Siemens & Halske, Kabelwerk

Allgemeines

FirmennameSiemens & Halske, Kabelwerk
OrtssitzBerlin
OrtsteilSiemensstadt
StraßeNonnendamm
Postleitzahl13627
Art des UnternehmensKabelfabrik
Anmerkungen1884-1899: in Charlottenburg, Franklinstr.; 1899-1912: in Siemensstadt, Wernerwerk, Nonnendamm (mit 2 Kuhn'schen Dampfmaschinen), hier unter dieser PLZ; ab 1912: in Gartenfeld
Quellenangaben[Kunert: Telegraphen-Landkabel (1940) 97]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1848 Die Guttaperchaadern für das erste preußische Telegraphenkabelnetz von 1848 werden noch nicht im eigenen Betriebe, sondern durch Fonrobert & Pruckner hergestellt. Kabel bezieht die Firma Siemens & Halske zuerst von R. S. Newall & Co. aus England (bis 1853)
1853 Siemens bezieht seine Kabel seit 1853 von Felten & Guilleaume.
1863 Ein Werk für die Kabelherstellung wird in Woolwich bei London gegründet. Der Umsatz der Firma an Kabeln in Deutschland ist bis in die 70er Jahre hinein zu gering, als daß er eine eigene Kabelfabrik gerechtfertigt hätte; er beträgt 1870 nur 71888 Mark, 1876 32 348 Mark.
1876 Erst als die Pläne des deutschen Guttaperchakabelnetzes 1876 größere Aufträge erhoffen lassen, entschließt sich Dr. Werner Siemens, die Kabelherstellung in Berlin aufzunehmen, weil der Generalpostmeister Dr. Stephan Wert darauf legt, daß die deutschen Kabel auch in Deutschland angefertigt werden. Die ersten Kabel für die Siemens & Halske übertragene Linie Berlin-Hamburg bezieht die Firma noch aus Woolwich. Die Preise sind aber so festgesetzt, als ob die Lieferung von Berlin aus stattgefände; die Frachtkosten Woolwich-Berlin gehen zu Lasten der Lieferfirma. Für die Firma Siemens & Halske ist es also auch ein geldlicher Vorteil, die Kabel möglichst bald in Berlin herzustellen.
1876 Werner Siemens hat, unabhängig von Foucaut, 1876 denselben Gedanken einer Stanniolbewicklung für die Kabel des großen Guttaperchanetzes und führt diesen Plan auch bei 2 Adern des Kabels Frankfurt (Main)-Straßburg (Els.) versuchsweise mit Erfolg aus.
01.10.1876 bis 31.12.1876 Als der Plan eines deutschen unterirdischen Telegraphennetzes größere Lieferungen in Aussicht stellt, errichtet Dr. Werner Siemens im Herbst auf seinem Werkgelände in der Markgrafenstraße 94 in Berlin eine Kabelfabrik. Es ist die erste und zu dieser Zeit die einzige in Deutschland, die außer der Verseilung und Bewehrung der Adern auch die Guttaperehaadern selbst herstellt.
10.10.1876 bis 31.12.1876 Die Kabelfabrik wird im Herbst in der Markgrafenstraße 94 eingerichtet; ihre Ausstattung besorgt das Woolwicher Werk.
12.1876 Siemens & Halske beginnen, Guttaperchakabel, einschließlich der Adern, in ihrer neu eingerichteten Kabelfabrik in Berlin herzustellen.
14.12.1876 bis 16.12.1876 Vmtl. Mitte Dezember wird mit der Anfertigung von Guttaperchaadern begonnen. Anfangs hat die Firma noch einige Schwierigkeiten: Die Oberfläche der Adern wird nicht glatt usw. Aber diese Kinderkrankheiten werden bald überwunden und das neue Werk stellt einwandfreie Adern her.
1877 Siemens & Halske beginnen mit Versuchen zur Herstellung von Faserstoff-Bleikabeln.
1877 Es wird ein großer Schuppen für Kabelmaterialien in der Friedrichstraße 12 gepachtet.
1877 Werner Siemens nimmt die Versuche, die Kabelseele in ein Bleirohr einzuziehen, wieder auf, als er mit der Herstellung von Faserstoff-Bleikabeln beginnt.
1877 Die Arbeiten zum Bau einer eigenen Kabelfabrik von Siemens und Halske werden so gefördert, daß 1877 bereits ein Teil der von Siemens & Halske zu liefernden Kabel in dieser Fabrik hergestellt werden können.
03.1877 Im März werden in 10 Stunden 1 l/2 km fertig, bald geht es schneller. Einen Teil der Linie Berlin-Hamburg, fast das ganze Kabel Hamburg-Kiel sowie alle späteren Kabel kann die Firma aus dem Berliner Werk liefern.
