Zeit |
Ereignis |
1828 |
Der Polizeikanzlist Anton Greven (*1793) gibt im Nebenamt ein Journal heraus, das "Fremden-Blatt der Stadt Köln" mit Informationen über Köln-Besucher im Stil einer Kurzeitung. Das Blatt ist verbunden mit einem "Kölner täglichen Anzeiger". Die Burchdruckerei befindet sich in der Schildergasse 60. |
1831 |
Anton Greven gibt das Kölner Adreßbuch heraus - allerdings unter der Druckerei-Bezeichnung "Wilh. Greven", obwohl Sohn Wilhelm zu dieser Zeit erst 11 Jahre alt ist. |
1850 |
Anton Greven übergibt die Verantwortung für die Zeitung seinem Sohn Wilhelm Greven, die er unter dem Titel "Kölner Anzeiger, Unterhaltung - Tagesgeschehen - Handel - Verkehr" weiterführt. |
1855 |
Wilhelm Greven führt den "Kölner Anzeiger, Unterhaltung - Tagesgeschehen - Handel - Verkehr" als "Kölnischer Anzeiger" fort. |
22.10.1855 |
Wilhelm Greven entschließt sich, seinen Verlag in die Brückenstraße (nahe Ecke Hohestraße) zu verlegen. Er erwirbt das Haus Brückenstr. 6 am 22. Oktober von Maria Gertrud Effertz und irher Schwester für 15.000 Taler. Der Kaufpreis ist zahlbar in sieben Raten. |
03.01.1858 |
Abschluß eines notariellen Gesellschaftsvertrags zwischen dem 38jährigen Buchhändler und Verlagskaufmann Wilhelm Greven und dem 50jährigen Buchdrucker Arnold Bechtold. Unter dem Namen "W. Greven & A. Bechtold" soll die "Bechtold'sche Buchdruckerei" (am Kattenbug ansässig) fortgeführt werden. |
Nov. 1858 |
Wilhelm Greven ersteigert das Nachbargrundstück Brückenstr. 4, das über den Hinterhof Zugang zur Hohen Straße 101 hat, für 7.500 Taler. |
1866 |
Wilhelm Greven führt seinen "Kölnischen Anzeiger" bis 1866 fort |
01.01.1873 |
Ant. Carl Greven (1850-1910) und Gustav Bechtold (1847-1920) übernehmen die kaufmännische bzw. technische Leitung des Unternehmens (Vertrag erst am 03.01.1874) |
03.01.1874 |
Ant. Carl Greven tritt lt. notarieller Urkunde die Nachfolge von Wilhelm Greven mit Wirkung schon vom 1. Januar 1873 an |
1881 |
Umwandlung in eine OHG |
1888 |
Herausgabe eines "Illustrirten Führers durch Köln und Umgegend" |
1890 |
Die OHG wird in eine Personengesellschaft zurückverwandelt |
23.04.1898 |
Eintragung in das Handelsregister |
1900 |
In einem Hinterhaus Glockengasse 6-10 wird ein Lagerrraum angemietet |
1905 |
In dem Lagerraum im Hinterhaus Glockengasse 6-10 wird eine Buchbinderei eingerichtet. |
1905 |
Einige Schnellpressen des Maschinensaals werden in die Königin-Augusta-Halle 49-51 verlegt |
1905 |
Ant. Carl Greven erwirbt unweit der Ringe und des Barbarossaplatzes in der Weyerstraße ein 2364 qm großes Grundstück. Das Kölner Architekturbüro Karl Reuter wird mit der Planung eines fünfgeschossigen, 23 m hoehn Neubaukomplexes in Eisenbetonbauweise beauftragt. |
Sommer 1907 |
Der Umzug von der Brückenstraße in die Weyerstraße findet planmäßig statt. Der Adreßbuchverlag bleibt in den Räumen Brückenstraße. |
1908 |
Eröffnung des neuen Betriebs in der Weyerstraße |
1908 |
Heinrich J. J. Schmidt (*1870, zusammen 41 Jahre im Unternehmen beschäftigt) wird Prokurist. |
29.12.1908 |
Geburt von Sigurd Greven, Sohn von Wilhelm Richard Greven und persönlich haftender Gesellschafter seit 1939 |
1910 |
Die ersten Mergenthaler-Setz- und Gießmaschinen werden angeschafft. Das Unternehmen ist 1910 eine der ersten Druckereien mit Monotype-Maschinen. |
30.11.1910 |
