Elektrizitätswerk Kopenhagen

Allgemeines

FirmennameElektrizitätswerk Kopenhagen
OrtssitzKopenhagen
Art des UnternehmensElektrizitätswerk
AnmerkungenErrichtet durch die Firma Siemens & Halske; Kostenbetrag 2,500.000 Kron. = ca. fl. 1.700.000 veranschlagt. System der Stromverteilung: Gleichstrom-Dreileitersystem mit 2 x 110 Volt Spannung; Maschinenkraft 2630 PS, Akkumulatorenkraft 570 PS, Summa 3200 PS.
Quellenangaben[Zeitschr. für Elektrotechnik (Wien) 10 (1892) 52] [S&H: Elektrische Central-Anlagen (Juli 1896) 25]
Hinweise[S&H: Elektrische Central-Anlagen (Juli 1896) 25]: Kesselhaus; Schalttafel; Akkumulatorenraum




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
Okt. 1890 Bestellt von der Stadtgemeinde
Juli 1891 Baubeginn
März 1892 Fertigstellung
Herbst 1895 Erweiterung




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Elektrizität 1892 Beginn      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine um 1891 Burmeister & Wain's Maskin- og Skibsbyggeri A/S
Dampfmaschinen um 1891 Burmeister & Wain's Maskin- og Skibsbyggeri A/S
Dampfmaschine 1895 Burmeister & Wain's Maskin- og Skibsbyggeri A/S




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
ab 1895 Dynamomaschine 1   Siemens & Halske AG Leistung 767 kW Dynamo, Modell J 136 verbreitert, für eine Stromstärke von 2950 Ampere bei einer Spannung von 260 Volt und 85 Umdrehungen in der Minute  
um 1896 Akkumulatorenbatterie 1   unbekannt Gesamtleistung 570 PS System Tudor, Type XXIX, mit einer maximalen Entladestromstärke in 5 Reihen geschaltet von je 344 Ampere. Hiermit in Serie 82 Zellen, System Tudor, Type CXLV, maximale Entladestromstärke von je 1908 Ampere.  
um 1896 Dampfkessel 3   L. & C. Steinmüller GmbH Heizfläche je 212 qm Röhrendampfkessel, für 10 Atmosphären Betriebsspannung  
um 1896 Dynamomaschinen 4   Siemens & Halske AG Leistung je 219 kW Innenpolmaschinen, Modell J 99 normal, mit einer Leistung von je 120 bis 145 Volt und 1510 Ampere bei 120 Umdrehungen in der Minute  
um 1896 Dampfkessel 3   Babcock & Wilcox Ltd. Heizfläche je 225.3 qm Zirkulations-Röhrendampfkessel, für 10 Atmosphären Betriebsspannung  
um 1896 Dynamomaschinen 2   Siemens & Halske AG Leistung je 139 kW Innenpolmaschinen, Modell J 81 normal, mit einer Leistung von je 120 bis 160 Volt und 870 Ampere bei 130 Umdrehungen in der Minute  




