Steinkohlen-Aktiengesellschaft Bockwa-Hohndorf, Vereinigtfeld

Allgemeines

FirmennameSteinkohlen-Aktiengesellschaft Bockwa-Hohndorf, Vereinigtfeld
OrtssitzHohndorf (b. Stollberg, Erzgeb)
Art des UnternehmensKohlebergwerk
Anmerkungen1913: Besitzer: die Aktiengesellschaft mit einem Aktienkapital von 1.707.000 Mark; Direktorium: Bergdirektor Pfeilsticker und kaufmĂ€nnischer Direktor: Sandmann in Hohndorf, BetriebsfĂŒhrer: Obersteiger Göhler, Obersteiger Stenker in Hohndorf; drei SchĂ€chte, Anschlußgleis nach Oelsnitz, 1 Brikettfabrik mit 1 Presse fĂŒr 50 t/d, WĂ€sche Baum'scher Konstruktion (75 t/h), Seilbahn von 3000 m LĂ€nge, elektr. Anlage, Dampfturbinenanlage. Vergl. auch nach 1920 (Anschluß an "Gewerkschaft Gottes Segen", s.d.): "Gewerkschaft Gottes Segen, Vereinigtfeld-Schacht". Ab 1919 unter der Firma: "Steinkohlenaktiengesellschaft Vereinigtfeld" (s.d.)
Quellenangaben[Jahrbuch dt. Braunkohlen-, Steinkohlen- u. Kali-Industrie 8 (1913) 140] [Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 93-95] [Otto: Fördermaschinenanlage auf Schacht I (1884)]
Hinweise[Jahrbuch fĂŒr das Berg- und HĂŒttenwesen (1879) Tafel VII (Grundriß des Maschinenhauses)] PLZ vom "Bockwaer Weg". [Jahrbuch fĂŒr den Berg- und HĂŒttenmann (1868) 87]: "Vereinigt Feld in Oberhohndorf"; [desgl. (1873) 144]: "Steinkohlenwerke Vereinigt Feld zu Oberhohndorf". Das Grubenfeld hat 221 ha 9 ar FlĂ€cheninhalt, grenzt im Norden an den "Hohndorfer Steinkohlenbauverein", im Osten and die "Oelsnitzer Bergbaugesellschaft" und den "Steinkohlenbauverein Deutschland", im SĂŒden an die Schönburgischen und im Westen an die von Arnim'schen und Rödlitzer Grubenfelder.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1872 Teufbeginn fĂŒr Schacht I
02.1872 GrĂŒndung als letzte große Gesellschaft zum Abbau der Kohlenfelder links der Straße Hohndorf-Lichtenstein. Sie erwirbt in Hohndorf ein Grubenfeld von 220 ha, das im Norden an den "Hohndorfer Steinkohlenbauverein", im Osten an die "Oelsnitzer Bergbaugesellschaft" und im SĂŒden an den "Steinkohlenbauverein Deutschland" grenzt.
23.05.1872 Die Arbeiten zum Abteufen des Schachts I (er erhĂ€lt keinen Namen) beginnen. - Infolge starker WasserzuflĂŒsse in etwa 200 m Tiefe verzögert sich der Arbeit.
1874 Beginn der Teufe von Schacht II. Er ist 230 m von Schacht I entfernt.
01.05.1874 Beginn der Teufarbeiten fĂŒr Schacht II
18.08.1874 Die Wasserhaltungsmaschine des Schachtes I wird derart belastet, daß die 190 mm starke schmiedeeiserne Vergelegewelle bricht. Die Welle wird durch eine ebenfalls aus Schmiedeeisen von 235 mm Durchmesser ersetzt.- Vorher haben schon mehrfach BrĂŒche von Kappeneisen, Keilen und zwei eisernen Korbstangen stattgefunden.
16.11.1874 Bei der Wasserhaltungsmaschine des Schachtes I bricht die wenige Monate zuvor ausgewechselte Vorgelegewelle aus Schmiedeeisen. Sie wird durch eine stÀhlerne mit 235 mm Durchmesser ersetzt.
1877 Der Schacht I wird trotz aller Schwierigkeiten fertig gestellt. Bei 815 m Teufe erreicht man ein Flöz von 2,70 m MÀchtigkeit, bei 830 m ein weiteres vom 2,50 m und bei 830 m ein drittes von 3,20 m StÀrke. Bei 850 m wird die Teufe eingestellt.
1877 Die Teufe von Schacht I ist abgeschlossen
1879 Schacht II erreicht eine Endteufe von 892 m im Urgebirge
1879 Die Teufe von Schacht II ist abgeschlossen
1892 Der Vereinigtfeldschacht III wird abgeteuft
1896 Mit dem Niederbringen von Schacht III wird begonnen.
1902 Schacht III wird beit 876 m Teufe fertiggestellt und mit Schacht I verbunden.