Ant. Carl Greven erleidet im Alter von 60 Jahren einen Herzschlag. An seine Stelle als Teilhaber der Druckerei treten seine Witwe Hedwig Greven und sein Sohn Wilhelm Richard Greven (*1882). |
02.09.1914 |
Wilhelm R. Greven bevollmächtigt seine Mutter Hedwig Greven, ihn in allen persönlichen und vermögensrechtlichen Dingen zu vertreten. - Er fällt am 03.12.1917 in Frankreich. |
1920 |
Tod von Gustav Bechtold. Danach erhält sein Sohn Arnold Bechtold Prokura, seine Witwe Gertrud wird zunächst Teilhaberin der Druckerei |
1928 |
Das Unternehmen nennt sich "Großbuchdruckerei" und firmiert zusätzlich als Offsetdruckerei. |
1928 bis 1929 |
Kurzzeitig werden auch Geschäftsbücher hergestellt |
17.10.1932 |
Sigurd Greven tritt nach gründlicher Berufsausbildung als Buchdrucker, durch Studium an der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe (Leipzig), durch eine kaufmännische Lehrzeit, nach Betriebspraktikum und Meisterprüfung als Schweizerdegen in das Unternehmen ein. |
April 1934 |
Gründung eines Betriebs-Fußballclubs |
29.09.1934 |
Es tritt eine neue Betriebsordnung für "Gefolgschaftsmitglieder" in Kraft. Sie regelt die Arbeitszeit (48 Stunden/Woche), die Pausen, die Urlaubszeit und beschränkt das Rauchen |
Okt. 1934 |
Beginn der Herausgabe einer monatlichen Betriebszeitung als Beilage zum Blatt der Deutschen Arbeitsfront "Aufbruch" |
1935 |
Schaffung einer Werksbücherei |
März 1935 |
Sigurd Greven erhält Gesamtprokura |
1936 |
Es gelingt Sigurd Greven, einen Vertrag mit der Reichspost zur Herausgabe des "Handels-, Gewerbe- und Berufsverzeichnis" (Branchenfernsprechbuch) zum Telefonbuch für den Direktionsbezirk Köln abzuschließen. |
Okt. 1936 |
Es wird eine "Nothilfe-Unterstütungskasse" geschaffen, in die jeder Beschäftigte wöchentlich zehn Pfennig einzahlt und bei Krankheit eine Lohnfortzahlung von 50% des Bruttolohnausfalls erhält. |
1936 |
Der Umsatz der Druckerei beträgt 580.000 Mark |
1937 |
Abschluß eines Vertrags mit der Reichspost (Reichspostreklame) zur gemeinsamen Herausgabe eines "Ortsfernsprechbuchs für Groß-Köln". Es erscheint erstmals 1938 |
1937 |
Dirktor J. J. Schmidt wird nach seiner Pensionierung von seinen Funktionen teils von Sigurd Greven und teils von Friedrich Cremer abgelöst |
1937 |
Friedrich Cremer erhält Prokura |
Okt. 1938 |
Die Betriebsordnung für "Gefolgschaftsmitglieder" wird revidiert |
1938 |
Der Umsatz der Druckerei beträgt 700.000 Mark |
Nov. 1939 |
Sigurd Greven tritt an die Stelle seiner Mutter als persönlich haftender Gesellschafter |
Nov. 1939 |
Bescheinigung der Industrie- und Handelkammer Köln, daß das Unternehmen als "W-Betrieb" (wehrwirtschaftlich wichtig) geführt wird. |
1941 |
Seitdem werden auch Lebensmittel- und Kleiderkarten gedruckt. |
1941/42 |
Das letzte Adreßbuch kommt heraus |
1942 |
Anschaffung einer Heidelberger Druckmaschine |
22.02.1943 |
Tod von Hedwig Greven. - Sie erlebt nicht mehr die schweren Kriegszerstörungen. |
29.06.1943 |
Der Adreßbuchverlag im Haus Brückenstraße brennt nach einem Bombenangriff aus. Die dort verbliebenen Mitarbeiter ziehen in die Weyerstraße und werden dort mit Druckereiaufgaben betraut. |
1943 |
Das zerstörte Haus des Adreßbuchverlags in der Brückenstraße wird verkauft, um Mittel für Wiederhesrtellungsmaßnahmen in der Weyerstraße zu erhalten. |
1943 |
Die Kriegs-Sachschäden betragen 1943 mehr als 765.000 RM |
Frühj. 1944 |
