Zeit |
Ereignis |
1805 |
Es gibt auf Reinsdorfer Flur mindestens sieben Schächte mit Teufen von 8 bis 24 m, die mit unterschiedlichem Erfolg aufgefahren wurden. |
ab 1820 |
Die "Kohlenbauern" in Reinsdorf werden immer erfolgreicher und sind ernsthafte Konkurrenten für die Besitzer der Kohlenschächte auf Oberhohndorfer und Zwickauer Flur. |
21.11.1823 |
Aufhebung der Kohlenordnung für die "Kohlenbauern" in Reinsdorf, nachdem diese dagegen opponierten. |
04.02.1867 |
Gründung des Steinkohlenwerks Morgenstern durch die Familien Wiede und Sarfert. Das 107,49 Hektar große Grubenfeld erstreckte ist 500 m breit und 2,6 km lang und erstreckt sich von Süd nach Nord quer über die ganze Reinsdorfer Flur von der Vielauer bis zur Pöhlauer Flurgrenze. Der Markscheider Gotthelf Anton Wiede und seine Schwiegermutter Johanne Dorothee verw. Sarfert schließen mit 16 Reinsdorfer Bauern am 4. Februar 1867 einen Überlassungsvertrag gegen einmalige Zahlung eines Scheffelgeldes von 100 Thalern pro Scheffel (0,2767 ha) und gegen Zusicherung des Kohlenzehnten.
Die Gründer beginnen im selben Jahr, den Schacht Nummer 1 abzuteufen. |
02.05.1867 |
Der Morgensternschacht I wird auf der südlichen Flur 600 m südlich der Dorfstraße geteuft. |
15.12.1868 |
Als erstes abbauwürdiges Flöz wird bei 279,7 m Teufe das Lehekohlenflöz mit einer Kohlenmächtigkeit von 1,87 m angefahren. |
15.10.1869 |
Über das Anschlußgleis des Werkes an die Oberhohndorf-Reinsdorfer Kohleneisenbahn rollt der erste Kohlenzug. |
14.05.1872 |
Der Morgensternschacht II wird abgeteuft |
05.02.1875 |
Der Morgensternschacht II erreicht bei 462,6 m das Rußkohlenflöz. |
19.03.1875 |
Der Abteufbetrieb des Morgensternschachts II wird bei 491,6 m beendet. |
ab 19.03.1875 |
Beginn des Kohleabbaus im Morgensternschachts II |
1880 |
Der Morgensternschacht II wird auf eine Endteufe von 612,8 m niedergebracht. Die durchteufte Flözmächtigkeit beträgt 16 m. |
1880 |
Auf Morgensternschacht I sind 10 Koksöfen und auf Schacht II sind 19 Koksöfen in Betrieb |
1887 |
Die unrentablen Koksöfen auf den Morgensternschächten I und II werden stillgelegt und abgebrochen. |
1887 |
Es wird ein 100 m langes Überhauen vom Südfeld bis zum Abteufen des Morgensternschachtes III (alt) aufgefahren, um ab 1889 alle Abwetter aus dem Südfeld nach Schacht III (alt) zu leiten. |
22.04.1889 |
Das bisherige Familienunternehmen "Sarfert & Wiede" wird in eine Gewerkschaft unter der Bezeichnung "Gewerkschaft Morgenstern" umgewandelt. |
03.09.1890 |
Auf Pöhlauer Flur beginnt das Abteufen des Morgensternschachtes III |
01.10.1890 |
Auf der im selben Jahr gebauten 920 m langen hölzernen Bockbahnbrücke von Schacht II nach Schacht I wird seitdem die bei Schacht II geförderte Kohle durch Kettenförderung der Kohlenaufbereitung des Schachtes I zur zentralen Verwaschung zugeführt. |
20.03.1891 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1895 |
Bei Morgensternschacht I wird eine Brikettfabrik mit einer englischen Brikettpresse für eine Stundenleistung von 5 Tonnen errichtet. |
1899 |
Übernahme der Abbaurechte der "Steinkohlenbauverein Reinsdorf", die ihe Teufarbeiten am Drei-Fritzen-Schacht (Reinsdorfer Schacht I) 1875 eingestellt hatte. Das Grubenfeld wird von Pöhlau aus angefahren. |
