J. H. Kayser, Papier- u. Papierwarenfabrik

Allgemeines

FirmennameJ. H. Kayser, Papier- u. Papierwarenfabrik
OrtssitzWinden (Kr. Düren)
Art des UnternehmensPapierfabrik
Anmerkungen1938 Inh.: Geschw. Kayser. 1900: "J. Kayser" (vmtl. identisch). Auch genannt "Papierfabrik Winden" oder "Papierfabrik I.H.Kayser"; gelegen zwischen Winden und Kreuzau links der Rur.
Quellenangaben[Birkner: Papierind (1938) I 64] [Reichs-Adreßbuch (1900) 2516] Wikipedia




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1732 Der Windener Teich wird gegraben. Er dient zum Betrieb einer Kupferhütte, erbaut durch den hessischen Soldaten Martin Jung.
1744 Die Kupferhütte wird geschlossen
28.08.1804 Laurenz Heidbüchel aus Winden, der in der Hoeschmühle das Papiermüllerhandwerk erlernt hat, stellt den Antrag, auf dem "Vieux fossé"? (alter Graben) bei Winden eine Papiermühle zu errichten.
04.10.1805 Gründung: Der Präfekt erteilt die Genehmigung am 4. Oktober 1805 aufgrund des positiven Protokolls des Ingenieurs.
12.07.1807 Napoleon genehmigt die Konzession zum Bau einer Papiermühle in Winden persönlich.
02.05.1811 Heidbüchel, der trotz seiner Schulden die Eigentumsrechte an der Mühle behalten hat, verpachtet sie seinem Sohn. - Später ist Christian Wergen der Besitzer der Windener Papiermühle.
04.05.1817 Christian Wergen verkauft seinen Anteil an Peter-Joseph Kayser aus Gürzenich.
1833 Peter-Joseph Kayser kauft die Anteile der Kinder von Laurenz Heidbüchel auf und ist nun Alleinbesitzer.
1844 Die Witwe von Johann Heinrich Kayser, Maria Katharina geb. Krafft, übernimmt die Leitung, und der Wandel zum modernen Betrieb beginnt.
1871 Kayser stellt einen neuen Dampfkessel auf.
1871 Aufstellung einer Rundsiebmaschine
20.02.1897 Heidbüchel, der sich beim Bau der Mühle übernommen hatte, unterschreibt einen Schuldschein an den Christian Wergen aus Gey.
1898 Die Rundsiebmaschine wird in eine Langsiebmaschine umgebaut.
um 1898 Aufstellung einer kleinen Dampfmaschine mit 20 PS
1910 Lieferung einer Francis-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim
1913 Nach dem Tod von Heinrich August Kayser übernehmen seine Söhne August und Peter Kayser die Fabrik.
1917 Nach der Zerstörung wird die Fabrik stillgelegt
1919 Wiederinbetriebnahme
1921 Bau des Tüten-und Verarbeitungswerks im Richelnberg
1932 Kayser pachtet mit seinem Schwager die Papierfabrik Oberschneidhausen.
1933 Inbesitznahme der Papierfabrik Niederau
1940 Bau einer Kläranlage aus Beton mit 360 m³ Fassungsvermögen
1944 Die Fabrik wird kriegsbedingt stillgelegt.
1945/1946 Von 1945 bis 1946 versorgt die Fabrik Winden und Teile von Kreuzau mit Strom.
11.1945 Die Tütenfabrik darf durch die Genehmigung der britischen Besatzungsmacht wieder betrieben werden.
06.1948 Die Papierproduktion läuft wieder auf vollen Touren
1951 Kauf von zwei neuen Kreuzbodenbeutelmaschinen
1951 Längs der Rur entstehen moderne Werkshallen, Autogaragen für PKWs und LKWs, eine neue Schlosserei und ein neuer Büroneubau mit zwei Werkswohnungen
09.1951 Aufstellung eines Stofffängers mit 300 m³ Fassungsvermögen
1954 Bau der geräumigen Papiermaschinenhalle II. für die gleichnamige Papiermaschine mit 230 cm Arbeitsbreite.
1954 Beginn der Montage eines neuen Hochdruckkessel mit 42 atü
1964 Neubau des Kollergangs
1968 Fertigstellung des Kollergangs
1969 Bau einer neuen Halle über den Fabrikenteich
1973 Nach der letzten Modernisierung kann Fabrikbesitzer Rolf Kayser seine Schulden nicht zurückbezahlen.
1976 August Kayser stirbt
1978 Konkursanmeldung
1980 Kayser verkauft an Cord Droese in Nörvenich.
2002 Der Fabrikschornstein wird abgerissen.
2005 Die Gebäude Im Richelenberg (Tütenfabrik, Bauernhof, Wohnhaus von Karolina und Josephine Kayser) werden abgerissen.
2007 Eine holländisch-deutsche Projektentwicklungsfirma kauft das gesamte Areal und plant den Bau eines Einkaufszentrums.
07.09.2008 Der Abriß der noch erhalten gebliebenen Gebäude beginnt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Papier 1807 Beginn um 1807 (Heidbüchel) 1978 Ende (Konkurs)  
Tüten 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 64] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 64]  
Tütenpapier 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 64] 1938 [Birkner: Papierind (1938) I 64]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine   unbekannt
Dampfmaschine um 1871 unbekannt
Lokomobile 1914 Heinrich Lanz Aktiengesellschaft




Betriebsanlagen

Zeit Betr.-Teil Fläche bebaut Gleis Whs Betr. in Kommentar
1938 Stammwerk           1 Papiermasch. 150 cm




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1816 12       acht ständige Arbeiter und vier nach Bedarf an zwei Bütten und einem Zylinder
1920 49        
1955 154        
1978 257