Maschinenfabrik Augsburg AG: Dampfmaschine


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Dampfmaschine: Dampfmaschine Dampfmaschine: Dampfmaschine


Allgemeine Daten

BezeichnungDampfmaschine
HerstellerMaschinenfabrik Augsburg AG
HerstellortAugsburg
Bauzeit1862
Fabrik-Nummer59
BeschreibungEine grün gestrichene, liegende Einzylinderdampfmaschine mit Schiebersteuerung.

Die Maschine hat einen 3075 mm langen U-Rahmen, der am Zylinderende offen ist. Der Rahmen hat unten 577 mm und oben 545 mm Breite. Die Wangen sind 158 mm hoch und 103 mm oben breit. An beiden Längsseiten sind je vier Befestigungslöcher (D= 35 mm) für die Fundamentschrauben. Der Rahmen hat die Auflagerflächen für den Zylinder, die unteren Gleitbahnführungen und das angegossene Hauptlager.

Der Zylinder hat eine Länge von 710 mm einschl. Deckel und 638 mm ohne Deckeln. Er ist von einem grünen Blech umgeben. Auf der Oberseite sind Angüsse mit Bohrungen (Regler). In der Mitte ist eine Schmierbohrung. Ein Flansch für den Schieberkasten ist angegossen. Der Zylinder ist mit beiderseits zwei Schrauben mit dem Rahmen verbunden. Der hintere Zylinderdeckel ist hohl gedreht; er hat keine Stopfbuchse (Schleppkolben). Der vordere hat eine mit einer Brille aus Messing, die durch zwei Schrauben angezogen wird. Jeder Deckel (D= 408 mm) hat acht Befestigungsschrauben und unten einen Anschluß für ein Entwässerungsventil. Bohrung: 0,9 Fuß bayr, Kolbenhub: ca. 480 mm.

Die Kolbenstange endet in einer Bohrung des gabelförmigen Kreuzkopfs und ist durch einen Keil verbunden. Ebenfalls durch Keile ist der Kreuzkopfbolzen mit dem Kreuzkopf verbunden. Der Bolzen ist beiderseits verlängert und endet in den Gleitstücken. Die untere Kreuzkopfgleitbahn ist beiderseits eine 75 mm und 740 mm lange Rinne im Rahmen. Die obere Führung ist ein aufgeschraubtes Gußteil mit unsymmetrischem I-Profil mit der größten Höhe in der Mitte; Abstand oben-unten: 117 mm, Abstand beider Gleitbahnen: 437 mm.

Die ballige Schubstange hat zwei offene Enden mit keilverstellbarem Bügel mit Stellschrauben und Rotgußlagern. Sie ist von Mitte zu Mitte 1060 mm lang.

Die Kurbelwelle hat eine gegossene, aufgeschrumpfte Stirnkurbel, r= 240 mm. Sie ist im Hauptlager auf der inneren Rahmenwange mit schrägem Deckel und Dochtschmierung und einem äußeren Stehlager gelagert. Das Schwungrad ist nur an der Nabe geteilt und dort mit Schrumpfringen verbunden. Es hat 1835 mm Durchmesser, sechs gerade, elliptische Speichen und einen 72 mm breiten Kranz. Zwischen Schwungrad und Außenlager ist ein Keil für eine Riemenscheibe.

Zwischen Hauptlager und Schwungrad sind zwei Exzenter für die Steuerung (Abstand: 68 mm) und einer für einen Pumpenantrieb. Die angeflanschten Exzenterstangen haben Gabelenden und sind mit den an einem Rahmen-Ausleger geführten Schieberstangen verbunden. Am Schieberkasten sind Messing-Stopfbuchsen. Der Kasten ist mit 20 Durchgangs-Bolzen mit Zylinder und Deckel verbunden. Der Deckel hat das Fabrikschild "Maschinenfabrik Augsburg". Die Exzenterstange des Deckschiebers ist durch eine Stellmutter und Kontermuttern zu verstellen.

Die einfachwirkende Plungerpumpe mit zwei Ventilen ist in schräger Achse seitlich unterhalb des Schieberkastens. Die Ventildeckel sind durch Bügel mit Druckschrauben verschlossen.
AnmerkungenDie urspr. Fabr.-Nr. (bis 1881) war die Nr. 55. Geliefert am 05.12.1862. Kosten lt. Lieferbuch: 487,17 1/2 Gulden, für den Kessel: 117,05 Gulden. Höhe über UK Rahmen: 1160 mm
QuelleExponatdokumentation Gieseler [Mf Augsburg Lieferliste] Auskunft Hist. Archiv MAN an LTA Mannheim

Technische Daten

Normalleistung [PS]10
Maximalleistung [PS]12
SteuerungsbauartDoppelschieber
Regelungsbauartohne (ex Regler auf Zylinder)
Zylinderzahl1
Expansionsstufen1
HD-Zylinderdurchmesser [mm]263
Kolbenhub [mm]480
Schwungraddurchmesser [mm]1835
Kondensationohne
Abtriebvmtl. Riemenscheibe

Besitzverhältnisse

Besitzer Ort ab bis Herkunft Verbleib
Ziegelei Augsburg Augsburg 1862 2009 Neu von Maschinenfabrik Augsburg Umbenennung in TECHNOSEUM
Deutsches Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik München 1905 1982 Ziegelei Augsburg (dann vmtl. Zwischenbesitzer) Verein zur Darst. d. Soz.-Geschichte, um 1982
Verein zur Darstellung der Sozialgeschichte Stuttgart 1982 1984 Deutsches Museum, München (Zeit ca.) Landesmuseum Mannheim (Zeit ca.)
Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim Mannheim 1984 1989 Verein zur Darst. der Sozialgeschichte, Zeit ca. SEN-Depot (umgelagert, Zeit ca.)
Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim Mannheim 1989 2003 Dieselhalle (Umgelagert, Zeit ca.) Umgelagert nach MER
Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim Mannheim 2003 2009 Umlagerung aus SEN Umbenennung in TECHNOSEUM
TECHNOSEUM, Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim Mannheim 2010   Umbenennung aus Landesmuseum 2010: eingelagert
Gesellschaft zur Förderung des Deutschen Rheinschiffahrtsmuseums Mannheim     unbekannt Landesmuseum Mannheim