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Augsburger Kammgarnspinnerei AG
Firmenname | Augsburger Kammgarnspinnerei AG |
Ortssitz | Augsburg |
Straße | Provinostr. 50 |
Postleitzahl | 86161 |
Art des Unternehmens | Kammgarnspinnerei |
Anmerkungen | Bis 1845: "Kammgarnspinnerei F. J. Merz & Cie.". PLZ ca. |
Quellenangaben | [Reichs-Adreßbuch (1900) 212] [100 J. Augsbg. Kammgarn-Spinnerei (1936)] [Augsburg auf dem Weg ins Industriezeitalter (1985) 33] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1225] |
Zeit |
Ereignis |
1836 |
Gründung. Die Gründung der Augsburger Kammgarn-Spinnerei geht auf den Kaufmann Johann Friedrich Merz zurück, der ursprünglich in Nürnberg eine Kolonialwaren- und Schafwollgroßhandlung betrieb, die Samassa'sche Tabakfabrik kauft und dazu übergeht, eine Kammgarnspinnerei mit Pferdebetrieb einzurichten. Der Wasserkraft wegen siedelt er nach Augsburg über und errichtet eine Kammgarnspinnerei mit 3000 Spindeln. Schon zu dieser Zeit ist dieser Betrieb der größte seiner Art im ganzen Zollvereinsgebiet. |
1838 |
Merz richtet eine Kammgarnspinnerei von 3.000 Spindeln ein. |
1840 |
4.000 Spindeln sind in Betrieb |
1844 |
4.400 Spindeln sind in Betrieb |
1845 |
Die Kammgarnspinnerei erhält einen Neubau. Es beginnt der systematische Aufbau und ein steiler Aufstieg des Unternehmens bis zur modernsten und größten Kammgarnspinnerei im Zollverein |
1845 |
Johann Friedrich Merz kauft die Reh'sche Sägemühle mit einer Wasserkraftleistung von 83 PS (später 145 PS) |
1845 |
6.600 Spindeln sind in Betrieb |
29.10.1845 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Wirkung ab 1. November 1845, hervorgegangen aus der früheren Firma J. Fr. Merz u. Cie. Ursprünglich 140 Aktien zu je 5.000 fl. = Kapital von 700.000 fl. und Umfirmierung aus "F. J. Merz & Cie." |
1846 |
7.300 Spindeln sind in Betrieb |
1846 |
Die AKS stellt die ersten Zwirnspindeln auf. |
1847 |
10.320 Spindeln sind in Betrieb |
1851 |
13.920 Spindeln sind in Betrieb |
1855 |
15.720 Spindeln sind in Betrieb |
1856 |
17.820 Spindeln sind in Betrieb |
1857 |
20.920 Spindeln sind in Betrieb |
1861 |
20.632 Spindeln sind in Betrieb |
1863 |
Kapitalerhöhung um 70 Aktien zu je fl. 5.000 |
1864 |
40.200 Spindeln sind in Betrieb |
1867 |
Kapital um 70 Aktien erhöht, somit zusammen 280 Aktien zu je fl. 5.000,00 = zusammen auf M 2.400.000,00 |
1871 |
Aufstellung von 2 Dampfkesseln. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1872 |
Aufstellung von 3 Dampfkesseln. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1875 |
Aufstellung von 2 Dampfkesseln. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1877 |
Aufstellung von 3 Dampfkesseln. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
1907 |
Beginn von Bauplanungen für "Augsburger Kammgarnspinnerei AG" in Augsburg durch Ph. J. Manz (bis 1933) |
1909 |
Weitere Erhöhung des Kaptials um M 480.000,00 auf M 2.880.000,00 |
1920-1921 |
Kapital 1920 bis 1921 erhöht auf M 11.800.000,00 in 336 Stamm-Aktien zu M 10.000,00, 1528 Stamm-Aktien zu M 5.000,00 und 160 Vorzugs-Aktien zu M 5.000,00. |
23.05.1924 |
Laut Hauptversammlung vom 23. Mai 1924 Umstellung des Grundkapitals von M 11.800.000,00 auf RM 3.324.000,00 in 336 Stamm-Aktien zu RM 3.000,00, 1528 Stamm-Aktien zu RM 1.500,00 und 160 6 % Vorzugs-Aktien zu RM 150,00 |
1925 |
Sämtliche Aktien der "Forstmann u. Huffmann A.-G.", später "Werdener Feintuchwerke A.-G." in Essen-Werden, werden übernommen, wodurch dem Augsburger Werk eine Großabnehmerin von Kammgarn angegliedert ist. |
25.03.1925 |
