Maschinenbau-Aktiengesellschaft, vorm. Beck & Henkel

Allgemeines

FirmennameMaschinenbau-Aktiengesellschaft, vorm. Beck & Henkel
OrtssitzKassel (Hessen)
StraßeWolfhager Str. 40
Art des UnternehmensMaschinenbau
AnmerkungenBis ca. 1889: "Beck & Henkel" (s.d.). Gustav Henkel war der Initiator das Wilhelmshöher Elektrizitätswerks in der Hunrodstraße (01.05.1893-1918, mit Schmidt'schen Heißdampfmaschinen) und der Herkulesbahn (1902-1966). Das Kasseler Werksgelände Wolfhager Straße/Westring übernahm nach der Verlagerung nach Gudensberg 1969 der Rüstungsproduzent Wegmann [http://kassel.de/stadt/geschichte]; seither werden dort Panzer und Panzertürme gebaut. [www.drehscheibe-online.de/foren]. B&H wurde ein Teil des Rheinmetall-Konzerns.
Quellenangaben[Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] [Kammel: Schlacht- und Viehhofbau (1936) Anh. 20] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4476] [Kasseler Neueste Nachrichten, 22.06.1926, Beil.]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1878 Gründung des Ursprungsunternehmens "Beck & Henkel" durch Karl Beck und Gustav Henkel
1889 Umfirmierung aus "Beck & Henkel"
1889 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 1.000.000 Mark durch Ãœbernahme der Firma "Beck & Henkel"
890 Abschluß der Versuche von Wilhelm Schmidt mit der Heißluft-Dampfmaschine Ende 1890. Er betrachtet als Ergebnis, daß das Problem des hoch überhitzten Dampfes "ganz korrekt gelöst ist, ohne daß ein Verbrennen des Heizapparates oder ein Zerstören der Maschine eintritt, hierdurch wird nur die Dampfmaschine von ihren bisherigen Fehlern befreit". Er spricht von einer mittleren Kohlenersparnis von 33%. Auch die "Maschinenbau AG Beck & Henkel " in Kassel erwirbt die Lizenz.
1891 "Beck & Henkel" erwirbt die Gießerei Theodorshütte in Bredelar i.W. Die Firma spezialisiert den Betrieb im Kloster Bredelar auf hochwertige Gußwaren. Außerdem produziert man Öfen und Ofenplatten.
1891-1894 Die grundlegendsten Heißdampf-Erfindungen von Wilhelm Schmidt werden 1891 bis 1894 in den Werken von "Beck & Henkel" auf Henkels Kosten und Gefahr durchgeführt.
08.11.1891 Wilhelm Schmidt zieht mit seiner Familie nach Wilhelmshöhe bei Kassel in die Villa Henkel. Er bewohnt das Untergeschoß und richtet dort auch sein Ingenieurbüro ein.
1892 Wilhelm Schmidts erste Heißdampfmaschine erscheint
1892 Bau des Henkel'schen Elektrizitätswerks (Dampfkraftwerk) in Wilhelmshöhe an der Hunrodstrasse
1894 Bau der ersten Schmidt'schen Heißdampf-Verbundmaschine mit Kondsation bei Beck & Henkel für eine schwedische Papierfabrik
09.06.1894 Die Abteilung Theodorshütte in Bredelar erhält das Patent D.R.P.80.807, Klasse 31: "Gießerei und Formerei". Die neue Kernformmaschine hat wesentliche Besserungen gegenüber bisherigen bekannten Maschinen: die Kerne werden in besondere, längsgeteilte Kernbüchsen eingestampft.
1895 Henkel zieht sich aus der Leitung seiner Stammfirma zurück
1897 Henkel reicht seine ersten Pläne für eine Bahn zum Herkules ein.
07.11.1902 Inbetriebnahme der Herkulesbahn zwischen dem Henkel'schen Elektrizitätswerk am Rande der Villenkolonie Mulang und der Zeche Herkules als Schmalspur-Bahn; ploizeiliche Abnahme am 7. November. Sie ist zunächst eine Güterbahn und nimmt bald auch Personenverkehr auf und erhält einige Zweigstrecken.
1912 Das Kapital beträgt seither M 1.500.000,00
1914 Henkel wird Vorsitzender des Dampfkesselüberwachungsvereins für den Regierungsbezirk Kassel
1918-1923 Das Kapital wird erhöht 1918 bis 1923 auf M 25.500.000,00.
1924 Umstellung des Kapitals auf RM 1.215.000,00.
1932 Stillegung der Gießerei "Theodorshütte" in Bredelar
1932 Die Maschinen aus der Gießerei Theodorshütte in Bredelar werden abtransportiert.
1934 Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien und Herabsetzung des gesamten Grundkapitals in erleichterter Form von RM 1.215.000,00 auf RM 121.500,00, anschließend Erhöhung um RM 328.500,00 auf RM 450.000,00
10.1934 Zur Beseitigung der starken Krisenverluste und der daraus erwachsenen Illiquidität wird im Oktober das gerichtliche Vergleichsverfahren beantragt, das sehr schnell durchgeführt und planmäßig abgewickelt wird.
15.07.1937 Lt. Hauptversammlung vom 15. Juli 1937 Kapitalerhöhung um RM 250.000,00 durch Ausgabe von Vorzugsaktien
Anfang 1938 Die "Theodorshütte" wird in Bredelar verkauft.
1939 Wechsel in der Aktienmehrheit der Gesellschaft, in Verbindung damit Neubesetzung des Aufsichtsrats
1939 Wechsel in der Aktienmehrheit der Gesellschaft
1940 Kapitalerhöhung um RM 500.000,00, um dem Werk für erweiterten Aufgabenkreis die ausreichende finanzielle Grundlage zu geben.
26.09.1940 Lt. Hauptversammlung vom 26. September 1940 Umwandlung dieser Vorzugsaktien wieder in Stammaktien und Erhöhung um RM 500.000,00 auf RM 1.200.030,00, zu 104 % ausgegeben mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1941.
29.12.1941 Tod von Gustav Henkel in Kassel. Er wird auf dem Wahlershausener Friedhof beigesetzt. - Sein Grab wird im Juli 2007 zum Ehrengrab erklärt.
03.1943 Von der in der ao. Hauptversammlung erteilten Ermächtigung einer Kapitalerhöhung um bis zu RM 300.000,00 macht der Vorstand im März 1943 Gebrauch. Die Erhöhung um RM 300.000,00 auf RM 1.500.000,00 wird durchgefühlt zum Kurse von 104 % unter Ausschluß des Bezugsrechtes, der Aktionäre.
28.07.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1964 Einrichtung eines Zweigwerkes von "Beck & Henkel" in Gudensberg und Aufnahme der Fertigung von Rolltreppen.
1969 Umwandlung von "Beck & Henkel" in eine GmbH und vollständige Verlagerung der Produktion nach Gudensberg




