Rud. Sack KG

Allgemeines

FirmennameRud. Sack KG
OrtssitzLeipzig
OrtsteilPlagwitz
StraßeKarl-Heine-Str. 90
Postleitzahl04229
Art des UnternehmensLandmaschinenfabrik
AnmerkungenGrundfläche 1913: 75.000 qm und 3 Gleisanschlüsse. 1939: Maschinenfabrik mit Stahl- und Eisengießerei. Tochtergesellschaften in Bartenstein, Wien, Budapest, Bukarest
Quellenangaben[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 567] [Dt.-Ostafrikanische Zeitung (1910) Nr. 9] [Buhl: Studie zur Industriearchitektur in Leipzig Plagwitz (2003) 192] [Rud. Sack 1863-1913]
Hinweise[Dt.-Ostafrikanische Zeitung (1910) Nr. 9]: Anzeige; [Rud. Sack 1863-1913]: Werksansicht




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
07.12.1824 Geburt von Rudolf Sack in Kleinschkorlopp. Sein früh verstorbener Vater ist einfacher Landwirt und besitzt eine kleine Gastwirtschaft im Dorf Löben b. Lützen
1854 Gründung von "Rudolf Sack" in Lützen als Fabrik landwirtschaftlicher Geräte
1857 Der russische Staatsmann Graf Bobrinski bestellt auf einmal 120 Stück der neuen Pflüge mit der Auflage, daß diese in England gebaut werden müssen, da die Einrichtungen in Sacks Dorfschmiede unzureichend sind.
Mai 1863 Nach Übersiedlung aus Lützen: Gründung in Plagwitz in angemieteten Räumen
1867 Umsiedlung in die Albertstraße (später: Karl-Heine-Str. 95)
1867 Rudolf Sack beauftragt Pfefferkorn, an der Albertstraße (Karl-Heine-Str. 95) ein zweigeschossiges Wohn- und Fabrikgebäude für sich und seine Familie zu errichten.
1868 Erweiterung des Fabrikgebäudes durch Brömme in Richtung Kanal
1868/69 Louis Winkler baut auf dem Areal zwischen Kanal, Karl-Heine-Straße, Gießerstraße und Weißenfelser Straße drei parallele Produktionshallen, deren Zwischenräume mit Glas überdacht sind und so zusätzlichen Raum für die Fertigung liefern. Außerdem errichtet er ein Kesselhaus, eine Gießerei und ein Haus für den Portier.
1875 Pfefferkorn stockt das Wohnhaus um eine Etage auf und baut einen Schuppen und ein eingeschossiges sogenanntes Portiershaus.
1876 Der Exportanteil beträgt 28%.
1878 Bau eines Gleisanschlusses
1879 Bau eines Zwischengebäudes durch Brömme, und Pfefferkorn baut einen Pferdestall
1879 Bisher wurden insgesamt 19.000 Pflüge, 4.000 Drillmaschinen und 1.100 Hackmaschinen gefertigt
1880 Das Produktionsgebäude am Kanal zwischen Weißenfelser und Karl-Heine-Straße erhält durch Brömme vier neue Glühöfen und Schornsteine.
1881 Erweiterung um die Grundstücke Karl-Heine-Straße 90, 97-101
1881 Brömme baut fünf Hallen auf dem Gelände entlang der Karl-Heine-Straße vom Kanal bis zur Gießerstraße vor. Diese Hallen sind bis auf die östlichste völlig identisch und untereinander durch Glasdachaufbauten über den
Zwischenräumen verbunden.
1882 Aufstellung der ersten Dampfhämmer
1882 Bau eines Wohn- und Magazinhauses, eines Schuppens und eines Werkstattgebäudes.
1882 Der Exportanteil beträgt 50%.
1883 Auslieferung des 100.000sten Pfluges
1886 Brömme baut ein zweigeschossiges Kegelhaus mit Fremdenzimmern am Kanal
1888 Bau des ersten Dampfpflugs
1889 Pfefferkorn baut eine Sheddachkonstruktion (die erste der Firma) über der neuen Stahlgießerei.
1891 Das Gießereigebäude an der Weißenfelser Straße wird durch Brömme erweitert. Die Träger und Binder sind hier komplett aus Eisen oder Stahl.
1894 Erweiterung um die Grundstücke Karl-Heine-Str. 103/105
1894 Verlegung der Graugießerei in die Gebäude des von der Firma "Fuchs & Kunad" angekauften Nachbargrundstücks (Karl-Heine-Straße 103/105).
1899 Erweiterung um das Grundstück Weißenfelser Str. 67
1900 Der Firmengründer Rudolf Sack verstirbt. Er wird auf dem Plagwitzer Friedhof beigesetzt. Die Leitung der Kommanditgesellschaft übernehmen seine Söhne Paul und Otto Sack.
1904 Erweiterung um die Grundstücke Karl-Heine-Str. 78-88
1904 Fertigstellung des 1.000.000sten Pfluges
1904 Erweiterung der landwirtschaftlichen Versuchsstationen von 17 auf über 200 Hektar
1909 Abriß der alten Schlosserei auf dem Gelände Karl-Heine-Straße 103/105. An deren Stelle wird durch Brömme ein neues, zehnachsiges, dreigeschossiges Schlossereigebäude mit einem Brückenübergang im 3. Stock errichtet.
1910 Bau einer Villa für Fritz Sack, Mitinhaber der Firma, in der Karl-Heine-Straße 12 durch die Architekten Schmidt & Johlige
1912 Erweiterung um die Grundstücke Aurelienstr. 62 und 64
1913 Der Exportanteil beträgt 72%.
1913 Es werden täglich 1.000 Pflüge sowie 40 Drillmaschinen produziert
1919 Die Kriegsgewinne von Paul und Otto Sack betragen je 1 Million Mark.
1930 Entlassung von 1.150 Arbeitern
1944 Es wird 17,5 Mio. Reichsmark Kriegsmaterial produziert.
01.06.1946 Die Landesregierung Sachsen übernimmt den Betrieb nach einem Volksentscheid in treuhänderische Verwaltung
1948 Überführung des Betriebes in Volkseigentum mit der Firmierung "Bodenbearbeitungsgerätefabrik, VEB" (Industrievereinigung Land-, Bau- und Holzbearbeitungsmaschinen)
1983 Seither unter der Firma "Volkseigener Betrieb Bodenbearbeitungsgeräte Karl Marx Leipzig"
1994 Die gesamte Produktion in Plagwitzer wird eingestellt und in das Gewerbegebiet Weidenweg, südlich von Plagwitz,
verlegt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Drillmaschinen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 567] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 567]  
Eggen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 567] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 567]  
Hackmaschinen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 567] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 567]  
luftbereifte Wagen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 567] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 567]  
Lokomobilen 1899 Beginn (erstmals auf Wanderausstellung Leipzig) 1913 [Rud. Sack 1863-1913] 1899: Abb. 12-PS-Maschine ohne eigene Fortbewegung; 16-PS-Maschine mit. 1913: Zuglokomobile mit seitlichem, großem Zahnrad und Kettenlenkung
Pflüge für Gespann- und Schlepperzug 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 567] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 567]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1909 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
um 1868 60        
1879 170        
1913 2000        
1932 96 65   31  
1942         1.750 Kriegsgefangene aus 10 Nationen