Das Kapital wird laut Hauptversammlung vom 25. März 1925 erhöht um RM 702.000,00 in 468 Stamm-Aktien zu RM 1.500,00, unter Ausschluß des Bezugsrechts ausgegeben zu 170 % als Gegenwert für Erwerb der Aktien der Forstmann u. Huffmann A.-G. |
1930 |
Es werden die Vorzugs-Aktien zu RM 150,00 in solche zu RM 300,00 umgetauscht. |
13.03.1934 |
Die Hauptversammlung vom 13. März 1934 beschließt Erhöhung des Grundkapitals um RM 1.334.000,00 durch Ausgabe von 2668 Namens-Stamm-Aktien zu je RM 500,00, div.-ber. ab 1. Januar 1934. Die von der Gesellschaft mit 40 % eingezahlten neuen Aktien, für welche bis zur Vollzahlung auf Namen lautende Zwischenscheihe ausgegeben werden, werden den Inhabern der alten Stamm-Aktien unentgeltlich in der Weise zum Bezug angeboten, daß auf je eine alte Stamm-Aktie zu RM 1.500,00 eine neue Aktie und auf je eine alte Stamm-Aktie zu RM 3.000,00 zwei neue Aktien entfallen. |
24.11.1941 |
Laut Beschluß des Aufsichtsrats vom 24. November 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 160 % durch Erhöhung des Stamm-Grundkapitals von RM 5.336.000,00 auf RM 13.873.600,00 (teils Ausgabe von Zusatzaktien, teils Heraufsetzung des Nennbetrages der Aktien). Die hierfür benötigten Mittel werden mit RM 4.927.402,00 aus Zuschreibungen zum Anlagevermögen, mit RM 3.616.025,00 aus Auflösung von Rücklagen und Gewinnvortrag und mit RM 1.724.813,00 aus sonstigen Bilanzposten gewonnen. |
16.12.1941 |
Laut Hauptversammlung vom 16. Dezember 1941 Einziehung der bisherigen nom. RM 24.000,00 (nicht kapitalberechtigten) Vorzugs-Aktien. |
07.04.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
1973 |
Übernahme durch den Göggler-Konzern |
1973 |
Die "AKS, Augsburger Kammgarn Spinnerei", Augsburg, gehört seither zur Glöggler-Firmengruppe. |
1975 |
Die AKS steht kurz vor der Pleite, als der Göggler-Konzern zusammenbricht. Der Freistaat Bayern springt mit seiner Förderbank LfA in die Bresche. |
1996 |
Der ehemalige Unternehmesberater Kikillus erwirbt 58 Prozent an der AKS von der Bayerischen Beamten Versicherungen AG (BBV) |
1998 |
Der letzte produzierende Betrieb in traditionsreichen Augsburger Textilviertel geht in ein Vergleichsverfahren. Diese wird abgeschlossen und die AKS daraus mit einem Eigenkapital von 20 Millionen DM entlassen. Jedoch werden Gelände und Maschinen and die zur Daum-Gruppe gehörende Mehler AG verkauft und werden seither gemietet. |
01.01.2000 bis 30.06.2000 |
Im ersten Halbjahr wird ein leichter Gewinn erzielt. |
01.01.2001 bis 30.06.2001 |
Der Umsatz sinkt im ersten Halbjahr um 9 Prozent auf 38,5 Mio DM |
26.11.2001 |
Der Vorstand beantragt Insolvenz. Nach dem mittlerweile zwei Wochen dauernden Streik ist infolge des Produktionsausfalls für den 26. November von einer Überschuldung auszugehen. Der AKS droht die Zahlungsunfähigkeit. Ziel ist, die Färberei und Mischerei mit knapp 100 Mitarbeitern fortzuführen. Für die Spinnerei, die Weberei und die Zwirnerei bestand auch vor der Insolvenz schon der Plan, diese zu schließen und die zugehörigen 200 Arbeitsplätze abzubauen. Wegen des ihrer Ansicht nach unzureichenden Abfindungsangebots sind die AKS-Mitarbeiter seit zwei Wochen im Streik |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Kammgarn |
1845 |
neuer Fabrikbau |
1900 |
[Reichs-Adreßbuch (1900) 212] |
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Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1846 |
440 |
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1850 |
496 |
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1856 |
658 |
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1861 |
575 |
