Bergwerk Ath

Allgemeines

FirmennameBergwerk Ath
OrtssitzBardenberg (b. Aachen)
OrtsteilAth
Postleitzahl52146
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenSeit ca. 1836 Teil der "Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier". Die Grube Ath verdankt ihren Namen einem zur Wurm führenden Wasserabflußstollen zur Grubenentwässerung, genannt "Adit", verkürzt "Ath" oder auch "Adot", abgeleitet aus dem lateinischen, "aquaeducta" (Wasserleitung).
Quellenangaben[Akten Oberbergamt Dortmund, Staatsarchiv Münster] Internet: Grube Ath (2006) [Schunder, Friedrich: Geschichte des Aachner Steinkohlenbergbaus (1968) 136]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1667 Als im Jahre 1667 der Eschweiler Pumpenmeister Johann Hovermann und zwei Berggeschworene den Bardenberger Kohlberg besichtigen, ist die Ateh eine der fünf in Betrieb befindlichen Gruben. Die Gruben Merle, Meister, Kaiser und Seifgen fördern ebenfalls.
1673 Es sind auf der Grube Aht, ähnlich wie auf den förderden Gruben Alt-Kämmerchen, Meister, Gronenwald und Neu-Kämmerchen, nur drei bis vier Bergleute beschäftigt
1698 Auf dem neuen, mittlerweile dritten Förderschacht der Grube ist der einzige Pferdegöpel des rechten Wurmufers aufgestellt.
1798-1802 Um die Jahrhundertwende wird die Grube Ath durch die Familie Beye-Spelthahn käuflich erworben und betrieben.
15.04.1808 Durch Erbteilung wird die Familie Prömper Eigentümer des Kohlwerks: Die Kohlwinner Joh. Math. Prömper, der auf Gut Wolf in Nierderbardenberg ansässige neue Besitzer, stellt am 15. April beim Präfekten des Roer-Departements, General Alex Lameth zu Aachen, den Antrag auf Erlangung der Bestätigung seiner alten Berechtigung auf den Kohlgang, genannt Ath, in einer Strecke von 8 x 116 860 qm, liegend in der Gemeinde Bardenberg.
1810-1811 Die Förderung wird vorübergehend eingestellt, um eine Dampfmaschine für die Wasserhaltung aufzustellen.
1811 Aufstellung einer Wasserhaltungs-Dampfmaschine, der ersten im Wurmrevier. - Es gelingt zwar, die Fördung wieder aufzunehmen, die Betriebsverhältnisse unter Tage und und die finanzielle Lage der Grube lassen in den Folgejahren jedoch nur einen sehr unregelmäßigen Betrieb zu.
15.07.1813 Schlagwetterexplosion und anschließender Grubenbrand mit zwei (oder 10) Toten und elf (oder zwölf) Verletzten
20.07.1813 Erneute Schlagwetterexplosion mit vier Toten, die zur Einstellung des Grubenbetriebes führt. Trotz Abschlußdämme und Verstopfen aller Öffnungen gelingt es nicht, den Brand zu löschen. Erst zwei Monate später, als man Wurmwasser in die Grube einleitet, ist man erfolgreich.
07.08.1817 Es kommt zu einem Prozeß zwischen dem Miteigentümer der Grube, dem Lütticher Kaufmann Toussaint Chautraine, und der Familie Prömper, in dem diese dazu verurteilt wird, 17 570 Francs, 80 Cent oder 4167 Thaler, 15 Groschen, 9 Pfennige nebst Zinsen zu bezahlen. (Klageschrift vom 7. August 1817)
1818 Ein Wasserdurchbruch fordert sieben Tote.
1820 Die Grube wird stillgelegt.
1822 65 Arbeiter fördern wieder 4000 Zntner Kohlen und 27 000 Scheffel Gries zu einem Wert von 4384 Talern.
01.1823 Die Grube ersäuft und ist bis 1830 außer Betrieb.
12.03.1830 Versteigerung der Grube wegen Überschuldung der Eigentümer. Als Käufer treten der Aachener Industrielle Charles James Cockerill und Christine Englerth, die Gründerin des Eschweiler Bergwerks-Vereins, in Erscheinung.
