Schultheiss' Brauerei Aktien-Gesellschaft

Allgemeines

FirmennameSchultheiss' Brauerei Aktien-Gesellschaft
OrtssitzBerlin
StraßeSchönhauser Allee 36/39
Postleitzahl10435
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenGehörte urspr. dem Berliner Apotheker August Heinrich Prell (mit Lagerkellern an der Schönhauser Allee), dann 1864 bis 1871 "Ad. Roesicke'sche Lagerbier-Brauerei" an der Schönhauser Allee. Verwaltung bis 1904: Voßstr. 26, dann Königsplatz. Siehe auch einzelne Betriebe (Berlin und Breslau)! Seit 1920 durch Zusammenschluß mit der "Patzenhofer-Brauerei AG" zu "Schultheiss-Patzenhofer AG" (s.d.); Namensform bis 1938, dann wieder "Schultheiss-Brauerei AG". Ab 1951: auch Feldschlößchen, Minden (s.d.). Adresse (1943): Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 49-50.
Quellenangaben[Rieseler: Frühe Großbrauereien (2003) 148] [Ehlert: Schultheiss-Patzenhofer (1921)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 817] http://www.landesarchiv-berlin.de
Hinweise[Ehlert: Schultheiss-Patzenhofer (1921)] Ansicht




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1842 Gründung der Vorgänger-Firma, der späteren "Ad. Roesickeschen Lagerbier-Brauerei", durch August Heinrich Prell
1843 Gründung der Vorgänger-Brauerei vom Apotheker August Heinrich Prell in Berlin im Hause Neue Jakobstr. 26. Der Brauereibetrieb ist im Verhältnis zu dieser Zeit als technisch besonders fortgeschritten zu bezeichnen. Er verfügt bereits über ein eigenes Kühlhaus mit Kühlschiff. Prell hat den Wagemut, ausschließlich obergäriges, "bayerisches" Bier zu brauen.
1843/44 Prell erwirbt nach 1842 Lagerkeller in der Schönhauser Allee 39 auf dem Prenzlauer Berg, die 1843/44 errichtet worden waren. Damit trägt er der Nachfrageverschiebung zu untergärigem Bier seit den 1840er Jahren Rechnung. Die Lagerkeller bilden die Keimzelle der späteren Schultheiss Brauerei.
1853 Die Brauerei von Apotheker Prell geht in den Besitz von Jobst Schultheiss über, der zuvor in der Stadt ein Putzgeschäft geführt hatte. Er gibt dem Betrieb seinem Namen und baut ihn aus, nicht zuletzt durch die Einrichtung der immer beliebter werdenden Biergärten.
1860 Die Schultheiß'sche Brauerei deckt rd. 1/7 des auf 70.000 hl bayerisch Bier geschätzten Bedarfs in Berlin.
1862 Jobst Schultheiß hat sein Unternehmen so weit ausgedehnt, daß er in der Neuen Jakobstraße zu dem Prell'schen Stammhaus die beiden Nachbarhäuser hinzu kaufen kann.
1864 Die Brauerei von Jobst Schultheiss wird von dem Kaufmann Adolf Roesicke erworben, der die Leitung seinem zu dieser Zeit noch nicht einmal 20 Jahre alten und dem Brauereigewerbe völlig fernstehendem Sohn Richard Roesicke überträgt.
1860er Jahre Verlegung der Produktion von der Neuen Jakobstraße an die Schönhauser Allee, wo eine ganz neue Brauerei entsteht. - Sie ist bis 1891 die einzige Schultheiss-Braustätte (danach die Abteilung I).
1868/69 Bau einer Lager- und Eiskelleranlage
1871 Bau eines Sudhauses durch den späteren Ratsmaurermeister A. Rohmer
1871 Bau eines Maschinen- und Kesselhauses
1871 Bau einer Kühlhaus- und Gärkelleranlage, gebaut vermutlich über der 1868/69 errichteten Lager- und Eiskelleranlage
27.05.1871 Umwandlung der "Ad. Roesickeschen Lagerbier-Brauerei" in eine Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von M 1.500.000,00 als "Schultheiss' Brauerei Actien-Gesellschaft", um ausreichend Finanzmittel zur Modernisierung des Unternehmens zu erlangen. Damit reagiert Adolph Roesicke auf den wachsenden Konkurrenzdruck auf dem Biermarkt der Gründerjahre und das gesteigerte industrielle Brauwesen.
1872 Lagerkellererweiterung mit aus fünf Abteilungen bestehenden, ca. 37 x 16 m großen Lagerkellern. Diese unterirdischen Keller schließen sich, von offenen Schuppen überdacht, nördlich an das Gär- und Kühlhaus an.
1873/74 Sudhauserweiterung zu einem längsrechteckigen, ca. 33 x 17 m großen Baukörper mit einem doppelten Sudwerk
1874 An Stelle der alten Mälzerei in der Jakobstraße wird eine neue Malzfabrik in Pankow in Betrieb genommen.
1874/75 Kühlhaus- und Gärkellererweiterung (ca. 24 x 17 m großer Gärkeller mit darüber liegendem Kühlhaus)
1876/77 Erhöhung des Kapitals um 300.000 Mark
1876/77 Die Zeitverhältnisse bedingen einen allgemeinen Rückgang des Bierabsatzes.