01.04.-11.08.1877 Verlegung von zwei Kabeln Berlin-Hamburg; Lieferer Siemens & Halske
12.06.1877 Über die Verteilung der Kabellieferungen von Siemens & Halske und Felten & Guilleaume wird ein bis Ende 1882 geltender Vertrag zwischen beiden Firmen geschlossen, der wohl der erste Kartellvertrag über deutsche Fernmeldekabel ist.
01.07.1877 bis 30.09.1877 Der Gebäudeteil, in dem die Kabelfabrikation liegt, wird im Sommer um 40 m bis zur Charlottenstraße verlängert.
04.09.1877 Die beiden Kabel Halle-Mainz und Berlin-Hamburg als vertragsmäßig abgenommen. Ein Teil davon ist bereits in der eigenen Berliner Kabelfabrik angefertigt worden.
Ende 1877 Ende des Jahres ist die Kabelfabrik völlig ausgebaut. Dieses Werk ist das erste in Deutschland, das vollständige Kabel: Leiter, Guttaperchahülle und Bewehrung in eigenen Werkstätten herstellt und sich so ganz vom Ausland unabhängig macht. Das Berliner Werk übernimmt die Anfertigung von Telegraphen-, später auch Fernsprech- und Starkstromkabeln, soweit sie auf dem Festlande gebraucht werden. Die englischen Siemenswerke in Woolwich behalten sich allgemein die Seekabel vor.
01.04.-05.08.1878 Bau des Kabels Frankfurt (Main)-Straßburg (Elsaß); Lieferer Siemens & Halske Zwei Adern werden mit einer Stanniolhülle als Induktionssehutz versehen.
01.07.1878 bis 30.09.1878 Die Firma kauft im Sommer das Nachbargrundstück Nr. 93 dazu
16.09.1878 bis 20.11.1878 Verlegung eines Kabels Hamburg-Cuxhaven; Lieferer Siemens & Halske
1879 Für die nahtlose Umpressung des Bleimantels erfindet Werner Siemens eine Bleipresse
1879 Auf Anregung von Werner von Siemens entwirft der Leiter des Kabelwerks, Bror Hemming Weßlau, eine kleine Versuchspresse für Bleikabel und auf Grund der damit gemachten Erfahrungen eine größere Presse, die von C. Hoppe in Berlin ausgeführt wird
Ende Februar 1879 Vertrag des Reichspostamts mit Felten & Guilleaume und Siemens & Halske über die Lieferung von Guttaperchakabeln; Normung ihrer Bauart und Benennungen.
01.04.1879 bis 26.06.1879 Bau der Kabel Hamburg-Bremen-Oldenburg-Emden (Ostfr.), Bremen-Bremerhaven, Sande-Wilhelmshaven; Lieferer Siemens & Halske
11.09.1879 bis 15.11.1879 Verlegung des Kabels Berlin-Dresden; Lieferer Siemens & Halske
1880 Die Umsätze an Kabeln im Berliner Werk steigen vom 1877 auf 967.391 Mark bis 1880 auf 3.953.107 Mark
04.03.1880 Erteilung des D.R.P. Nr. 12 178 an Siemens & Halske für Faserstoffkabel.
04.03.1880 Firma Siemens & Halske erhält das deutsche Patent Nr. 12178 auf "Neuerungen in dem Verfahren zur Herstellung isolierter Leitungen" mit dem Patentanspruch: "Die Tränkung in der Luftleere der in ihr unter Anwendung von Schwefelsäure oder eines anderen hygroskopischen Körpers getrockneten Umspinnung isolierter Drähte mit Kautschuköl oder einer ähnliche Eigenschaften besitzenden Flüssigkeit." Als Isoliermittel sind Baumwolle, Jute oder ähnliche Pflanzenfasern vorgesehen. Der Bleimantel soll bei kürzeren Längen durch Einziehen in Bleirohre, bei größerer Länge durch eine Presse aufgebracht werden.
12.04.1880 bis 07.08.1880 Bau des Kabels Berlin-Breslau; Lieferer Siemens & Halske
09.08.1880 bis 20.11.1880 Verlegung des Kabels Thorn-Müncheberg; Lieferer Siemens & Halske
1881 Die Kaltbleipresse für die Kabelherstellung von Siemens & Halske geht in Betrieb, D.R.P. Nr. 23 176 v. 23. 11. 1882.
