Zeit |
Ereignis |
seit 1846 |
Die Firma "J. W. Buderus Söhne" baut im östlichen Bereich des späteren Grubenfeldes Fortuna Erze ab, die in der Aßlarer Hütte verarbeitet werden. |
ab 1846 |
Der Fürst zu Solms-Braunfels verpachtet die Aßlarer Hütte zusammen mit der Oberndorfer Hütte bis 1861 an "J. W. Buderus Söhne". |
1847 |
Erste schriftliche Erwähnung der Erzvorkommen im Bereich der späteren Grube Fortuna in den Bergamtsakten |
03.05.1849 |
Verleihung des Grubenfeldes Fortuna an den Fürsten zu Solms-Braunfels mit einer Größe von 1.035.712 qm. - Durch spätere Verleihungen wächst die Gesamtfeldergröße auf 4.689.371 qm an. |
1856 |
Von Buderus wird ein Erzabfuhrweg zum Bahnhof Ehringshausen angelegt und eine Erzwäsche unterhalb des Klosters Altenberg errichtet. |
1860 |
Bau einer neuen Erzwäsche im Grundbachtal |
1878 |
Bau der 3,6 km langen Seilbahn zum Hochofenwerk "Georgshütte" in Burgsolms, die sich ebenfalls im Besitz des Fürsten zu Solms-Braunfels befindet. |
1880 |
Inbetriebnahme einer 3642 m langen Seilbahn zur Georgshütte |
1881 |
Der Fund von römischen Gewandklammern (Fibeln) sowie Haustierknochen im Grubenfeld Felicitas belegt, daß im Bereich der Grube Fortuna schon vor ca. 2000 Jahren Eisenerz gewonnen wurde. |
1882 |
Ein neuer Stollen wird angesetzt. |
1887 |
155 Bergleute fördern über 28.000 t Roteisenstein. |
1900 |
Abteufen des ersten Schachtes bis 44,8 m unter die Stollensohle |
01.11.1906 |
Der Fürst zu Solms-Braunfels verkauft die Grube Fortuna und alle übrigen Gruben an die Firma Friedrich Krupp, Essen. Die Leitung der Gruben obliegt von nun an der Bergverwaltung Weilburg. |
1907 |
Abteufen eines neuen Schachtes (Maschinenschacht II) bis 25 m unter die 40-m-Sohle (nach Übernahme durch Krupp). Er hat eine Teufe von 101 m. Bei dieser Teufe wird eine neue Sohle, die 65-m-Sohle, angesetzt. Hier wird eine Pumpenkammer aufgefahren. Umstellung auf Dampfmaschinenbetrieb für Fördermaschine und Wasserhaltung (Pumpen). Gebaut werden: ein Kesselhaus mit dem 43,5 m hohen Kamin, ein Maschinenhaus, ein 18 m hohes Seilscheibengerüst (Förderturm), ein Werkstattgebäude und ein Beamtenwohnhaus, ein Zechenhaus und ein Pförtnerhäuschen. Sie sind sämtlich aus massivem Bruch- und Ziegelsteinmauerwerk mit Zinkblech- bzw. Falzziegeleindeckung hergestellt. An das Kesselhaus ist ein an einen Malakoffturm erinnernder Wasserbehälter angebaut. |
1908 |
Bau einer weiteren Seilbahn von 3.28 km Länge zum Bahnhof Albshausen |
1908 |
Auffahrung des Neuen Tiefen Stollens in siebenjährigem Vortrieb erreicht er eine Gesamtlänge von 1,654 km. |
1909/10 |
Aus der Pumpenkammer von Maschinenschacht II wird der sogenannte "Rohrschacht" nach Übertage hochgebrochen und die Dampfleitung für die Pumpen, das Rohr für die Druckluft und die Steigleitung für die Grubenwässer installiert. Er reicht bis zur 150-m-Sohle |
1910 |
Bau einer Erzaufbereitung an der neuen Seilbahnbeladestation (neue, nach 1907 gebaute 3.280 m lange Seilbahn zum Bahnhof Albshausen) |
1912 |
Eine Benzol-Lokomotive der Firma Deutz löst die bisherige Pferdeförderung zwischen Schacht und Aufbereitung ab. |
1912/13 |
Beginn der Auffahrung einer neuen Tiefbausohle, der 100-m-Sohle, |
1914 |
Der neue Stollen hat eine Gesamtlänge von 1654 m erreicht. |
1915 |
Die 150-m-Sohle wird aufgefahren. Auf dieser Sohle wird ein Pumpenraum ausgebrochen. |
1916 |
