Königliches Steinkohlenbergwerk Heinitz

Allgemeines

FirmennameKönigliches Steinkohlenbergwerk Heinitz
OrtssitzHeinitz (Saar)
Postleitzahl66540
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenZu Berginspektion VII. Besteht um 1900 aus: 4 Heinitz-Schächten und 3 Dechener Schächten und den Schächten Geisheck I und II, dem Bildstock-Schacht und dem Mosel-Schacht; ab 1911 auch: Eichen-Schacht und der Marsaut-Schacht. Mit Gleichstrom- und mit Drehstrom-Zentrale (das Gebäude von 1904/05 steht unter Denkmalschutz und ist erhalten). Benannt nach Friedrich Anton von Heynitz (1725-1802).
Quellenangaben[Jahrbuch dt. Braunkohlen ... Industrie (1913) 135] [Dingler: Dampffördermaschinen] [Glückauf (1910) 1334 + (1903) 49] Wikipedia
Hinweise[Glückauf (1910) 1334]: Lageplan von Kokereianlage und elektrischer Zentrale; [1336]: Grundriß der elektrischen Zentrale




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1843 Beginn von umfangreichen geologischen Untersuchungen
1847/48 Anschlag des Heinitzstollens und Beginn des Kohleabbaues
12.07.1847 Die Arbeiten am Vortrieb eines Stollens im Bereich des oberen Holzhauertales beginnen
1850 Die erste Koksofenbatterie geht in Betrieb
01.09.1850 Der erste Kohlenzug im Saarland verläßt den Bahnhof Heinitz.
07.09.1850 Die Stichbahn als Verbindung zwischen Grube Heinitz und dem Bahnhof Neunkirchen ist fertiggestellt.
1851 Die Grube wird von der Grube König abgetrennt und als eigenständiger Betrieb geführt.
1852 Bau eines zweiten Schachts (Heinitzschacht II) und einer Kohlenwäsche
21.09.1853 Lt. Ministerialerlaß vom 21. September soll zur Steigerung der Förderung ein neuer Förderstandpunkt zwischen den Anlagen Heinitz und König eröffnet werden. - Zwei Schächte (die "Mittelschächte", später als "Dechen-Schächte" bezeichnet) werden daraufhin in der Nähe des Waldbächer Weihers angeschlagen.
1854 Im unteren Holzhauertal beginnen die Abteufarbeiten für den westlichen der "Mittelschächte" (ab 1855 Schacht Dechen 1)
1855 Bau von Heinitzschacht III
1855 Umbenennung des neuen Schachtstandorts in der Nähe des Waldbächer Weihers als "Grube Dechen" zu Ehren des Direktors des Oberbergamtes Bonn, Oberberghauptmann Dr. Heinrich von Dechen (1800-1889)
1856 Der zweite Dechen-Schacht wird angehauen
29.12.1856 Anbindung der Grube Dechen an die Zweigbahn Neunkirchen - Heinitz
1859 Kohleabbau im regelmäßigen Schichtbetrieb
1860 Beginn der Förderung im industriellen Maßstab
1865 Der Heinitz-Stollen wird als Förderbetriebspunkt eingestellt
1866 Bau von Heinitzschacht IV, der bis zur Saar-Sohle niedergebracht wird
1867 Der Schacht Dechen 3 wird niedergebracht. Er wird unterhalb der Flottwellsohle in Ringen aus doppeltem Winkeleisen und T-Trägern verbaut und gilt als erster Schacht im Saarrevier, in welchem der "eiserne Ausbau" verwendet wird.
1881 Der Geisheck-Schacht l wird abgeteuft
1882 Jahresfördermenge beträgt mehr als 1 Million Tonnen Steinkohle
1883/84 Der Schacht Heinitz 3 erhält 84 ein 25 m hohes eisernes Seilscheibengerüst, da der bisherige Malakoff-Turm durch die 1875 aufgstellte Dampffördermaschine Risse bekam.
1886 Der Mosel-Schacht wird abgeteuft
1887 Der Bildstock-Schacht wird abgeteuft
1890 Aufstellung eines Gasmotors zur Stromerzeugung für Beleuchtungsanlagen
1897 Der Geisheck-Schacht 2 wird abgeteuft
1904/05 Bau einer Gasmaschinenhalle zur Stromerzeugung aus Kokereigas
1904/05 Stillegung der Kokerei auf Grube Dechen
