Zeit |
Ereignis |
20.11.1787 |
Geburt von Johann Nikolaus von Dreyse als Sohn des Schlossermeisters Johann Christian Dreyse und seiner Ehefrau Susanne, der Tochter des Chirurgen J. N. Fleischmann, in Sömmerda, Lange Str. 2. Sein Vater betreibt nebenbei eine kleine Landwirtschaft und hat die Berechtigung, Bier zu brauen und auszuschenken. |
Okt. 1806 |
Johann Nikolaus von Dreyse beendet die die Lehre bei seinem Vater im Herbst und geht im Oktober auf die Wanderschaft, um sein Wissen und seine Fähigkeiten zu vervollkommnen. Dreyses erste Station auf seiner Wanderschaft ist Altenburg, wo er etwa zwei Jahre in der Werkstatt seines Vetters Beck, eines Wagenbauers, arbeitet. Für ein halbes Jahr geht er dann nach Dresden, wo er bei dem Schlossermeister Mühlefeld in der Kleinen Fischergasse arbeitet. |
1815 |
Nach dem Einzug der Verbündeten verläßt Dreyse Paris und kehrt, mit neuem Wissen, handwerklicher Erfahrung und technischem Können ausgestattet, in seine Heimatstadt zurück. Dort fertigt er zunächst sein Meisterstück, einen Thüringer Ofen, eine Schlüsselserie und ein Kunstschloß für eine Truhe an. |
01.08.1815 |
Nach dem Tode seines Vaters übernimmt J. N. von Dreyse dessen Werkstatt. Zunächst konstruiert er verschiedene Vorrichtungen und Maschinen, um häufig anfallende Schlosserarbeiten schneller und billiger herstellen zu können. Vor allem beschäftigen ihn Gegenstände des täglichen Bedarfes (Nägel, Knöpfe, Striegel und Fensterbeschläge), um sie durch Prägen fabrikmäßig herzustellen. |
1817 |
Gründung der Knopf-, Nägel-, Striegel und Fensterbeschlagfabrik unter der Firma "Dreyse und Kronbiegel" |
April 1923 |
Beginn der Zündhütchenproduktion |
1824 |
Dreyse erhält das Patent für Dampfmaschine, die anstelle des Dampfkessels über eine vielfach gekrümmte Röhre, einen sogenannten Erzeuger, verfügte, durch die preußische Regierung. Ein Modell davon wird im Berliner-Gewerbe-Institut aufgestellt. |
05.01.1824 |
Die Firma meldet bei der Kgl. Preußischen Deputation für Gewerbe eine neue Art von Zündhütchen zum Patent an |
Frühj. 1826 |
Die neue Art von Zündhütchen wird patentiert |
1827 |
Dreyse stellt das erste Zündnadelgewehr her |
1828 |
Das neue Zündnadelgewehr wird dem preußischen Kriegsministerium zur Begutachtung vorgestellt. |
01.03.1828 |
Eine Fabrikordnung wird erlassen |
1834 |
Dreyse erwirbt die alte Leimsiederei vor dem Weißenseer Tor und richtet hier die Schlosserwerkstatt zur Gewehrfertigung ein |
1835 |
Es gelingt die Herstellung eines brauchbaren Hinterladers. |
1836 |
Der neue Hinterlader wird unter der Bezeichnung "Scharfschützengewehr" der Prüfungskommission vorgestellt. |
Nov. 1839 |
Die Vergleichsversuche für den Hinterlader werden wieder aufgenommen |
15.10.1841 |
Inbetriebnahme neuer Fabrikanlagen |
1842 |
Die ersten 3000 Zündnadelgewehre werden geliefert. |
1843 |
Eintritt Dreyses in den Staatsdienst. Damit ist eine Trennung von seinem Kompagnon Collenbusch erforderlich, die endgültig 1843 vollzogen wird. Von da an tritt der neue Firmenname "Nikolaus Dreyse" in Erscheinung. Collenbusch firmiert weiter "Dreyse & Collenbusch". |