1876 Lagerkellererweiterung durch (bis 1885/86) mit offenen Schuppen überdachte unterirdische Lagerkeller zwischen den Erweiterungen von 1872 und 1874/75 und der Tresckowstraße. Es ist eine 38 x 24 bzw. 32 m große Stirneisanlage, die sich aus fünf tonnengewölbten, ca. 5,80 m hohen, parallel angeordneten Kellerräumen zusammensetzt.
1877 Die "Brauerei zum Waldschlößchen" in Dessau geht in den Besitz Richard Roesickes über. Sie wird zu einem großen Betrieb umgewandelt.
1886/87 Bau einer Böttcherei und eines Werkstättengebäudes
1887 Bedeutende Grundstückserweiterung. Dabei erhält das Brauereigelände seinen trapezförmigen Grundriß.
1887/88 Lagerkellererweiterung
1888 Bau eines Wagenschuppens
1888/89 Bau einer Ladehalle und eines Lagerkellers an Stelle der zum Innenhof weisenden offenen Schuppen. Der Lagerkeller setzt sich aus zwei auf Erdgeschossniveau befindlichen, unterschiedlich großen Räumen zusammen. Darüber ist eine Halle zur Aufbewahrung und Beladung von Fässern.
1889 Bau eines Kesselhauses
1889/90 Der Gärkeller der Schultheiss-Brauerei wird nach Süden bis an die Franseckistraße erweitert. Der langgestreckte, ein- bis zweigeschossige Baukörper auf dreieckigem Grundriss erhält durch Schwechten eine zur Franseckistraße ausgerichtete, knapp 37 m lange Schaufassade
1890 Schaffung einer Betriebssparkasse
1890 Gründung eines Kinderheims in Pankow
1890/91 Bau einer Böttcherei und einer Pichhalle, erbaut von Rohmer
1890/91 Bau eines Pferdestalls
1891 Erwerb der an der Kreuzberger Methfesselstraße gelegenen "Berliner Brauereigesellschaft Tivoli". Das neu erworbene Unternehmen, das Ende der 1850er Jahre auf dem Gelände des aufgegebenen Vergnügungsparks "Tivoli" errichtet worden war und als eines der größeren in Berlin gilt, wird als Abteilung II in die Schultheiss-Brauerei eingegliedert, ferner die dazugehörige Malzfabrik in Fürstenwalde a.d. Spree. Das Stammhaus wird fortan als Abteilung I geführt.
1891 Erhöhung des Kapitals auf 5.400.000 Mark im Zusammenhang mit der Fusion mit der Tivoli-Brauerei
1891/92 Bau eines Restaurations- und Wohngebäudes der Schultheiss-Brauerei an der Ecke Schönhauser Allee/ Sredzkistraße in romanisierenden Formen nach den Plänen von Schwechten
1891/92 Bau eines Eismaschinengebäudes
1891/92 Bau einer Ladehalle (Spülkeller- und Ladehallengebäude) der Schultheiss-Brauerei südlich des Eismaschinengebäudes mit Fassade mit dreieckigem Giebel von Schwechten
1896 Vereinigung mit der "Brauerei zum Waldschlößchen Akt.-Ges." in Dessau. Sie wird als Abt. III geführt.
1898 Erwerb der Brauerei Borussia von Otto Hewald in Niederschöneweide. Sie versieht fortan als Abt. IV die Kundschaft im Südosten Berlins und Umgebung.
1898 Bau einer Böttcherei, Neuverblendung von Pichhalle, Böttcherei, Schwankhalle der Schultheiss-Brauerei. Die werden nach einem Entwurf von Schwechten durch eine einheitliche Neuverblendung zusammengefaßt.
1899/1900 Nach dem Erwerb der Brauerei Borussia wird das Aktienkapital auf 9.000.000 Mark erhöht
1899 Bau eines Werkstättengebäudes
1899 Umbau des Maschinenhauses II
1901 Die Brauerei verfügt über 45 Provinzniederlagen
1901 Bau eines zweigeschossigen Flaschenkellereigebäudes mit zwei Ecktürmen, von Regierungsbaumeister Carl Teichen geplant und vom Königlichen Hofmaurermeister Ernst Tielebier ausgeführt
1902 Bau einer Schmiede
1903 Richard Roesicke steht 40 Jahre lang bis 1903 an der Spitze der Brauerei. Er hat in dieser Zeit ein Werk geschaffen, wie es alle Fortschritte der Technik und Wissenschaft in seinen Dienst zwingend, so gesund in seiner finanziellen Fundierung und so getragen von sozialplitischem Verständnis für die geschriebenen und ungeschriebenen Bedürfnisse der Arbeiterschaft in der Entwicklungsgeschichte deutscher Großbetriebe nur wenige gibt.
1904 Erwerbung eines eigenen Verwaltungsgebäudes am Berliner Königsplatz. Vorher bestand ein Zentralbüro an der Voßstraße.
20.08.1904 Das erste Mal wird innerhalb eines Jahres die erste Million Hektoliter Bier ausgestoßen.
1907 Das Geschäftsjahr 1906/07 bringt eine Absatzsteigerung auf 1.231.504 hl
1907/08 Bau eines Pferdestalls am nördlichen Ende des Innenhofs gelegenen Pferdestallgebäudes durch den Architekten Emil Neumann mit Anbau und 1910-12
1910 Erwerb der "Brauerei Pfeifferhof Carl Scholtz" in Breslau. Sie bildet die Abteilung V und hat die Aufgabe, durch Frachtersparnis den Schultheiss-Bieren ihre Konkurrenzfähigkeit in Schlesien trotz der neuen Brausteuererhöhung zu wahren.