1903 |
Inbetriebnahme des Förderturms auf Schachtanlage "Morgenstern II" |
14.08.1903 |
Der Hauptquerschlag von Morgensternschacht II aus auf der 610-m-Sohle 1850 m nach Nordost mit dem noch im Abteufen begriffenen Schacht III ist durchschlägig. Seitdem ziehen die Wetter im Schacht III ein und im Schacht II aus. |
15.08.1904 |
Aus dem Schichtenkohlenföz im nördlichen Teil des Grubenfeldes des "Steinkohlenbauvereins Reinsdorf" werden die ersten Kohlen gefördert. |
18.12.1904 |
Die Teufarbeiten am Morgensternschacht III werden beendet. Er ist zu dieser Zeit mit 1082 Metern der tiefste Schacht Deutschlands. |
1906 |
Vertragsabschluß zur Mitnutzung der Brückenbergschachtbahn durch die Gewerkschaft Morgenstern |
1909 |
Bau der Zweigbahn von der Brückenbergschachtbahn zum Morgensternschacht III durch das Dresdner Bauunternehmen "Seim & Riedel" |
10.04.1909 |
Die Kohlenförderung aus dem Morgensternschacht I wird wegen Erschöpfung des Abbaufeldes eingestellt. Es wurde eine Gesamtmenge von 1.761.696 Tonnen Kohle gefördert. |
Ende 1909 |
Die Kohle vom Morgensternschacht II wurde noch bis Ende des Jahres in der Aufbereitung und der Brikettfabrik von Schacht I verarbeitet, dann der Gesamtbetrieb eingestellt und der Schacht anschließend verfüllt. |
19.02.1920 |
Die Aktionäre der Gewerkschaft Morgenstern und der Brückenbergschächte beschließen die Zusammenlegung der Schächte rückwirkend ab dem 1. Januar unter dem gemeinsamen Namen "Gewerkschaft Morgenstern", wobei beide Werke als autonome Betriebsabteilungen weitergeführt werden |
1924 |
Beim Morgensternschacht II wird die alte Dampffördermaschine durch eine mit Drehstrommotor von 150 kW Dauerleistung betriebene Bobinen-Fördermaschine ersetzt und bei Brückenbergschacht III die zweite Fördermaschine, die als Holzhängemaschine dient, mit elektrischem Antrieb versehen. |
1924 |
Das Abteufen des Morgensternschachtes IV schreitet um 233,5 m, die Schachtmauerung um 195,16 m vor. Am Jahresschluß 1924 hat der Schacht eine Teufe von 850 m erreicht, 804 m davon stehen in Mauerung. |
Ende 1927 |
Der Kohlenabbau aus dem Grubenfeld des Morgensternschachtes II (dem alten Reinsdorfer Stammfeld) wird beendet. Von 1875 bis 1927 wurde eine Gesamtmenge von 3.036.188 Tonnen Steinkohle gefördert. |
28.06.1930 |
Das "Steinkohlenwerk Florentin Kästner & Co." in Reinsdorf wird käuflich erworben. Dessen Schächte werden der Gewerkschaft als Betriebsabteilung Florentin Kästner angegliedert. |
14.12.1935 |
Zur Verbesserung der Bewetterung des östlichen Grubenfeldes des Morgensternschachtes III wird mit dem Abteufen des Morgensternschachtes V auf dem Flurstück 635 von Reinsdorf begonnen. |
1938 |
Das Abteufen des Morgensternschachtes V wird bei 861,4 m beendet. Dabei wurden das Lehekohlenflöz, das Zachkohlenflöz, die Schichtenkohlenflöze I und II, die Rußkohlenflöze I, II und III sowie das Tiefe Planitzer Flöz - untere Abteilung durchteuft. |
1980 |
Vollständige Verfüllung des Morgensternschachtes V (Wetter-, Material- und Mannschaftsschacht) |
03.07.1997 |
