Møller & Jochumsen

Allgemeines

FirmennameMøller & Jochumsen
OrtssitzHorsens (Jütland)
StraßeAllégade 10
Internet-Seitehttp://www.mj-as.com
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
Anmerkungen1843 bis 1857 unter der Firma "Brøderne Jochumsen" (s.d.). Von 1991 bis 1998 unter der Firma "Niro Separation A/S", 1998 bis 2001: "Niro Industries A/S"; ab 2001: "M&J Industries A/S". 1858-1964: Allégade, seit 1964: Vejlevej 5
Quellenangaben[Juhler Hansen: From Møller & Jochumsen to M&J Industries (2007)] Homepage (2008); horsensbilleder.de (Portraits der Inhaber)
HinweiseZahlreiche Bilder siehe: http://www.horsens.varberg.dk/soeg.asp?soeg=Allegade&bsoeg=Horsens#10497




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1810 Der 21jährige Schmied Niels Jochumsen eröffnet eine Schmiede in der Smedegade 33.
07.09.1830 Niels Jochumsen eröffnet eine Eisengießerei in Horsens
1843 Partnerschaft zwischen den Brüdern Niels und Søren Jochumsen unter der Firma "Brøderne Jochumsen". Sie fügen eine Maschinenfabrik hinzu und bauen Dampfmaschinen.
16.06.1857 Gründung der Schmiede und Maschinenfabrik Møller & Jochumsen durch den Schmied Søren J. C. Jochumsen und den reichen Kaufmann Johan P. Møller. Beide stammen aus Horsens. Niels Jochumsen war wegen seines fortgeschrittenen Alters ausgeschieden. Sie kaufen einen Bauplatz in Allégade in Horsens.
1858 Die beiden Partner sind ambitioniert und entscheiden sich, von Grund auf eine neue Maschinenfabrik zu bauen. Sie ziehen in das neu ausgestattete Werk in der Allégade 10 und nehmen die Beschäftigten und Kunden mit. Johan P. Møller ist für die Verwaltung zuständig, Søren Jochumsen für den technischen Bereich.
1859 Die Firma erhält zusammen mit "Jørgen Stallknechts Jernstøberi og Maskinfabrik" den Auftrag zum Bau des Gaswerks von Horsens.
1866 Jochumsen verkauft seinen Anteil an Møller und gründet seine eigene Maschinenfabrik in Randers. Møller stellt einen neuen technischen Leiter ein und betreibt das Unternehmen als Alleineigentümer.
1874 Als letzter der ehemaligen Gründer zieht sich Johan P. Møller zurück und verkauft das Unternehmen. Der neue Eigentümer, eine OHG, besteht aus: Dem Kaufmann Adolph E. C. Møller (aus Aalborg), dem Ingenieur Jens Petersen (aus Horsens) und dem Ingenieur Axel Wancher, der kurze Zeit später verstirbt. Jens Petersen übernimmt die technische Leitung, Adolph E.C. Møller die wirtschaftliche Leitung.
1886/87 Der Ingenieur Thomas H. Mahler tritt in die Firma ein, und der Bau der von ihm 1866 patentierten Wasserturbinen (eine Abart der Francis-Turbine) beginnt.
1888 Verleihung einer Medaille 1. Klasse in Kopenhagen auf der Landesausstellung
1893 Der letzte der drei Partner, Adolph Møller, stirbt, und die drei Witwen führen das Unternehmen zunächst weiter. Sie ernennen Philip Weilbach zum Hauptbetriebsleiter.
1897 Nach dem Tod des letzten Partners, Adolph Møller, wird das Unternehmen Møller & Jochumsen von dessen Enkel verkauft.
1897 Keiner der Eigentümer-Familien ist an der Erwerbung des Unternehmens interessiert, und Philp Weilbach verfügt nicht über die nötigen Mittel zum Kauf. Daher Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter Leitung von: Rechtsanwalt Chr. Danielsen, Fabrikant N. A. Christensen und Direktor E. V. Lassen. Philip Weilbach wird als Direktor angestellt. Er bleibt sieben Jahre als technischer Leiter bei M&J.
29.03.1897 Gründungsversammlung der Aktiengesellschaft "Møller & Jochumsen Co. Ltd.". Das Anfangskapital beträgt 120.000 Kronen. Philip Weilbach kauft 10%, und der Rest wrid an 17 Anteilsnehmer verkauft.
1899/01 Unter der Leitung von Oscar Piper (Absolvent der Technischen Hochschule Kopenhaben) werden Änderungen und Verbesserungen durchgeführt, die Löhne werden erhöht, bessere Maschinen eingesetzt und die Arbeitsmethoden verbessert.
1900 Modernisierung der Gießerei
1900 Einbau eines 10-t-Krans, Bau einer neuen Montagewerkstatt und neuer Lagergebäude
1901 M&J richtet eine Filiale in Vejle ein, mit dem Werksleiter Christian Terp als Abteilungsleiter.
1903 Oskar Piper wird Hauptbetriebsleiter. Er zeigt hervorragenden Geschäftssinn, verbessert sofort die Geschäftsergebnisse und erreicht, daß den Aktionären Dividende gezahlt werden.
1903 Thomas H. Mahler scheidet aus und macht sich mit dem Wasserturbinenbau selbständig.
1905 Baubeginn von Petroleum- und Sauggasmotoren
1908 Einrichtung einer Kantine
1909 Auszeichnung für den Petroleummotor "Aktiv" auf der Landesausstellung in Aarhus
1910 Beginn der Werkzeugmaschinenproduktion
1910/11 Der Dieselmotorenbau beginnt, zunächst mit Viertaktmotoren mit Ladeluft-Kompressor
1911 Der langjährige Werkstattleiter Thorwald Nielsen stirbt. Seine Nachfolger erweisen sich als ungeeignet, was Auswirkungen auf die Finanzen des Unternehmens hat.
1913 Infolge der Probleme nach dem Tod von Thorwald Nielsen (1911) muß Oscar Piper den Aktionären mitteilen, daß keine Dividende bezahlt werden kann.
Sommer 1914 Es gelingt endlich nach drei Jahren, Hansen als Nachfolger des Werkstatteiters Thorwald Nielsen zu finden.
1917 Brand in der Maschinenbau-Werkstätte und deren Wiederaufbau
1923 Baubeginn von kompressorlosen Dieselmotoren
1925 Kauf der Turbinen-Firma "Th. H. Mahler & Co." in Vejle, und Mahler arbeitet (wie bereits 1886/87 bis 1903) wieder bei "Møller & Jochumsen"
1929 Der MIAS-Dieselmotor, ein vollständig neuer Zweitaktmotor, kommt auf den Markt
1932 Der Bauingenieur Holger Marcus wird zum Direktor ernannt; er löst O. Piper ab.
1932 Oskar Piper stirbt. Während seiner Zeit als Hauptbetriebsleiter seit 1903 hat sich der Umsatz verdoppelt.
1935 die Handelsbank wird Eigentümer des Unternehmens.
1943 Umbau der Maschinenbau-Werkstätte
1946 Das Unternehmen ist in einem wirtschaftlichen Chaos. Viele Aufträge erweisen sich als unwirtschaftlich. Die Rechnungsbücher weisen ein Defizit von 50.000 Kronen aus. Das Problem sind die Dieselmotoren.
1947 Bau einer neuen Maschinenhalle in Allégade (400 Quadratmeter). Dies ist der Beginn einer Reihe von Erneuerungen und Erweiterungen der Unternehmensgebäude in Allégade, in der Vejle-Filiale und auf dem neuen Werksgelände, Vejlevej 5.
1949 Das Aktienkapital beträgt 500.000 Kronen
1950 Der Anteil des Dieselmotoren-Geschäfts sinkt von etwa 50% in der Vorkriegszeit auf 25% um 1950. - In den 1950er Jahren wird der auf 8% sinken.
1951 Bau von neuen Werkstätten in Torsted unter Inanspruchnahme von Marshallplan-Mitteln
1956 Das Kopenhagener Bankunternehmen L. Palsky zeichnet 500.000 Kronen Vorzugsaktien.
1956 Die ursprüngliche Fabrik wurde seit 1951 bis 1956 ausgedehnt und modernisiert. 2 Millionen Kronen wurden investiert, teilweise aus Marshalplan-Mitteln und teilweise aus der eigenen Liqudität. Sei Kriegsende wurden 3,25 Millionen Kronen investiert
1961 Verdoppelung des Kapitals auf 2 Millionen Kronen. Das Kapital wird von "De Danske Sukkerfabrikker" übernommen, die Hauptanteilseigner werden.
1962 Ein neues Gemeinschaftshaus mit Umkleideraum, Duschen und Kantine wird eingeweiht.
1964 Die neuen Verwaltungsgebäude im Vejlevej 5 werden bezogen.
1964 Schließung der Gießerei
1965 Das Unternehmen wird von "De Danske Sukkerfabrikker" als 100-prozentiges Tochterunternehmen übernommen - weiterhin mit Holger Marcus als Direktor.
1965 Im Vejlevej 5 wird eine Werkshalle (mit 2.300 m²) und zugehörigen Werkstätten, Büros und Maschinen auf ca. 800 m² gebaut.
1966 Der Umzug von der Allégade in den Vejlevej 5 wird beendet.
1966 Die Allégade-Abteilung wird verkauft.
1967 "Møller & Jochumsen" wird eine Abteilung von "De Danske Sukkerfabrikker"
1967 Ende der Amtszeit von Holger Marcus als Hauptbetriebsleiter
1967 "De Danske Sukkerfabrikker" ernennt Werner Kjaersgaard zum Nachfolger von Holger Marcus als Genralbetriebsleiter
1968 Holger Marcus bleibt Direktor bis 1968.
1970er Jahre M&J setzt auf Marktführung, Ausbildung und Entwicklung. In Schweden und Deutschland werden Vertriebsniederlassungen gegründet, und es erfolgt eine Zusammenarbeit mit ausländischen Ingenieursbüros. M&J nimmt an den großen Ausstellungen in der Welt teil. Zeit und Geld wird in die Ausbildung der Mitarbeiter und in die Produktentwicklung gesteckt.
Herbst 1975 Erste Entlassungen
1977 Werner Kjaersgaard wird entlassen, weil er unwirtschaftliche Aufträge angenommen hatte. Sein Nachfolger als Generalmanager wird Soeren Vindriis. Zur selben Zeit scheidet Carl Olesen in der Fabrik in Vejle aus.
Frühjahr 1978 Infolge von Entlassungen sinkt der Personalbestand auf 391 Beschäftigte.
1979 Übernahme der Produktion von Zentrifungen für Kläranlagen
1982 "De Danske Sukkerfabrikker" hält 98% des Kapitals an "Møller & Jochumsen".
1982 Soeren Vindriis wird nach erfolglosen Versuchen, die finanziellen Ergebnisse zu verbessern, entlassen.
1982 Paul Nørby wird der Nachfolger von Soeren Vindriis
1988 Das Unternehmen geht als 100-prozentiges Tochterunternehmen in den Besitz des Danisco-Konzerns über. (Vergl. 1965). Die Unternehmen "De Danske Sukkerfabrikker A/S", "De Danske Spritfabrikker A/S" und "Danisco A/S" fusionieren.
1988 Das Unternehmen ist seither in der Müllzerkleinerung tätig
1991 Das Unternehmen wird innerhalb des Danisco-Konzerns zum Tochterunternehmen von "Niro A/S".
1992 Namensänderung von "Møller & Jochumsen A/S" in "Niro Separation A/S", da alle Niro-Tochterunternehmen den Begriff "Niro" im Namen führen sollen.
1993 Das Unternehmen wird - zusammen mit "Niro A/S" - an die "GEA Aktiengesellschaft", Deutschland verkauft.
1998 Namensänderung von "Niro Separation A/S" in "Niro Industries A/S", da das Spaltungsprodukt Dekanterzentrifugen verkauft wird.
