Gehe & Co., Aktiengesellschaft

Allgemeines

FirmennameGehe & Co., Aktiengesellschaft
OrtssitzDresden
OrtsteilN.
StraßeLeipziger Str. 7/13
Postleitzahl01097
Art des Unternehmenschemische Fabrik
AnmerkungenUm 1878 ein Zweig-Etablissement des in der Königstr. 1 bestehenden Drogen-Großhandelshauses von "Gehe & Comp.". Bis 1903: "Gehe & Co.". [Bauten von Dresden (1878)] u. [MAN]: mit dem Zusatz "Drogen-Appretur-Anstalt". 1928/29: Betriebsteile Dresden Leipziger Straße, Dresden-Trachau und Stuttgart. 1948-1981 in München, dann in Stuttgart. 2003 Umwandlung in "Celsio AG".
Quellenangaben[Chem Ind Dt Reich (1929/30) 134] [Bauten von Dresden (1878) 563] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3781] [Stuttgarter Zeitung, 29.04.2010, S. 14]
Hinweise[Bauten von Dresden (1878) 541]: Abbildung um 1875




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
07.05.1810 Geburt von Franz Ludwig Gehe in Merkwitz bei Oschatz als Sohn einer kursächsischen Adelsfamilie
1814 Franz Ludwig Gehe verliert seine Eltern während der Napoleonischen Kriege durch eine Nervenepedemie. Er kommt im Alter von vier Jahren zu seinem Onkel Gottfried Ludwig Winckler, einem Juristen in Leipzig.
1824 F. L. Gehe beginnt als Vierzehnjähriger eine Ausbildung zum Kaufmann bei der Drogengroßhandelsfirma "Brückner, Lampe & Co." in Leipzig
01.05.1835 Gründung des Stammhauses unter der Firma "Gehe & Co." von Franz Ludwig Gehe mit drei Beschäftigten. - Dank den überragenden kaufmännischen Fähigkeiten des Gründers entwickelt sich das Unternehmen in kurzer Zeit zu einem Großhandelshaus mit über die ganze Welt reichenden Verbindungen. Die Beschaffung der Rohstoffe ist zu dieser Zeit sehr teuer und aufwendig. Um seine Vision "Gesundheit für jedermann" unzusetzen, schafft Gehe unfangreiche Arbeitserleichterungen für Apotheken, z.B. Preislisten und Handelsberichte von allen wichtigen Rohstoffen als Orientierungshilfen. Daraus resultiert später "Gehes Codex", das erste umfassende Arzneimittelverzeichnis für Deutschland.
1842 F. L. Gehe wird stellvertretender Abgeordneter des Handels und Fabrikwesens in der II. Kammer des Sächsischen Landtags (bis 1851)
1846 Die Drogerie- und Farbwarenhandlung "Gehe & Comp." bezieht ihre ersten eigenen Geschäfts- und Handlungsräume in der Dresdner Königstraße.
1859 Dem Kaufmann Gehe tritt Dr. R. August Luboldt als Teilhaber zur Seite und mit ihm ein Mann, dessen wissenschaftliche Kenntnisse und Beziehungen von großem Einfluß auf das Unternehmen werden.
1859 Der Apotheker und Chemiker Dr. Rudolph August Luboldt (18311894) tritt in das Unternehmen ein. - Er wird Gehes Nachfolger.
1865 Durch Dr. R. August Luboldt wird dem Unternehmen eine Fabrik angegliedert, die wesentlich dazu beigeträgt, der Firma den späteren Weltruf zu verschaffen.
1865 In der Leipziger Straße wird ein erstes Fabrikationsgebäude errichtet.
1866 In der Leipziger Straße wird die "Drogen- und Appretur-Anstalt Gehe & Co." eröffnet. - Diese bildet nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit Madaus das Arzneimittelwerk Dresden.
1877 Die erste gedruckte Geschäftsordnung des Unternehmens erscheint. Darin werden die Nutzung der unternehmenseigenen Bibbliothek, der Drogen- und Naturaliensammlung sowie Vorlesungen zu pharmazeutischen Fachthemen und Exkursionen in den botanischen Gärten als Bildungsmöglicheiten für die Mitarbeiter beschrieben.
