Phoenix Akt.-Ges. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Werk Laar


Zum Vergrößern Bild anklicken


Phoenix Akt.-Ges. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Werk Laar: Phönix Duisburg-Ruhrort: Schienentransportanlage


Allgemeines

FirmennamePhoenix Akt.-Ges. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Werk Laar
OrtssitzDuisburg
OrtsteilRuhrort
Postleitzahl47119
Art des UnternehmensBergbau- und Hüttengesellschaft
AnmerkungenSchreibweise "Phönix" / "Phoenix" schwankt. Gegründet in Eschweiler-Aue; Sitz seit 1855 in Köln. Seit 1854/56 mit Hochofenwerk in Laar b. Ruhrort. Sitz seit 1860 in (Duisburg-)Ruhrort-Laar. Die "Zeche Westende" der Gesellschaft befand sich in Meiderich. PLZ vermutlich. Ab 1906 nach Zusammenschluß mit dem "Hörder Bergwerks- und Hüttenverein" (s.d.) als "Phoenix Akt.-Ges. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Abteilung Duisburg-Ruhrort" und 1908 Verlegung der Hauptverwaltung nach (Dortmund-)Hörde. Um 1955 unter der Firma "Hüttenwerke Phoenix AG".
Quellenangaben[Gesch. Entw. und gegenw. Stand d. Phoenix AG (1912)] [Tross: Aufbau Eisen...Konzerne (1923) 43] [Reichs-Adreßbuch (1900) 2457] [KSB Frankenthal: Referenzen]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
10.11.1852 Gründung der Gesellschaft unter der Firma "Phoenix, anonyme Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb" in Eschweiler-Aue durch Umwandlung der belgischen Firma "Telemach Michiels & Co." in eine Aktiengesellschaft mit einem Aktienkapital von 4.500.000 Mark.
1853 Baubeginn der Phoenix-Hütten in Kupferdreh und (Duisburg-)Laar
um 1853 Die "Borbecker Eisenhütte" der "Phoenix Akt.-Ges." in Ruhrort-Laar wird in den Jahren 1850 bis 1853 (oder 1854-1856?) erbaut. Sie betreibt ursprünglich auch die Darstellung von Kupfer aus Kupferkies und anderen Erzen. Der erste dieser ion Borbeck erbauten Hochöfen ist der dritte in der Rheinprovinz angelegte Koks-Hochofen
30.11.1853 Die Familie Stinnes schließt mit der Aktiengesellschaft Phönix (Ruhrort) in Köln einen Vertrag, wonach die Familie an den Phönix die Kohlenzechen Graf Beust und Carolus Magnus auf 30 nacheinander folgende Jahre zur beliebigen Ausbeute mietweise überläßt. Dagegen übernimmt die Gesellschaft Phönix die sofortige Befriedigung des Hypothekargläubigers (von der Heydt in Elberfeld, welcher auf Subhastation der verpfändeten Zechen angetragen hatte). Ferner übernimmt die Gesellschaft Phönix die Tilgung des gesamten Aktienkapitals der Math. Stinnes-Handlungs-Aktiengesellschaft im Betrage von 800.000 Talern samt Zinsen und zwar im Laufe der nächsten
zehn Jahre, so daß die Gesellschaft jährlich 80.000 Taler nebst Zinsen zu bezahlen hat. Der Familie Stinnes verbleiben außer dem erheblichen Inventar, den Liegenschaften und der ganzen Schiffahrt noch die
bedeutenden Kohlenzechen Viktoria Mathias und andere Bergwerksanteile, welche nach dem Urteil Sachverständiger einen Wert von über eine Million Taler ausmachen. - Die Übergabe der Zechen Carolus Magnus und Graf Beust an den Phönix erfolgt mit dem Jahre 1854.
1856-1860 Schwungradexplosion. Das Rad besteht aus Gußeisen mit schmiedeeisernen Laschen, Gewicht: 26 t, Umfangsgeschwindigkeit: 25 - 30 m/s
1856/57 Die Herstellung von Eisenbahnschienen in diesem Geschäftsjahr mit 473.260 Ztr. ungefähr dreimal so bedeutend wie im Stammwerk Eschweiler-Aue. - Während die Phoenix AG im Ruhrgebiet mit seiner wesentlich besseren Steinkohlen- und Koksversorgung die Produktion von Massenwaren konzentriert, spezialisiert man sich im Inderevier auf gußeiserne Maschinenteile und auf gewalztes Spezialprofileisen.
1857/58 Die Produktionsmenge von Eisenbahnschienen ist in diesem Geschäftsjahr mit 44.780 Ztr. ungefähr dreimal so groß wie im Werk Eschweiler-Aue.
1860 Verlegung des Sitzes der "Aktiengesellschaft Phoenix" von Eschweiler-Aue bzw. Köln nach Laar
1870 Schwungradexplosion. Gewicht: 26 t, Umfangsgeschwindigkeit: 22 - 25 m/s
1872 Philipp Fischer tritt eine Assistentenstelle im Puddel- und Walzwerk der Hütte an.
1873 Wirtschaftlicher Einbruch: Der Eisenbahnbau war zum Stillstand gekommen, und die gesamte Stahlwirtschaft erleidet einen lang anhaltenden Tiefstand.
1873 August Servaes wird Vorstandsvorsitzender
1879 Erneuter Wirtschaftsaufschwung nach der Krise ab 1873
1880 Dem Leiter des Walzwerks, Franz Freudenberg (1844-1912), gelingt es auf Veranlassung einer englischen Firma erstmals versuchsweise, einteilige Rillenschienen zu walzen.
1880 Philipp Fischer (07.05.1846 in Trier +19.02.1927 in Duisburg-Ruhrort) wird Leiter des Walzwerks und Nachfolger von Franz Freudenberg. Er verbessert das Verfahren, einteilige Rillenschienen zu walzen
1881 Phoenix erwirbt die Lizenz für das Thomas-Verfahren (basisches Windfrischverfahren zur Stahlherstellung aus phosphathaltigem Roheisen)
1896 Die Gesellschaft kauft von der "Aktien-Gesellschaft Meidericher Steinkohlen-Bergwerke" die Kohlenzechen "Westende" und "Ruhr und Rhein" in Meiderich ein.
1903 Ende der Amtszeit von August Servaes als Vorstandsvorsitzendem
10.10.1906 Verschmelzung des "Hoerder Bergwerks- und Hüttenvereins" mit der "Aktiengesellschaft Phoenix" in (Duisburg-)Laar mit Wirkung vom 1. Juli 1906
1907 Bergassessor Christian Dütting wird Leiter der Phoenix.
1908 Der Hauptsitz der Gesellschaft wird nach (Dortmund-)Hörde, dem Sitz des 1906 fusionierten "Hörder Bergwerks- und Hüttenvereins" verlegt
1909 Philipp Fischer wird zum Baurat ernannt
1917 Walzwerksleiter Philipp Fischer geht in den Ruhestand. Er schuf ein Walzverfahren für einteilige Rillenschienen und widmete sich der Verbesserung des Straßenbahnoberbaues.
1917 Philipp Fischer wird zum Geheimen Baurat ernannt.
19.02.1927 Philipp Fischer, bis 1917 Walzwerksleiter bei Phoenix in Ruhrort, stirbt in Duisburg-Ruhrort
23.06.1955 Bildung der "Phoenix Rheinrohr AG" rückwirkend zum 1. Januar durch Zusammenschluß mit den "Rheinischen Röhrenwerken AG" in Mülheim/Ruhr mit einem Kapital von 207.000.000 DM.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Eisen          
Steinkohle          




