Zeit |
Ereignis |
1947 |
Joachim Vielmetter, der Enkel des bedeutsamen kaufmännischen Direktors Johannes Philipp Vielmetter, kehrt aus der Kriegsgefangenschaft zurück |
1948 |
Bau eines pneumatischen Großprüfstands für mehrlösige Bremsen. Er hat etwa die Abmessungen eines Tennisfelds. Auf ihm können sämtliche Bremsvorgänge erzeugt, gemessen und registriert werden. Die Bremswirkung kann an 2 mal 100 Eisenbahnwagen gleichzeitig geprüft werden. - Er entwickelt sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem breiten Prüffeld, und dort werden mehr Versuche gemacht als auf der Prüfstrecke der Deutschen Bundesbahn, der Schwarzwaldbahn zwischen Sommerau und Hausach. |
1949 |
Die "Süddeutsche Bremsen AG" wird zur Hauptproduktionsstätte der Knorr-Bremse. |
13.04.1951 |
Die Geschäftsleitung genehmigt die Entwicklungsarbeit an einer neuen Durckluftbremse, die nur nach dem Dreidruckprinzip arbeitet. Sie ist eine Weiterentwicklung der Hildebrand-Knorr-Bremse, und das Grundkonzept wurde bereits durch Dr. Ernst Möller mit Unterstützung von Dr. Friedrich Hildebrand entworfen. Es soll ein Bremsventil entwickelt werden, das als Grundventil mit entsprechenden Anbauteilen für Triebwagen, Lokomotiven, Güter- und Personenwagen geeignet ist. Die vielseitige Benutzbarkeit gibt der neuen Bremse den Namen "Knorr-Einheitsbremse" (KE-Bremse). |
1952 |
Einbau eines Knorr-Mischvorwärmers in die 44 1383 |
1953 |
München und Berlin werden die Sitze der Knorr Bremse AG. In München wird die Zentralverwaltung gegründet, denn der Aufschwung der Werke in München, Mannheim, Volmarstein und Berlin verlangt eine zentrale Stelle, von der aus die Werke beraten und einzelne, oft widersprüchliche Interessen koordiniert und auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden können. Die Zentralverwaltung soll auch dafür sorgen, daß die Entwicklung zu jeder Stunde transparent ist, um z.B. durch Vergabe gruppeninterner Aufträge Leerläufe zu vermeiden und eine langfristige, vernünftige Beschäftigungspolitik zu betreiben. |
1953 |
Die Deutsche Bundesbahn meldet die KE-Bremse nach eingehenden Tests in ihren Versuchszügen zur Prüfung bei der UIC an. Zu dieser Prüfung entsenden fünfzehn europäische Nationen ihre Bremsspezialisten zur Versuchsstrecke in den Schwarzwald. Die Bremse besteht sämtliche Prüfungen und wird zur Einführung bei allen UIC-Eisenbahnverwaltungen freigegeben. |
1953 |
Die Knorr-Bremse stellt eine automatisch lastabhängige Bremse für Nutzfahrzeuge vor. |
1954 |
Beginn des Einbaus der KE-Druckluftbremse in Schienenfahrzeuge |
1958 |
Deutsch-spanische Zusammenarbeit der "Knorr-Bremse" vmtl. mit der "Sociedad Espanola de Frenos Calefacción y Senales S.A." in Pinto (20 km von Madrid entfernt, 1920 durch Nicólas Fúster gegründet) durch einen Lizenz- und Vertretungsvertrag für Druckluftbremsen, die zunächst vor allem in Triebwagen eingebaut werden. |
1959 |
Umwandlung der Aktiengesellschaft in eine Kommanditgesellschaft. Geschäftsführender Gesellschafter wird Joachim Vielmetter. |
1960 |
Beginn von Herstellung und Verkauf von Druckluft-Steuergeräten |
1960 |
Die "Industria Freios Knorr Ltda." wird aus der "MWM Motores Diesel Ltda." in Sao Paulo zur Wahrung der Knorr-Interessen gegründet. |
1962 |
Die "Knorr-Bremse" beteiligt sich an der "Sociedad Espanola de Frenos Calefacción y Senales S.A." in Pinto (b. Madrid) finanziell |
1964 |
Die "Knorr-Bremse AG" erhält erstmals einen größeren Auftrag für über 100 Bremsausrüstungen für elektrische Hauptstrecken-Lokomotiven in Südafrika. - Von nun an werden alle im Lande gebauten Gleich- und Wechselstromlokomotiven mit Knorr-Bremsen ausgerüstet. |
1967 |
Abschluß eines Lizenzvertrags der Knorr-Bremse mit Ägypten nach sechsjähriger Verhandlungszeit |
Herbst 1968 |
Die "Knorr-Bremse Österreich" wird gegründet, und die Firma "Dr. Techn. Josef Zelisko" wird als nationaler Produzent hinzugezogen, die seither Bremsgeräte für die Österreichischen Bundesbahnen produziert. - Sitz dieser Firma seit 1918 in Mödling (b. Wien); sie war Pionier auf dem Gebiet der Elektrizität und des Fernmeldewesens in Österreich. |
1969 |
Präsentation der ersten Scheibenbremse für Nutzfahrzeuge auf der IAA |
1969 |
Gründung der "Knorr-Bremse (S.A.) Pty. Ltd." in Johannesburg |
1970 |
Der elektronische Gleitschutz für Eisenbahnbremsen wird von der UIC genehmigt. |
1970 |