1881 Albert Knoll ist bis 1885 bei "Gehe & Co." in Dresden beschäftigt, wo auch sein älterer Bruder Hans und Max Daege tätig sind. Er kann dort eine Fülle von Erfahrungen sammeln. Dr. Luboldt, der Leiter der Firma, bietet ihm an, das volle Gehalt während Knolls Studienreise nach England für ein Jahr zu bezahlen, wenn dieser wieder zu Gehre zurückkehre.
um 1882 F. Gehe stiftet kurz vor seinem Tod der "Commercial-Akademie" 2.000.000 Mark.
22.06.1882 Tod von Franz Ludwig Gehe in Dresden. - Sein Grab befindet sich auf dem Sankt-Pauli-Friedhof in Dresden, die Grabfiguren und die Büste Franz Ludwig Gehes stammen von Johannes Schilling.
1885 F. L. Gehe verfügt in seinem Testament die Einrichtung der Gehe-Stiftung (1885 gebildet), der größten Bildungsstiftung in Deutschland zur Förderung der Weiterbildung der Mittelschicht und des Unternehmertums in wissenschaftlichen Disziplinen.
1902 Die Gehe-Stiftung erhält den Rang einer Akademie
15.12.1903 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter Ãœbernahme der seit 1835 bestehenden Firma "Gehe & Co." mit einem Grundkapital von M 2.000.000,00.
01.12.1906 Die drei süddeutschen pharmazeutischen Fabriken im Privatbesitz: "C. F. Boehringer & Söhne", "E. Merck" in Darmstadt und "Knoll" in Ludwigshafen schließen sich zu einer Interessengemeinschaft zusammen. Um eine namhafte Großdrogenhandlung für den Vertrieb zu haben, bezieht man in die Verhandlungen auch die Firma "Gehe & Co." in Dresden ein. Der Vertrag zwischen den vier Firmen wird am 1. Dezember unterzeichnet.
1908 Die Arzneimittelgroßhandlung in der Königstraße wird aufgegeben.
1909 Bezug des neuen, großen Standorts an der Leipziger Straße nach Aufgabe des Handelshauses in der Königstraße
1910/1912 Kapitalerhöhungen legen die finanzielle Grundlage für den Aus- und Aufbau des deutschlandweiten Vertriebs von Drogen und Farbwaren, pharmazeutischen und chemischen Erzeugnissen.
1917 Ankauf von Areal auf den Fluren Naundorf und Kötitz in Größe von 132 000 qm und in Dresden-Trachau mit einem Flächeninhalt von 6200 qm.
1920 Die Interessengemeinschaft von "C. F. Boehringer & Söhne" (Mannheim), "E. Merck" (Darmstadt), "Knoll" (Ludwigshafen, "Gehe & Co." und "J. D. Riedel" (Berlin) wird aufgelöst; nur die drei süddeutschen Firmen arbeiten noch vier Jahre zusammen.
1921 Übernahme der Großhandlung und pharmazeutischen Fabrik "C. H. Burk" in Stuttgart
1921 Gründung der Schwarzeck-Verlag G. m. b. H., Dresden.
1922 Angliederung der Großhandlung pharmazeutischer Spezialitäten "Reihlen & Scholl", Stuttgart.
1923 Neu- und Umbau in der Filiale Stuttgart
1923 Erweiterungsbau des Handlungshauses in Dresden, Leipziger Straße. Ausbau und Einrichtung des Werkes Dresden-Trachau. Durch Erweiterungsbauten innerhalb der Fabrik und Angliederung von Filialen wird seitdem das Unternehmen planmäßig erweitert.
Ende Januar 1927 Ende Januar werden die noch nicht verwerteten RM 850.000,00 Stammaktien den Aktionären 4 : 1 zu 90 % angeboten. Dadurch fließen dem Reservefonds Reichsmark 394.918,00 zu.