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpe   Klein, Schanzlin & Becker A.-G.
Dampfpumpmaschine um 1900 Maschinenfabrik Gritzner AG
Walzenzugdampfmschine 1904 Märkische Maschinenbauanstalt, vorm. Kamp & Co.




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1856 Hochöfen 4   unbekannt          
1856 Koksöfen 62   unbekannt          
1922 Hochöfen 7   unbekannt          
1922 Thomas-Konverter 4   unbekannt          
1922 Hochöfen 3 Hütte Bergeborbeck unbekannt          




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1855 1200       hier: Hütte in (Duisburg-)Laar
1922 6600       Arbeiterzahl




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1897 Anschluß (Namensverlust) zuvor Westfälische Union, Aktien-Gesellschaft für Bergbau, Eisen- u. Drahtindustrie als Abt. Westf. Union
1896 Anschluß (Namensverlust) zuvor Steinkohlenzeche Westende durch Übernahme der Meidericher Steinkohlenbergwerks-AG
1906 Zusammenschluß, neuer Name danach Phoenix Aktien-Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb, Abt. Hörder Verein Fusion: 10.10.1906. Sitz ab 1908 in Hörde
1955 Lösung (Tochter neuer Name) danach Phoenix-Rheinrohr AG Vereinigte Hütten- und Röhrenwerke  




Allgemeines

ZEIT1922
THEMAEisen- und Stahlwerk Laar
TEXTHochofenwerk, Thomas- und Siemens-Martin-Werk
QUELLE[Tross: Aufbau Eisen...Konzerne (1923) 45]


ZEIT1922
THEMAWalzwerke Laar
TEXT2 Blockwalzwerke, 1 Walzenstraße für Halbfabrikate, 2 Walzenstraßen für Schienen und Schwellen, 1 Walzwerk für Grubenschienen und Schwellen, 1 Unversal- und Grobstraße, 1 Fein- und Schnellstraße. Hammerwerk, Radreifen- und Radscheibenwalzwerk, Preßwerk
QUELLE[Tross: Aufbau Eisen...Konzerne (1923) 45]


ZEIT1922
THEMAWerkstätten Laar
TEXT1 Walzendreherei, Weichenbauanstalt, Fabrik feuerfester Steine
QUELLE[Tross: Aufbau Eisen...Konzerne (1923) 45]


ZEIT1922
THEMAWerk Bergeborbeck
TEXTHochofenwerk mit 3 Hochöfen und 12 Winderhitzern
QUELLE[Tross: Aufbau Eisen...Konzerne (1923) 45]


ZEIT1922
THEMAAbt. Düsseldorfer Röhren- und Eisenwalzwerke
TEXTAbt. Düsseldorf-Oberbilk: Röhrenwerk I, Drahtwerk, Walzwerk für Röhrenstreifen und Stabeisen. Abt. Düsseldorf-Lierenfeld: Stahlwerk, Röhrenwerk II und III, Blechwalzwerk, Preßwerk
QUELLE[Tross: Aufbau Eisen...Konzerne (1923) 45]