1999 Nach dem Verkauf an die drei führenden Mitarbeiter besteht die Leitung aus dem Verwaltungsleiter Claus Nielsen, dem wirtschaftlichen Leiter Per Kristensen und dem Werksleiter Hans S. Rasmussen.
2001 Namensänderung von "Niro Industries A/S" in "M&J Industries A/S."
2004 20 % der Aktien werden an die "Dansk Kapitalanlæg" abgegeben.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfkessel 1874 für Bloch & Andresen 1903 für Silkeborg Sanatorium  
Dampfmaschinen 1857 Umfirmierung aus "Broederne Jochumsen" 1925 Ende 429 Maschinen gebaut, davon 7% exportiert, besonders nach Südschweden, 71 Maschinen nach Horsens
DDS-Diffusionströge für Zuckerfabriken 1957 Beginn (für De Danske Sukkerfabrikker) 1967 Ende DDS-Tröge nach Henning Brünche-Olsen
Dieselmotoren 1911 Beginn (Viertakt-Kompressor-Motoren) 1960 Ende nach 413 Motoren, davon 388 MIAS Bietet Motoren zwischen 10 und 300 PS an; vor 1930 ist die 100-PS-Maschine die größte. Bis 1928: 25 Motoren gebaut. Seit 1923 kompressorlose, seit 1929 MIAS-Type (Zweitakt, bis 600 PS).
Drehscheiben 1934 für Bf Fredericia 1934 für Bf Fredericia auch kominierte Drehscheiben/Schiebebühnen
eiserne Fenster          
Grabkreuze 1857 Beginn (Umfirmierung) 1907 Ende  
Gußeisen          
Haushaltsgeräte     1907 Ende aus Schmiede- und Gußeisen
Krandampfmaschinen 1940 für die Ardeltwerke 1945 für die Ardeltwerke im Auftrag der deutschen Besatzung
Küchenherde     1907 Ende vmtl.  
landwirtschaftliche Geräte     1907 Ende vmtl. aus Schmiede- und Gußeisen
Lokomobilen 1873 Beginn 1876 Ende Nur vier Stück gebaut, da zu teuer; Marshall-Typen: Eisenräder, Einzylinder, Flachschieber, Stephenson-Kessel, doppelte, senkrechte Maschinenspeisepumpe, umlegbarer Schornstein
Öfen     1907 Ende vmtl.  
Petroleummotoren 1905 Beginn; bei Ausstellung in Horsens gezeigt 1930 Ende nach 522 Maschinen Alle unter 10 PS Leistung; in Aarhus ausgezeichnet
Sauggasmotoren 1906 Beginn 1905/06 1919 Ende (47 vollst. Anlagen, 27 Gasgeneratoren) Zwischen 14 und 50 PS Leistung. Große Nachfrage insbesondere zwischen 1906 und 1910
Schiebehühnen 1934 für Bf Fredericia 1934 für Bf Fredericia auch kominierte Drehscheiben/Schiebebühnen
Schiffsdampfmaschinen 1872 für Dampfschiff "Jylland" 1872 für Dampfschiff "Jylland" Für "Jylland": 160-PS-Verbundmaschine mit Stephenson-Steuerung und Flachschiebern
Schmiedestücke          
Wasserturbinen 1888 Beginn (Mahler-Turbinen) 1949 Ende nach 575 Stück 1889 wird die erste geliefert (an Bygholm Moelle); 314 von M&J in Horsens und 261 von Mahler in Vejle gebaut
Werkzeugmaschinen 1910 Beginn      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1900 Møller & Jochumsen
Dampfmaschine 1876 Møller & Jochumsen




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1935 200       erstmals mehr als 200
1971 440        
1975 497       als Maximum
1978 391       nach Entlassungen




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1857 Umbenennung zuvor Brøderne Jochumsen  
1925 Anschluß (Namensverlust) zuvor T. H. Mahler & Co.