1929 Zwecks Abrundung des Areals an der Leipziger Straße wird das Wohnhaus Ludwigstraße 1 erworben.
Ende 1929 In Chemnitz wird gegen Ende des Jahres eine Versandstelle eingerichtet.
1930 In Nürnberg wird eine Versandstelle errichtet.
1933 Errichtung einer Versandstelle in Halle (Saale).
1933 Die Fabrikation des Werkes Dresden-Trachau wird nach dem Werk Leipziger Straße verlegt.
11.07.1934 Durch Hauptversammlungsbeschluß vom 11. Juli 1934 wird das Grundkapital von RM 4.250.000,00 durch Einziehung von nom. RM 250.000,00 Stammaktien und nom. RM 6.000,00 Vorzugsaktien auf RM 4.000.000,00 herabgesetzt.
1935 Errichtung einer Versandstelle in Breslau.
1936 Verkauf des seit einigen Jahren stilliegenden Betriebes in Dresden-Trachau.
1936 Erwerb der Spezialitätenfirma "Dr. Georg Rosenberger Nachf.", Breslau.
1937 Erweiterung und Verbesserung der Fabrikanlagen. Aufnahme einer größeren Anzahl neuer Fabrikationen
1937 Verkauf des Geländes in Naundorf/Kötitz.
1938 Die Erweiterung der Fabrikanlagen wird fortgesetzt.
1939 Errichtung einer Versandstelle in Kassel
1939 Erwerb des Grundstücks Chemnitz, Ottostraße 11
1939 Erwerb des Grundstücks Dresden, Ludwigstraße 3-5, zwecks Abrundung des Areals des Stammhauses in Dresden, Leipziger Straße.
1940 Übernahme einer größeren Beteiligung an "Gehe & Co. A.-G." durch die "Chemische Fabrik von Heyden A.-G.", Dresden-Radebeul.
1942 Bemerkungen zum Abschluß am 31. Dezember 1942: Die erzielte weitere Umsatzsteigerung verteilt sich auf die Arzneimittelversorgung sowie auf die Drogen-, Vegetabilien- und eigenen Fabrik-Abteilungen. Für ausländische Drogen mußten höhere Preisforderungen bewilligt werden.
1943 Erwerb der maßgeblichen Beteiligung zusammen mit der Firma "F. Reichelt A.-G.", Breslau, an der "Pharma" A.-G., Krakau, unter gleichzeitiger Firmenänderung in "Pharma" - Gehe - F. Reichelt A.-G., Krakau.
1943 Der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Haschke wird auf Druck der Großaktionäre durch den linientreuen Herbert Stommel ersetzt.
17.07.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1947 Das Stammhaus wird unter dem Namen "Heilchemie" als Volkseigener Betrieb weitergeführt.
1948 Nach der deutschen Teilung beginnt der Neuaufbau des Großhandelsgeschäfts "Gehe & Co." von München aus. Die Hauptverwaltung in Dresden wird aufgegeben
01.04.1951 Der Nachfolge-Betrieb "VEB Heilchemie" wird mit dem verstaatlichten Stammhaus der Arzneimittelfabrik "Dr. Madaus & Co.", Radebeul, zum "VEB Arzneimittelwerk Dresden" zusammengelegt.
bis 1981 Bis 1981 werden durch Gründung, Kauf und Zusammenlegung elf Niederlassungen in Deutschland aufgebaut.
1981 Die Hauptverwaltung wird von München nach Stuttgart verlegt.
1990 Nach der Wiedervereinigung beginnt das größte Investitionsprogramm nach Kriegsende. In ganz Deutschland versorgen 17 Niederlassungen die Apotheken.
1993 Umstrukturierung des Unternehmens: Die "Gehe AG" wird eine Holding, die Pharmagroßhandlung die "Gehe Pharma Handel GmbH", und andere Geschäftsaktivitäten bilden eigene Bereiche.
1997 Kauf von "Lloyds Chemists", der zweitgrößten Apothekenkette Großbritanniens, durch die Gehe Holding in Stuttgart
1999 Durch die Zusammenlegung der 1997 von Gehe in Stuttgart gekauften 902 Lloyds-Apotheken und 350 (um 1993/97) erworbenen) Hills-Apotheken entsteht in Großbritannien die größte Apothekenkette Europas.