1881 Die Presse für Faserstoff-Bleikabel nach Weßlau (gebaut von C. Hoppe) wird in Betrieb genommen.
25.04.1881 bis 08.06.1881 Verlegung des Kabels Berlin-Stettin; Lieferer Siemens & Halske
1882 Nah einem Höhepunkt 1880 fällt der Umsatz in den nächsten Jahren wieder, da der Ausbau des Netzes sich seinem Ende näherte. 1882 beträgt er nur noch 379 222 Mark.
1882 Die Fabrik wird auf dem Grundstück Nr. 93 umgebaut, und das Grundstück Nr. 92 für einen Neubau dazugekauft.
1882 Um 1882 beginnt die Siemens & Halske, das siebenadrige sogenannte Patent-Bleikabel für Telegraphenzwecke zu entwickeln
03.1882 Eine Kabelfabrik wird von Siemens & Halske in Petersburg eingerichtet.
03.1882 Einrichtung einer eigenen Kabelfabrik von Siemens & Halske in St. Petersburg
23.11.1882 Siemens & Halske erhält das deutsche Patent Nr. 23 176 vom 23. November 1882 auf die Presse für Faserstoff-Bleikabel (entwickelt von Bror Hemming Weßlau).
1883 Siemens erwirbt das acht Morgen große Gelände der Freund'schen Maschinenbauanstalt in der Franklinstraße in Charlottenburg mit den Fabrikeinrichtungen für 650 000 Mark
08.1883 Verlegung des Kabels Kiel-Flensburg-Hoyer; Lieferer Siemens & Halske
1884 Verlegung der Berliner Kabelfabrik von Siemens & Halske nach Charlottenburg.
25.12.1884 bis 31.12.1884 Die Kabelfabrik wird Ende des Jahres auf das Gelände der früheren Freund'schen Maschinenfabrik in der Franklinstraße verlegt.
1885 Das Reichs-Telegraphenverwaltung führt die Patent-Bleikabel (Faserstoffkabel) von Siemens & Halske ein.
1885 Von der Reichstelegraphenverwaltung wird das "Patent-Bleikabel" von Siemens & Halske eingeführt, bei dem jede Ader mit einem Bleimäntel umgeben ist. Es zeigt sich bald, daß man die Kosten und das Gewicht ohne Schaden für die Güte des Kabels dadurch verringern kann, daß man einen gemeinsamen Bleimantel für alle Adern nimmt.
1885 Das Patent-Bleikabel von Siemens & Halske wird von der Reichstelegraphenverwaltung für Stadt-Telegraphenleitungen eingeführt. Bauart: Rundkupferleiter von 1,76 mm Durchmesser mit Jute bis zu einem Durchmesser von 4 mm umsponnen und mit einem Bleiniantel von 0,9 mm Dicke umpreßt. Sieben solcher Adern werden verseilt und mit einem Polster aus geteerter Jute versehen. Als Bewehrung erhalten diese Kabel zwei Lagen Bandeisen von je 1 mm Dicke, deren einzelne Schraubengänge Lücken von einigen Millimetern Breite zwischen sich lassen; die obere Bandspirale deckt die Lücken der unteren zu. Dadurch entstand eine geschlossene Hülle, die aber trotz der Verwendung von Stahl biegsam ist. Darüber kommt die übliche Bekleidung.
01.02.1885 Das D.R.P. Nr. 32 993 wird an Siemens & Halske für Bewehrung von Kabeln mit Eisenbändern erteilt; aufgehoben 1892.
01.02.1885 Siemens & Halske erhält auf die Bandbewehrung von Fernmeldekabeln das deutsche Patent Nr. 32 993 vom 1. Februar
10.05.1886 Siemens & Halske schlägt vor, die mit Faserstoff isolierten Adern mit ebenso vielen, zwischen den Leitungen angeordneten metallenen, vorzugsweise kupfernen, Streifen zu verseilen. Die Adern liegen dann in den Fächern eines Metallkreuzes. Nach der Tränkung mit Isoliermasse wird der Bleimantel aufgebracht, der mit allen Metallstreifen in leitender Verbindung steht. Die Erfindung wird am 10. Mai 1886 zum Patent angemeldet, ein Schutzrecht wird aber nicht erteilt, weil diese Bauart bereits durch die amerikanische Patentschrift Nr. 340931 vom 27. April 1886 für David Brooks jr. in Philadelphia bekannt geworden war.
1889 Die Firma wird in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt.
1889 Einrichtung einer eigenen Kabelfabrik von Siemens & Halske in Wien. Das Werk kommt 1890 in Betrieb.
1889 Einrichtung einer eigenen Kabelfabrik von Siemens & Halske in Belfort
27.08.1890 bis 07.12.1890 Verlegung des Kabels Dresden-Hof; Lieferer Siemens & Halske
15.09.1890 bis 15.11.1890 Siemens & Halske legen ein dreiadriges Faserstoff-Telegraphenkabel durch den Gotthardtunnel.
