Hannoversche Messing- und Eisenwerke: Dampfmaschine

Allgemeine Daten

BezeichnungDampfmaschine
HerstellerHannoversche Messing- und Eisenwerke
HerstellortHannover
Bauzeitum 1890
BeschreibungHorizontale Schnelläufermaschine, System Dautzenberg. Regulator im Schwungrad D.R.P. 52214. Die Welle ist einfach gekröpft und trägt rechts und links vom Kurbelzapfen zwei Kurbelscheiben, deren Gegengewichte zum Ausbalancieren der schwingenden Massen dienen. An beiden Enden der Welle sitzen die als Riemenscheiben ausgebildeten Schwungräder. Die Lager sind symmetrisch zur Zylindermitte angeordnet und mit Weißmetall ausgegossen. Die Kreuzkopfführung im Rahmen ist zylindrisch und der besseren Zugänglichkeit wegen oben offen. Der rückwärtige, zur Aufnahme des freitragenden Zylinders bestimmte walzenförmige Teil des Rahmens ist sehr kräftig gebaut, so daß Federungen gänzlich ausgeschlossen sind. Zwischen der Rundführung und den Lagern ist ein Aufbau angeordnet zur Aufnahme des Zentralschmiergefäßes; er dient auserdem als Widerlager für den die Kurbelscheibe umgebenden Ölfänger. Für die Kurbelstange mit offenem Gabelkopf beim Kurbelzapfen und gabelförmiger Umfassung des Kreuzkopfbolzens wurde des geringen Gewichtes wegen der Schaftteil mit rechteckigem Querschnitt gewählt. Die Zapfenschalen sind mit Weißmetall ausgegossen. Der Kreuzkopf ist mit senkrechter Keilnachstellung ausgeführt und mittels eines Zapfens mit dem darunter befindlichen Schuh, welcher reichliche Auflagefläche bietet, verbunden. Zur Sicherung gegen das Abheben des Schuhes sind über diesen zwei Führungslineale angebracht. Der Kolben ist mit elastischen Dichtungsringen (Selbstspanner) versehen und ist wie alle übrigen Gestängeteile zweckmäßig leicht gehalten. Zur Vermeidung des einseitigen Anzuges der Stopfbüchse ist solche mit einer Schneckenvorrichtung versehen. Die Dampfverteilung erfolgt durch einen entlasteten Kolbenschieber mit veränderlichem Hub und Voreilung, welche beide der jeweiligen Belastung der Maschine entsprechend vom Regulator durch Verdrehung des Exzenters eingestellt werden. Der Kolbenschieber, sowie die Büchsen sind aus Gußeisen hergestellt und dampfdicht eingepaßt. Die Erlangung geringer Abmessungen war die Anwendung von Trick'schen Kanälen bestimmend. Der in einem der beiden Schwungräder gelagerte Regler besteht aus zwei langgestreckten, die Stäbe um schließenden Fliehgewichten und aus zwei über den Schwerpunkten der letzteren radial angeordneten Spiralfedern. Die Fliehgewichte sind an je einem Ende durch gänzlich entlastete Drehbolzen gehalten und durch Gelenkstangen mit dem Excenter verbunden. Sie bewirken durch Verdrehung des Exzenters die Veränderung des Voreilungswinkels und der Excentrizität.
AnmerkungenDampfverbrauch: 12 bis 19 kg/PSe und Stunde, je nach Größe der Maschine ? 150 bis 10 PS ? und der Kesselspannung von 10 bis 6at.
Quelle[Dinglers polytechn. Journal 278 (1890) 246] [Nordwestdt. Gewerbe-, Ind.- und Handels-Ausstellung Bremen (1890) 317]

Technische Daten

Normalleistung [PS]100
Maximalleistung [PS]100
SteuerungsbauartKolbenschieber
RegelungsbauartAchsenregler
Zylinderzahl1
Expansionsstufen1
HD-Zylinderdurchmesser [mm]350
Kolbenhub [mm]350
Dampfdruck [bar]10
Abtriebvmtl. Riemen
Drehzahl [U/min]275

Besitzverhältnisse

Besitzer Ort ab bis Herkunft Verbleib
Nordwestdeutsche Gewerbe-, Industrie- und Handels-Ausstellung Bremen 1890 Bremen 1890 1890 Vmtl. neu von Hann. Messing- u. Eisenwerke unbekannt (nach Ende der Ausstellung)