24.04.2003 Von der Hauptversammlung wird mit einer Mehrheit von 99,98 % die Namensänderung von "Gehe AG" auf "Celesio AG" beschlossen. Dazu gehört das deutsche Tochterunternehmen "Gehe Pharma Handel GmbH".
2005 Die "Celsio AG" erzielt erstmals mehr als 20 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 500 Millionen Euro Ergebnis von Steuern
26.04.2007 "Celsio" kauft 90% der Anteile an der Versandapotheke "Doc Morris", um daraus in Deutschland eine Apothekenkette aufzubauen.
01.2009 Die "Franz Haniel & Cie. GmbH" (Duisburg) teilt der Celesio AG mit, dass sich ihr Anteil an der Gesellschaft zum 31. Dezember 2008 auf 55,81 Prozent beläuft.
29.06.2009 Celesio erwirbt den größten brasilianischen Pharmagroßhändler "Panpharma" mehrheitlich. Die Vereinbarungen stehen jedoch noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Celesio-Aufsichtsrat. Die Beteiligung mit 54 % erfolgt im Wege einer Kapitalerhöhung. Celesio hat die Option für eine vollständige Übernahme von Panpharma zu einem späteren Zeitpunkt
01.2010 Prof. Dr. Jürgen Kluge, Vorsitzender des Vorstands des Mehrheitsaktionärs der "Franz Haniel & Cie. GmbH" und ehemaliger McKinsey-Deutschland-Chef, wird neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats.
06.2010 Celesio gründet mit der "Medco Health Solutution Inc." das Joint Venture "Medco Celesio B.V." mit Sitz in Amsterdam, das den beiden Muttergesellschaften zu gleichen Teilen gehört. Das Joint Venture vereint die Stärken von Medco und Celesio und konzentriert sich auf innovative, sektorübergreifende pharmazeutische Dienstleistungen für Patienten mit chronischen oder komplexen Erkrankungen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Drogen 1903 Umwandlung in eine AG 1929 [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 134]  
Farbwaren 1903 Umwandlung in eine AG 1929 [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 134]  
Tabletten 1903 Umwandlung in eine AG 1929 [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 134]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1892 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine   unbekannt
Dampfmaschine   unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1878 Dampfkessel 3   unbekannt       große Cornwallkessel  
1878 Dampfmaschinen 2   unbekannt       Woolf'sche Maschinen  




Betriebsanlagen

Zeit Betr.-Teil Fläche bebaut Gleis Whs Betr. in Kommentar
1929 Dresden-Trachau 6200 1770     1 4 Fabrikgebäude
1929 Dresden, Leipziger Straße 17790 8500       25 Fabrikgebäude
1929 Stuttgart 4000 1300     1 5 Fabrikgebäude; zumeist Großhandelsbetrieb




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1878   70     70 Hilfskräfte in der Drogen-Appreturanstalt
1929 685 420 265   20 wiss., 246 kaufm. Angest.




