Kaiserin-Augusta-Schacht

Allgemeines

FirmennameKaiserin-Augusta-Schacht
OrtssitzOelsnitz (Erzgeb)
Postleitzahl09376
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenWurde 1869 - 1874 von den "Fürstlich Schönburg'schen Steinkohlenwerken" (s.d.) geteuft (Teufe: 313 m). 1895-1920 zum "Steinkohlenbauverein Gottes Segen"; 1920-1925 zu "Gewerkschaft "Gottes Segen". Seit 1938 der einzige Förderschacht im Revier (1913 waren es noch 16). Zu DDR-Zeit in "Liebknecht-Schacht" umbenannt; zu "VEB Steinkohlenwerk Karl-Liebknecht". Dort leistete Adolf Hennecke (*1905; 1949: Nationalpreisträger) im Jahre 1948 als Aktivist seinen berühmten Förder-Rekord nach dem Stachanow-System. Ab ca. 1987: Bergbaumuseum (s.d.)
Quellenangaben[Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 28ff] [Wagenbreth: Dampfmaschinen (1986) 238]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1869 Beginn der Abteufarbeiten für den Kaiserin-Augusta-Schacht durch das Fürstlich-Schönburgische Steinkohlenwerk. Er soll dem verbesserten Abbau auf dem 550 ha großen Grubenfeld dienen und eine bessere Wetterführung ermöglichen
1883 Herstellung einer Wetter-Verbindung zwischen Augusta- und Gühne-Schacht
1885/87 Bau einer Aufbereitung mit einer Leistung von 60 t/h
1895 Vom "Steinkohlenbauverein Gottes Segen" erworben
12.1899 Der Augustaschacht erreicht das Urgebirge mit einer Teufe von 416 m.
1920 Der Hauptschacht wird von der Gewerkschaft "Gottes Segen" erworben.
1922/23 Bau eines neuen Förderturms mit elektrischer Turmfördermaschine (Hersteller: Siemens-Schuckert)
1923 Bau eines neuen Förderturms mit elektrischer Turmfördermaschine
1925 Der Heinrich-Schacht (Wetterschacht) wird nach 295 m Teufe mit den oberen Strecken vom Augusta-Schacht verbunden.
1925/26 Bau einer neuen Aufbereitungsanlage mit einer Stundenleistung von 230 t
1931 Der Schacht wird um weitere 172 m auf 595 m Teufe geteuft, und es wird eine neue Hauptfördersohle bei -146 m NN im standfesten Grundgebirge aufgefahren
1933 Einbau einer zusätzlichen Dampffördermaschine neben dem Förderturm. Damit steigt die Förderkapazität auf 1.000.000 t/a.
zu Kriegsende 1945 Der Betrieb liegt fast völlig still und steht unter dem Beschuß der amerikanischen Artillerie. Die Tagesanlagen erhalten 26 Treffer, ohne nennenswerte Schäden angerichtet zu haben.
30.06.1946 Der Schacht wird "durch Volksentscheid" verstaatlicht und trägt den "ehrenvollen" Namen "Karl-Liebknecht-Schacht".
13.10.1948 Adolf Hennecke fährt seine Hochleistungsschicht: Er erfüllt seine Schichtnorm mit 387% (24,4 m³). "Mit dieser beispielgebenden Leistung begründet er eine neue Etappe der Aktivistenbewegung" [Tafel im Museum (2008)]
1971 Stillegung der Schachtanlage
31.03.1971 Ende der Förderung im Revier Lugau-Oelsnitz: Der letzte Hunt verläßt den Schacht
1975 Die Schachtröhre wird verfüllt.
04.07.1986 Umwandlung des Schachts in ein Bergbaumuseum. Eröffnung am 4. Juli




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1874 Schacht abgeteuft 1971 Ende der Förderung  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine 1923/26 Gutehoffnungshütte Oberhausen AG
Dampffördermaschine um/vor 1899 unbekannt
Dampfpumpen um 1874 Tangyes Limited




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1898 Dampfkessel 2   unbekannt Heizfläche je 140 qm Batteriekessel  
ab 1899 Dampfkessel 1   unbekannt Heizfläche 134 qm Batteriekessel  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1874 Nebenwerk zuvor Steinkohlenbauverein Gottes Segen A.-G. 1874 fertiggestellt; Teil von "Gottes Segen"
1874 Nebenwerk zuvor Fürstlich Schönburg'sche Steinkohlenwerke Schacht 1874 fertig, 1895 auch an "Gottes Segen"
1920 Nebenwerk zuvor Gewerkschaft Gottes Segen 1920 mit übernommen; Teil von "Gewerkschaft Gottes Segen"
1945 Nebenwerk zuvor Steinkohlenwerk Karl-Liebknecht Volkseigentum; Teil von "Kalr-Liebkncht"
1960 Nebenwerk zuvor Steinkohlenwerk Oelsnitz Teil von VEB Steinkohlenwerk Oelsnitz