Feldschlösschen-Brauerei

Allgemeines

FirmennameFeldschlösschen-Brauerei
OrtssitzRheinfelden (Schweiz)
StraßeTheophil-Roniger-Str.
Internet-Seitehttp://www.feldschlosschen.ch
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenAnfänge 1867-1876 im Wirtshaus "Zur Sonne" in Magden. Vmtl. bis 1890 unter der Firma "Bierbrauerei Feldschlösschen, Wüthrich & Roniger", dann Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Von 1882 bis 1930 wurden 23 schweizerische Brauereien übernommen. Betreibt um 2008 drei Brauereien und zwei Mineralwasser-Abfüllbetriebe, hat zehn eigene Bier- und Mineralwassermarken mit 50 verschiedenen Getränken. Gehört zu "Carlsberg Breweries".
Quellenangaben[Kunz/Schneller: Brauerei Feldschlösschen (1992)]
HinweiseEines der großartigsten Zeugnisse der Industriearchitektur überhaupt. Hier wird moderne Produktion unter Wahrung historischer Substanz betrieben. Nur wenige Brauereien halten dermaßen auf Traditionspflege wie die Feldschlößchen-Brauerei in Rheinfelden. Hierfür sprechen nicht nur die zahlreichen historischen Gebäude, sondern auch die Sulzer-Dampfmaschine gibt ein beredtes Zeugnis für das Geschichtsbewußtsein der Brauerei ab. Besuchstage: Montag bis Freitag, vor- und nachmittags, sowie jeden Samstag im Monat, nur vormittags (ohne nationale und aargauisch-kantonale Feiertage); Beginn der Führungen vormittags zwischen 9.15 und 9.45 Uhr.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1867 Theophil Roniger (1844-1913), Sohn des Wirts "Zur Sonne" in Magden, beginnt nach seiner Lehre in Säckingen bis 1864 und nach dreijähriger Wanderschaft im Hause seines Vaters das erste Bier herzustellen. Die Qualität seines Bieres spricht sich bald herum.
1875 Der reiche Bauer Johannes Wüthrich schlägt Th. Roniger vor, die stillgelegte Anilinfabrik, genannt das "Gifthüttli", zu kaufen und zu einer Brauerei auszubauen. Wegen der Wasservorkommen ist die Lage am Ausgang des Magdener Tals sehr günstig. Für 25.000 sFr erwerben Roniger und Mathias Wütherich (Sohn von Johannes Wütherich; 1846-1905) mit finanzieller Unterstützung von Johannes Wütherich das Fabrikgebäude und ca. 17 km² Land.
1876 Bau einer neobarocken Villa für Mathias Wüthrich, an die Fabrik angebaut (wurde später beseitigt).
1876 Der Hauptbau der ehemaligen Anilinfabrik ("Gifthüttli") wird um zwei Geschosse aufgestockt, und die Keller werden vergrößert.
08.02.1876 Zum ersten Mal wird Bier gebraut.
1877 Übernahme der "Brauerei zur Sonne", Magden, des väterlichen Betriebs von Theophil Roniger
1879 Die Brauerei hat sich die ganze Schweiz als Absatzmarkt gesichert.
1882 Bau der Mälzerei und Erweiterung der Lagerkeller durch den Architekten Langeloth in Frankfurt (M)
1882 Ãœbernahme der "Brauerei zur Krone", Lengnau AG
1885 Ãœbernahme der "Brauerei zum Dolder", Basel
1889 Bau der Anschlußbahn zum Bahnhof der Schweizerischen Nordostbahn
1889 Übernahme der "Bären-Brauerei", Mägenwil
1890 Bau des Wirtshauses auf der Nordostseite des Geländes
1890 Bau der Gär- und Lagerkeller im Westen der Anlage (teils auch von ca. 1920)
26.09.1890 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
1892 Aufstellung einer Kältemaschine mit einer 90-PS-Dampfmaschine
1892 Bau des Maschinenhauses
1892 Bau des alten Sudhauses mit seinen zinnenbekränzten Türmen.
1892 Ãœbernahme der "Brauerei H. Bleile", Biel
1893 Ãœbernahme der "Brasserie Friedrich", Vevey
1895 Ãœbernahme der "Brauerei zum Affenkasten", Aargau
1896 Ãœbernahme der "Brauerei zum Sternen", Brugg
1897-98 Bau der Picherei mit einer roten und gelben Klinker-Fassade, die mit Rundbögen, zahlreichen Friesen und Strebepfeilernn (oben durch Türmchen abgeschlossen) fein gegliedert ist.
1898 Bau des Ökonomiegebäudes (bis 1979 an einen Bauer verpachtet; später Stallungen für Brauereipferde)
1898 Ãœbernahme der "Brauerei zum Ochsen", Zurzach
1902 Ãœbernahme der "Brauerei Volksgarten", Winterthur
1904 Ãœbernahme der "Bierbrauerei Studer", Olten
1905 Tod von Mathias Wüthrich
1905 Übernahme der "Brauerei zum Hirschen", Beromünster
1906 Ãœbernahme der "Brauerei Hirschen", Diessenhofen
1907 Kauf der B-gekuppelten Tenderlokomotive mit 220 PS von Krauss & Co. in München
1908 Bau des Sudhauses im historisierenden Burgenstil mit einem großen Saal für die Braupfannen im Jugendstil mit verzierten Säulen, Marmorboden, Messing-Geländern und farbigen Fenstern - vielleicht die schönste Anlage dieser Art, die je gebaut wurde. Architekt: Zimmermann in Freiburg (Brsg). Die Anlage ist für einen jährlichen Bierausstoß von 500.000 hl/a ausgelegt.
1908 Erweiterung des Maschinenhauses
1909 Ãœbernahme der "Brauerei Seefels", Biel
1909 Bau des Fabrikanten-Wohnhauses für die Familie Wüthrich, ein separater Bau, südlich von der Zufahrt zur Brauerei gelegen. - Die Familie wohnte vorher in einem 1876 errichteten Haus, das direkt an die Produktionsgebäude angebaut war.
1911 Ãœbernahme der "Bierbrauerei Gebr. von Roll", Solothurn
1913 Tod von Theophil Roniger
1913 Nach dem Tod von Theophil Roniger übernimmt sein Sohn Adolf die Leitung der Brauerei
1913 Übernahme der "Brauerei zum Löwen", Möhlin
1914 Ãœbernahme der "Aktienbrauerei zum Sternenberg", Basel
1915/16 Adolf Roniger läßt für sich eine großzügige Villa in der Kaiserstraße 21 errichten.
1918 Übernahme von "Adlerbräu", Aarau
1918 Ãœbernahme der "Brasserie Seeland", Biel
1919 Ãœbernahme der "Brauerei Christen", Burgdorf
1919 Ãœbernahme der "Brauerei Schnell", Burgdorf
1921 Übernahme vom "Löwenbräu", Burgdorf
1922 Ãœbernahme der "Aktienbrauerei" in Solothurn
1923 Ãœbernahme der "Brauerei Cardinal", Basel
1924 Die Wände des Maschinenhauses werden mit Emblemen aus dem Braugewerbe geschmückt.
1924 Erweiterung der Gärkeller
1926 Erweiterung der Pich- und Faßhalle mit neuem Pichkeller
1927 Ãœbernahme der "Brasserie de St.-Jean", Genf
1928 Bau eines neuen Silos mit Turm, abweichend vom Burgen-Stil eher in sachlichen Bauhaus-Formen.
1928 Ãœbernahme der "Bierbrauerei zum Schlossberg", Lenzburg
1928 Übernahme der "Brauerei Jules Schlör", Menziken
1929 Bau des "Schalander" als Aufenthalts- und Pausenraum für die Arbeiter
1930 Übernahme der "Brauerei Joh. Ronn", Mägenwil
1957 Erweiterung des Sudhauses nach Süden hin. Er entsteht wie der Ursprungs-Bau von 1908 im historisierenden Burgenstil und paßt sich diesem somit ohne Bruch an, und die Ästhetik der Gesamtanlage bleibt gewahrt.
