Zeit |
Ereignis |
12.10.1850 |
Télémarque Michiels und Henry Goffard (führt Eisenbahnbauten in Bayern durch) regen bei der kgl. Staatsregierung die Errichtung eines Walzwerkes bei München auf Grundlage der oberbayerischen Pechkohle und des Roheisens aus den kgl. Hütten Bergen und Sonthofen an. |
22.12.1850 |
Ein Fremder kommt in dem stillen Burglengefeld an und trägt sich im Gasthof zur Post als Monsieur Telemaque Michiels ein. Der Gast zieht mitten im Winter durch Wälder und Höhen, forscht bei Bauern und Amtspersonen, fragt nach Zweck und Umfang der umliegenden Holzkohlenhochöfen und steckt viel mit dem Hofbesitzer Sulzberger im Sauforst und dem Apotheker Brenner in Burglengenfeld zusammen. |
27.12.1850 |
Télémarque Michiels faßt in einem Brief an seinen Freund Henry Goffard nach Verviers seine Meinung über den Zweck seiner Reise und seine Eindrücke zusammen: " Enfin, je le répète, e'est un pays des loups et de sauvages, bon pour la fabrication de la fonte et du fer." |
16.01.1851 |
Gesuch von Michiels an den König Maximilian II. zur Gründung eines Eisenwerks im Sauforst bei Burglengenfeld. Hier steht eine Roheisenmenge von jährlich 150.000 Zentnern zur Verfügung, das auf den umliegenden etwa 50 mehr oder minder kleinen Hochöfen mit Holzkohlenfeuerung zum billigen Preis von 3 Gulden für den Zentner und darunter gewonnen wird. Sie kaufen sogleich das Anwesen des Jakob Sulzberger bei Burglengenfeld, der 1846 mit dem Aufschluß der Lignitkohle begonnen hatte. |
18.02.1851 |
G. von Schlör unterstützt mit seiner Eingabe an König Max II. die Pläne der Belgier und heißt den Bau des neuen Werkes willkommen. |
17.04.1851 |
Etablierung der Commanditgesellschaft auf Actien "Michiels, Goffard & Cie." in München, um eine "Eisenbahnschienenfabrik" im Sauforst bei Burglengenfeld zu errichten (Vorgängerin der Maximilianshütte). Die eigene Lginitkohle des Sauforstes, das billig zu habende Roheisen der umliegenden Holzkohlenhochöfen und der zu erwartende große Bedarf an Eisenbahnschienen für das wachsende Netz der bayerischen Bahnen sind die drei Hauptgründe für das Entstehen dieses Unternehmens. |
29.07.1851 |
Genehmigung zum Bau des Werks. Die geschäftsführenden "Géranten" Michiels und Goffard bringen gegen den Erhalt von 75 Aktien die von ihnen angekauften Grundstücke mit Ziegelei und Kalkofen sowie die Braunkohlenfelder "Eintracht", "Heinrich" und "Gottesgabe" in die Gesellschaft ein. In dem Schienenlieferungsvertrag verpflichten sie sich zu "Errichtung eines Eisenwalzwerkes in der Oberpfalz", in dem innerhalb von 20 Monaten nach Erhalt der Konzession Eisenbahnschienen, Bandagen, Achsen, Radreifen, schwere Bleche und ähnliche Gegenstände, die - wie im Vertrage wörtlich hervorgehoben wird - "bisher in Bayern noch nicht gefertigt wurden", erzeugt werden sollen. |
01.08.1851 bis 31.12.1851 |
Wegen des hohen Wassergehalts der Lignitkohle (eine "junge" Braunkohle), der mehr als 40% beträgt, genügt die Lufttrocknung nicht, und es werden Trockenkammern aufgestellt. |
1852 |
Schaffung des Unterstützungsvereins für Werksangehörige (seit 1882 als Pensionskasse) |
18.02.1852 |
Ein Sturmwind wirft in der verflossenen Nacht das größtenteils aufgestellte, aber nicht mit einer Mauer verbundene Gerippe des Holz- und Fachwerks des eigentlichen Fabrikgebäudes um. Dadurch wird die Volleendung des Werks sicherlich im 1/4 Jahr hinausgeschoben. |
1853 |
Maffei finanziert die bisherige Firma "Michiels, Goffard & Cie.", seither "Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte" in Burglengenfeld durch eine größere Kapitalanlage |
