Knorr-Bremse GmbH

Allgemeines

FirmennameKnorr-Bremse GmbH
OrtssitzMünchen
Art des UnternehmensBremsenwerk
AnmerkungenVor 1945: in Berlin (s.d.). Dazu um 1961: Süddeutsche Bremsen AG, München; Knorr-Bremse GmbH Stahlwerk, Volmarstein (dort 1946-1948 der Firmensitz); MWM Motorenwerke Mannheim; Gummiwerk Kübler, Berlin; Werkzeugmaschinenfabrik Hasse & Wrede, Berlin. Produktionsstätten 1980 (außer München und Volmarstein): Industria Freios Knorr Ltda., Sao Paulo; Société Francaise d'Exploitation des Procédés Knorr-Bremse, Nanterre; S.A. Paul Dahl, Saint-Claude (Frankr); Knorr-Bremse Italia S.P.A., Mailand; Knorr Brake Ltd., Mississauga (Kanada); Knorr-Bremse GmbH und Dr. Techn. Josef Zelisko GmbH, Mödling; Svenska Knorr-Bremse AB, Malmö, Sociedad Espanola de Frenos Calefaccion y Senales S.A., Pinto (Madrid); Knorr-Bremse (S.A.) Pty. Ltd., Johannesburg (Südafrika); Knorr Brake Corporation, Rockville (Maryland).
Quellenangaben[Wir und die Eisenbahn (1961) 80] [Energie im Griff, die Knorr-Bremse (1980)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1947 Joachim Vielmetter, der Enkel des bedeutsamen kaufmännischen Direktors Johannes Philipp Vielmetter, kehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurück
1948 Bau eines pneumatischen Großprüfstands für mehrlösige Bremsen. Er hat etwa die Abmessungen eines Tennisfelds. Auf ihm können sämtliche Bremsvorgänge erzeugt, gemessen und registriert werden. Die Bremswirkung kann an 2 mal 100 Eisenbahnwagen gleichzeitig geprüft werden. - Er entwickelt sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem breiten Prüffeld, und dort werden mehr Versuche gemacht als auf der Prüfstrecke der Deutschen Bundesbahn, der Schwarzwaldbahn zwischen Sommerau und Hausach.
1949 Die "Süddeutsche Bremsen AG" wird zur Hauptproduktionsstätte der Knorr-Bremse.
13.04.1951 Die Geschäftsleitung genehmigt die Entwicklungsarbeit an einer neuen Durckluftbremse, die nur nach dem Dreidruckprinzip arbeitet. Sie ist eine Weiterentwicklung der Hildebrand-Knorr-Bremse, und das Grundkonzept wurde bereits durch Dr. Ernst Möller mit Unterstützung von Dr. Friedrich Hildebrand entworfen. Es soll ein Bremsventil entwickelt werden, das als Grundventil mit entsprechenden Anbauteilen für Triebwagen, Lokomotiven, Güter- und Personenwagen geeignet ist. Die vielseitige Benutzbarkeit gibt der neuen Bremse den Namen "Knorr-Einheitsbremse" (KE-Bremse).
1952 Einbau eines Knorr-Mischvorwärmers in die 44 1383
1953 München und Berlin werden die Sitze der Knorr Bremse AG. In München wird die Zentralverwaltung gegründet, denn der Aufschwung der Werke in München, Mannheim, Volmarstein und Berlin verlangt eine zentrale Stelle, von der aus die Werke beraten und einzelne, oft widersprüchliche Interessen koordiniert und auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden können. Die Zentralverwaltung soll auch dafür sorgen, daß die Entwicklung zu jeder Stunde transparent ist, um z.B. durch Vergabe gruppeninterner Aufträge Leerläufe zu vermeiden und eine langfristige, vernünftige Beschäftigungspolitik zu betreiben.
1953 Die Deutsche Bundesbahn meldet die KE-Bremse nach eingehenden Tests in ihren Versuchszügen zur Prüfung bei der UIC an. Zu dieser Prüfung entsenden fünfzehn europäische Nationen ihre Bremsspezialisten zur Versuchsstrecke in den Schwarzwald. Die Bremse besteht sämtliche Prüfungen und wird zur Einführung bei allen UIC-Eisenbahnverwaltungen freigegeben.