1910 Die Brauerei verfügt über 68 Provinzniederlagen in drei Größenklassen. Drei eigene Bahnhöfe und 109 eigene Eisenbahnwagenversorgen diese Niederlagen, die zwecks Einführung der Schultheiss-Biere in der Provinz Brandenburg und den umliegenden Gebieten gegründet wurden. Das Unternehmen verfügt über 896 Wagen (darunter 8 Automobil-Lastwagen) und einen eigenen Doppelschrauben-Dampfer.
1912 2000 Sparer (2/3 der Arbeiterschaft) sind Mitglieder der Betriebssparkasse
1913/14 Das Aktienkapital wird zur Erweiterung der Anlagen und der Malzfabrikation auf 15.000.000 Mark erhöht
1913/14 Bedürfnis zur Erweiterung der Malzfabrikation und Erwerb eines ca. 27.000 qm großen Grundstücks mit Gleisanschluß in Schöneberg. Ferner Ankauf eines großen Grundstücks in Pankow zwecks Errichtung besonderer, dem Bahnversand dienender Anlagen.
1914 Das letzte Geschäftsjahr 1913/14 vor dem Weltkriegsausbruch bringt einen Absatz von 1.700.000 hl
Febr. 1914 Vereinigung mit der "Berliner Unions-Brauerei" in Berlin-Hasenheide. Sie besitzt neben der Eberswalder Brauerei "Zum Jagdschlößchen" auch eine Zweigstelle in Schneidemühl. Sie ist die neue Abteilung VI des Gesamtunternehmens
1917 Vereinigung mit der "Spandauer Berg-Brauerei Akt.-Ges., vormals C. Bechmann" in Westend
1919 Vereinigung mit der "Brauerei Pfefferberg vormals Schneider & Hillig A.-G." in Berlin
12.07.1920 Den Namen "Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-A.-G." erhält die Gesellschaft durch Beschluß der Hauptversammlung vom 12. Juli 1920 bei der Vereinigung mit der "Patzenhofer Brauerei A.-G.", Berlin.
1920 Fusion mit der "Patzenhofer Brauerei A.-G." in Berlin und Änderung der Firma in "Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-Aktiengesellschaft". Die Patzenhofer-Brauerei AG galt bis dahin als einer der größten Konkurrenten von Schultheiss. Die "Schultheiss-Patzenhofer AG" steigt durch den Zusammenschluß zur größten Lagerbrauerei der Welt auf.
1925/26 Bau einer Ladehalle und Aufstockung der Flaschenkellerei
1925/27 Bau eines Flaschenkellereigebäudes
1925/27 Bau eines Maschinen- und Kesselhauses mit Generatorhaus
1928 Kesselhauserweiterung
27.01.1938 Umfirmierung aus "Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-A.-G." in "Schultheiss-Brauerei Aktiengesellschaft"
30.03.1938 Eintragung unter der Firma "Schultheiss-Brauerei Aktiengesellschaft"
01.05.1938 Die Brauerei wird zum zweiten Male als "Nationalsozialistischer Musterbetrieb" ausgezeichnet.
1939-1940 Veräußerung eines kleinen wesensfremden Unternehmens.
01.05.1939 Die Brauerei wird zum dritten Male als "Nationalsozialistischer Musterbetrieb" ausgezeichnet.
01.07.1939 Das Geschäftshaus der Hauptverwaltung in der Roonstraße wird bei der Neugestaltung Berlins in Anspruch genommen. Die Gesellschaft errichtet einen Neubau am Kaiserdamm, der am 1. Juli 1939 bezogen wird.
1941-1942 Erhöhung der Beteiligungen von RM 3.800.000,00 auf RM 10.900.000,00 durch Interessenahme an einem Hotel-Unternehmen und Erwerb einer Brauerei nebst Mälzerei sowie einer Gaststätte in Posen.
22.01.1942 Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 22. Januar 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 20 % = RM 8.280.000,00 auf Stammaktien und RM 3.000.000,00 auf Vorzugsaktien auf zusammen RM 67.680.000,00. Der zur Berichtigung erforderliche Betrag wird aufgebracht durch Zuschreibungen zum Anlagevermögen auf Lagerfässer und Bottiche mit RM 2 Mill., auf Maschinen und maschinelle Anlagen mit RM 5 Mill., durch Zuschreibungen zum Umlaufvermögen auf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Reichsmark 1.4 Mill., auf halbfertige Erzeugnisse, fertige Erzeugnisse, Waren RM 600.000,00, auf Forderungen auf Grund von Lieferungen und Leistungen RM 280.000,00, auf Darlehn und sonstige Forderungen RM 2 Mill. Der Betrag für die Pauschsteuer und für die Zuweisung zur gesetzlichen Rücklage mit je RM 1.128.000,00- wird dem Gewinn des abgelaufenen Geschäftsjahres entnommen.
20.02.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1946 Die im Ostteil Berlins befindlichen Abteilungen werden sequestriert und unter Treuhandverwaltung gestellt.
1948 Die untergärige Abteilung der Versuchs- und Lehrbrauerei (Seestraße) wird stillgelegt. Die Abteilung NW von Schultheiss übernimmt die Produktion im Lohnbrauverfahren.
