Mimosa Akt.-Ges., Fabrik photographischer Papiere

Allgemeines

FirmennameMimosa Akt.-Ges., Fabrik photographischer Papiere
OrtssitzDresden
StraßeBärensteiner Str. 31
Postleitzahl01277
Art des UnternehmensFabrik photographischer Papiere
AnmerkungenBis 1913 "Rheinische Emulsionpapier-Fabrik" (s.d.). Um 1943 unter der Firma "Mimosa Aktiengesellschaft". Adresse (1943): An der Mimosa 2. Der Betrieb erlitt im Zweiten Weltkrieg nur geringe Schäden, wurde aber nach 1945 demontiert. Ab 1948 als "VEB Mimosa".
Quellenangaben[Chem Ind Dt Reich (1929/30) 136] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4437] [Zur technisch-industriellen Entwicklung Dresdens (1956) 23]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1898 Gründung der Vorgänger-Firma "Rheinischen Emulsions-Papier-Fabrik G. m. b. H. (Heinrich Stolle)" in Köln-Ehrenfeld mit einem Kapital von M 30.000,00
1901 Die "Rheinische Emulsions-Papier-Fabnk A.-G." übernimmt das Konkurrenzunternehmen "Dr. Opitz & Co.", München.
25.06.1901 Umwandlung der "Rheinischen Emulsions-Papier-Fabrik G. m. b. H." in eine Aktiengesellschaft mit Wirkung vom 1. Januar 1902 mit einem Grundkapital von RM 150.000,00. Sie geht aus der "Rheinischen Emulsions-Papier-Fabrik G. m. b. H. (Heinrich Stolle)" in Köln-Ehrenfeld hervor.
1904 Verlegung der Fabrikation von Köln-Ehrenfeld nach Dresden in gemietete Räume
1904 Das Kapital wird auf M 238.000,00 erhöht.
1909 Die Produktion geht zum Kunstlicht-Papier über. - Die Entwicklung wird nach dem Ersten Weltkrieg fortgesetzt. Bekannt ist das Portrait-Papier "Velotyp" (Chromsilber-Papier mit mittlere Empfindlichkeit)
17.04.1913 Bis dahin unter der Firma "Rheinische Emulsions-Papier-Fabrik, Act.-Ges."
1914 Bisher steht die Produktion von Auskopier-Papier (Tageslichtpapier) im Vordergund: Das Bild entsteht bereits bei der Belichtung und erhält im Fixierbad eine endgültige Farbe und Haltbarkeit.
1915-1922 In den Jahren 1915 bis 1922 werden mehrfache Erweiterungsbauten aufgeführt.
30.12.1919 Die a.o. Generalversammlung genehmigt den Abschluß einer Interessengemeinschaft mit der Firma Trapp & Münch, Friedberg (Hessen)
1920 Die Mimosa Aktiengesellschaft übernimmt ein weiteres Konkurrenzunternehmen, die "Neue Photographische Gesellschaft A.-G." in Berlin-Steglitz, durch Fusion und verlegt die Fabrikation dieser Firma in ihre Räume nach Dresden.
1921 Erweiterungsbauten in Dresden. Durch diese Transaktionen wird die Mimosa die größte Gesellschaft ihres Faches.
1922 Erwerb von zwei Dresdner Hausgrundstücken.
1923 Erwerb von zwei weiteren Dresdner Hausgrundstücken.
01.01.1924 Der Betrieb hat ungefähr die dreifache Ausdehnung im Vergleich zur Vorkriegszeit.
1924-1925 Bei der Goldmarkumstellung wird das Aktienkapital auf RM 1.572.500,00 festgesetzt.
1924 Es Erweiterungsbauten vorgenommen.
1926 Ausführung eines Erweiterungsbaues zur Aufnahme der Fabrikation photographischer Trockenplatten.
03.1926 Die Verwaltung der "Mimosa AG" macht den Aktionären der "Unger & Hoffmann AG", Dresden, das Angebot, für 10 Aktien der "Unger & Hoffmann" zu je RM 40 eine Aktie der "Mimosa AG" in Höhe von RM 50 ... zu gewähren, im Wege des gegenseitigen Austausches im Verhältnis 8 : 1 + RM 10,00 in bar für je 10 Aktien der "Unger & Hoffmann A.-G.".