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1864 |
803 |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Georg Dey, Hans Rieß, Hugo Weißbach, sämtlich in Augsburg. Aufsichtsrat: Geh. Kommerzienrat und Fabrikdirektor a. D. Theodor Wiedemann, Augsburg, Vorsitzer; Komm.-Rat Arnold Maser, Direktor der Deutschen Bank, München, stellv. Vorsitzer; Gutsbesitzer Ernst Forster, Schloß Eisenburg bei Memmingen; Rentier Dr. jur. Karl Gwinner, Augsburg; Rittmeister a. D. Lothar Merz/Augsburg; Gutsbesitzer Dr. jur. Wolfgang Frhr. von Schaezler, Schloß Scherneck bei Augsburg; Güterdirektor Hanns von Schmaedel München. Abschlußprüfer für die nächste Prüfung: Schwäbische Treuhand A.-G., Stuttgart. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 volleingezahlte Aktien 10 Stimmen; je nom. RM 100,00 teileingezahlte Aktien (Zwischenscheine) 4 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn des Geschäftsjahres, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen (einschließl. der Einstellung in die gesetzl. Rücklage und eines etwaigen Gewinnvortrages) ergibt, ist in folgender Weise zu verwenden N 1. zur Ausschüttung eines Gewinnanteils bis zu 4% auf den Nennwert der Aktien; 2. erhält der Aufsichtsrat einen Anteil von 10 % am Jahresgewinn gemäß § 98 Akt-Gesetz. Der verbleibende Reingewinn wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung beschließt. Die nicht vollgezahlten Aktien (Zwischenscheine) besitzen Anspruch auf Gewinnanteil nach ihrem Nennbetrag. Grundkapital: nom. RM 13.873.600,00 Namens-Aktien (durch Indossament übertragbar) und zwar in 2668 Stücken zu je RM 3.000,00 (Nr. 1-2668) 2337 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-1944 u. 2025-2417) 642 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-642) 3372 Stücken zu.je RM 1.000,00 (Nr. 1945-2024 u. 2493-5784)1) 964 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1001-1964), die letzteren noch nicht vollgezahlt und zunächst bis zur Vollzahlung Zwischenscheine ausgegeben. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1225] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Betrieb einer Kammgarnspinnerei einschließlich Zellwollspinnerei und Weberei sowie der damit verbundenen Geschäftszweige und Beteiligung an solchen und ähnlichen Unternehmungen Die Gesellschaft ist berechtigt, im In- und Ausland Zweigniederlassungen zu errichten, sich bei anderen Unternehmungen des In- und Auslandes zu beteiligen, solche Unternehmen zu erwerben und zu errichten, sowie alle Geschäfte, einschließlich von Interessengemeinschaftsverträgen, einzugehen, die geeignet sind, den Geschäftszweig der Gesellschaft zu fördern. Erzeugnisse: Feine und feinste rohweiße und farbige Merino-Kammgarne, Mischgarne aus Wolle und Zellwolle, reine Zellwollgarne, einfach und gezwirnt; rohe Kammgarn- und Zellwollstoffe. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1225] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Anlagen: Kammgarnspinnerei und Weberei. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1225] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Beteiligung an folgenden Unternehmens |
TEXT | 1. Werdener Feintuchwerke A.-G. in Essen-Werden. Streichgarnspinnerei, Wollweberei und Ausrüstung. Gegründet: 1. Mai 1803 unter der Firma Forstmann & Huffmann, seit 1925 jetzige Firma. Kapital: RM 2.400.000,00. Beteiligung: 100%. 2. Augsburger Lokalbahn in Augsburg. Gegründet: 22. März 1889. Kapital: RM 4.000.000,00. Beteiligung: RM 1.048.000,00 = 26 %. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1225] |
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