Oberbayerische Aktiengesellschaft für Kohlenbergbau, Grube Hausham

Allgemeines

FirmennameOberbayerische Aktiengesellschaft für Kohlenbergbau, Grube Hausham
OrtssitzHausham (Obb)
StraßeIndustriestr.
Postleitzahl83734
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenHauptsitz in Miesbach (s.d.). 1913: "Oberbayerische Aktiengesellschaft für Kohlebergbau in München" (dort ist der Hauptsitz, s.d.), jedoch nur Schacht in Hausham. Dazu: Klenze-Schacht. Der Haushamer Kohlendistrikt erstreckt sich auf eine fläche von 12.000 ha, geschätzte Vorkommen (vmtl. zu hoch gegriffen): 70 Mio Zentner. Wert der Anlage (1870): 43.000 Gulden, darunter: Zechenhaus, Materialstadl, Sortierstadl, Stallung, Heustadl, 12,37 Tagwerk Tagebauten und Wiesen sowie der Thalerhof mit Ökonomiegebäuden (eingerichtet zu Wohnungen) und 30,96 Tagwerk Grund. Brennwert der Pechkohle: 5.000 bis 5.600 WE, 36 - 39% flüchtige Bestandteile, Wassergehalt: 10 - 15%, Schwefel: 3%, Aschegehalt: 16 - 17%
Quellenangaben[Kessel-Referenzliste Kuhn] [Dingler: Dampffördermaschinen] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2279] Oberbayerische Kohlenstrasse "Hausham" (Internet)




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1847 Gründung des Pechkohlenbergwerks durch Ritter von Stegmayer in Miesbach
1860 Mit dem Aufschluß des Südflügels der Haushamer Kohlenmulde beginnt der Kohlenbergbau.
1866 Die "Königlich-Bayerische privilegierte Steinkohlen-Gewerkschaft" in Miesbach beginnt mit dem Bau eines Maschinenschachts beim Südflügel des Großkohlenflözes, um das 90 cm starke Großkohl im Gernberge und in der Brentenspitze abzubauen.
1871 Abteufen des "König-Ludwig-Schachtes" bis auf die Leitzach-Sohle
1877/78 Der "König-Ludwig-Schacht" wird bis auf die Auer-Sohle (Teufe: 256 m) abgeteuft.
1880 Bisher wurden 14.563 m Strecke aufgefahren
1884/88 Abteufen des "Schöller-Schachts" auf eine Teufe von 525 m
1889 Durchschlag des "Auer-Erbstollens" als Wasserlösungsstollen. Seine Länge beträgt 14.695 m.
08.06.1892 Bei einem Gebirgsschlag 12 Bergleute verschüttet. Sie können lebend geborgen werden.
1896 Abteufen des "Rohr-Schachtes" auf eine Teufe von 250 Meter
1903-1907 Der "Klenzeschachts" wird bis auf eine Teufe 714 Meter abgeteuft. Ferner Abteufen der Wetterschächte Loch, Drachental und Floigerhof
1903 Die erste Kohlenaufbereitung wird beim Bahnhof erbaut.
1907 Siemens-Schuckert liefert einen Fördermotor für den Klenze-Schacht.
bis zum 1. WK Die Kohlenförderung beträgt bisher rund 350.000 t pro Jahr.
1921 Bei einen Grubenbrand kommen sieben Bergleute ums Leben.
1934 Dr. mont. Franz Langecker wird Bergwerksdirektor.
1934-1936 Der Übertagebetrieb wird umgebaut. Im Untertagebetrieb wird der Strebbau eingeführt.
1934/35 Am Klenzeschacht in Hausham entsteht ein Förderturm aus Beton, erbaut von den Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer (Erbauer der Zeche "Zollverein" in Essen); er soll künftig als Hauptförderschacht dienen.
nach dem 2. WK Die Nettoförderung wird auf rund 450.000 t pro Jahr gesteigert.
1953 Tod des Berwerksdirektors Dr. Franz Langecker
02.11.1953 Dr. mont. Ekhard Böhm wird Berwerksdirektor und Nachfolger von Dr. Franz Langecker.
1959 Einführung einer Reißhakenhobelanlage für den Kohleabbau
1962 Fertigstellung eines 42-MW-Kraftwerkes
31.03.1966 Schließung der Grube
31.03.1966 Letzte Förderschicht
1977/78 Beginn der Errichtung eines Bergbaumuseums
24.03.1982 Gründung des Vereins zur Errichtung und Erhaltung des Bergbaumuseums
11.09.1982 Eröffnung des Bergbaumuseums im Kellergeschoß des Haushamer Rathauses
1984/85 Das 42-MW-Kraftwerk wird abgerissen




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Pechkohlen 1861 Beginn in Hausham 1966 Ende am 31.03. Gesamtförderung: 25 Mio t




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine 1870 Dingler'sche Maschinenfabrik
Dampffördermaschine   unbekannt
Dampfkompressor   unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1960 Turbogenerator 1 Kraftwerk Brown, Boveri & Cie. Leistung 3200 kW Eingehäusig, drei Regeldüsen, Getriebe auf BBC-Generator  
1960 Turbogeneratoren 3 Kraftwerk unbekannt       Eingehäusig, Regeldüsen in seitlichen Säulen und Federregler, direkt mit Generatoren gekuppelt  
1960 Turbogenerator 1 Kraftwerk Waggon- und Maschinenbau-Aktiengesellschaft Leistung 3500 kW    




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTHauptsitz in München (s.d.)
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2279]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Gerechtsame: 17900ha. Schächte: l Förderschacht mit 715 m Teufe. Anlagen: Hauptschachtförderanlage mit Dampffördermaschine, Kohlenaufbereitung, elektrische Grubenbahn, Druckluftgrubenbahn, 2 Diesel-Grubenlokomotiven, Haldsndrahtseilbahn, Förderbandanlage obertags, 3 Werkstättengebäude und eine Lehrwerkstätte. Kraftanlagen: Dampfkesselanlage mit Kohlenstaub- und Rostfeuerung und Zentralmahlanlage, elektrische Kraftanlage, Wasserkraftwerk, Anschluß an Überlandwerk, Kompressorenanlage. Häuser: l Verwaltungsgebäude; 43 Arbeiter- und 6 Beamtenwohnhäuser; l Kindergarten in Hausham, 2 Konsumgebäude, l Schlachthaus, 1 Schänke, 6 Ökonomieanwesen. Sonstiger Besitz: Industriegleisanlage von rd. 600 m Länge in Verbindung mit der Reichsbahn.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2279]