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Städtisches Elektrizitätswerk Leipzig
Firmenname | Städtisches Elektrizitätswerk Leipzig |
Ortssitz | Leipzig |
Straße | Eutritzscher Str. 14a |
Postleitzahl | 04105 |
Art des Unternehmens | Elektrizitätswerk |
Anmerkungen | Auch "Elektrizitätswerk Nord". Dort bereits ab 1836 ein Gaswerk. Erbaut für Rechnung der Aktien-Gesellschaft Leipziger Elektricitätswerke; ab 1905 städtisch. Im Bereich der Eutritzscher Straße und Teilen der Roscher- und (späteren) Erich-Weinert Straße. System der Stromverteilung: Für die innere Stadt: Gleichstrom nach dem Dreileitersystem mit 2 x 110 Volt, für die äußeren Stadtteile Dreiphasenstrom von 3 x 120 Volt. Der Gleichstrom wird in einer Unterstation in der inneren Stadt durch Umformung aus dem primär erzeugten Dreiphasenstrom gewonnen. Gesamtleistung (1896): Maschinenkraft 2680 PS, Akkumulatorenkraft 580 PS, Summa 3260 PS. Ab ca. 1929 mit Umformerwerk unterhalb des Roßplatzes mit 7 Einankerumformern von SSW. |
Quellenangaben | [S&H: Elektrische Central-Anlagen (Juli 1896)] http://www.leipziger-industriekultur.de [Referenzliste Görlitzer Masch-Bau-Anst] |
Hinweise | [Siemens-Mitteilungen 114 (1929) Titels.]: Maschinenraum des Umformerwerks; [... 2]: Betonieren der Maschinen- und Schalträume; [... 3]: Einankerumformer (Drehstromseite); [... 3]: Einankerumformer (Gleichstromseite); [... 3]: Gleichstrom-Verteilugnstafel; [... 3]: Bedienungstafel für die Umformer |
Zeit |
Ereignis |
28.10.1893 |
Entscheidung zum Bau eines Elektrizitätswerks auf Vorschlag des gemischten Gasausschusses durch Beschluß des Stadtparlaments. Der Rat der Stadt schließt daraufhin einen Vertrag mit Siemens & Halske zur Lieferung und Montage der Anlagen ab. Als Betreiberfirma gründet Siemens & Halske die "Leipziger Elektrizitätswerke AG". Die Konzession für den Betrieb wird auf 10 Jahre begrenzt. |
Mai 1894 |
Baubeginn |
Sept. 1895 |
Inbetriebnahme |
1902 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1905 |
Ãœbernahme Aktiengesellschaft durch die Stadt Leipzg |
1909 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1910 |
Das zweite Elektrizitätswerk, das "Südwerk" an der Bornaischen Straße, geht in Betrieb |
1929 |
Fertigstellung des 156 m hohen Schornsteins |
1995 |
Die nicht mehr zeitgemäße, auf Braunkohlenbasis betriebene Anlage wird in großen Teilen abgerissen und durch eine moderne Gasturbinenanlage (GuD–HKW) ersetzt. |
1995 |
Der 156 m hohe Schornstein wird aus Sicherheits- und Stabilitätsgründen abgerissen |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Elektrizität |
1895 |
Beginn im Sept. |
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Gleichstrom-Dreileiter 2 x 110 V und Drehstrom 3 x 120 V |
Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1902 |
Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG |
Dampfmaschine |
1909 |
Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG |
Dampfmaschinen |
1894/95 |
Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG |
Dampfmaschinen |
1894/95 |
Ph. Swiderski |
Zeit |
Objekt |
Anz. |
Betriebsteil |
Hersteller |
Kennwert |
Wert |
[...] |
Beschreibung |
Verwendung |
ab 1894 |
Akkumulatoren |
1 |
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unbekannt |
Leistung |
580 |
PS |
2 x 128 Zellen, System Tudor, Type CXXXIII, maximale Entladestromstärke zusammen 1716 Ampere = circa 580 elektrische Pferdekräfte |
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ab 1894 |
Dynamomaschinen |
3 |
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Siemens & Halske AG |
Leistung je |
567 |
kVA |
Dreiphasenstrommaschinen, Modell R 130/70, für eine Leistung von 567 000 Volt-Ampere bei induktionsfreiem äußeren Widerstand, gebaut für 2000 bis 2200 Volt Spannung bei 150 U/min |
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ab 1894 |
Erregermaschinen |
3 |
|
Siemens & Halske AG |
Leistung je |
14 |
kVA |
Erregermaschinen, Modell J 40, mit besonderem Kommutator, für eine Leistung von 14.000 Volt-Ampere bei 150 U/min |
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ab 1894 |
Gleichstromgeneratoren |
2 |
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Siemens & Halske AG |
Leistung je |
450 |
kW |
Gleichstrommaschinen, Modell J 105, ohne besonderen Kommutator, für eine Leistung von 450.000 Volt-Ampere bei einer Spannung von 220 bis 320 Volt und 150 U/min |
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ab 1894 |
Lademaschinen |
3 |
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Siemens & Halske AG |
Leistung je |
39.6 |
kW |
Zusatz-Doppelmaschinen, Modell DA 22/35, zum Laden der Akkumulatoren, für eine tertiäre Leistung von 1320 Ampere bei einer Spannung von 10 bis 30 Volt |
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ab 1894 |
Umformer |
1 |
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Siemens & Halske AG |
Leistung |
350 |
kW |
Drehstrom-Gleichstrom-Umformer, synchroner Drehstrommotor, Modell R 130/60, direkt gekuppelt mit Gleichstromdynamo, Modell J 99, mit besonderem Kommutator, Spannung von 220 bis 250 Volt und 150 U/min |
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ab 1895 |
Dampfkessel |
7 |
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Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG |
Heizfläche je |
180 |
qm |
kombinierte Cornwall-Kessel, für Braunkohlenfeuerung, p= 12 atm |
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ZEIT | 1894 |
THEMA | Leitungsnetz |
TEXT | Berechnet für ca. 21.000 gleichzeitig brennende Glühlampen von je 16 Normalkerzen. Grösster Verlust in der Fernleitung nach der Unterstation 10 %, in den Hauptleitungen 11 %. Verwendet sind für die Dreiphasenstrom-Leitungen konzentrische Dreifach-Bleikabel ca. 5.700 m, für die Gleichstromleitungen einfache eisenbandarmierte asphaltierte Patent-Bleikabel von Siemens & Halske ca. 174.000 m. Telephonkabel zur Verbindung der Zentrale mit der Unterstation ca. 1.880 m. Gesamtlänge vorläufig 181.580 m. |
QUELLE | [S&H: Elektrische Central-Anlagen (Juli 1896)] |
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