1953 Die Knorr-Bremse stellt eine automatisch lastabhängige Bremse für Nutzfahrzeuge vor.
1954 Beginn des Einbaus der KE-Druckluftbremse in Schienenfahrzeuge
1958 Deutsch-spanische Zusammenarbeit der "Knorr-Bremse" vmtl. mit der "Sociedad Espanola de Frenos Calefacción y Senales S.A." in Pinto (20 km von Madrid entfernt, 1920 durch Nicólas Fúster gegründet) durch einen Lizenz- und Vertretungsvertrag für Druckluftbremsen, die zunächst vor allem in Triebwagen eingebaut werden.
1959 Umwandlung der Aktiengesellschaft in eine Kommanditgesellschaft. Geschäftsführender Gesellschafter wird Joachim Vielmetter.
1960 Beginn von Herstellung und Verkauf von Druckluft-Steuergeräten
1960 Die "Industria Freios Knorr Ltda." wird aus der "MWM Motores Diesel Ltda." in Sao Paulo zur Wahrung der Knorr-Interessen gegründet.
1962 Die "Knorr-Bremse" beteiligt sich an der "Sociedad Espanola de Frenos Calefacción y Senales S.A." in Pinto (b. Madrid) finanziell
1964 Die "Knorr-Bremse AG" erhält erstmals einen größeren Auftrag für über 100 Bremsausrüstungen für elektrische Hauptstrecken-Lokomotiven in Südafrika. - Von nun an werden alle im Lande gebauten Gleich- und Wechselstromlokomotiven mit Knorr-Bremsen ausgerüstet.
1967 Abschluß eines Lizenzvertrags der Knorr-Bremse mit Ägypten nach sechsjähriger Verhandlungszeit
Herbst 1968 Die "Knorr-Bremse Österreich" wird gegründet, und die Firma "Dr. Techn. Josef Zelisko" wird als nationaler Produzent hinzugezogen, die seither Bremsgeräte für die Österreichischen Bundesbahnen produziert. - Sitz dieser Firma seit 1918 in Mödling (b. Wien); sie war Pionier auf dem Gebiet der Elektrizität und des Fernmeldewesens in Österreich.
1969 Präsentation der ersten Scheibenbremse für Nutzfahrzeuge auf der IAA
1969 Gründung der "Knorr-Bremse (S.A.) Pty. Ltd." in Johannesburg
1970 Der elektronische Gleitschutz für Eisenbahnbremsen wird von der UIC genehmigt.
1970 Gründung einer eigenen Vertriebsgesellschaft der Knorr-Bremse in Frankreich: In Nanterre werden die Knorr-Eisenbahngeräte für den französischen Markt gefertigt
1970 Die "Knorr-Bremse" erwirbt die Mehrheitsanteile an der Firma "Dr. Techn. Josef Zelisko" in Mödling b. Wien von einem Enkel des Kaisers Franz Josef I. Die Firmen Knorr und Zelisko sind zwar handelsgerichtlich getrennt eingetragen, die Zusammenarbeit ist aber voll harmonisiert.
1970-1972 Die Umstellung des spanischen Güterwagenparks von der Vakuum- auf Druckluftbremse (Bauart Knorr) beginnt Anfang der 1970er Jahre durch einen Beschluß zwischen Spanien und Portugal von 1969. Sie wird in Spanien zügig durch die "Sociedad Espanola de Frenos Calefacción y Senales S.A." in Pinto (b. Madrid) durchgeführt. - Im Werk arbeiten um 1980 200 Mitarbeiter, die seit 1969 12.000 KE-Steuerventile in Personenwagen eingebaut haben
1970 Produktionsbeginn bei der "Knorr-Bremse (S.A.) Pty. Ltd." in Johannesburg in einem gemieteten Industriestockwerk
11.06.1971 Die westlichen Verkehrsminister beschließen in Florenz die Einführung des "Unicuplers" in den Jahren 1979 bis 1981. - Die Arbeiten für die Einführung einer automatischen Kupplung begann bei der UIC 1956, und Knorr wurde zum Zentrum der internationalen Unicupler-Gemeinschaft. - Die Deutsche Bundesbahn bereitet sich darauf vor, ihren gesamten Wagenpark innerhalb einer Woche umzurüsten. Aus finanziellen Gründen scheitert die allgemeine Einführung.
1972 Die Knorr-Gruppe übernimmt die Aktienmehrheit der Firma Diter in Zafra/Spanien
1972 Dr. Jens von Bandemer wird geschäftsführender Gesellschafter der Kommanditgesellschaft.
04.12.1972 Erster Spatenstich für den Bau eines eigenen Werks der "Knorr-Bremse (S.A.) Pty. Ltd." in Johannesburg, Derrick Road. - Den Eisenbahnaufträgen folgen weitere für Straßenfahrzeuge
1973 Knorr-Scheibenbremsen für Nutzfahrzeuge gehen in Serienfertigung. Es sind in Europa die ersten Serien-Scheibenbremsen für schwere Fahrzeuge mit mehr als 10-Tonnen-Achsen.
1973 Die "Knorr-Bremse (S.A.) Pty. Ltd." in Johannesburg (Südafrika) richtet ein Diagnostik- und Service-Center für LKW-Bremsen ein
1973 Gründung der "Knorr Brake Corporation" in Hacksack, N.J.
1974 Einrichtung eigener Ausbildungswerkstätten des Knorr-Bremswerks in Nanterre
1974 Verlegung der "Knorr Brake Corporation" von Hacksack, N.J., nach Rockville bei Washington
1975 Die "Knorr-Bremse" gründet die Firma "Knorr Brake Limited" in Mississauga, Kanada. Sie wird von der "Knorr Brake Corporation", USA, betreut und liefert für die kanadische Schienenfahrzeugindustrie.
1976 Im Dieselmotorenbereich der Knorr-Gruppe werden über 650 Millionen DM Umsatz erreicht. Auf die MWM entfallen davon 450 Millionen.
1976 Die "Knorr-Bremse Österreich" und "Dr. Techn. Josef Zelisko" schließen sich auch räumlich in Mödling b. Wien zusammen. Dort arbeiten 370 Mitarbeiter und produzieren Bremsgeräte für Vollbahnen, Stadtschnellbahnen und U-Bahnen sowie elektrische und elektronische Geräte der Firma Zelisko.
1977 Diaz de Teran SA eröffnet ein Zweigwerk in Cubas de la Sagra.
Anfang 1977 Knorr baut seither Kompressoren für Kraftfahrzeuge mit wassergekühlten Ventilsitzplatten
1977 Die "Knorr-Bremse" schafft eine Entwicklungsgruppe für Sonderaufgaben an Schienen- und Straßenfahrzeugbremsen in Malmö unter der Firma "Svenska Knorr-Bremse AB". Die "Nordisk Aperaturen Divisionen" der "SAAB Scania AB" fertigt und vertreibt die Bremsgeräte für Schienenfahrzeuge, während der Kontakt zu dem LKW-Herstellern vom Malmöer Büro wahrgenommen wird.
1978 Die "Knorr-Bremse" erwirbt die Firma "S.A. Paul Dahl" in Saint-Cloud, Frankreich, einen Hersteller von Druckluftanlagen für LKWs. Die Firma hat rd. 700 Mitarbeiter.
1978 Die "Knorr-Bremse" gründet die Firma "Knorr-Bremse Italia S.A." in Mailand. Sie ist für den Bereich der Straßenfahrzeugbremsen zuständig. (Fertigung und Vertrieb der Bremsen für Schienenfahrzeuge liegen seit vielen Jahren in der Hand des Lizenznehmers S.I.F. = Società Italiana Freni.)
1980 Bis 1980 werden nahezu 1 Million KE-Bremsen gebaut. In Finnland, Schweden, Frankreich, Spanien, Österreich, Ungarn, Rumänien, Ägypten, Indien und in der DDR werden diese Bremsen in Lizenz gebaut. In 52 Ländern fahren Züge mit dieser Bremse.
02.01.1991 Die "Knorr-Bremse" erwirbt das Eisenbahnbremsgeschäft der "New York Air Brake" von "General Signal".




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfluftpumpen         Um 1948 auch in Mannheim (MWM-Werk?) gefertigt
Druckluftbremsen          
Druckluftbremsen          




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1945 Ortswechsel zuvor Knorr-Bremse Aktiengesellschaft Berlin ---> München