1853 |
Es sind zwei Reihen zu je drei Doppel-Puddelöfen, neun Abwärme-Dampfkessel und weitere drei Dampfkessel vorhanden, welche die Walzenzug-Dampfmaschinen, die vier Dampfhämmer und weitere kleinere Antriebsmaschinen zu versorgen haben. Vor den Puddelöfen stehen zwei zweigerüstige Luppenwalzwerke und zwei Scheren zum Schneiden der Lamellen. In der Walzhalle sind zwei Walzwerke, eine Schienenstraße und eine "cylindes a tole" (Glattwalzwerk), ferner zwei weitere Dampfhämmer und zwei Scheren. In der selben Halle ist auch die Eisengießerei untergebracht. |
10.01.1853 |
Das Werk ist mit seiner gesamten Ausdehnuing in Betrieb. Der Verlust beläuft sich Anfang 1853 schon auf etwa 200.000 fl. (1 fl. = 1,71 Mark) |
10.01.1853 |
Der erste Versuch, Eisenbahnschienen zu fabrizieren, soll gemacht werden. |
31.05.1853 |
In einer Besprechung, die der am gleichen Tag abgehaltenen Generalversammlung vorausgeht, wird Michiels' Vorschlag, als Geschäftsführer und Teilhaber auszuscheiden, einstimmig gebilligt. In der folgenden Generalversammlung, an der Michiels nicht mehr teilnimmt, wird die Gesellschaft aufgelöst, und es wird beschlossen, eine "anonyme unter veränderten Statuten neu zu constituieren". Henry Goffard wird so lange allein mit der Geschäftsführung betraut, bis sich nach Genehmigung der neuen Gesellschaft und ihrer Statuten ein Verwaltungsrat bilden kann. |
06.1853 |
Ernst Fromm beginnt seine Tätigkeit im Sauforster Werk als Oberingenieur |
07.07.1853 |
Das Schienenwalzwerk am Sauforst ist noch nicht im vollen Gang. Es werden wohl zeitweise Schienen gefertigt, aber ein Transport mit solchen ist bis jetzt noch nicht abgegangen |
05.09.1853 |
Der junge rheinische Hütteningenieur Ernst Fromm wird in die technische Leitung der Maxhütte berufen. Fromm findet ein krankes, notleidendes Werk vor. Die Lignitkohle des Sauforstes erweist sich als zu feucht. Das weiße Holzkohlenroheisen ist zur Herstellung des Schweißeisens geeignet, muß aber von den vielen kleinen Hochöfen der Umgebung mühsam mit Fuhrwerken herbeigeschafft werden. Dazu kommen noch schwere finanzielle Nöte. |
26.09.1853 |
Gründung der "Maximilianshütte", hervorgegangen aus dem Schienenwalzwerk im Sauforst bei Burglengenfeld. Der Antrag des neuen Unternehmens, das darum bat, den Namen des Königs führen zu dürfen, wird durch eigenhändige Unterschrift von König Maximilian II. in allen Teilen genehmigt. |
05.1854 |
Es sind 54 Trockenkammern zur Trocknung der Lignitkohle vorhanden |
07.1854 |
Es werden weitere 154 Trockenkammern zur Trocknung der Lignitkohle aufgestellt, die mit einer Gesamtfläche von 2.130 qm täglich 66 t getrocknete Kohle erzeugen. Die Öfen arbeiten mit von Ventilatoren geförderter, heißer Luft. Die grobstückige Kohle wird in den Schweißöfen verwendet, die feinkörnige in den Puddelöfen. Auf eine Tonne Walzerzeugnisse gerechnet, beträgt der Verbrauch 3,4 t getrockenten Lignit. |
28.10.1854 |
In der Nacht um 22.00 Uhr verscheidet Henry Goffard in Sauforst an einem Lungenleiden nach zehnwöchigem Krankenlager. Er wird auf dem Friedhof von Burglengenfeld beigesetzt |
04.11.1854 |
Ernst Fromm gelingt es, die bereits beschlossene Liquidation des Unternehmens aufzuhalten und den anwesenden Aktionär, Josef Anton von Maffei, im Vertrauen auf seine junge Schaffenskraft zu bewegen, das wankende Unternehmen mit einem größeren Geldbetrag zu stützen. Diese mutige Vorgehen veranlaßt auch die belgische Firma Lieutenant und Peltzer in Verviers, sich finanziell zu beteiligen |