1846 |
Ernennung von Dreyse zum Kommissionsrat |
ab 1853/55 |
Beginn der Lieferungen von Zündnadelgewehren aus den unter staatlicher Leitung stehenden preußischen Gewehrfabriken. - Dreyses Unternehmen wächst kontinuierlich. |
1854 |
Ernennung von Dreyse zum Geheimen Kommissionsrat |
1860 |
Beginn der Tätigkeit von Heinrich Ehrhardt in der Gewehrfabrik von Dreyse in Sömmerda |
1863 |
Ende der Tätigkeit von Heinrich Ehrhardt in der Gewehrfabrik von Dreyse in Sömmerda. Er schreibt darüber in seiner Biographie: "In Sömmerda machte ich die erste Bekanntschaft mit der Waffenindustrie, die später in meinem Leben eine bedeutende Rolle spielen sollte. Dort befanden sich die für die damaligen Verhältnisse riesigen Dreyseschen Werke, in denen das Zündnadelgewehr von A bis Z hergestellt wurde. Auch die hierzu erforderlichen Maschinen und Werkzeuge wurden ausnahmslos in den eigenen Werkstätten gefertigt." |
22.03.1864 |
Dreyse wird vom preußischen König in den erblichen Adelsstand erhoben |
09.12.1867 |
Tod von Nikolaus von Dreyse |
1894 |
Tod von Franz von Dreyse |
19.01.1899 |
Die Firma "Nikolaus von Dreyse" wird in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 1.600.000 Mark unter der Firma "Munitions- und Waffenfabrik Sömmerda Akt.-Ges., vorm. von Dreyse" umgewandelt. An der Spitze des Aufsichtsrates steht der Geheime Baurat Ehrhardt |
1899 |
Die Fahrradfabrikation wird eingestellt. Sie wird von der zum "Rheinmetall"-Konzern gehörenden Fahrzeugfabrik Eisenach übernommen. |
31.03.1901 |
Die "Waffen- und Munitionsfabrik AG Sömmerda" wird von der "Rheinischen Metallwaren- und Maschinenfabrik Düsseldorf-Derendorf", mit einem Aktienkapital von 1.200.000 Reichsmark, übernommen. Heinrich Ehrhardt, der Stellvertreter des Vorsitzenden im Aufsichtsrat von "Rheinmetall" und Mitaktionär der "Waffen- und Munitionsfabrik AG Sömmerda" ist, hat diese Angliederung initiiert. Ein türkischer Großauftrag gibt den Anstoß dazu. |
25.08.1907 |
Bildung eines Komitees zur Errichtung eines Krieger- und Dreysedenkmales |
20.11.1909 |
Das Krieger- und Dreyse-Denkmal wird am Geburtstag von Dreyse auf dem Marktplatz aufgestellt. |
11.11.1918 |
Die Mitarbeiter ziehen zum Marktplatz und vereinigen sich hier mit den Arbeitern der "Rheinischen Metallwaaren- und Maschinenfabrik". Im Rathaussaal konstituiert sich der Arbeiterrat von Sömmerda und dem Kreis Weißensee. |
nach dem 1. WK |
Das Unternehmen baut aufgrund des Versailler Vertrags die Nietenfabrikation aus und erreicht hier Spitzenleistungen. Es werden Nieten in allen Größen und Formen, aus Eisen, Kupfer, Messing, Aluminium und Neusilber hergestellt. Im Laboratorium wird Pulver in 150 Sorten gemischt. |
1924 |
Die Inhaber Otto und Paul Kronbiegel-Collenbusch sehen sich gezwungen, das Unternehmen in die von den Firmen Selve in Magdeburg, Kronbiegel in Sömmerda und Domheim in Weimar gebildete "Selkado AG" einzubringen. |
1934 |
Die früheren Inhaber Otto und Paul Kronbiegel-Collenbusch scheiden au der "Selkado AG" aus. |