1949 Die im Ostteil Berlins befindlichen Abteilungen werden enteignet und als "VEB Schultheiss-Brauerei" fortgeführt.
1951 Übernahme der Feldschlößchen-Brauerei, Minden
1954 Übernahme der "Engelhardt-Brauerei AG" und der "Malzbierbrauerei Groterjan AG" sowie die "Löwenbrauerei - Böhmisches Brauhaus AG", alle in Berlin
1955 Die Hochschul-Brauerei beginnt nach zwölfjähriger Pause wieder mit der Bierherstellung. Das Lohnbrauverfahren bei Schultheiss wird beendet.
1959 Die im Ostteil Berlins befindliche, 1949 verstaatlichte "VEB Schultheiss-Brauerei" wird mit dem "VEB Berliner Bürgerbräu", dem "VEB Berliner Kindl-Brauerei", dem "VEB Engelhardt-Brauerei" und dem "VEB Bärenquell" zum "VEB Berliner Brauereien" vereinigt.
1969 Die im Ostteil Berlins befindlichen Teile der ehemaligen "VEB Schultheiss-Brauerei" gehen mit den "VEB Berliner Brauereien" im "VEB Getränkekombinat Berlin" auf.
1972 Die Schultheiss-Brauerei schließt sich mit der 1873 gegründeten "Dortmunder Union-Brauerei AG" zusammen
1988 Der Zusammenschluß der Schultheiss-Brauerei mit der "Dortmunder Union-Brauerei AG" firmiert nunmehr als "Brau und Brunnen AG". Sie gehört mehrheitlich zur HypoVereinsbank, München.
1990 Schließung der Niederlassung Minden (ex Feldschlößchen)
2004 Die "Brau und Brunnen AG" (bisher mehrheitlich im Besitz der HypoVereinsbank, München) wird an die Bielefelder Oetker-Gruppe veräußert.
2005 Der führende deutsche Bierhersteller Dr. Oetker will 2005 zwei Großbrauereien (Brinkhoff in Dortmund und Kindl in Berlin) schließen. Mit dem Abbau von 450 Stellen soll "Brau und Brunnen" saniert werden. Bei DAB in Dortmund und bei Schultheiss in Berlin sollen 50 Mio Euro investiert werden.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1884 [MAN-Dampfmaschinenliste] 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1884 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1885 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1891 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1907? Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1891 Nebenwerk danach Malzfabrik Fürstenwalde, alte Mälzerei mit Übernahme von Tivoli
1914 Anschluß (Namensverlust) zuvor Berliner Unions-Brauerei Actiengesellschaft  
1891 Anschluß (Namensverlust) zuvor Berliner Brauerei-Gesellschaft Tivoli  
1881 Nebenwerk danach Schultheiss' Brauerei AG, Malzfabrik Pankow  
1896 Anschluß (Namensverlust) zuvor Brauerei zum Waldschlößchen Akt.-Ges.  
1951 Anschluß (Namensverlust) danach Aktienbrauerei Feldschlösschen Feldschlößchen zu Schultheiss
1917 Anschluß (Namensverlust) zuvor Spandauer Berg-Brauerei vorm. C. Bechmann  
1920 Zusammenschluß, neuer Name danach Aktien-Brauerei-Gesellschaft Friedrichshöhe vorm. Patzenhofer zur "Schultheiss-Patzenhofer AG"
1919 Anschluß (Namensverlust) zuvor Brauerei Pfefferberg, vorm. Schneider & Hillig Actien-Gesellschaft  
1938 Umbenennung zuvor Schultheiss-Patzenhofer Brauerei  
1920 Zusammenschluß, neuer Name danach Schultheiss-Patzenhofer Brauerei  
1910 Anschluß (Namensverlust) zuvor Brauerei Pfeifferhof, Carl Scholtz  
1898 Anschluß (Namensverlust) zuvor Borussia-Brauerei Otto Hewald  




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Regierungsrat a. D. Rudolf Wienbeck, Berlin, Vorsitzer; Franz Enderle, Berlin; Walter Nadohry, Berlin; Dr. Walter Klein, Berlin; Dr. Bernhard Scheublein, Berlin. Abteilungsleiter: Erhard Wilke, Abteilung I; Otto Wudtke, Abteilung II; Hans Pasche, Abteilung III; Ernst Braun, Abteilung IV; Richard Böhme, Abteilung V; Erich Blomert, Abteilung Nordost; Carl Heinrich Ciaassen, Abteilung Nordwest; Dr. Alfred Fischer, Abteilung Spandau; Ernst Gerloff, Abteilung Hindenburg; Joachim von Scheven, Abteilung Oppeln; Ernst Gerloff, Abteilung Hindenburg; Fritz Vontura, Abteilung- Beuthen. Braumeister: Betriebsdirektor Josef Dettenhofer, Hauptverwaltung; Georg Krammel, Abteilung I; Ludwig Keller, Abteilung II; Joseph J. Sautner, Abteilung III; Karl Gruber, Abteilung IV; Ludwig Moser, Abteilung V; Ludwig Ruf, Abteilung Nordost; Carl Wenninger, Abteilung Nordwest; Karl Sterzbach, Abteilung Spandau; Franz Heiß, Abteilung Hindenburg; Alexander Tönsmann, Abteilung Oppeln; Herbert Eber, Abteilung Beuthen. Aufsichtsrat: Friedrich Reinhart, Preußischer Staatsrat, Präsident der Gauwirtschaftskammer Berlin - Brandenburg, Berlin, Vorsitzer; Johannes Kiehl, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, - Berlin, stellv. Vorsitzer; Ernst Kuhlmay, Senator des deutschen Braugewerbes, Berlin, stellv. Vorsitzer; Dr. Hans Schippel, Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin, stellv. Vorsitzer; Joseph Frisch, Bankier, Stuttgart; Dr. e. h. Dr. Bernhard Grund, i. Fa. Bernh. Jos. Grund, Königl. Schwedischer Generalkonsul, Breslau; Dr. Hermann Heyers, Rechtsanwalf, Berlin, Dr. Fritz Koppe, Rechtsanwalt, Berlin; Dr. Robert Schoepf, Vorstandsmitglied der Metallgesellschaft A.