Gründung einer eigenen Vertriebsgesellschaft der Knorr-Bremse in Frankreich: In Nanterre werden die Knorr-Eisenbahngeräte für den französischen Markt gefertigt |
1970 |
Die "Knorr-Bremse" erwirbt die Mehrheitsanteile an der Firma "Dr. Techn. Josef Zelisko" in Mödling b. Wien von einem Enkel des Kaisers Franz Josef I. Die Firmen Knorr und Zelisko sind zwar handelsgerichtlich getrennt eingetragen, die Zusammenarbeit ist aber voll harmonisiert. |
1970-1972 |
Die Umstellung des spanischen Güterwagenparks von der Vakuum- auf Druckluftbremse (Bauart Knorr) beginnt Anfang der 1970er Jahre durch einen Beschluß zwischen Spanien und Portugal von 1969. Sie wird in Spanien zügig durch die "Sociedad Espanola de Frenos Calefacción y Senales S.A." in Pinto (b. Madrid) durchgeführt. - Im Werk arbeiten um 1980 200 Mitarbeiter, die seit 1969 12.000 KE-Steuerventile in Personenwagen eingebaut haben |
1970 |
Produktionsbeginn bei der "Knorr-Bremse (S.A.) Pty. Ltd." in Johannesburg in einem gemieteten Industriestockwerk |
11.06.1971 |
Die westlichen Verkehrsminister beschließen in Florenz die Einführung des "Unicuplers" in den Jahren 1979 bis 1981. - Die Arbeiten für die Einführung einer automatischen Kupplung begann bei der UIC 1956, und Knorr wurde zum Zentrum der internationalen Unicupler-Gemeinschaft. - Die Deutsche Bundesbahn bereitet sich darauf vor, ihren gesamten Wagenpark innerhalb einer Woche umzurüsten. Aus finanziellen Gründen scheitert die allgemeine Einführung. |
1972 |
Die Knorr-Gruppe übernimmt die Aktienmehrheit der Firma Diter in Zafra/Spanien |
1972 |
Dr. Jens von Bandemer wird geschäftsführender Gesellschafter der Kommanditgesellschaft. |
04.12.1972 |
Erster Spatenstich für den Bau eines eigenen Werks der "Knorr-Bremse (S.A.) Pty. Ltd." in Johannesburg, Derrick Road. - Den Eisenbahnaufträgen folgen weitere für Straßenfahrzeuge |
1973 |
Knorr-Scheibenbremsen für Nutzfahrzeuge gehen in Serienfertigung. Es sind in Europa die ersten Serien-Scheibenbremsen für schwere Fahrzeuge mit mehr als 10-Tonnen-Achsen. |
1973 |
Die "Knorr-Bremse (S.A.) Pty. Ltd." in Johannesburg (Südafrika) richtet ein Diagnostik- und Service-Center für LKW-Bremsen ein |
1973 |
Gründung der "Knorr Brake Corporation" in Hacksack, N.J. |
1974 |
Einrichtung eigener Ausbildungswerkstätten des Knorr-Bremswerks in Nanterre |
1974 |
Verlegung der "Knorr Brake Corporation" von Hacksack, N.J., nach Rockville bei Washington |
1975 |
Die "Knorr-Bremse" gründet die Firma "Knorr Brake Limited" in Mississauga, Kanada. Sie wird von der "Knorr Brake Corporation", USA, betreut und liefert für die kanadische Schienenfahrzeugindustrie. |
1976 |
Im Dieselmotorenbereich der Knorr-Gruppe werden über 650 Millionen DM Umsatz erreicht. Auf die MWM entfallen davon 450 Millionen. |
1976 |
Die "Knorr-Bremse Österreich" und "Dr. Techn. Josef Zelisko" schließen sich auch räumlich in Mödling b. Wien zusammen. Dort arbeiten 370 Mitarbeiter und produzieren Bremsgeräte für Vollbahnen, Stadtschnellbahnen und U-Bahnen sowie elektrische und elektronische Geräte der Firma Zelisko. |
1977 |
Diaz de Teran SA eröffnet ein Zweigwerk in Cubas de la Sagra. |
Anfang 1977 |
Knorr baut seither Kompressoren für Kraftfahrzeuge mit wassergekühlten Ventilsitzplatten |
1977 |
Die "Knorr-Bremse" schafft eine Entwicklungsgruppe für Sonderaufgaben an Schienen- und Straßenfahrzeugbremsen in Malmö unter der Firma "Svenska Knorr-Bremse AB". Die "Nordisk Aperaturen Divisionen" der "SAAB Scania AB" fertigt und vertreibt die Bremsgeräte für Schienenfahrzeuge, während der Kontakt zu dem LKW-Herstellern vom Malmöer Büro wahrgenommen wird. |
1978 |
Die "Knorr-Bremse" erwirbt die Firma "S.A. Paul Dahl" in Saint-Cloud, Frankreich, einen Hersteller von Druckluftanlagen für LKWs. Die Firma hat rd. 700 Mitarbeiter. |
1978 |
Die "Knorr-Bremse" gründet die Firma "Knorr-Bremse Italia S.A." in Mailand. Sie ist für den Bereich der Straßenfahrzeugbremsen zuständig. (Fertigung und Vertrieb der Bremsen für Schienenfahrzeuge liegen seit vielen Jahren in der Hand des Lizenznehmers S.I.F. = Società Italiana Freni.) |
1980 |
Bis 1980 werden nahezu 1 Million KE-Bremsen gebaut. In Finnland, Schweden, Frankreich, Spanien, Österreich, Ungarn, Rumänien, Ägypten, Indien und in der DDR werden diese Bremsen in Lizenz gebaut. In 52 Ländern fahren Züge mit dieser Bremse. |
02.01.1991 |
Die "Knorr-Bremse" erwirbt das Eisenbahnbremsgeschäft der "New York Air Brake" von "General Signal". |