Allgemeines

ZEIT1892
THEMABeschreibung
TEXTDie Bauarbeiten sind bereits ziemlich weit vorgeschritten, und drei Wasserröhrendampfkessel à 200 qm Heizfläche, geliefert von der Firma Burmeister & Wain in Kopenhagen, sowie drei ebenso große Kessel der Firma Babcock & Wilcox stehen vollendet da. Für eine Vergrößerung der Anlage ist noch Raum für die Aufstellung von vier bis fünf Kessel gleicher Größe vorhanden. Zur Beheizung dieser Kessel wird der Koks der städtischen Gasanstalt benützt. Zwei von einander unabhängige Speiseleitungen führen zu den drei Worthingtonpumpen, derart, dass jede Pumpe mit jeder der beiden Leiiungen in Verbindung gesetzt werden kann. Der verbrauchte Dampf der Speisepumpen wird den beiden Oberflächenkondensatoren zugeführt, welche auch als Einspritzkondensatoren arbeiten können. Zu den Dampfmaschinen führen zwei voneinander unabhängige Dampfleitungen, welche derart dimensioniert sind, daß sie auch den im Vergrößerungsfalle aufzustellenden Maschinen den nötigen Dampf zuführen können. Die beiden Kondensationsmaschinen,
sowie überhaupt die gesamte Dampfmaschinen-Anlage, sind ebenfalls Erzeugnisse der Firma Burmeister & Wain. Vorläufig werden drei horizontale Dampfmaschinen, welche mit automatischen Regulatoren und mit einem Startapparate zu versehen sind, aufgestellt: eine Dampfmaschine 300 PS, zwei Stück an ihre beiden Enden direkt gekuppelte Dynamomaschinen für niedrig gespannten, gleichgerichteten Strom à 1500 Glühlampen zu 16 NK. treibend, und zwei Dampfmaschinen à 500 PS, jede ebenfalls zwei direkt gekuppelte Dynamos ä 2500 Glühlampen zu 16 NK. Lichtstärke in Bewegung setzend. Ein Laufkrahn für 15.000 kg Tragkraft ist über der Maschinen-Installation angebracht. Das riesige Schaltbrett wird an der nördlichen Giebelwand des Maschinenraumes befestigt. Im Kellerraum werden Akumulatoren Tudor'schen Systems der Accumulatorenwerke Hagen (Westfalen) untergebracht, welche ca. 3000 Lampen während 3 1/2 Stunden mit Strom versorgen können. Die Leitungen werden im Dreileitersystem hergestellt. Die Zuleitungen vom Hauptleitungsstrange in den Straßen bis zum Elektrizitätsmesser, sowie die Aufstellung des letzteren, werden von der Zentralstation auf Kosten des Stromabnehmers ausgeführt. Die übrigen Leitungen und Einrichtungen müssen im Einklang mit den Bestimmungen des Regulativs durch einen vom Magistrate Kopenhagens hierzu autorisierten Installateur ausgeführt werden. Jeder dieser Installateure, bezüglich welcher vorläufig der numerus clausus eingeführt ist, hat eine Barkaution von 2000 Kronen zu leisten. Sollte ein Installateur sich einer Versäumnis bei den ihm auferlegten Pflichten schuldig machen, oder Mangel an Einsicht und Tüchtigkeit zeigen, so kann ihm eine Geldbuße auferlegt oder die Autorisation entzogen
werden. Wenn nach Ansicht der Zentralstation bei der Installationsarbeit schlechtes Material verwendet oder die Arbeit mangelhaft ausgeführt wurde, kann die Zentralstation die Anlage selbst oder durch andere auf Kosten des Installateurs in Ordnung bringen lassen. Der Preis des elektrischen Stromes wird nach dem Einheitssatze von 8 Oere pr. 100 Voltampere-Stunden berechnet. (8 Oere gleich ca. 5,2 Kreuzer ö. W.) Es stellt sich daher der Strom für eine Glühlampe à 16 NK. auf 4,4 Oere gleich 2,9 Kreuzer ö. W., und zweier Bogenlampen zu 1000 NK. von 10 Ampère Stromstärke auf 80 Oere gleich 52 Kreuzer pr. Stunde. Es können aber auch Glühlampen zu 10, 32, 50, 100 NK., sowie
Bogenlampen zu 300, 400, 600, 800 NK. angebracht werden, für welche sich der Preis verhältnismäßig erhöht oder erniedrigt. Die Zentralstation will selbst dafür Sorge tragen, das die Stromabnehmer von ihr Glühlampen, Kohlenspitzen und Lampenfassungen guter Qualität geliefert erhalten können, und werden solche abgegeben, ohne beim Verkaufe derselben Nutzen zu ziehen. Die Räume der Zentralstation werden mit 12 Stück Ampere-Bogenlampen und mit
einigen Glühlampen beleuchtet. Eine praktische Einrichtung ist es, daß die Büros derart im Stockwerke angeordnet
sind, daß der die Inspektion habende Ingenieur von seinem Arbeitstisch aus durch ein großes Fenster den Maschinen- und Kesselraum zu übersehen vermag und auch über eine eiserne Treppe sofort in die Arbeitsräume gelangen kann.
Dynamomaschinen und sonstiges Montierungsmaterial wird in Dänemark, sowie in Norwegen und Schweden nur in sehr geringer Maße erzeugt. Die Versorgung erfolgt zum größten Teil aus Deutschland, teilweise aus Amerika. An installierenden Firmen ist kein Mangel, wohl aber an auszuführenden Installationen.
QUELLE[Zeitschr. für Elektrotechnik (Wien) 10 (1892) 52]


ZEIT1896
THEMALeitungsnetz
TEXTBerechnet für ca. 22.000 gleichzeitig brennende Glühlampen von je 60 Volt-Ampere. Anzahl der Sammelleitungen 13, Anzahl der Hauptleitungen 23. Verlust in den Sammelleitungen bei maximalem Konsum 2 x 7 bis 2 x 14 Volt, durchschnittlich 2 x 10 Volt, Verlust in den Hauptleitungen 2 x 1,5 bis 2 x 5 Volt, durchschnittlich 2 x 3,8 Volt. Verlust in den Verteilungsleitungen 2 x 1,4 Volt. Feeder-Regulierung durch Widerstände. Größte Entfernung von der Zentrale ca. 1340 m.
Einfache eisenbandarmierte, asphaltierte Patent-Bleikabel von Siemens & Halske und versuchsweise auf Wunsch des Magistrats in einzelnen Straßen asphaltierte Patent-Bleikabel in Betonkästen verlegt. Insgesamt ca. 122.300 m Kabel
QUELLE[S&H: Elektrische Central-Anlagen (Juli 1896) 25]