1855 |
Die Produktion von Eisenbandagen wird aufgenommen |
15.03.1855 |
Fromm erklärt in seinem ersten Betriebsbericht der Maxhütte, das es unbedingt nötig sei, noch andere Brennstoffen heranzuziehen, die bisherige Kohlentrocknung und -förderung zu verbessern, um die Produktion zu erhöhen. |
Sommer 1855 |
Um sich von den Oberpfälzer Hochofenbesitzern unabhängig zu machen, wird von der Maxhütte als erster eigener Hochofen die Anlage Lichtenwald bei Donaustauf von dem Hüttenbesitzer Herrn von Sperl und im Jahre darauf die Holzkohlenhochöfen am "Anger" in Nittenau am Regen (bisher im Eigentum der alteingesessenen Hammerwerksfamilie Loritz) und Luckahammer an der böhmischen Grenze erworben. |
1856 |
Es taucht der Plan, eine eigene Hochofenanlage in Rosenberg zu errichten zum ersten Mal auf. Der alte Fromm macht mit Hinweis auf die geringe Verläßlichkeit der Erzlieferungen aus den Amberger Staatsgruben an die für die Maxhütte arbeitenden kleinen Holzkohlenhochöfen den Vorschlag, nach modernstem Verfahren aus eigenen Erzen und eigenen Hochöfen sich das Rohheisen selbst herzustellen. |
1856-1857 |
Inbetriebnahme der ersten Blechstraße (vergl. unter 1859!) |
31.05.1856 |
Es gelingt der Gesellschaft der Maxhütte, durch Gesellschaftsvertrag mit dem Bergwerksbesitzer Steinbrecher im Krumbach, zum ersten Mal in den Besitz eigener Erzfelder zu kommen. Das kleine Erzrevier muß den Erzbedarf der ersten Holzkohlenhochöfen der Maxhütte decken (bis 1873). |
Sommer 1856 |
Um sich von den Oberpfälzer Hochofenbesitzern unabhängig zu machen wird von der Maxhütte als erster eigener Hochofen die Anlage Lichtenwald bei Donaustauf von dem Hüttenbesitzer Herrn von Sperl und kurz darauf die Holzkohlenhochöfen am "Anger" in Nittenau am Regen (bisher im Eigentum der alteingesessenen Hammerwerksfamilie Loritz) und Luckahammer an der böhmischen Grenze erworben. |
1857 |
Ab 1857 wird bei Lichtenwald, bei bei Sulzbach, bei Kirchenthumbach, bei Königstein und an manchen anderen Orten im Lias und Dogger, teilweise auch im Keuper, auf Eisenerz geschürft |
1857 |
Für die Wasserhaltung wird erstmals eine Dampfmaschine eingesetzt |
1858 |
Im Sauforst wird der erste Puddelstahl erzeugt |
1858 |
Es sind 8 Doppel-Puddelöfen und 5 Schweißöfen in Betrieb |
1859 |
Bau eines Blech- und eines Feineisenwalzwerks (oder 1856/57? - s.d.) |
1859 |
Bau einer Stabeisenstraße |
09.01.1859 |
Schaffung einer eigenen Erzbasis durch den Kauf von Erzfeldern bei Sulzbach. Dieses Erzrevier kommt durch Vertrag vom 9. Januar am 1. Februar für 170.000 Gulden aus dem Besitz des Grafen Poninsky an die Maxhütte. Mit diesem Kauf der Sulzbacher Erzgruben, welcher beinahe über die finanzielle Kraft des Unternehmens geht, ist der Grundstein für die Entwicklung der Maxhütte gelegt. |
1860 |
Die Maxhütte erwirbt das Patent von R. Daelen in Hörde für eine neue "Puddelmethode" und verpflichtet sich, für deren Ausbreitung in Bayern zu sorgen. Die Patenteinnahmen sollen je zur Hälfte Daelen und der Maxhütte zugute kommen. |
1860 |
Bau eines Grobeisenwalzwerks |
08.1861 |
Die Maxhütte erwirbt gegenüber dem Dorf Rosenberg entlang der Bahnlinie ein größeres Gelände mit Kalksteinbruch. |
1865 |
Es sind 17 Doppel-Puddelöfen, 3 einfache Puddelöfen und 11 Schweißöfen in Betrieb |
1866 |
Es sind 21 Doppel-Puddelöfen, 1 einfacher Puddelofen und 12 Schweißöfen in Betrieb |
1866 |
Erweiterung der Stabeisenstraße |