Auf der Gründungsversammlung des Heimatvereins wird die Einrichtung eines Heimat- und Bergbaumuseums in der 1962 stillgelegten Schachtanlage "Morgenstern II" beschlossen. Bei den Abbrucharbeiten wird der übertägige Wetterkanal freigelegt und in die Museumskonzeption eingebunden. |
14.05.1998 |
Grundsteinlegung für das Heimat- und Bergbaumuseum Reinsdorf |
08.05.1999 |
Nach dem Einbau von Zwischendecken und dem Anbau eines Umlaufs im Traufenbereich kamm zum "Tag der offenen Tür" der Rohbau des Bergbaumuseums präsentiert werden. Die Sanierung konzentriert sich auf den 1903 in Betrieb genommenen Förderturm. |
Zeit |
Objekt |
Anz. |
Betriebsteil |
Hersteller |
Kennwert |
Wert |
[...] |
Beschreibung |
Verwendung |
1898 umgesetzt |
Dampfkessel |
1 |
Schacht II |
Ewald Berninghaus, Schiffswerften, Maschinenfabrik und Eisengießerei |
Druck |
10 |
bar |
Feuerrohrkessel mit 2 Siedern |
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1899 |
Dampfkessel |
1 |
Schacht II |
unbekannt |
Heizfläche |
136 |
qm |
p= 10 atm |
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1909 aufgestellt |
Dampfkessel |
9 |
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Dampfkesselfabrik Carl Sulzberger & Co. |
Heizfläche je |
150 |
qm |
Batteriekessel mit je sechs Trommeln, p= 11 bar, Überhitzer mit Hü= 42 qm. Fünf Kessel mit Kohlenstaubfeuerung |
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ab 1900 |
Fördermaschine |
1 |
Morgensternschacht III |
Zwickauer Maschinenfabrik AG |
Leistung |
100 |
PS |
Mit zylindrischen Seilkörben, wird mittels Riemen und Zahnradvorgelege durch einen Schuckert'schen Gleichstrom-Elektromotor mit getrennter Serienwicklung angetrieben, welcher 425 bis 576 U/min macht |
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ab 1900 |
Senkpumpe |
1 |
Morgensternschacht III |
E. Paschke & Co. |
Fördermenge |
600 |
l/min |
elektrisch betriebene Differentialpumpe, n= 100 U/min |
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neu 1896 |
Dampfkessel |
1 |
Schacht II |
unbekannt |
Heizfläche |
136 |
qm |
Batteriekessel für 10 at Dampfspannung, welcher aus 12 zylindrischen Kesseln von 700 mm Durchmesser und 7 m Länge zusammengesetzt ist. |
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neu 1897 |
Dampfkessel |
1 |
Schacht I |
unbekannt |
Heizfläche |
100 |
qm |
engröhriger Feuerrohrkessel, p= 5 bar |
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neu um 1888 |
Dampfkessel |
1 |
Schacht II |
unbekannt |
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Besteht aus 3 nebeneinandergelagerten Systemen von je 5 übereinander angeordneten 60 cm Durchmesser besitzenden Einzelkesseln; die Blechstärke der letzteren beträgt nur 8 mm |
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neu um 1901 |
Fördermaschine |
1 |
Morgensternschacht II, unter Tage |
Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, vormals Schuckert & Co. |
Leistung |
100 |
PS |
Mit zylindrischen Seilkörben, mittels Riemens und Zahnradvorgeleges durch einen Schuckert'schen Gleichstrom-Elektromotor mit getrennter Serienwicklung angetrieben. |
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