1958 Bau eines neuen, monumentalen Silos aus hohen, roten Sandsteinbögen (mit Schlußsteinen), die mit gelben Ziegeln ausgefüllt sind. Der Bau weicht zwar vom bisherigen Burgen-Stil ab, knüpft jedoch an die Formen des Historismus an.
1961 Die Leitung des Unternehmens geht von Adolf Roniger auf Dr. Max Wütherich einen Enkel des Firmengründers, Mathias Wüthrich, über. Er erkennt die besondere Bedeutung des Detailhandels und schafft die Voraussetzungen zur Umwandlung der Firma in die Brauereigruppe Feldschlößchen, welche verschiedene Schweizer Bierproduzenten in sich vereinigt.
1965 Neubau einer Lagerhalle mit Lokremise
1970 Neubau eines modernen Büropavillons
1970 Ãœbernahme der "Brauerei zum Gruten", Wabern (Kt. Bern)
1972 Übernahme der "Brasserie Muller", Neuchâtel (gegr. 1861 durch Frédric Müller (1821-1897))
1972 Ãœbernahme der "Brasserie Valaisanne", Sion
1974 Neubau einer modernen Flachenabfüllerei, die südöstlich, abseits der historischen Bausubstanz liegt.
1974 Die Brauerei steigt in den Markt von Mineralwassern und Süßgetränken ein.
1983 Ãœbernahme der Mehrheit von "Unifontes" (Mineralquellen)
1986 Neubau eines Verwaltungsgebäudes. Es liegt links vom Zugang zu den Produktionsanlagen im histrischen Gewand.
1987 bis 1991 Erweiterung von Gär- und Lagerkeller
1988 Ãœbernahme der "Brauerei Hochdorf", Hochdorf (Kt. Luzern)
1989 Ãœbernahme der "Warteck Brauerei", Basel
1991 Erweiterungsbauten am Gär- und Lagerkeller mit 18 m hohen Gärtanks
1991 Ãœbernahme der "SIBRA / Brasserie du Cardinal", Fribourg
1992 Die Brauerei wird in eine Holding gleichen Namens integriert.
1992 Ãœbernahme der "Bierreria Lugano"
1996 Fusion mit der Brauerei Hürlimann, Zürich, zur "Feldschlösschen-Hürlimann Holding"
1996 Übernahme der "Brauerei Hürlimann", Zürich
Nov. 2000 Immobilien- und Getränke-Teil werden rechtlich getrennt. Der Getränke-Teil wird von den "Carlsberg Breweries" übernommen und unter dem Namen "Feldschlösschen Getränkegruppe" unverändert weitergeführt.
07.12.2008 Die Dampflok 52 8055 fährt dem Rhein entlang von Schaffhausen nach Rheinfelden zur Brauerei Feldschlösschen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1876 Beginn (seit 1867 im Wirtshaus in Magden) 2008 aktiv  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1900 Gebr. Sulzer AG




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1876 1876 Bier 4000   hl
1885 1885 Bier 18870   hl
1894 1894 Bier 47830   hl
1898 1898 Bier 100000   hl
1900 1900 Bier 121000   hl
1901 1901 Bier 108000   hl
1902 1902 Bier 112000   hl
1903 1903 Bier 109000   hl
1904 1904 Bier 127000   hl
1905 1905 Bier 132000   hl
1906 1906 Bier 142000   hl
1907 1907 Bier 148000   hl
1908 1908 Bier 156000   hl
1909 1909 Bier 152000   hl
1910 1910 Bier 170000   hl
1911 1911 Bier 214000   hl
1912 1912 Bier 234000   hl
1913 1913 Bier 238000   hl
1914 1914 Bier 250000   hl
1962 1962 Bier 636000   hl
1963 1963 Bier 663000   hl
1971 1971 Bier 922520   hl
1976 1976 Bier 935116   hl
1983 1983 Bier 1372928   hl
1984 1984 Bier 1384280   hl
1985 1985 Bier 1418048   hl
1992 1992 Bier 2372138   hl
1993 1993 Bier 2227587   hl
1994 1994 Bier 2167747   hl
2001 2001 Bier 2188000   hl