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Achssenken 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
Aufzüge 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
Dampfmaschinen 1894 im Dt. Museum 1894 im Dt. Museum  
Dunggreifer 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
Düngepressen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
Exhaustoren 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
Hängebahnen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
Krane 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
Lokomotiv-Bekohlungsanlagen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
Lokomotiv-Besandungsanlagen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
maschinelle Einrichtungen für Abwasserkläranlagen 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
Schlachthofeinrichtungen 1886 Beginn (1936: 50j. Erfahrung) 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
Tierkörperverwertungsanlagen 1886 Beginn (1936: 50j Erfahrung) 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  
Ventilatoren 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509] 1939 [Masch-Ind Dt Reich (1939/40) 509]  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1939 349        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1889 Umbenennung zuvor Beck & Henkel als AG




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Direktor Otto Heinrich Fleck, VDI, Kassel; Direktor Josef Gockel, Duisburg. Aufsichtsrat: Dr.-Ing. e. h. Richard Lenz, Berlin, Vorsitzer; Dr. jur. Walter Weber, Hamm (Westf.), stellv. Vorsitzer; Ratsherr Karl Eichmann, Kassel; Carl Encke, Berlin; Robert Kraus, Berlin; Dr. jur. Heinz Roedder, Duisburg. Gewinn-Verwendung: 5 % zum Reservefonds (bis 10 % des Grundkapitals), 4 % Dividende an Stammaktionäre, vom Rest satzungsgemäße Tantieme an Aufsichtsrat, dann weitere Dividende an Aktionäre bzw. nach Hauptversammlungsbeschluß. Geschäftsjahr: Kalenderjahr (bis 1940: 1. April bis 31. März). Grundkapital: nom. RM 1.500.000,00 Stammaktien in 1460 Stücken zu je RM 1.000,00 und 400 Stücken zu je RM 100,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4476]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Herstellung und Lieferung von Erzeugnissen des allgemeinen Maschinenbaues. Haupterzeugnisse: Bau von Kranen, Schlachthofeinrichtungen, maschinellen Einrichtungen von Kühl- und Abwasserreinigungsanlagen, landw. Maschinen (Volltorkrane, Dunggreifer).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4476]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTAnlagen: Fabrikhallen, Büro- und Lagerräume sowie ein Werkwohnhaus und Grundstück.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4476]