01.05.1926 Ãœbernahme der gesamten Fabrikation der "Unger & Hoffmann A.-G." mit Ausnahme der Herstellung von Kameras und Projektionsapparaten
1927 Während des gesamten Jahres muß in Doppelschichten, im August sogar in drei Schichten, gearbeitet werden.
1927 Errichtung eines Erweiterungsbaues, in dem u. a. 3 Emulsionsmaschinen modernster Ausführung aufgestellt werden.
1927 Verstärkung der Beteiligung an der "E. A. Schwerdtfeger & Co. A.-G." in Berlin.
1928 Die Gesellschaft erwirbt ein Drittel des Aktienkapitals der "Rotophot AG" in Berlin
1928 Kapitalerhöhung um RM 800.000,00
1928 Verstärkung des Aktienbesitzes an der "E. A. Schwerdtfeger & Co.", Berlin
1928 Die europäische Preiskonvention für Photopapiere wird erneuert.
1928 Der Umsatz erfährt eine weitere Steigerung und stellt eine Rekordziffer seit Bestehen des Unternehmens dar.
1928 Der im Jahre 1927 begonnene Erweiterungsbau ist durchgeführt, außerdem erfährt die Filmfabrik eine Erweiterung.
1929 Der Besitz an Aktien der "Rotophot A.-G." wird in Anteile der von der "Rotophot A.-G." abgetrennten Gesellschaft, "Rotophot Bromsilberdruck G. m. b. H.", Berlin, umgetauscht.
1930 Von der Stadt Dresden wird an die Fabrikgrundstücke anstoßendes Bauland erworben im Ausmaße von 6900 qm, ferner das Wohnhaus Königsteinstraße 6.
1931 Ausführung von Erweiterungsbauten der Filmfabrik auf dem neuerworbenen Gelände.
1932 Zwecks Sanierung der "Trapp & Münch A.-G.", Dresden, stellt die Gesellschaft nom. RM 30.000,00 Aktien dieser Gesellschaft zur Einziehung unentgeltlich zur Verfügung.
1932 Nach weiterer Zusammenlegung von 5 : 2 auf RM 100.000,00 wird das Kapital auf RM 150.000,00 wieder erhöht. Die neuen Aktien werden von der Gesellschaft übernommen.
1934 Fertigstellung des Erweiterungsbaues, Anlegung eines neuen Schneideraumes.
1935 Erweiterungsbau des Maschinenhauses sowie Vergrößerung dar Filmfabrik.
1936 Der Erweiterungsbau der Filmfabrik wird beendet.
1939 Verkauf von 2 Wohngrundstücken.
1940 Die Beteiligung an der "E. A. Schwerdtfeger & Co. A.-G.", Berlin, wird aufgegeben.
1941 Die Liquidation der "Grundstücksgesellschaft Dresden-Johannstadt A.-G." wird beendet.
1941 Ankauf eines an das Fabrikgelände angrenzenden Baulandes.
16.06.1942 Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 16. Juni 1942 Kapitalberichtigung um 30 % = RM 975.000,00 Stamm- und RM 15.000,00 Vorzugsaktien auf insgesamt RM 4.290.000,00 durch Entnahme von RM 831.000,00 aus offenen Rücklagen durch Zuschreibung von RM 200.000,00 zu Maschinen und RM 58.000,00 zum Umlaufvermögen. Der verbleibende Betrag von RM 99.000,00 wird für Pauschsteuer gemäß § 13 DAV zurückgestellt.
1942 Bemerkungen zum Abschluß am 31. Dezember 1942: Das abgelaufene Jahr brachte erhöhte Anforderungen der Abnehmerkreise und damit erhöhte Umsätze. Die innerhalb der Branche vereinbarte Vereinfachung des Sortiments sowie die fortgesetzten Rationalisierungsmaßnahmen führten zu einer Erhöhung der Erzeugung.
