1948 Rheinberger steht wieder in der Reihe der ersten deutschen Schuhfabriken
1962 1,5 Millionen Paar Schuhe gehen 1962 hinaus in alle Welt.
1968 Gustav Rheinberger stirbt.
1973 Das Aktienkapital wird zum Kurs von 200%, also für 12 Millionen, an einen Spekulanten (zwei Privatbanken) verschleudert, und das Ende des eisnt so stolzen Unternehemens scheint gekommen.
1973 Rudolf Seibel aus Hauenstein übernimmt die Firma Rheinberger.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Schuhe          




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1941 Dinglerwerke Aktiengesellschaft Zweibrücken
Dampfmaschine 1929/30 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampfmaschine um 1890 unbekannt




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Gustav Rheinberger, Pirmasens. Aufsichtsrat: Wilhelm E. Th. Bürklin, Berlin, Vorsitzer; Sanitätsrat Dr. Anton Pfister, Pirmasens, stellv. Vorsitzer; Fritz A. Hückel, Neutitschein; Hans Grimme, Pirmasens. Stimmrecht: je nom. RM 30.000,00 Aktie l Stimme. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Grundkapital: nom. RM 6.000.000,00 Stammaktien in 200 Stücken zu je RM 30.000,00. Großaktionäre: Seit 1922 wird das Unternehmen als Familien- A.-G. betrieben (3 Aktionäre).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3953]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Herstellung und Verkauf von Schuhwaren jeder Art. Die Gesellschaft ist berechtigt, im In- und Ausland Zweigniederlassungen zu errichten, sich an anderen Unternehmungen des In- und Auslandes zu beteiligen, solche Unternehmen zu erwerben und zu errichten, sowie alle Geschäfte einschließlich von Interessengemeinschaftsverträgen einzugehen, die geeignet sind, die Geschäftszweige der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar zu fördern. Täglich verlassen rd. 10 000 Paar Schuhe den Betrieb. Ein großer Teil der Produktion entfällt auf orthopädische Schuhe. Frühzeitig hat sich die Firma auch dem Exportgeschäft gewidmet.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3953]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTFür die Angestellten und Arbeiter der Gesellschaft ist eine Wohnhaussiedlung errichtet, die durch die Eduard Rheinberger Siedlung G. m. b. H., Pirmasens, geschaffen und betreut wird. Die Siedlung besteht aus 56 Wohnhäusern mit 106 Wohnungen. Außerdem bestehen 14 Werkwohnhäuser, in denen 63 Wohnungen untergebracht sind.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3953]