Fürstlich Fürstenbergsche Eisenwerke

Allgemeines

FirmennameFürstlich Fürstenbergsche Eisenwerke
OrtssitzPürglitz (Böhmen)
Art des UnternehmensEisenwerke
AnmerkungenWerke in Althütten (Puddel- und Walzwerk), Neu-Jochachimstal und Rostok (Hammerwerk; unsicher, ob identisch mit den Hammerwerken zu Neuhütten).
Quellenangaben[Slokar: Geschichte der österreichischen Industrie (1914) 455]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1512 Vermutliche Gründung des Werks in Althütten
1811 Das große Gußwerk in Neu-Joachimstal wird begonnen.
1819 Das Gußwerk in Neu-Joachimstal wird fertiggestellt.
1824 Bau des Hammerwerks in Rostok. Um dessen Errichtung machen sich der fürstliche Hofrat Mttinger und Franz Ritter von
Gerstner verdient, während die neuere, zweckmäßige Einrichtung und der Betrieb des Werks dem erfolgreichen Wirken des Berg- und Hüttendirektors Anton Mayer zu verdanken ist.
1826 Das Hammerwerk in Rostok wird in Betrieb gesetzt.
1846 Schichtmeister Maresch in Neuhütten ist der erste in Böhmen, der die abgehenden Frischfeuergase von je zwei Frischfeuern zusammen zum Puddeln im Puddelofen versucht und dies seit 1846 auch praktisch durchführt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfmaschinen   in den 1830er/40er Jahren     "alle Bestandteile von Dampf- ... und anderen Maschinen"
Eisen 1512 Beginn vmtl. 1846 vorhanden  
Maschinen   in den 1830er/40er Jahren      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Gebläsedampfmaschine   unbekannt




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
Anfang 1830er 672   10   10 Hüttenbeamte, 152 Menschen bei den Kohlenbrennereien, 67 bei den Hochöfen und Gießereien, 9 bei der Feingießerei, 134 bei den Frischfeuer- und Hammerwerken. Außerdem noch über 300 Fuhrleute, Hauer, Aufsichtspersonal u. a.




Allgemeines

ZEIT1835
THEMABeschreibung
TEXTDie Pürglitzer Eisenwerke auf den Herrschaften Pürglitz und Nischburg bestehen aus einem Doppelhochofen zu Neu-Joachimstal, dem Hochofen mit 6 Frischfeuern, wovon 4 nebenbei die Heizung für 2 Puddelöfen lieferten, 2 Streckfeuern, 1 Zeughammer-, dann 1 Bohr- und Drehwerk zu Neuhütten, dem großen Hammerwerk (7 Frischfeuer und 1 Streckfeuer in einer Hütte) zu Rostok und dem großen Puddelwerke zu Althütten. Um die Mitte der dreißiger Jahre betrug die Produktionsmenge 43.000 Ztr. Roheisen, im Jahre 1846 lieferten die 2 Hochöfen schon über 60.000 Ztr. Eisen. Beschäftigt wurden 130 Bergleute, 160 Köhler, 52 Hochofenarbeiter, 147 Gießer, 18 Dreher, Tischler und Schlosser, 60 Puddelwerksarbeiter, 20 verschiedene Taglöhner, 25 selbständige Gewerbsleute und 250 Fuhrleute. An Gußwerk wurden in diesen Werken erzeugt alle Bestandteile von Dampf-, Spinn- und anderen Maschinen, Zylinder, Gitter, Grabmonumente, Öfen, gußeisernes Geschirr u. a. Feine Galanteriegußwaren erzeugte dieses Werk nicht. Schon um die Mitte der dreißiger Jahre wiesen diese Werke eine Dampfmaschine auf; dies war die erste Dampfmaschine, die in Böhmen zum Betriebe der Hochofengebläse in Eisenhütten verwendet wurde. Alle eisernen Maschinerien und Vorrichtungen für den Betrieb, von denen mehrere den englischen zur Seite gestellt werden konnten, wurden auf den Werken selbst angefertigt. Alle Hüttenbeamten hatten ihre wissenschaftliche Ausbildung am Prager polytechnischen Institut
erhalten.
QUELLE[Slokar: Geschichte der österreichischen Industrie (1914) 456]