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dr. Herbert Stommel, Radebeul I; Dipl.-Kaufmann Heinrich Vallee, Dresden. Aufsichtsrat: Dr. Julius Dehne, Geheimer Rat, Radebeul II, Vorsitzer; Dr. Julius Jungel, Geheimer Regierungsrat, Dresden, 1. stellv. Vorsitzer; Richard Holland, Bankdirektor, Dresden, 2. stellv. Vorsitzer; Friedrich Kratzert, Ratsherr, Apotheker DDA., Königstein (Elbe); Dr. phil. Walter Luboldt, Dresden; Hugo Schömann, Fabrikdireklor, Plauen (Vogtl.); Ferdinand Strubberg, Fabrikdirektor, Dresden. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Treuhand-Vereinigung A.-G., Abteilung Dresden. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Stammaktien l Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt, wird nach Berücksichtigung aller satzungs- und vertragsmäßigen Gewinnanteile unter die Aktionäre als Gewinn ausgeschüttet, soweit nicht die Hauptversammlung etwas anderes beschließt. Grundkapital: nom. RM 4.000.000,00 Stammaktien in 4990 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-4222, 4233-5000), 3501 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 5001-5595, 5646-7133, 7333-8750). Großaktionär: Chemische Fabrik von Heyden, Radebeul.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3781]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung und Handel mit Drogen und Farbwaren, pharmazeutischen und chemischen Erzeugnissen und ähnlichen Artikeln, ebenso die Beteiligung an anderen Unternehmungen. Die Gesellschaft darf Agenturen, Verkaufskontore und Zweigniederlassungen im Inlande wie im Auslande errichten. Die Gesellschaft kann mit anderen Firmen Vereinbarungen zwecks gemeinsamen Geschäftsbetriebes unter wechselseitiger Beteiligung an den gegenseitigen Geschäftsergebnissen treffen. Erzeugnisse: Drogen und Farbwaren, pharmazeutische und chemische Erzeugnisse.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3781]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: 1. Werk Dresden, Leipziger Straße 7-13 und Ludwigstraße l-5. 2. Werk Stuttgart, Gaisburgstraße 27-29. 3. Grundstück Chemnitz, Ottostraße 11. 4. Filialen in Stuttgart, Chemnitz, Nürnberg, Halle (Saale), Breslau und Kassel.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3781]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmen
TEXTTochtergesellschaften (s.d.): 1. Schwarzeck-Verlag G. m. b. H., Dresden, Beteiligung: 100%; 2. "Pharma" - Gehe - F. Reichelt A.-G., Krakau, Beteiligung: Maßgeblich zusammen mit der Firma F. Reichelt A.-G., Breslau. Buchwert der Beteiligungen: RM 21.002,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3781]


ZEIT1878
THEMABeschreibung
TEXTAls Weltfirma kann die Drogen-Appretur-Anstalt von Gehe & Comp, bezeichnet werden. Dieselbe ist ein Zweig-Etablissement des in der Königstr. 1 seit 42 Jahren bestehenden Drogen-Großhandlungshauses von Gehe & Comp, und ist in der Leipziger Str. 7 gelegen. Die Anlage bezweckt sowohl die Veredelung der Roh-Drogen durch Trocknen, Sortieren und Reinigen, als insbesondere ihre mechanische Zerteilung, vom groben Schneiden und Raspeln bis zur Herstellung der feinsten unfühlbaren Pulver, und ihre chemisch-pharmazeutische Verarbeitung, von der einfachsten wässerigen Extraktion oder bloßen Umkristallisation bis zur Bereitung der teuersten ätherischen Öle, Salze und Alkaloide. - Das Etablissement zerfällt naturgemäß in einen mechanischen und einen chemisch-pharmazeutisehen Teil, beide in besonderen großen Gebäuden getrennt und mit mannigfachen Maschinen und Apparaten versehen, die den nötigen Dampf und die Betriebskraft durch 3 grosse Corn-wall’sche Dampfkessel und 2 Woolf’sehe Maschinen erhalten. Die der mechanischen Zerkleinerung dienenden Maschinen sind in der Hauptsache: Schneidemaschinen, Raspeln, Stampfwerke, ein großer Kollergang, Flachmühlen und zur Herstellung der feinsten Pulver: Staubmühlen, Schlämm- oder Naßmühlen. Der chemisch-pharmazeutische Theil enthält neben mannigfaltigen Extraktions- und Abdampfvorrichtungen namentlich große Vacua zur Konzentration von Extraktionsflüssigkeiten bei niederer Temperatur im leeren Raume, ferner kupferne, eiserne und bleierne Blasen zur Destillation und Rektification von ätherischen Ölen, zur Bereitung von Chloroform, Salmiakgeist etc., und zur Wiedergewinnung von verwendetem Spiritus in hochgradigem Zustande, endlich Laboratorien für die feineren chemischen Arbeiten und die analytische Prüfung sowohl der zu verwendenden Rohstoffe, als auch der fertigen Produkte.
QUELLE[Bauten von Dresden (1878) 563]