Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie

Allgemeines

FirmennameMagdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie
OrtssitzMagdeburg
OrtsteilBuckau
Postleitzahl391xx
Art des UnternehmensBinnenschiffsreederei und Werft
AnmerkungenSeit 1838 in Buckau an der Sülze-Mündung; technisches Büro in Magdeburg, Holzhof 7/8. Auch bezeichnet als "Magdeburger Elbdampfschiffahrts-Compagnie" [Magdeburger Biographisches Lexikon]. Wegen der zunehmenden Bedeutung des Maschinenbaues Änderung der Firma in "Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie, Maschinenbau- und Kesselfabrik, auch Eisengießerei" [Wikipedia] (wohl noch vor 1841). Ab 1841: "Vereinigte Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie" (s.d.). Mit Maschinenfabrik.
Quellenangaben[Mahr: Steam for oscillation (1992) 28] Wikipedia




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
23.12.1836 Die Magdeburger Kaufleute, der Reeder Fr. Andreae und der Schiffsbauer Albrecht Tischbein, versenden eine Einladung zur Gründung einer Gesellschaft. Es wird zur Zeichnung von Anteilen aufgefordert.
29. u. 30.12.1836 Es findet in Magdeburg ein Treffen von Interessierten an einer regelmäßigen Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg und Hamburg statt. Dabei wird ein Kapital zur Gründung auf 200.000 Taler, 8000 Aktien zu je 25 Taler, festgelegt. Auf dieser Versammlung tragen sich 68 Interessenten in eine Zeichnungsliste ein, die Beträge von 34400 Talern zeichnen.
05.01.1837 Errichtung der Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie durch Magdeburger Kaufleute. Am 5. Januar treten die Magdeburger Dampfschiffahrtsinteressenten auf Initiative der Großkaufleute Wilhelm Holtzapfel und Christian Ludwig Zuckschwerdt zu ihrer ersten Generalversammlung zusammen. Treibende Kraft ist Alfred Tischbein aus Rostock. Dabei wird der Beschluß gefaßt, ein Dampfschiff anzuschaffen und kommt zu der Auffassung, daß die günstigste Möglichkeit der Bau in einer eigenen Werft sei. - Folge ist die Errichtung einer Schiffswerft (Bau- und Reparaturwerft) mit Maschinenfabrik
16.08.1837 Unter Tischbeins Leitung wird der auf einer Behelfswerft am städtischen Packhof an der Elbe erbaute hölzerne Raddampfer "Kronprinz von Preußen" vom Stapel gelassen. Die dem Antrieb dienende Dampfmaschine und ebenso diejenigen zweier weiterer auf der Behelfswerft erbauten Dampfschiffe werden aus den Niederlanden bezogen. Der Dampfkessel wird selbst hergestellt. - Tischbein hatte von Feyenoord den Schiffbaumeister Jan Vuyk als Mitarbeiter mit nach Magdeburg gebracht.
ca. 16.08.1837 Das erste Schiff "Kronprinz von Preußen" der "Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie" entsteht (Stapellauf am 15. oder 16. oder 17.08.1837); es kommt Mitte 1838 in Fahrt und ist im regelmäßigen Verkehr zwischen Hamburg und Magdeburg. Das Schiff wird noch mit einer holländischen Dampfmaschine (NSM-Werft in Fijnenoord) betrieben.
1838 Errichtung der ersten eigenen Werkstatt, der sogenannten "Alten Bude", in Buckau.
28.01.1838 Die feierliche Konstituierung der Gesellschaft - ein Jahr nach der ersten Generalversammlung