1906 Die Gasmaschinenzentrale Heinitz versorgt die Grubenbetriebe mit Elektrizität. Auch die Gemeinde Neunkirchen bezieht ihren Strom von der Grube Heinitz
1911 Der Eichen-Schacht und der Marsaut-Schacht kommen hinzu
1911 Der Eichen-Schacht (anfangs als Spülschacht, dann als Franzschacht bezeichnet) wird abgeteuft
1911 Der Marsaut-Schacht (auch als West-Schacht bezeichnet) wird abgeteuft
1912 Der beschädigte Malakoff-Turm auf Schacht Heinitz 3 wird abgebrochen
1934/36 Modernisierung der Tagesanlagen von Heinitz und Dechen
1937 Zur Preßluftversorgung der beiden Grubenabteilungen Heinitz und Dechen wird eine gemeinsame Kompressorenanlage mit großen Turbokompressoren auf der Anlage Heinitz installiert.
1962 Stillegung der Grube Heinitz
Juli 1962 Auf Grube Heinitz wird einschichtiger Betrieb mit der Konzentration auf die günstigsten Flöze der Grube eingeführt. 900 freigewordene Arbeitskräfte werden auf andere Gruben bzw. Saarbergbetriebe verlegt.
24.11.1962 Stillegung von Grube Heinitz
Mitte Juli 1963 Zur Förderung der Kohlen aus dem Feld der Grube Dechen wird der Wilhelm-Schacht 2 der Grube König bis zur 7. Sohle tiefergeteuft, rund (mit 5,50 Meter Durchmesser) neu ausgebaut und ins Lot gebracht. Mitte Juli 1963 erreicht der Schacht seine Endteufe.
04.09.1963 Einstellung des Kokereibetriebs auf Grube Heinitz
01.01.1964 Stillegung der Grube Dechen. Sie wird mit der Grube König zum Verbundbergwerk König-Dechen zusammengelegt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1873 Dingler-Fördermaschine 1873 Dingler-Fördermaschine  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine 1873 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1875 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1900 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1912 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1883 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1894 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1896 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1898 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1887 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1887 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1892 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine 1894 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampfmaschinen 1901 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampfmaschinen 1903 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampfmaschine 1902 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampfmaschine 1896 Maschinenfabrik Gritzner AG
Dampfkompressor vor 1903 unbekannt
Dampfmaschine vor 1903 unbekannt
Dampfpumpmaschine vor 1903 Klein, Schanzlin & Becker A.-G.
Dampffördermaschine um 1845 unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1903 Zentralkondensation 1 Geisheckschacht Klein, Schanzlin & Becker A.-G. für Dampfmenge 10000 kg/h barometrischer Einspritz-Gegenstromkondensator, hölzernem, doppeltem Kaminkühler. Kolbendampfmaschine mit Luft- und Kühlwasserpumpe  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
12.07.1847 11       beim Anhauen des Stollens
1850 690       Förderung über 10.000 t
1855 1300       mit über 1300 Mann Förderung über 200.000 t und 40.000 t Koksproduktion
1900 5500       Jahresförderung 1,25 Mio t
1938 2600       Jahresförderung fast 1 Mio t; auf Dechen: 2040 Mann und 800.000 t Kohlen
1961 2659       Jahresförderung 865.956 t
1963 1746       NUR Grube Dechen, Jahresförderung 629.048 t