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Elektrizitätswerk Leuchtturm Wangerooge
Firmenname | Elektrizitätswerk Leuchtturm Wangerooge |
Ortssitz | Wangerooge (Nordsee) |
Straße | Zedeliusstr. |
Postleitzahl | 26486 |
Art des Unternehmens | Elektrizitätswerk / Leuchttürme |
Anmerkungen | Hier: nicht das öffentliche Werk, sondern das für die Leuchttürme auf Wangerooge und Rothersand (durch ein Kabel mit der Insel verbunden). Jeweils ein Maschinensatz ist für den Betrieb (Beleuchtung der Wärterhäuser, der Maschinenstation (110 V) und der Leuchttürme (33 V)) erforderlich. Lief (zumindest) von Juli 1896 bis 1900 störungsfrei. |
Quellenangaben | http://www.leuchtturm-wangerooge.de [Weltausstellung in Paris 1900. Ausstellung deutscher Ingenieurwerke (1900) 47] |
Zeit |
Ereignis |
Jahreswende 1854/55 |
Bei den schweren Sturmfluten um die Jahreswende 1854/55 kommt der damalige 1830 erbaute Wangerooger Leuchtturm so in Gefahr, daß im Osten der Insel ein neuer Turm geplant und gebaut wird. |
01.10.1856 |
Inbetriebnahme des neuen Leuchtturms im Osten der Insel |
1878 |
Ausstattung des Leuchtturms im Osten der Insel mit einem neuen Drehlinsenfeuer größerer Art mit einer Argandlampe (Petroleumlampe mit mehreren Hohldochten). Das Licht ist 20 Seemeilen (1 SM = 1,852 km) weit sichtbar. |
Juli 1896 |
Inbetriebnahme |
15.10.1896 |
Der Wangerooger Leuchtturm bekommt eine große Laterne mit elektrischer Bogenlampe. Seine neue Lampe hat eine Leistung von 5000 Hefnerkerzen. Dieses feste Feuer erstrahlt am 15. Oktober auf verschiedenfarbigen Sektoren in 32 Meter Höhe zum ersten Mal. |
10.11.1968 |
Das Nordost-Leitfeuer des Wangerooger Leuchtturms erlischt. |
07.11.1969 |
Das Nordost-Leitfeuer des Wangerooger Leuchtturms erlischt für immer |
09.12.1969 |
Das Nebenfeuer des Wangerooger Leuchtturms zum Wattenmeer hin wird abgeschaltet. |
1980 |
Im alten Wangerooger Leuchtturm wird ein Heimatmuseum eingerichtet. Es zeigt Navigationsgeräte, eine Bernsteinsammlung, Schiffsmodelle, eine Backsteinsammlung, nautische und maritime Exponate sowie der Geschichte der Insel |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Elektrizität für Leuchttürme |
1894 |
Beginn |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschinen |
um 1894 |
Dingler'sche Maschinenfabrik |
ZEIT | 1900 |
THEMA | Fa. Helios auf der Weltausstellung Paris |
TEXT | Der Leuchtturm Rothersand ist für den Verkehr auf der unteren Weser bestimmt, vor deren Mündung zahlreiche Sandbänke die Einfahrt erschweren. Der Turm ist bereits zu Anfang der 1880er Jahre erbaut worden und wurde gleichzeitig mit dem auf Wangerooge bestehenden Leuchtturm im Jahre 1894 von der E.-A.-G. Helios mit elektrischem Lichte versehen. Der Lösung dieser Aufgabe boten sich ganz besondere Schwierigkeiten, da die Errichtung einer Maschinenstation im Turm des beschränkten Raumes wegen ausgeschlossen war. Es blieb keine andere Wahl, als von der 17 km entfernten elektrischen Zentrale auf Wangerooge ein geeignetes Unterseekabel nach dem Rothensand-Turm zu verlegen. Die Maschinenstation in Wangeroog besteht aus 2 Dampfkesseln und 2 Dampfmaschinen der Dinglerschen Maschinenfabrik Zweibrücken, welche 2 Wechselstrommaschinen von je 10 Kilowatt bei 600 Min.-Umdr. und 50 Perioden antreiben. Ein Kessel, eine Dampfmaschine und eine Dynamo sind jeweils nur für den Betrieb notwendig. Die Dynamomaschinen liefern bei 110 V einen Strom, der für die Beleuchtung der Wärterhäuser und der Maschinenstation unmittelbar verwendet, hingegen für den Betrieb der Bogenlampen auf Wangerooge auf 33 V umgeformt wird. Zum Betriebe von 4 ebenfalls zur Kennzeichnung des Fahrweges dienenden elektrischen Leuchtbojen wird die Spannung des Stromes auf 500 V erhöht und gelangt mittels dreifach verseilter Gummikabel von der Firma Felten & Guilleaume zu den Bojen. Diese enthalten in ihrem Innern Umformer, die den Strom, der nunmehr zum Betrieb von 2 Glühlampen verwendet wird, wieder auf eine Nutzspannung von 110 V bringen. Für den Rothensand-Leuchtturm wird der Strom im Maschinenhaus zu Wangerooge auf 2000 V umgeformt. Vom Maschinenhaus gehen 2 verseilte Guttaperchakabel, von denen das eine von Felten & Guilleaume, das andere von F. Clouth geliefert wurde, nach dem Rothensand-Leuchtturm; dort ist wieder ein Umformer aufgestellt, der die Spannung von 2000 V auf 33 V vermindert und den Strom so zum Gebrauch für die Bogenlampen passend gestaltet. Im Betrieb ist jeweils nur ein Kabel, während das zweite zum Betrieb eines Telegraphen oder einer Fernsprechanlage dient. Durch besondere Umschalter ist es möglich, mittels der dritten Ader eines jeden Kabels, die Kabel für den Betrieb an beiden Stellen gleichzeitig umzuschalten. Die Lichtstrahlen der Laterne gehen zunächst durch einen Fresnel'schen Prismenapparat. Der entstehende Lichtring wird in mehrere Sektoren zerlegt, wovon einige fest sind d.h. unentwegt ihren Strahl in den Raum hinaussenden, während andere durch senkrecht gestellte, jalousieartige Klappen, sogenannte Otter'sche Blenden in regelmäßigen Zeitabschnitten Lichtblitze bilden. Zur weiteren Unterscheidung erstrahlen auf dem Rothensand-Leuchtturm auch einzelne Sektoren in rotem Licht. |
QUELLE | [Weltausstellung in Paris 1900. Ausstellung deutscher Ingenieurwerke (1900) 47] |
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