1836 Der Anteil Cockerills wird in die 1836 gegründete Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier eingebracht, die nunmehr die Hälfte der Anteile Ath in Besitz hat.
1836 Die Grube ist wieder regelmäßig in Betrieb, nachdem der Förder- und der Wasserhaltungsschacht tiefer geteuft worden waren. Die Belegschaft besteht aus 190 Mann.
27.12.1838 Die Vereinigungsgesellschaft erhält zusammen mit dem Eschweiler Bergwerks-Verein eine neue Konzession auf das 272.973 Quadratlachter große Grubenfeld (1 Lachter = ca. 2 m)
23.09.1841 Elf Bergleute verunglücken tödlich, als sie eine Standwasseransammlung angehauen wird.
1842 Der auf Betreiben von Friedrich Englerth ins Leben gerufene Pannesheider Bergwerksverein als Konkurrenz zur Vereinigungsgesellschaft im Wurmrevier wird von der behördlichen Seite genehmigt.
1856 Carl Striebeck, der von 1837 bis 1869 Spezialdirektor der Vereinsgesellschaft war, ersetzt die bisherige Haspelförderung durch eine neuartige Bremsberganlage, der ersten des gesamten Wurmreviers.
1858 Die Vereinsgesellschaft erwirbt alle Aktien des Pannesheider Bergwerkvereins, wodurch die Anteile Grube Ath in einer Hand vereint sind.
02.05.1861 Die beiden letzten Kofferkessel explodieren. Seitdem ist diese veraltete Dampfkesselkonstruktion nicht mehr in Gebrauch.
1865 Durchschlag der östlichen Grundstrecke von Langenberg aus mit der Grube Ath.
1868 Die Arbeiten zu Betriebskonzentration sämtlicher Steinkohlegruben der Vereinigungsgesellschaft sind abgeschlossen. Damit ist die Möglichkeit geschaffen, die Kohlen aus den Feldern Ath, Furth, Langenberg und Kämpchen auf Grube Laurweg zu Tage zu fördern.
01.07.1868 Die Pferdeförderung nimmt ihren Betrieb auf. Ein etwa 12 km langes untertägiges Bahnnetz verbindet von nun an die Förderschächte der Gruben Neulaurweg, Kämpchen, Langenberg, Ath, Furth. Gouley-Gemeinschaft, Königsgrube und Teut.
1872 Die Gruben Neulaurweg, Langenberg und Ath bilden seither innerhalb der Betriebsabteilung II der Vereinigungsgesellschaft eine neue Betriebseinheit.
1872 Ende der Kohlenförderung auf der Grube Ath. Danach wird die Förderung aus dem Felde Ath von Gouley übernommen
1873 Durchschlag auf der 255-m-Sohle (2. Hauptfördersohle) zwischen den Gruben Ath und Gouley
1874 Durchörterung des Feldbisses (2. Hauptdurchfahrung) auf der 270-m-Sohle, von der Grube Ath ausgehend
04.01.1878 Auf der Grube Ath-Gouley werden durch eine Schlagwetterexplosion zwei Mann getötet und vier verletzt.
1879 Die Grube Ath wird endgültig stillgelegt. Die Schächte dienen fortan nur noch als Wetterschächte für die Grube Gouley. - Durch die Stillegungsmaßnahme sind die Überlegungen zum Bau eines Eisenbahnanschlusses zur Grube Ath überflüssig geworden.
1880 Der neue Hauptförderquerschlag (270-m-Sohle) von Ath nach Teut wird fertiggestellt.
1909-1910 Die Betriebsgebäude der Grube Ath werden abgebrochen und beide Schächte verfüllt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1667 schon in Betrieb 1872 Ende, Förderung von Gouley übernommen  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine vor 1842 James Cockerill
Dampfpumpmaschine vor 1842 Société Anonyme John Cockerill
Dampfpumpmaschine um 1811 unbekannt