28.01.1838 Konstituierung der Gesellschaft mit einem Gründungskapital von 200.000 Talern in 8.000 aktien zu je 25 Talern. Die Namen der Gründungsmitglieder lauten: Fr. Andreae, Peter Andreas Buhlers, Jean Jacques Cuny, W. Deneke, F. C. Eichel, W. Holtzapfel, C. F. Koch, A. Morgenstern, Carl Oeltze, Carl Schulze und Chr. Ludwig Zuckschwerdt. Direktion und Verwaltrat setzen sich wie folgt zusammen: Verwaltender Direktor Holtzapfel, Verwaltungsräte Deneke, v. Krofigk (Regierungsvizepräsident), Löfener, Schwartz, Ursinus, Technischer Dirigent Alfred Tischbein.
04.05.1838 Erste Probefahrt des hölzernen Schiffs "Kronprinz von Preußen". Die Maschine dafür mit einer Leistung von 40 PS liefert die holländische Schiffswerft Fijenoord, auf der Alfred Tischbein gearbeitet hatte.
12.07.1838 Offizielle Gründung der "Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie" nach Genehmigung des Antrages zur Gründung der Aktiengesellschaft durch den preußischen König. Am 12. Juli beschließen die Aktionäre ein Gesellschaftsstatut; es erklärt neben der Einrichtung der Dampfschiffahrt zwischen Magdeburg und Hamburg durch den Betrieb einer Maschinenfabrik zum Zwecke des Unternehmens. Das Statut tritt am selben Tage in Kraft. [Gründung: 12. oder 18. Juli?]
22.08.1838 Da innerhalb des dicht bebauten Magdeburger Stadtgebiets für den Bau einer Maschinenfabrik keine ausreichend große Fläche zur Verfügung steht, wird von der Kloster-Berge-Stiftung für etwas mehr als 1781 Taler ein 1,3 Hektar (fünf Morgen und 16 Quadrat-Ruthen) großes Grundstück in der Gemarkung von Buckau, oberhalb der Sülze, erworben.
22.08.1838 Von der Klosterbergestiftung erwirbt die Reederei ein ca. 1,3 ha großes Ackerstück an der Sülze, am Südende Buckaus, und beginnt hier mit dem Bau einer einfachen Holzbude, welche als Werkstatt dient und unter dem Namen "Alte Bude" in die Magdeburger Geschichte eingeht.
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Herbst 1838 Die Werft der "Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie" wird an die Sülzemündung nach Buckau verlegt und bildet die Grundlage für die Maschinenfabrik Buckau, von den Magdeburgern "Alte Bude" genannt. Die Aufnahme der Produktion erfolgt im Herbst.
01.11.1838 Die erste Empfehlungsanzeige über Maschinenbau erscheint
1839 Als drittes Schiff läuft der erste Seitenraddampfer mit dem Namen "Stadt Magdeburg" aus. Dieses Schiff ist im Gegensatz zu den beiden vorherigen in allen Teilen vor Ort und an dem neuen Bauplatz gefertigt worden. Die neuen Schiffe dienen in erster Linie dem Personenverkehr.
1840 Das dritte Schiff, die "Stadt Magdeburg" wird erstmals mit einer selbstgebauten Dampfmaschine und einem Kessel aus eigener Produktion fertiggestellt
01.01.1841 Nach Zusammenschluß mit der "Hamburg-Leipziger Dampfschiffahrts-Compagnie" (seit 1838 unter dieser Firma): Umfirmierung in "Vereinigte Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrs-Compagnie".




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Binnenschiffe 1837 Beginn (Stapellauf "Kronprinz von Preußen") 1841 Ende (--> Vereinigte Hamburg-Magdeburger)  
Binnenschiffsverkehr     1841 Ende (--> Vereinigte Hamburg-Magdeburger)  
Eisengußarbeiten 1838 Erste Erwähnung      
Schiffsdampfmaschinen 1839 Beginn ("Stadt Magdeburg") 1841 Ende (--> Vereinigte Hamburg-Magdeburger)  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1839   200     "200 Arbeiter" - unsicher, ob damit alle Beschäftigiten gemeint




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1841 Zusammenschluß, neuer Name danach Vereinigte Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie Vereinigung am 1. Januar