1867 |
Mit dem Bezug böhmischer Kohle auf der neueröffneten böhmischen Bahn verlieren die alten Lignitzechen immer mehr an Bedeutung. Im Jahre 1867 steht der Sauforster Bergbau noch mit 90.000 Zentner Förderung gegen 671.000 Zentner Steinkohle zu Buch. |
1867 |
Es werden 2 weitere Schweißöfen aufgestellt |
Frühjahr 1868 |
Inbetriebnahme der Bessemer-Hütte in Haidhof im Sauforst für eine Jahreserzeugung von 80.000 Zentner Stahl. Die Hütte leidet an dem Mangel des für diesen Betrieb so wichtigen phosphorarmen Roheisens. Aus diesem Grunde kauft die Maxhütte im gleichen Jahre, unmittelbar nach der Eröffnung der Bessemer-Hütte, die vereinigten Reviere von Kamsdorf in Thüringen. |
1869 |
Wegen Erzmangel der Maxhütte müssen auf mehrere Jahre die staatlichen Gruben in Amberg aushelfen. Es werden weitere Konzessionen in Arzberg (Ofr) und im Bergamt Steben erworben. Dazu kommt eine Mutung an der neu errichteten Bahn Weiden-Neukirchen. |
1869 |
Es sind 22 Doppel-Puddelöfen und 15 Schweißöfen in Betrieb |
1869 |
Vergrößerung des Grobeisenwalzwerks |
1869 |
Zwickauer Steinkohlen und Braunkohlen aus Böhmen können über den eigenen Gleisanschluß mit der Bahn bezogen werden. Die heimische Lignitkohle verliert damit immer mehr an Bedeutung und wird nur noch unter den Dampfkesseln verfeuert. |
08.1869 |
Die im August eröffnete Zweigbahn mach den bisherigen Fuhrwerktransport nach der Station Haidhof entbehrlich. |
1870 |
Es kommen 1 Doppel-Puddelöfen und 1 Schweißofen hinzu |
09.1870 |
Inbetriebnahme des dritten Hochofens in Rosenberg, um den Anforderungen des Haidhofer Puddelbetriebes gerecht zu werden. Er wird mit Saarkoks betrieben |
1872 |
Das Bessemer-Werk hat "technische Resultate aufzuweisen wie kaum ein anderes Werk in Deutschland" |
10.06.1873 |
Nach Anblasen des 1. Hochofens in Unterwellenborn kann die Bessemer-Hütte in Maxhütte flott arbeiten, während die Rosenberger Anlage wie zuvor das Roheisen für die Puddelöfen liefert. |
1876 |
Die Maxhütte besitzt in ihren sämtlichen Werken: 40 Dampfkessel, 34 Dampfmaschinen, 5 Dampfhämmer, 1 Holzkohlenhochofen, 2 Kokshochöfen, 21 Doppelpuddelöfen, 1 einfacher Puddelofen, 12 Schweißöfen und 7 Walzwerke. |
1876 |
Bau einer Feinstraße und eines Drahtwalzwerks (1903 abgerissen) |
1877 |
Das Werk Haidhof wird durch umfangreiche Neubauten auf die Höhe der Zeit gebracht und wird durch die Einführung der Gasfeuerung mit böhmischer Braunkohle von der einheimischen Lignitkohle unabhängig. |
1878 |
Ende der Bessemerei |
1878 |
Es sind 40 Doppel-Puddelöfen, sechs Luppenhämmer, drei Luppenwalzwerke und acht Walzstraßen für Platinen, Schienen und Schwellen, für Facon-, Grob-, Mittel- und Feineisen sowie für Blech vorhanden |
1878 |
Die Walzung von Langschwellen wird aufgenommen |
1878 |
Fertigstellung eines neuen Feineisenwalzwerks |
Winter 1880 |
Im Winter wird ein neuzeitliches Triowalzwerk für die Herstellung von Trägern in Tätigkeit gesetzt. Die Ausführung dieser Neubauten (auch Blech- und Feineisenwalzwerk) wurde vom Oberingenieur Ernst Fromm jun. überwacht. |
1880 |
Inbetriebnahme des Blockwalzwerks in Unterwellenborn. Es liefert seine Erzeugnisse an das Schienenwalzwerk in Haidhof |
07.1880 |
Erweiterung des Haidhofer Werks durch Bau eines Blechwalzwerks und Aufstellung eines modernen Feineisenwalzwerkses, das im Juli in Betrieb kommt. |
1881 |
Bau eines Trägerwalzwerks |
1884 |
Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg |
1889 |