-G., Frankfurt (Main); Dr. Eduard von Schwartzkoppen, Rechtsanwalt, Syndikus der Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. September bis 31. August. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100,00 Vorzugsaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der durch die Bilanz nach Vornahme ordnungsmäßiger Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen (einschließlich Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Gewinnvortrages auf neue Rechnung) sich ergebende Reingewinn ist in nachstehender Reihenfolge zu verwenden: 1. Ein vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats vorzuschlagender Betrag ist der "Wohlfahrtsfürsorge der Schultheiss-Brauerei Aktiengesellschaft in B&rlin E. V." für die Gefolgschaft zuzuweisen; 2. 15 % des Jahresgewinnes, welcher einem Stammaktienkapital von RM 21.6 Mill. im Verhältnis zum gesamten Stammaktienkapital entspricht, sind zur Auszahlung als Gewinnbeteiligung an die Gefolgschaft nach näherer Bestimmung des Vorstandes mit Zustimmung des Aufsichtsrats zu verwenden; 3. alsdann sind, und zwar verhältnismäßig entsprechend den jeweilig am Ende eines Geschäftsjahres sich ergebenden Nennbeträgen, auf die Vorzugsaktien eine Dividende bis zu 5 %, auf die Genußscheine eine Dividende bis zu 6 % dieser Nennbeträge sowie etwaige rückständige Dividenden auszuzahlen; 4. die Hauptversammlung kann auf Antrag des Vorstandes mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Verwendung eines Teiles des Reingewinns zu sonstigen außerordentlichen Rücklagen beschließen; 5. von dem verbleibenden Betrag des Reingewinns ist ein Zehntel zur Tilgung der Genußscheine zu verwenden; 6. der Rest des Reingewinns ist, soweit nicht die Hauptversammlung eine andere Verwendung, insbesondere zu einer stärkeren Tilgung der Genußscheine, beschließt, abzüglich des an den Aufsichtsrat fließenden. Gewinnanteils unter die Stammaktionäre zu verteilen. Grundkapital: nom. RM 49.680.000,00 Stammaktien in 47 060 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. l - 36000, zw. 36001 - 49680), 26 200 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. zw. 36001 - SO 000), nom. RM 18.000.000,00 Vorzugsaktien in 17 839 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. zw. 1 - 18000), l 310 Stücken zu je RM 1QO,00; Summe: RM 67.680.000,00 Außerdem bestehen RM 1.000.000,00 Genußscheine in 1000 Stücken zu je RM 1.000,00, die in der Bilanz nicht ausgewiesen sind. Besondere Rechte: Die RM 18.000.000,00 Vorzugsaktien befinden sich im Bank- und Privatbesitz und erhalten aus dem verteilbaren Reingewinn im gleichen Range mit den Inhabern der Genußscheine mit Vorzugsrecht vor den Stammaktien für jedes Geschäftsjahr - für 1931/32 hinsichtlich der am 1. August 1932 eingezahlten 75 % des Nennbetrages anteilig vom 1. August 1932 an - eine Dividende bis zu 5 % des Nennbetrages der Vorzugsaktien; darüber hinaus steht ihnen ein Anteil am Gewinn nicht zu. Reicht in einem Geschäftsjahr der verteilbare Reingewinn zur Zahlung dieser bevorrechtigten Dividende von 5 % nicht aus, so ist das Fehlende auf die Vorzugsaktien und die Genußscheine nach Verhältnis der jeweiligen Nennbeträge aus dem Reingewinn der folgenden Geschäftsjahre nachzuzahlen. Diese Nachzahlung ist auf die Dividendenscheine der Vorzugsaktien nach der Reihenfolge der Geschäftsjahre zu leisten. Bei Abwicklung der Gesellschaft erhalten die Inhaber der Vorzugsaktien vor denen der Stammaktien Befriedigung bis zur Höhe von 5/6 des Nennbetrages der Vorzugsaktien, wobei auf insgesamt je RM 1.200,00 Nennbetrag ein Auszahlungsbetrag von je RM 1.000,00 entfällt. Jeder Inhaber von Vorzugsaktien ist berechtigt, durch eine mit einmonatiger Frist für Ende Februar bzw. Ende August jeden Jahres abzugebende Erklärung gegenüber der Gesellschaft die Umwandlung seiner Vorz.