50 Kriegsgefangene werden auf der Grube Fortuna untergebracht und beschäftigt. |
1925/26 |
Von einem Blindschacht wird eine Sohle in 175 m Teufe aufgefahren. |
1929 |
Abteufen eines Blindschachtes von der 150-m-Sohle zur 250-m-Sohle |
1930/31 |
Der Blindschacht 170 m nordöstlich des Hauptschachtes erreicht die 200-m-Sohle. |
21.06.1943 |
Einsturz des Maschinenschachtes im oberen Drittel in der Zeit von 18.00 Uhr bis 18.45 Uhr |
1944 |
Abteufen des Hauptblindschachtes von der Sohle des Neuen Tiefen Stollens ? 160 m vom Mundloch entfernt ? bis zur 150-m-Sohle (infolge des Schacht-Einsturzes von 1943). |
1950 |
Bau einer neuen Aufbereitungsanlage |
1953 |
Übernahme der Grube durch die "Harz-Lahn-Erzbergbau AG" |
1954 |
Weiterteufen des Hauptblindschachtes zur 250-m-Sohle |
1954 |
Erste Mechanisierung der Wegfüllarbeit durch gleisgebundene Wurfschaufellader Atlas Copco LM 30 |
1954 |
Fertigstellung des neuen Zechenhauses |
1957 |
Durchbruch des Schachtes nach übertage |
1957 |
Abteufen des Schachtes bis zur 250-m-Sohle |
21.05.1957 |
Bau eines neuen Fördermaschinenhauses und Kompressorengebäudes. Die Fördermaschine geht am 21. Mai in Betreib. |
1960 |
Erste Schrappereinsätze bei der Erzgewinnung |
1962 |
Stilllegungsbeschluß für die Grube, weil die Firmen Krupp, Hoesch und Klöckner es abgelehnt haben, weiterhin Harz-Lahn-Erze zu beziehen. Die Grube wird im Rahmen von Stilllegungsarbeiten mit einer kleinen Mannschaft weiter betrieben. |
1963 |
Wiederaufnahme der Abbautätigkeit, da die Umstellung der Hüttenwerke an Rhein und Ruhr ausschließlich auf Auslandserze zu nicht erwarteten Problemen geführt hatte. Das kieselsaure Fortuna-Erz wird erneut als Schlackenträger in den Hochöfen zugesetzt. |
1964 |
Erster Einsatz von gleislosen, gummibereiften Wurfschaufelladern vom Typ Atlas Copco T 2G mit Transportgefäß |
1971 |
Erster Einsatz eines dieselbetriebenen Schaufelladers EIMCO 911 |
1972 |
Einsatz eines druckluftbetriebenen Bohrwagens Tamrock Minimatic |
1973/74 |
Einführung des Zweischichtbetriebs durch zusätzlichen Einsatz einer Mannschaft der Firma Sachtleben |
1974 |
Mit 130.663 t erreicht die Grube ihre höchste Jahresförderung überhaupt. |
1975 |
Kurzarbeit für die Stammbelegschaft |
1979 |
Teilweise Stilllegung der Seilbahn und Aufnahme des Erztransports zum Bahnhof Braunfels (Lahnbahnhof) per LKW |
1980 |
Einsatz eines dieselhydraulischen Bohrwagens |
1981 |
Einsatz eines Sprengfahrzeuges |
10.1981 |
Hessens letztes Hochofenwerk, die Sophienhütte in Wetzlar, wird stillgelegt. Damit entfällt ein weiterer wichtiger Abnehmer des Fortuna-Erzes. |
03./04.03.1983 |
Letzte Förderschicht. Zuletzt sind noch 43 Bergleute beschäftigt. - Im Grundbachtal liegen rund 130.000 t Erz auf Halde, das entspricht der Fördermenge von eineinhalb Jahren. 1 Million Erzvorräte werden aufgegeben. |
16.05.1983 |
Der "Förderverein Besucherbergwerk Fortuna" wird gegründet. Er verfolgt das Ziel, die Grube als Besucherbergwerk zu erhalten . |
30.06.1983 |
Allen Belegschaftsmitgliedern wird gekündigt. Während der Kündigungszeit demontiert die Restbelegschaft Maschinen und Geräte und transportiert u.a. drei Schaufellader, zwei Bohrwagen und ein Sprengfahrzeug nach Übertage. |
07.10.1983 |
Die Pumpen werden seit September abgestellt, die letzte am 10. Oktober. - Das Wasser steigt bis 30 m unterhalb der Stollensohle. |
12.1983 |
Der Ausbau der Grube zum Besucherbergwerk beginnt. |