Zeit |
Ereignis |
1856 |
Der Chemiker Ludwig Baist gründet mit Hilfe von Frankfurter Geldgebern die "Frankfurter Actiengesellschaft für landwirtschaftlich chemische Fabrikate". Da die Freie Stadt Frankfurt in ihren Grenzen keine Industrieproduktion duldet, erbaut er seine Fabrik im benachbarten Griesheim am Main. |
24.08.1863 |
Der "Frankfurter Aktiengesellschaft für landwirtschaftlich-chemische Fabrikate" in "Chemische Fabrik Griesheim am Main" |
1892 |
Das Werk nimmt unter ihrem technischen Leiter Ignatz Stroof die erste Chloralkali-Elektrolyse in Betrieb. |
1893 |
Bau einer zweiten Chloralkali-Elektrolyseanlage in einem neu gegründeten Werk in Bitterfeld |
1894 |
Beginn der Produktion von Graphitelektroden, die vor allem in der Schweißtechnik, in Kohlebogenlampen, in der Stahlindustrie und zur Aluminiumherstellung durch Schmelzflußelektrolyse verwendet werden |
1897 |
Aufgrund technischer Probleme muß Rathenau seine "Elektrochemischen Werke Rheinfelden GmbH" schon zwei Jahre nach der Gründung an die "Chemische Fabrik Griesheim-Elektron AG" veräußern. |
1898 |
Gründung durch Fusion der "Frankfurter Actiengesellschaft für landwirtschaftlich chemische Fabrikate" und deren Tochtergesellschaft "Chemische Fabrik Elektron" |
1898 |
Die 1894 erbaute Chlorelektrolyse in Greppin wird von Griesheim-Elektron gepachtet. |
18.08.1898 |
Vereinigung der "Chemischen Fabrik Elektron" und der "Chemischen Fabrik Griesheim" |
1902/1904 |
Elektron entwickelt 1902 bis 1904 die Technik des Autogenschweißens. |
1903-1904 |
1903/04: Ausbildung des autogenen Schweiß-Schneid-Verfahrens |
06.07.1905 |
Übernahme der Firma "Karl Oehler, Anilinfarbenfabrik", da das Farbengeschäft die profitabelste Sparte der chemischen Industrie ist. |
1908 |
Griesheim-Elektron entwickelt den Werkstoff Elektron, eine Legierung von Magnesium und Aluminium, die vor allem in der Optik, Feinmechanik und im Flugzeugbau angewandt wird. |
1912 |
Mit Naphthol AS kommt das erste Zweikomponenten-Färbeverfahren auf den Markt. |
1912 |
Fritz Klatte gelingt in Griesheim erstmals die Herstellung von Polyvinylchlorid (PVC) und Polyvinylacetat. Das Unternehmen findet jedoch keine technische Anwendung für PVC, das zunächst nur zur Lagerung der bei der Elektrolyse entstehenden großen Mengen von Chlor genutzt wird, und gibt die Patente später zurück. |
1. Weltkrieg |
Das Werk ist im Ersten Weltkrieg einer der größten Sprengstoff-Lieferanten für die deutsche Armee. |
1916 |
Explosionsunglück in einer Außenstelle von "Griesheim-Elektron" bei Heusenstamm mit 10 Toten und vielen Verletzten. Unter den Opfern befindet sich der Werksleiter, aber auch Frauen und Kinder. Die Explosion ereignet sich beim Befüllen von Granaten. |
1921 |
Die bisher gepachtete Chlorelektrolyse in Greppin wird von Griesheim-Elektron endgültig übernommen. |
1923 |
Die Produktion von Chlorkohlenwasserstoffen als Lösungs- und Entfettungsmittel in Rheinfelden beginnt. - Mit dem Aufkommen der Erdölchemie werden auch Chlorparaffine u.a. zur Gummibeimischung und Pentachlorphenol für Holzschutzmittel in Rheinfelden hergestellt. |
1925 |
Das Werk Rheinfelden der "Chemische Fabrik Griesheim-Elektron AG" kommt zu "I.G. Farbenindustrie" |
02.12.1925 |
Zusammenschluß der Firmen der Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarbenfabriken, nämlich die: die Badische Anilin- und Sodafabrik, die Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., die Farbwerke Hoechst, die Chemische Fabrik Griesheim, die Chemische Fabrik Weiler ter-Mer, die Cassella AG und die Kalle & Co. Die Börseneinführung der neuen Aktien nimmt ein Konsortium unter Führung der Deutschen Bank und der Danatbank vor. Das Werk Griesheim wird der Betriebsgruppe Mittelrhein angegliedert. - Da das Werk vergleichsweise klein und nicht erweiterungsfähig ist, fällt es im internen Wettbewerb der verschiedenen I.G. Farben-Standorte zurück. Die elektrochemischen Anlagen und der größte Teil der anorganischen Produktion werden stillgelegt. Lediglich die Elektrodenproduktion und die organischen Betriebe werden modernisiert. |
Ende März 1945 |
Bei Kriegsende beschlagnahmen amerikanische Truppen das Werk Griesheim und planen die Demontage aller Anlagen. Das Werk wird zunächst als Depot und Versorgungslager der Armee genutzt. |
31.08.1946 |
Die Militärregierung gibt das Werk wieder frei. Unter dem Namen "Chemische Fabrik Griesheim am Main (U.S. Administration)" nimmt das Unternehmen die Produktion organischer Zwischenprodukte wieder auf. |
1951 |
Bei der Entflechtung der I.G. Farben wird die Autogen- und Schweißtechnik-Sparte in die "Knapsack Griesheim AG" ausgegliedert, an der die Farbwerke Hoechst eine Mehrheitsbeteiligung erhalten. Der Rest der Chemischen Fabrik Griesheim wird als Werk Griesheim in die Farbwerke Hoechst eingegliedert, ebenso wie das Werk Offenbach. |
1965 |
Die Autogen- und Schweißtechnik-Sparte "Knapsack Griesheim AG" wird zu "Messer Griesheim GmbH". |
1992 |
Hoechst fusioniert seine in der "Sigri GmbH" gebündelte Produktion von Graphitelektroden mit der amerikanischen "Great Lakes Carbon" zu "SGL Carbon". |
1995 |
Die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln in Griesheim wird von Hoechst in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der "Schering AG" einbracht, in die "Hoechst Schering Agrevo GmbH". |
1997 |
Das Werk kommt mit dem ehemaligen Hoechster Geschäftsbereich Spezialchemikalien an die schweizerische "Clariant AG". |
2000 |
Die Konzernmutter Clariant beginnt mit der Umwandlung in die "Industriepark Griesheim GmbH & Co. KG" |
01.07.2003 |
Mit der Ausgliederung der Standortservices der Clariant in die "Industriepark Griesheim GmbH & Co. KG" wird das Werk zum Industriepark Griesheim. |
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1898 |
Zusammenschluß, neuer Name |
zuvor |
Chemische Fabrik Griesheim |
Chem. Fabr. Griesheim + ... Elektron --> Griesheim Elektron |
1898 |
Zusammenschluß, neuer Name |
zuvor |
Chemische Fabrik Elektron |
Chem. Fabr. Griesheim + ... Elektron --> Griesheim Elektron |
1905 |
Anschluß (Namensverlust) |
zuvor |
Karl Oehler Anilinfarbenfabrik |
Oehler zu Griesheim Elektron |
1925 |
Zusammenschluß, neuer Name |
danach |
I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft |
Griesheim + .... --> IG Farben |