-Akt. in Stammaktien, und zwar beide mit Dividendenscheinen für das laufende Geschäftsjahr, zu verlangen. Das Verlangen ist nur zulässig für volle Beträge von RM 100.000,00. Die Inhaber der zur Zeit noch RM l 000.000,00 Genußscheine erhalten im gleichen Range mit den Inhabern der Vorzugsaktien mit Vorzugsrecht vor den Stammaktien für jedes Geschäftsjahr eine Dividende bis zu 6% des Nennbetrages; darüber hinaus steht ihnen ein Anteil am Gewinn nicht zu. Bei Ausfällen ist die Dividende in der gleichen Weise nachzuzahlen wie die der Vorzugsaktien. Diese Nachzahlung ist auf die Dividendenscheine der Genußscheine nach der Reihenfolge der Geschäftsjahre zu leisten. Am Abwicklungserlös gewähren die Genußscheine keinen Anteil. Sie sind aus dem Reingewinn zu tilgen, und zwar ist zur Tilgung ein Zehntel desjenigen Reingewinns zu verwenden, welcher laut Satzung nach Maßgabe der in dem Absatz über den Reingewinn angegebenen Verteilung für die Berechnung dieser. Tilgungsquote verbleibt, wobei der Gesellschaft eine stärkere Tilgung, wiederum aus dem Reingewinn, vorbehalten ist. Die Tilgung geschieht durch Auslosung in der Weise, daß soviel Stücke ausgelost werden,, als der für Tilgung der Genußscheine in Betracht kommende Teil des Reingewinns ein Vielfaches von RM 1.000,00 ausmacht. Die Auslosung hat zu gerichtlicher oder notarischer Niederschrift unverzüglich nach der ordentlichen Hauptversammlung zu erfolgen. Außer dem Tilgungsbetrag erhalten die ausgelosten Stücke eine Verzinsung von 6 % des Nennbetrages vom Beginn des zur Zeit der Auslosung laufenden Geschäftsjahres an bis zum Tage der Verlegung, spätestens bis zum Ablauf eines Monats nach der Bekanntmachung der Auslosung. Für die Rechte der Genußscheininhaber auf Reingewinn und Tilgungsquote sind die Beschlüsse der Hauptversammlung der Gesellschaft maßgebend. Beschlüsse der Hauptversammlung über Kapitalerhöhung, Satzungsänderung und Kapitalherabsetzung sowie Beschlüsse, welche die Auflösung der Gesellschaft zum Gegenstand oder zur Folge haben, bedürfen, soweit hierdurch die Rechte der Genußscheine beeinträchtigt werden, im Verhältnis der Genußscheininhaber zur Gesellschaft der Zustimmung einer Hauptversammlung der Genußscheininhaber mit einer Mehrheit von drei Viertel des vertretenen Genußscheinkapitals. Grundkapital: nom. RM 49.680.000,00 Stammaktien in 47 060 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. l - 36000, zw. 36001 - 49680), 26 200 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. zw. 36001 - SO 000), nom. RM 18.000.000,00 Vorzugsaktien in 17 839 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. zw. 1 - 18000), l 310 Stücken zu je RM 100,00. RM 67.680.000,00. Außerdem bestehen RM 1.000.000,00 Genußscheine in 1000 Stücken zu je RM 1.000,00, die in der Bilanz nicht ausgewiesen sind. Besondere Rechte: Die RM 18.000.000,00 Vorzugsaktien befinden sich im Bank- und Privatbesitz und erhalten aus dem verteilbaren Reingewinn im gleichen Range mit den Inhabern der Genußscheine mit Vorzugsrecht vor den Stammaktien für jedes Geschäftsjahr - für 1931/32 hinsichtlich der am 1. August 1932 eingezahlten 75 % des Nennbetrages anteilig vom 1. August 1932 an - eine Dividende bis zu 5 % des Nennbetrages der Vorzugsaktien; darüber hinaus steht ihnen ein Anteil am Gewinn nicht zu. Reicht in einem Geschäftsjahr der verteilbare Reingewinn zur Zahlung dieser bevorrechtigten Dividende von 5 % nicht aus, so ist das Fehlende auf die Vorzugsaktien und die Genußscheine nach Verhältnis der jeweiligen Nennbeträge aus dem Reingewinn der folgenden Geschäftsjahre nachzuzahlen. Diese Nachzahlung ist auf die Dividendenscheine der Vorzugsaktien nach der Reihenfolge der Geschäftsjahre zu leisten. Bei Abwicklung der Gesellschaft erhalten die Inhaber der Vorzugsaktien vor denen der Stammaktien Befriedigung bis zur Höhe von 5/6 des Nennbetrages der Vorzugsaktien, wobei auf insgesamt je RM 1.200,00 Nennbetrag ein Auszahlungsbetrag von je RM 1.000,00 entfällt. Jeder Inhaber von Vorzugsaktien ist berechtigt, durch eine mit einmonatiger Frist für Ende Februar bzw. Ende August jeden Jahres abzugebende Erklärung gegenüber der Gesellschaft die Umwandlung seiner Vorz.-Akt. in Stammaktien, und zwar beide mit Dividendenscheinen für das laufende Geschäftsjahr, zu verlangen. Das Verlangen ist nur zulässig für volle Beträge von RM 100.000,00. Die Inhaber der zur Zeit noch RM l.000.000,00 Genußscheine erhalten im gleichen Range mit den Inhabern der Vorzugsaktien mit Vorzugsrecht vor den Stammaktien für jedes Geschäftsjahr eine Dividende bis zu 6% des Nennbetrages; darüber hinaus steht ihnen ein Anteil am Gewinn nicht zu. 2) Von den durch die Banken angekauften Aktien nom. RM 14.567.800,00 übernahmen die Banken RM 12.000.000,00 gegen Aufrechnung von Forderungen in gleicher Höhe, die von der Einziehung bzw. Zusammenlegung ausgenommen waren. Bei