Mit der erfolgreichen Anwendung des Thomasverfahrens in Rosenberg seit 1889 erfährt das Puddelverfahren eine Einschränkung, da der Schwerpunkt der Stahlerzeugung nach Rosenberg verlegt wird. Mit der Stillegung der Bessemerei (ruht 1878 - 1893) ist man in Heidhof vorübergehend von der Flußstahlerzeugung abgekommen. |
1892 |
Umzug der Hauptverwaltung von Haidhof nach Rosenberg. |
13.10.1892 |
Die Erkenntnis, daß das Werk in Haidhof nicht mehr am richtigen Platz ist, läßt in Rosenberg ein modernes Fertigwalzwerk entstehen. In Haidhof wird am 13. Oktober die letzte Schiene gewalzt |
02.1893 |
Zum Ausgleich der Rosenberger Blocklieferungen für die Mittel- und Feinstraßen in Haidhof wird dort der erste Siemens-Martinofen in Betrieb genommen. |
1896 |
Bau einer neuen Mittelstraße und eines Universalwalzwerks |
1899 |
Franz Loritz, Gießereiverwalter bis 1887 in Nittenau, dann bis zu seinem Tode in Haidhof, stirbt |
26.09.1899 |
In der Nacht bricht ein Brand aus, durch welchen der Dachstuhl des Martinwerkes zerstört wrid. Der Betrieb wird nur kurzzeitig teilweise unterbrochen |
1900 |
Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg |
1903 |
Erweiterung des Martinwerks |
1903 |
Baubeginn für ein neues Walzwerk an Stelle der alten, 1876 gebauten Feinstraße, die abgerissen wird. Das Walzprogramm für das neue Werk ist das gleiche wie für die abgebrochene Walzstraße. |
30.05.1903 |
Oberingenieur Josef Baum wird vom Oberingenieur Nestmann abgelöst, der in Haidhof das erste Schnellwalzwerk erbaute. Nach seinem durch Krankheit bedingten Abgang wird Alexander Sattmann technischer Leiter des Haidhofer Werkes. Seine Hauptaufgabe ist die Modernisierung der Walzwerksanlagen, insbesondere die Errichtung eines neuzeitlichen Feinblechwalzwerkes. Die geplanten Neubauten in Haidhof werden durch zwei Umstände einschneidend beeinflußt. In der Nähe des Werkes bei Ponholz hat sich zur Ausbeutung der nicht zur Maxhütte gehörenden Lignitfelder eine Gesellschaft aufgetan, aus der in der Folge die späteren Oberpfalzwerke hervorgehen. Gleichzeitig läßt sich auf Grund des Lignitvorkommens bei Wackersdorf die spätere bayerische Braunkohlen-Industrie AG nieder. Die Maxhütte tritt zu beiden Gesellschaften in nähere Beziehung und schließt mit der ersten derselben einen langjährigen Stromlieferungsvertrag zum Antrieb ihrer Walzwerke in Haidhof ab, während die zweite die Versorgung der Dampfkessel mit Rohbraunkohle übernimmt. |
1905 |
Bau eines Schnellwalzerks |
1905 |
Inbetriebnahme des neuen Walzwerks. Die neue Feinstraße (1925 ungebaut) erhält noch Dampfmaschinenantrieb, die Umstellung auf elektrischen Antrieb erfolgt 1910. |
1907 |
In diesem Jahr finden zwei Streiks statt |
1908 |
Erneuter Streik |
1908 |
Stillegung des Puddelwerks und vollkommener Abriß. |
1909 |
Bau der elektrischen Zentrale |
1910 |
Bau eines Stoßofens |
1911 |
Bau des ersten elektrischen Blechwalzwerks |
1911 |
Es kommt eine Stabstahlstrecke in Betrieb, welche aus einer 550er-Trio-Vorstaße, einer zweigerüstigen 375er-Trio-Schöpfstraße und einer siebengerüstigen 265er Duo-Feinstraße besteht. |
1912 |
Bau eines Warmwalzwerks |
1912 |
Durch oberschlesische Fachleute wird das Walzen von Feinbleche auf ungekühlten Walzen eingeführt. |
01.01.1913 |
Nachdem Alexander Sattmann die Vorarbeiten für den Umbau des Werks Haidhof und die Elektrifizierung der Schnellstrecke durchgeführt hat, zieht er sich in den wohlverdienten Ruhestand zurück. An seiner Stelle übernimmt die technische Leitung der Oberingenieur Hans Eitel, der den Umbau des Werks fortsetzt und insbesondere die Elektrifizierung der neuerbauten Stabeisenstraßen durchführt; diese wird kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs vollendet. |
1913 |
Bau der zweiten Blechstraße |
1913 |
Umbau des Stahlwerks |
1913 |
Vergrößerung der Werksbadeanstalt |
1914 |
Inbetriebnahme der Feinstraße (für dieses Jahr in anderer Quelle die Fertigstellung einer sechsgerüstigen 330er Mittelstraße genannt) |
02.07.1914 |
Albert Vogel wird als technischer Direktor nach Haidhof berufen. |
1915 |
Die Universal- und Mittelstraße wird sistiert |
1916 |
Herstellung von Stahlguß-Granaten |
1917 |
Erwerbung einer französischen Mittelstraße |
Anfang 1919 |
Die lange zurückgestellten Bauarbeiten in Haidhof werden Anfang 1919 mit Nachruck wieder aufgenommen. Es entstehen u.a. eine große Mittelstrecke, eine zentralisierte Gaserzeugungsanlage, ein modernes Martinstahlwerk mit drei kippbaren Öfen, ferner eine große Graugießerei und eine elektrische Kraftzentrale, deren Kessel mit Wackersdorfer Rohbraunkohlen geheizt werden. |
1920 |
Baubeginn für eine Mittelstraße |
1921 |
Inbetriebnahme des neuen, großen, mit Dampfturbinen arbeitenden Wärmekraftwerks (ersetzt die ältere Anlage mit zwei Dampfmaschinen von je 300 PS und einem Kesselhaus mit 6 Flammrohrkesseln) |
1922 |
Inbetriebnahme einer zentralen Gaserzeugungsanlage. Sie besteht aus 19 Drehrostgeneratoren von 2,6 m lichtem Durchmesser. Als Vergasungsbrennstoff dient die böhmische Braunkohle |
1923 |
Ein 700er Trio-Vorgerüst mit einer viergerüstigen 550er Trio-Mittelstraße nimmt die Arbeit auf. |
1925 |
Die Bandstraße beginnt (evtl. identisch mit dem Umbau der Feinstraße, s.d.) |
1925-1927 |
Bau der dritten Blechstraße (je nach Quelle: 1925/26 oder 1927) |
1925 |
Umbau der Feinstraße aus dem Jahre 1905. Sie besteht später aus einer dreigerüstigen 365er Trio-Schöpfstraße und einer zehngerüstigen Duo-Feinstraße. Mit der Aufstellung dieser Mittel- und Feinstraßen, den dazugehörigen neuen Stoßöfen, der erforderlichen Adjustage und mit der Errichtung von zwei großen Versandhallen ist der durchgreifende Umbau des Stabstahlwalzwerks abgeschlossen. Während bisher das Hauptgewicht auf Stab- und Formeisen gelegen hatte, gewinnt die Erzeugung von Feinblechen, insbesondere von Stanz- und Dynamoblechen, immer mehr an Bedeutung. |
1926 |
Ein neues, modernes Siemens-Martinwerk mit drei kippbaren 30-t-Öfen, seitlichem Schrottplatz, Magnetkränen, zwei elektrischen Chargierkränen in der Ofenhalle, einem Gießkran und mehreren Arbeitskänen geht in Betrieb (in anderer Quelle für 1924 genannt). Um den vermehrten Gasbedarf zu decken, wird eine zweite, eigens für das Stahlwerk arbeitende Gaserzeugunganlage neben die vorhandene gestellt. |
1926 |
Starke Betriebseinschränkungen |
1926 |
Bau einer neuen Grau- und Stahlgießerei |
01.06.1945 bis 31.12.1946 |
Die von den Alliierten angedrohte Demontage des Hüttenwerks Haidhof kann mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministerius für Wirtschaft abgewendet werden. |
1950-1951 |
Eine Feinblechstraße einschließlich der dazugehörenden Wärmöfen wird mechanisiert. |
1962 |
Inbetriebnahme des Kaltwalzwerkes Haidhof. |
1962 |
Bau und Inbetriebnahme eines Kaltwalzwerkes |
1970-1971 |
Umstrukturierung des Werkes Haidhof durch kontinuierliche Stab- und Betonstahlstraßen, Konzentration der Stahlproduktion auf Rosenberg. |
30.09.1985 |
Die Maxhütte verkauft das Kaltwalzwerk in Haidhof. |
30.06.1990 |
Stillegung des Werkes Maxhütte-Haidhof. |