15.09.1890 bis 15.11.1890 Es zeigt sich bei den Gotthardtunnel-Kabeln bald, daß die Kabel hier nicht genügend geschützt sind. In der von Stützpunkt zu Stützpunkt etwas durchgebogenen Eisenrinne sammelt sich Tunnelwasser an, das freien Schwefelwasserstoff und Sulfide enthält; hierzu kommen die schädlichen Wirkungen der Rauchgase, die Kohlensäure, schweflige Säure und Ammoniak enthalten. Die Kabel werden dadurch beschädigt, sogar der eiserne Oberbau der Eisenbahn wird durch die Tunnelwässer angegriffen. Schädlich wirkt es auch, daß im Tunnel durchschnittlich eine Temperatur von 23' C herrscht. Es treten in beiden Kabeln Fehler auf. Infolgedessen werden bei der Legung der Bleikabel von Siemens & Halske von 1890, die in den Boden eingegraben werden, die alten Guttaperchakabel aus der Rinne herausgenommen und mit den beiden Bleikabeln zusammen gelegt. Diese Arbeiten dauern vom 15. September bis Mitte November 1890.
06.04.1891 bis 31.07.1891 Fortsetzung des Telegraphenkabels Hof-München (als Anschluß an die Linie Dresden-Hof). Die Reichstelegraphenverwaltung erhält für die Strecke bis zur bayrischen Grenze vom Reichstag 1,25 Mill. Mark, die bayrische Regierung für ihren Anteil durch Nachtragskredit 2,0 Mill. Mark bewilligt. Das Kabel wird von Siemens & Halske geliefert und gelegt. Die Arbeiten an der Strecke bis Hof sind zum Teil recht schwierig, auf 11.674 m muß der Graben in Gestein eingesprengt werden. Damit diese Arbeiten möglichst noch vor Eintritt des Frostes beendet werden können, werden von der Lieferfirma 500 meist polnische Arbeiter beschäftigt. Daraus ergaben sich Schwierigkeiten, als die Arbeiten auf bayrischem Gebiet beginnen sollten. Am 6. April 1891 werden die fremden Arbeiter bei Ullitz und auf der Haidt von Einheimischen angegriffen und vertrieben; es gibt blutige Kämpfe mit zahlreichen Verletzten. Da die Polizei gegen die Übermacht der Angreifer nichts ausrichten kann, muß aus Bayreuth Militär herangezogen werden. Die Streitigkeiten dauern mehrere Tage und hören erst auf, als die Firma Siemens & Halske sich bereit erklärt, künftig auch bayrische Arbeiter zu beschäftigen.
1892 Das Patent an Siemens & Halske auf Bandbewehrung von Fernmeldekabeln wird vom Reichsgericht für nichtig erklärt. Seitdem wird diese Art der Bewehrung auch von anderen Firmen angewendet.
1892 Siemens & Halske baut für Fernsprechzwecke Kabel, bei denen der Leiter mit einem Faden oder Seil aus irgendeinem Isoliermittel, wie Hanf, Baumwolle, Seide oder dgl., in offener Spirale umwickelt wird. Über diesen Faden werden Papierstreifen so gewickelt, daß sie nicht in die Zwischenräume zwischen den einzelnen Windungen des Fadens eindringen, sondern in Form eines Hohlzylinders umgeben.
04.01.1892 Kabel mit Papier-Luftraumisolierung von Siemens & Halske (Schweizer Patent Nr. 4546 v. 04.01.1892; englisches Patent Nr. 798 v. 14.01.1892; amerikanisches Patent Nr. 475 648 v. 24.05.1892).
1895 Die Reichs-Telegraphenverwaltung führt das Faserstoffkabel allgemein ein; Lieferer Siemens & Halske, Felten & Guilleaume, Franz Clouth.
1895 Es werden Faserstoffkabel nach günstigem Ausfall der Versuche allgemein eingeführt, an der Lieferung sind außer Siemens & Halske zunächst Felten & Guilleaume und Franz Clouth beteiligt, nach und nach kommen immer mehr Firmen hinzu. Die Bauart unterscheidet sich bei den einzelnen Lieferern etwas, statt Jute wird Baumwolle oder auch Papier genommen. Einheitlich bleibt aber: feste Umwicklung des Leiters mit Faserstoffen ohne Luftraum, Imprägnierung, Bleimantel.