Ausfällen ist die Dividende in der gleichen Weise nachzuzahlen wie die der Vorzugsaktien. Diese Nachzahlung ist auf die Dividendenscheine der Genußscheine nach der Reihenfolge der Geschäftsjahre zu leisten. Am Abwicklungserlös gewähren die Genußscheine keinen Anteil. Sie sind aus dem Reingewinn zu tilgen, und zwar ist zur Tilgung ein Zehntel desjenigen Reingewinns zu verwenden, welcher laut Satzung nach Maßgabe der in dem Absatz über den Reingewinn angegebenen Verteilung für die Berechnung dieser. Tilgungsquote verbleibt, wobei der Gesellschaft eine stärkere Tilgung, wiederum aus dem Reingewinn, vorbehalten ist. Die Tilgung geschieht durch Auslosung in der Weise, daß soviel Stücke ausgelost werden,, als der für Tilgung der Genußscheine in Betracht kommende Teil des Reingewinns ein Vielfaches von RM 1.000,00 ausmacht. Die Auslosung hat zu gerichtlicher oder notarischer Niederschrift unverzüglich nach der ordentlichen Hauptversammlung zu erfolgen. Außer dem Tilgungsbetrag erhalten die ausgelosten Stücke eine Verzinsung von 6 % des Nennbetrages vom Beginn des zur Zeit der Auslosung laufenden Geschäftsjahres an bis zum Tage der Verlegung, spätestens bis zum Ablauf eines Monats nach der Bekanntmachung der Auslosung. Für die Rechte der Genußscheininhaber auf Reingewinn und Tilgungsquote sind die Beschlüsse der Hauptversammlung der Gesellschaft maßgebend. Beschlüsse der Hauptversammlung über Kapitalerhöhung, Satzungsänderung und Kapitalherabsetzung sowie Beschlüsse, welche die Auflösung der Gesellschaft zum Gegenstand oder zur Folge haben, bedürfen, soweit hierdurch die Rechte der Genußscheine beeinträchtigt werden, im Verhältnis der Genußscheininhaber zur Gesellschaft der Zustimmung einer Hauptversammlung der Genußscheininhaber mit einer Mehrheit von drei Viertel des vertretenen Genußscheinkapitals.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 817]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Betrieb des Braugewerbes und aller dazugehörigen und damit in Zusammenhang stehenden Nebengewerbe. Zu diesem Zweck darf die Gesellschaft Grundstücke erwerben und wieder veräußern, Zweigniederlassungen errichten, bestehende Anlagen pachten, sich durch Kapitaleinlagen oder durch Erwerb von Aktien oder in sonstiger Weise bei anderen, dem gleichen Zweck dienenden Unternehmungen beteiligen oder solche anderen Unternehmungen durch Kauf oder Vereinigung erwerben. Erzeugnisse: Markenbiere: Schultheiss Hell, Schultheiss Dunkel, Schultheiss Deutsches Pilsner, Schultheiss Urbock, Schultheiss Weißer Bock, Schultheiss Malzbier (alkoholarm, für Blutarme und Genesende). Außer diesem Malzbier werden in der Berliner Monopol-Brauerei G. m. b. H. "Monopol-Porter", "Monopol-Rauchbier" (nach Grätzer Art) hergestellt, die den Bieren der Ursprungsstätten im Geschmack in keiner Weise nachstehen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 817]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTGrundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 946.638 qm, wovon einschließlich Hofraum 849.914 qm bebaut sind. Das Gesamtunternehmen umfaßt: Hauptverwaltung, Berlin-Charlottenburg 9, Kaiserdamm 49/50; elf in Betrieb befindliche Brauereiabteilungen, und zwar: Abteilung I, Berlin N 58, Schönhauser Allee 36-39, Abteilung II. Berlin SW 61, Methfesselstraße 28-48, Abteilung III, Dessau, Brauereistraße 1/2, Abteilung IV, Berlin-Niederschöneweide, Berliner Straße 137, Abteilung V, Breslau, Matthiasstraße 204-208, Abteilung Nordost, Berlin NO 18, Landsberger Allee 24-27, Abteilung Nordwest, Berlin NW 21, Stromstraße 11-16, Abteilung Spandau, Berlin-Spandau, Neuendorfer Straße 26-29, Abteilung Hindenburg-Oberschlesien, Kronprinzenstraße 327, Abteilung Oppeln, Marienstraße 2, Abteilung Beuthen, Hindenburgstraße 3. Jede dieser Abteilungen, mit Ausnahme von Beuthen und Breslau, verwaltet wieder Niederlagen, von denen Schultheiss 88 besitzt. Das inländische Absatzgebiet erstreckt sich im Norden von Wilhelmshayen über Cuxhaven, Sylt nach Kiel, sodann über die Ostseeküste bis Dievenow. Von hier läuft die Grenze südöstlich nach Schneidemühl und folgt der alten Landesgrenze bis Züllichau. Die Verlängerung in südwestlicher Richtung wird durch die Niederlausitz und Thüringen, die westliche durch die Provinzen Hannover, Sachsen und Braunschweig gebildet. Im Südosten ist Oberschlesien und das Stadtgebiet Breslau erfaßt. Schultheiss verfügt über 77 eigene, von erprobten Vertretern des Gastwirtsgewerbes bewirtschaftete Ausschankstätten. Die Gesellschaft verfügt