1909 Es beginnt eine Aufschwungphase, die durch den Ersten Weltkrieg unerbrochen wird.
1919 Umfirmierung in "Steinkohlenaktiengesellschaft Vereinigtfeld"
nach 1945 Vor dem Zusammenschluß mit der "Gewerkschaft Gottes Segen" wurden in der Schachtanlage "Vereinigtfeld" 7,3 Millionen Tonnen Kohle gefördert.
1925/26 EinfĂŒhrung des Grubenlokomotivbetriebs, und die Förderung wird bei Schacht I zusammengezogen; die SchĂ€chte II und III werden stillgelegt.
1931 Die Förderung auch auf Schacht I wird eingestellt. Nur die Brikettfabrik bleibt erhalten.
1937 Da die KohlevorrĂ€te im Bereich des Kaiserin-Augusta-Schachts in absehbarer Zeit zu Ende gehen werden, beginnt der Wiederaufbau des Werks. ZunĂ€chst wird Schacht I gesĂŒmpft und auf 1200 m weitergeteuft; damit ist er der tiefste Schacht Europas. - Die Arbeiten werden kriegsbedingt nicht vollendet.
nach 1945 Die Arbeiten zum Wiederaufbau der frĂŒheren Schachtanlage (1937 begonnen) werden weiter vorangetrieben.
1947 Auf der frĂŒheren Schachtanlage werden in 1200 m Teufe wieder Kohlen gefördert. Es herrschen hohe Temperaturen und die Abwetter mĂŒssen ĂŒber einen 5 km langen Abwetterweg zu den VereinsglĂŒck-SchĂ€chten gefördert werden.
nach 1945 Zur Verbesserung der WetterfĂŒhrung wird der verfĂŒllte Schacht III wieder geöffnet und auf 1200 abgeteuft.
nach 1945 Wegen Erschöpfung der LagerstÀtte wird die Förderung auf dem seit 1946 genannten "Rudolf-Breitscheid-Schacht" eingestellt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1872 Beginn 1919 Umfirmierung in "Steinkohlen-AG Vereinigtfeld"  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine 1878 SÀchsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfmaschine um 1891 unbekannt
Dampfmaschine um 1867 unbekannt
Dampfmaschine   unbekannt
Dampfmaschine 1871 unbekannt
Dampfmaschine   unbekannt
Dampffördermaschine um 1874 unbekannt
Dampfpumpmaschine um 1875 unbekannt
Dampffördermaschine um 1875 unbekannt
Dampfkompressor 1884 unbekannt
Dampfkompressor 1885/86 unbekannt
Dampfmaschine um 1888 unbekannt
Dampfkompressor um 1890 Königin-MarienhĂŒtte Actien-Gesellschaft
Dampfmaschine um 1897 unbekannt
Dampffördermaschine um 1901 SÀchsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1876 Dampfkessel 1 Schacht I unbekannt HeizflĂ€che 54 qm Siederohrkessel fĂŒr 5 atm.  
1876 Dampfkessel 1 Schacht II unbekannt HeizflĂ€che 54 qm Siederohrkessel fĂŒr 5 atm.  
1876 Dampfkessel 1 Schacht II unbekannt HeizflĂ€che 25 qm Cornwallkessel fĂŒr 3 atm.  
1878 Dampfkessel 4 Schacht II unbekannt HeizflĂ€che je 54.5 qm    
1898 Dampfkessel 2 Schacht II unbekannt HeizflĂ€che je 142 qm Batteriekessel  
seit 1887 Dampfkessel 2 Schacht I unbekannt HeizflĂ€che je 80 qm Siederohrkessel mit 14500 mm LĂ€nge des Ober- und 13400 mm LĂ€nge des Unterkessels  
seit 1887 Dampfkessel 3 Schacht II unbekannt HeizflĂ€che je 55 qm Siederohrkessel, mit den selben Abmessungen wie die bisherigen  
um 1885 Dampfkessel 10 Schacht I unbekannt HeizflĂ€che je 55 qm    
um 1885 Dampfmaschinen 9 Schacht I unbekannt Gesamtleistung 685 PS    
um 1885 Dampfkessel 7 Schacht II unbekannt HeizflĂ€che je 55 qm    
um 1885 Dampfmaschinen 5 Schacht II unbekannt Gesamtleistung 507 PS    




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1913 1150        




Firmen-Änderungen, ZusammenschĂŒsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1919 Umbenennung danach Steinkohlenaktiengesellschaft Vereinigtfeld [Vogel: Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier (1991) 19]