Man versucht, einzelne, nicht mehr ausgelastete Maschinen und Apparate in ländliche Gebiete zu verlagern. Der Betrieb in Köln geht aber bis 1945 weiter. |
Febr. 1945 |
Der Monatsumsatz beträgt im Februar (vor der Zerstörung in der Weyerstraße) noch 19.000 RM |
02.03.1945 |
Die Anlagen in der Weyerstraße werden durch Spreng- und Brandbomben so schwer getroffen, daß kaum noch Druckaufträge abagewickelt werden können. |
März 1945 |
Der Monatsumsatz sinkt im März nach den Zerstörungen auf 7.214,00 RM |
1945 |
Die Kriegs-Sachschäden betragen 1945 fast 1 Million RM: knapp 200.000 RM auf Gebäudeschäden, 200.000 RM für Schäden an der Monotype-Anlage; die Schriftsetzerei wird vollständig vernichtet, der Schaden im Drucksaal beträgt 100.000 RM, in der Buchbinderei 70.000 RM. Insgesamt wird der Betrieb zu 60% zerstört. |
Aug./Dez. 1945 |
Die britische Militärregierung stellt der Druckerei weder im August, noch im Dezember ein offizielles Permit zur Betriebsaufnahme aus |
Febr. 1946 |
Die britische Militärregierung stellt der Druckerei ein befristetes Permit zur Betriebsaufnahme aus |
03.07.1946 |
Erneuerung der Produktionsgenehmigung durch die britische Militärregierung |
Sept. 1947 |
Greven und Bechtold erhält von der nordrhein-westfälischen Landesregierung eine "Reichsbetriebsnummer" |
1948 |
Die DM-Eröffnungsbilanz verzeichnet eine Summe von 400.000 DM |
1950 |
Das Kölner Adreßbuch kann wieder gedruckt werden. |
1954 |
Das Unternehmen bemüht sich erfolgreich um ein LAG-Aufbaudarlehen |
22.09.1957 |
Verkauf eines Teils des Geländes an der Weyerstraße zum Bau der Zufahrtsstraßen zur neuen Severinsbrücke |
30.06.1963 |
Arnold Bechtold scheidet im Alter von 73 Jahren als Teilhaber aus dem Unternehmen aus, und die Druckerei geht in den Alleinbesitz von Sigurd Greven über. |
Sept. 1963 |
In der kaufmännischen Leitung wird Sigurd Greven von Dipl.-Kfm. Dr. Diethelm Schmidt unterstützt. |
11.10.1963 |
Die Gesellschaft wird unter gleichem Namen als Einzelfirma weitergeführt. |
1964 |
Aufstellung einer Roland-Zweifarben-Offsetmaschine im Druckformat 70 x 100 cm und Einrichtung einer Vorstufe für den Offsetdruck (Reproabteilung) |
1964 |
Es werden wieder zahlreiche örtliche Telefonbücher für "Greven's Adreßbuch-Verlag", Köln gedruckt. |
1966 |
Die bisherige Einzelfirma wird in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt, wobei die neu gegründete "Greven Verwaltungs-GmbH" die Funktion des Komplementärs übernimmt. |
1976/78 |
In 18monatiger Bauzeit erhält das Druckereigebäude zwei neue Obergeschosse. Hierdurch werden für Druckerei, Buchbinderei, Verlagsunternehmen usw. insgesamt 914 qm hinzugewonnen. Das Gebäude bekommt außerdem eine neue Fassade. An der Ostseite des Komplexes entsteht eine Tiefgarage. Dort wird der Maschinensaal um 214 qm erweitert. Auf der Hofseite zur Friedrichstraße hin erhält das Papierlager 248 qm mehr Raum. Ein zusätzlicher Lastenaufzug für den Papiertransport kommt hinzu. |
1980 |
Die Buchbinderei wird nach modernen Gesichtspunkten ausgebaut |
1981 |
Für den modernen Schriftsatz wird eine Digiset-Anlage von Siemens Hell, System 200 T 1 mit drei Platten- und Bandstation aufgestellt. Die Eingabe des Satzes erfolgt über elektronisch gesteuerten Bildschirm mit Schreibmaschinentastatur direkt ohne Zwischenträger. |
10.05.1981 |
Der begeisterte Flieger Sigurd Greven kommt bei einem Flugunfall mit seiner Cessna ums Leben. |