über sechs eigene Malzfabriken, und zwar in Schöneberg (von Schultheiss erbaut), Pankow, Fürstenwalde-Spree, Frankfurt-Oder, Strehlen und Groß-Strehlitz, außerdem über den Besitz der Berliner Monopol-Brauerei G. m. b. H. und der Eberswalder Brauerei-Aktiengesellschaft; sie ist weiter an den nachstehend unter "Wertpapiere und Beteiligungen" aufgeführten Brauereiunternehmungen beteiligt. Stillgelegte Betriebe: Abteilung VI, Berlin SW 29, Hasenheide 22-31, Brauerei und Mälzerei; die Abteilung ist stillgelegt, zum Teil größere Räume vermietet. Abteilung Südwest, Berlin SW 29, Fidicinstraße 2/3, Brauerei; der Betrieb ist stillgelegt, teilweise vermietet. Abteilung Norden, Berlin N 65, Schulzendorfer Straße 10/11, Chausseestr. 64, Brauerei; der Betrieb ist stillgelegt, das Grundstück ist vermietet. Aus den folgenden zusammengestellten Zahlen ergibt sich ein Bild vom Umfang des technischen Betriebes der Gesellschaft: Aus einer Million Zentner Gerste werden in eigenen Mälzereien jährlich ungefähr 750.000 Zentner Malz auf 40 000 Quadratmeter Tennenfläche hergestellt. Dem gleichen Zweck dienen 56 Keimtrommeln mit einem Fassungsraum von 100 bis 250 Zentnern pro Trommel. Außerdem werden alljährlich große Mengen fertiger Malze gekauft. Das Malz wird auf 75 Hordendarren auf einer Hordenfläche von 5000 Quadratmetern gedarrt und auf 25 Sudwerken verbraut, die imstande sind, täglich bis zu 22 000 Hektoliter Bierwürze herzustellen. Die Gärbottiche haben einen Inhalt von je 40 bis 600 Hektolitern, die Gärkeller einen Fassungsraum von 180.000 Hektolitern. Über 240000 Stück Transportfässer stehen zur Verfügung; die tägliche Leistung des Flaschenkellers beträgt etwa 1000000 Flaschen. 117 eigene Eisenbahnwaggons und 276 Lastautomobile einschließlich Zugmaschinen mit 159 Anhängern vermitteln den Vertrieb einschließlich der Niederlagen. 40 Personenkraftwagen (Ziffern des Vorkriegsbestandes vom 31. August 1939). Aus den Brauereiabteilungen und den Niederlagen bedienen fast 1000 Gespanne die Kundschaft. Die Ausdehnung des Unternehmens setzt natürlich große Betriebskräfte voraus: 57 Dampfkessel von 6 bis 32 Atm. mit einer Gesamtheizfläche von 7.800 qm liefern die notwendige Wärme und den Betriebsdampf für 35 Dampfmaschinen mit insgesamt 10000 PS; 60 Ammoniakkompressoren mit zusammen 12.000.000 Kalorien stündlicher Leistung erzeugen die Kälte für die ausgedehnten Kellereien zur Abkühlung der Würze und vermögen täglich nebenher bis zu 10.000 Zentnern Kunsteis herzustellen; Kühlleitungsrohre, die bestimmt sind, die Kellertemperatur indirekt auf ungefähr 0 Grad zu erhalten, haben eine Gesamtlänge von 300 km, würden also von Berlin bis nach Breslau reichen. Außerdem verfügt die Brauerei über 8 Dieselmotoren mit 1500 PS, ferner über 34 Gleichstromdynamos mit 4000 Kilowatt und 6 Drehstromdynamos mit 3500 Kilowatt Leistung. 20 Akkumulatorenbatterien und 2.000 Motoren vervollständigen und verteilen die erzeugten Kräfte. Umfangreiche Laboratoriumseinrichtungen und ein kleines Versuchssudwerk dienen Zwecken eingehender Versuche zur richtigen Auswahl und Verwendung der Rohstoffe, zur Sicherstellung des Betriebes und zur Erzielung eines dauernd gleichmäßigen hochwertigen Erzeugnisses. Für die Wohlfahrt ihrer Belegschaft hat die Gesellschaft durch zahlreiche Einrichtungen weitgehend Sorge getragen. Produktionsfähigkeit: 4.500.000 hl Bier.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 817]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTWertpapiere und Beteiligungen (s.d.): 1. Breslauer Actien-Malzfabrik, Breslau, Beteiligung: 96%; 2. Eberswalder Brauerei Act.-Ges., Eberswalde, Beteiligung: 100%. 3. Haase-Brauerei G. m. b. H., Breslau, Beteiligung: 70 % = nom. RM 2.450.000,00; 4. Weitere Beteiligungen: Berliner Monopol-Brauerei G. m. b. H., Berlin. Kapital: RM 50.000,00. Beteiligung: 100%. Deutsche Vitamin-Hefe G. m. b. H., München. Kapital: RM 200.000,00. Beteiligung: 50%. Grundstücksverwertungs-Ges. Kaiserallee 219/220 m. b. H., Berlin. Kapital: Reichsmark 100.000,00. Beteiligung: 50%. Gleiwitzer Biervertriebs-G. m. b. H., Gleiwitz. Kapital: RM 20.000,00. Beteiligung: 51 %. Brieger Brauhaus G. m. b. H., Brieg. Kapital: RM 375.000,00. Beteiligung: 25%. Hugger Brauerei G. m. b. H., Posen. Kapital: RM 3.500.000,00. Beteiligung: 94%. Hotel Ostland G. in. b. H., Posen. Kapital: RM 2.500.000,00. Beteiligung: 92 %. Buchwert der Beteiligungen: RM 10.886.798,59. Buchwert der Wertpapiere: RM 25.274.587,03.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 817]