07.1895 Seit 1895 werden Faserstoffkabel von der Reichstelegraphenverwaltung allgemein gebraucht; der erste Liefervertrag wird im Juli mit Siemens & Halske, Felten & Guilleaume und Franz Clouth abgeschlossen.
1897 Die Aufgaben des Wiener Werks werden bald so umfangreich, daß ein Kabelwerk in Floridsdorf-Leopoldau bei Wien eingerichtet und bald durch ein Metallwerk ergänzt werden muß.
02.04.1898 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1899 Verlegung der Charlottenburger Kabelfabrik von Siemens & Halske nach dem Wernerwerk, Nonnendamm.
1899 Die Gebäude für das Kabelwerk auf dem Nonnendarnm werden als erste der großen Anlage des Wernerwerks fertiggestellt und bezogen. Dort verbleibt es bis 1912
01.06.1899 Die Kabelfabrik in St. Petersburg geht in der Aktiengesellschaft der Russischen Elektrotechnischen Werke Siemens & Halske auf.
03.06.1899 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1905 In St. Petersburg werden die Vereinigte Kabelwerke A.G., von Siemens & Halske gemeinsam mit der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft und der Firma Felten & Guilleaume gegründet.
1906 Verlegung des Papier-Luftraum-Versuchskabels Berlin-Kohlhasenbrück mit Induktionsschutz von Siemens & Halske: einige Adern sind mit Stanniol, andere mit geerdetem oder isoliertem Kupferband bewickelt.
1906 Die Reichstelegraphenverwaltung läßt durch die Firma Siemens & Halske ein Versuchskabel von rd. 24 km Länge mit verschiedener Bauart der Adern anfertigen und zwischen Berlin und Kohlhasenbrück bei Potsdam auslegen. Die Rundkupferleiter sind durchweg mit 2 Lagen trockenen, ungetränkten Papiers hohl umsponnen (Luftraumisolierung). Das Kabel enthält: a) 36 Einzeladern mit Leitern von 1,5 mm Durchmesser und geerdeter Stanniolbewicklung; b) 8 Einzeladern mit 2 mm Leiterdurchmesser und geerdetem 0,07 mm dickem Kupferband; ferner nach den Vorschlägen von Siemens & Halske: c) 2 Einzeladern mit 1,5 mm dicken Leitern und durch Papier isoliertem Kupferband von 0,07 mm Dicke; d) 2 Einzeladern mit 1,5 mm dicken Leitern und isolierten Kupferbändern von gleichem Widerstande wie die Leiter; e) 2 Doppeladern mit geerdeten Kupferbändern; der Widerstand jeder Doppelader ist gleich dem einer Einzelader mit 2 mm dickem Kupferleiter. Der Bleimantel wird so fest umgepreßt, daß sich alle nicht isolierten Stanniol- und Kupferbandhüllen untereinander und mit dem Mantel leitend berühren. Weiterer Aufbau: Polster, Bewehrung mit Flachdrähten, Bekleidung.
1908 Die Siemens-Kabelfabrik in Floridsdorf-Leopoldau wird in die Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke eingegliedert
1912 Verlegung des Werks nach Gartenfeld am Hohenzollernkanal
1913 Verlegung der Kabelfabrik von Siemens & Halske vom Wernerwerk nach Gartenfeld.
1913 Einrichtung einer eigenen Kabelfabrik von den Ungarischen Siemens-Schuckert-Werken in Budapest
1914 Schließung der Kabelfabrik von Siemens & Halske in Belfort
1919 Siemens & Halske machen Telegraphierversuche auf dem bespulten Rheinlandkabel.
07.04.1921 In Berlin wird die Deutsche Fernkabel-Gesellschaft (DFKG) als Tochterunternehmen der Deutschen Reichspost, der AEG, den Firmen Siemens & Halske und Felten & Guillaume Carlswerk gegründet.
1927 Escher-Wyss baut für das Kraftwerk im Siemens-Kabelwerk eine Gleichdruckturbine für 30 t/h mit einem Eintrittsdampfzustand von 180 bar und 420 øC. Die Höchstleistung der Turbine beträgt 3000 kW bei 6000 U/min.
01.07.1930 bis 31.08.1930 Je ein bespultes Papierkabel mit Doppeladern wird im Sommer von Siemens & Halske als Bildfunkkabel von Berlin nach Nauen und Schönefeld bei Beelitz gelegt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Kabel 1884 Beginn in der Franklinstr. 1940 [Kunert: Telegraphen-Landkabel (1940) 97]  
Kabel 1884 Beginn in der Franklinstr. 1940 [Kunert: Telegraphen-Landkabel (1940) 97]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 02.04.1898 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 03.06.1899 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn