Zeit |
Ereignis |
1838 |
Das Werkstatt für Lokomotiven und Wagen wird wenige Monate vor der Eröffnung der Eisenbahn Berlin-Potsdam (22.09.1838) fertiggestellt. Sie entsteht auf dem Gelände des Ritterguts Potsdam. Dort werden die aus England eingeführten Lokomotiven zusamengebaut und für die Probefahrten vorbereitet. In den ersten Betriebsmonaten werden hier und in Berlin 6 1A1-Dampfloks (Merkur, Adler, Pegasus, Iris, Bär, Herkules) von Robert Stephenson sowie zahlreiche Wagen instandgehalten. Erster Leiter ist der Engländer William Turner, der auch die ersten Werkstättenarbeiter (Engländer und Amerikaner) mitgebracht hat. |
01.11.1838 |
Die ersten deutschen Arbeiter treten ein (2 Schlosser, 1 Schmied, 1 Tischler) |
1839 |
Die Werkstätten (Potsdam und Berlin) bekommen weitere 7 Dampflokomotiven: 2 amerikanische 2A-Loks (Amerika, Prussia) von Norris, 1 englische von Tayleur (sie kommt nicht in Gang) und 4 von Stephenson |
04.1840 |
Die von Turner mitgebrachten englischen und amerikanischen Arbeiter werden wegen zu hoher Lohnforderungen entlassen |
1845 |
Im Werk sind 13 Schmiede, 16 Schlosser, 2 Maschinisten, 1 Feuermann, 4 Stellmacher und Tischler und 1 Lackierer beschäftigt. Sie stammen zum Teil aus den Lokomotivfabrken Borsig und Egells, zum Teil auch von der Wagenbaufirma Pflug. |
1846 |
Durch die Eröffnung der Eisenbahn Potsdam-Magdeburg müssen die alten Fahrzeugschuppen der nach Westen fortgeführten Bahn Platz machen. Sie werden durch neue Werkstatträume hinter dem Bahnhof Potsdam Stadt ersetzt. |
1850 |
Die Aufgaben der Berliner Werkstatt der Potsdamer Eisenbahn gehen auf die Werkstatt in Potsdam über |
1850 |
Die Ausbesserunganlagen sind so weit ausgebaut, daß mit etwa 90 Arbeitern die gesamte Lokomotivausbesserung übernommen werden kann, während der nicht weiterentwickelten Berliner Werkstätte lediglich die Wagenausbesserung verbleibt. |
1855 |
Die Berliner Personenwagen-Reparaturwerkstatt, die längst nicht mehr den Anforderungen genügt, wird durch eine neue Anlage in Potsdam ersetzt. Hierfür gibt das Rittergut Potsdam seinen letzten Grund her. Die neue 39 m breite und 60 m lange Wagenrevisionshalle hat 22 Werkstände, davon 10 mit Untersuchungsgruben für Wagen von 11 m größter Länge. Im Mittelfeld der Halle ist eine Schiebebühne, in den Seitenflügeln sind Lackiererei, Holzwerkstatt und Polsterei untergebracht; die Metallwerkstätten sind in einem besonderen Gebäude am Haupteingang der Werkstatt. Eine zweite Schiebebühne (Hersteller: Borsig) und zwei Drehscheiben verbinden die Werkstätten mit den Abstellgleisen und dem Betrieb. |
1860 |
Ersatz der alten Dreherei und Schlosserei der Lokomotivabteilung an der Saarmunder Straße durch einen neuen Werkschpppen für Lokomotiv- und Tender-Reparatur von 27 x 73 m Größe mit 30 Querständen (später: Turnhalle). Die alte Maschinen- und Tenderwerkstatt wird vorübergehend als Dreherei und Schlosserei eingerichtet. |
1860 |
Bau eines neuen Wagenrevisionsschuppens mit 16 Querständen von 40 x 45 m Größe. Er reicht nur bis 1872 |
1867 |
Für den inzwischen auf über 1.000 Wagen angewachsenen Fahrzeugpark werden eine neue Dreherei, Schmiede und Kesselhaus gebaut. |
1870 |
Die alte Maschinen- und Tenderwerkstatt (seit ca. 1860 als Dreherei und Schlosserei verwendet) macht neuen Bahnhofsgleisen Platz |
1870 |
Dreherei, Kessel- und Maschinenhaus, Gelbgießerei und Schmiede werden auf dem südlichen Gelände der Lokomotivwerkstatt erbaut, nachdem der Lokomotivschuppen dort abgrissen worden ist. Für die Lokomotiven wird ein neuer Halbrundschuppen (für auf Ausbesserung wartende Lokomotiven) mit Drehscheibe und 10 Ständen auf dem freien Gelände zwischen Lokomotiv- und Wagenabteilung erbaut. |
1872 |
Bau eines weiteren Wagenrevisionsschuppens als Ergänzung zu dem von 1860 mit 65 x 45 m Größe. Dabei verschwindet auch der "Alte Mühlenweg", der bis dahin das Gelände nach Osten hin begrenzt hatte. |
1880 |
Um 1880 ist das etwa 20 Jahre vorher erworbene Gelände des Ritterguts Potsdam völlig bebaut. |
1880 |
Der Geheime Baurat Schuhmacher tritt die Nachfolge von Turner al Werksleiter an |
14.02.1880 |
Das Werk geht mit Gesetz von 14. Februar mit 350 Mann Belegschaft in das Eigentum des Staates über und wird zunächst der Königlichen Eisenbahdirektion Magdeburg unterstellt. |
1886 |
Die östliche Wagenrevisionswerkstatt wird erweitert |
1888 |
Willam Turner scheidet als Werksleiter aus |
1889 |
Der Halbrundschppen wird abgebrochen, um bessere Einfahrmöglichkeiten zu schaffen. |
1889 |
Gießerei und Magazingebäude werden zu einem Hofwagenschuppen umgebaut. |
1889 |
Ein Wohngebäude wird zum Verwaltungsgebäude umgebaut |
1889 |
Die im Westen liegende Lackiererei wird erweitert |
1891 |
Die zwischen Lackiererei und östlicher Wagenrevisionswerkstatt liegende Stellmacherei wird erweitert |
1894 |
Ersatz der handbetriebenen Spills durch die erste elektische Vollbahn-Rangierlokomotive vom 15 PS mit Oberleitung (eine zweiachsige Lok mit Kuppenstangen, Führerraum und Dach reichen über die gesamte Fahrzeuglänge) |
1895 |
Die Preußische Staatsbahn führt den elektrischen Rangierbetrieb in der Hauptwerkstätte Potsdam ein. (Siehe auch 1894!) |
1897 |
Die Eisenbahnersiedlung "Daheim" wird südlich der Werkstatt erbaut |
1902 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch A. Borsig |