1943 Aussichten für 1943: Auch im neuen Jahre haben die Anforderungen an die Produktion nicht nachgelassen.
23.07.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
Mai 1946 Es wird nach der Demontage erneut mit dem Guß fotografischer Papiere begonnen
1947 Der Betrieb wird durch die Produktion von Fotoapparaten und Verschlüssen in eine völlig falsche Richtung gelenkt.
01.07.1948 Die Firma wird mit Wirkung zum 1. Juli in das Eigentum des Volkes übergeben
Sept. 1948 Beschlagnahme des Betriebsvermögens
1950 Der Betrieb wird in den nächsten fünf Jahren wieder zu einem Spezialbetrieb für die Herstellung von Fotopapier entwickelt.
1951/52 Die für die Produktion von Fotoapparaten und Verschlüssen verantwortliche Betriebsleitung setzt sich in den Westen ab.
1952/53 Es werden ein Schulungsraum, ein Klubzimmer und ein Bibliothekszimmer geschaffen
1955 Die Umstellung wieder zu einem Spezialbetrieb für die Herstellung von Fotopapier wird abgeschlossen
1955 Im Klubzimmer wird ein Fernsehapparat aufgestellt
1955 Bisher wurden für hervorragende Leistungen 14 Kolleginnen und 44 Kollegen als Aktivisten ausgezeichnet, darunter 13 zweifache und 7 dreifache Aktivisten
22.01.1955 Der Heizer Walter Hempel erhält die erste staatliche Auszeichnung im überbtrieblichen Wettbewerb für seine Initiative zur Einsparung von Kohle.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Celluloidfilme 1913 Umfirmierung 1929 [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 136]  
Kleinbild-Kompaktkameras 1947 bekannt 1947 bekannt  
photogr. Papiere 1913 Umfirmierung 1929 [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 136]  
Photopapier   [Referenzliste Rich. Raupach]   [Referenzliste Rich. Raupach] vmtl. 20er Jahre
Trockenplatten 1913 Umfirmierung 1929 [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 136]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine   Richard Raupach Maschinenfabrik Görlitz GmbH




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1913 Umbenennung zuvor Rheinische Emulsions-Papier-Fabrik Rh. Emulsionpapier --> Mimosa [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 136]
1919 Interessengemeinschaft zuvor Trapp & Münch Trapp & Münch --> Mimosa (Interessensvertr) [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 136]
1920 Anschluß (Namensverlust) zuvor Neue Photographische Gesellschaft Neue Phot Ges --> Mimosa [Chem Ind Dt Reich (1929/30) 136]




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Direktor Wilhelm Naewiger, Dresden. Aufsichtsrat: Alfred Busch, Vorstandsmitglied der Dresdner Bank, Berlin, Vorsitzer; Reinhold Freiherr von Lüdinghausen, Prag, stellv. Vorsitzer; Franz Bergmann, Vorstandsmitglied der Seidel & Naumann A.-G., Dresden; Herbert Büttig, Direktor der Dresdner Bank, Dresden; Geheimrat Dr. Walther Frisch, Berlin; Dr. Herbert Müller, Vorstandsmitglied der Kötitzer Ledertuch- und Wachstuchwerke A.-G., Coswig, Dresden; Fabrikbesitzer Willi Trapp, Friedberg (Hessen). Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Treuhand-Vereinigung A.-G., Dresden. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100 Vorzugsaktien 1 Stimme, in den bekannten 3 Fällen 7 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: Der aus dem Jahresabschluß sich ergebende Reingewinn ist nach Berücksichtigung aller satzungs- und vertragsmäßigen Gewinnanteile sowie unter Berücksichtigung der Rechte der Vorzugsaktionäre unter die Aktionäre als Gewinn auszuschütten, soweit nicht der Vorstand und der Aufsichtsrat oder die Hauptversammlung aus ihm Rücklagen oder andere Verwendung oder einen Vortrag auf neue Rechnung beschließen. Grundkapital: nom. RM 4.225.000,00 nom. RM 65.000,00 Stammaktien in 20 Globalaktien über je 100 Aktien zu RM 1.000,00 (Nr. 1/100-1901/2000) 1800 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 2001-3800) 4250 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 3801-8050), Vorzugsaktien in 50 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-50), 150 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 51-200). Summe: RM 4.290.000,00 Großaktionär: Dresdner Bank.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4437]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb photographischer Papiere, Trockenplatten und anderer verwandter Produkte. Die Gesellschaft ist berechtigt, im In- und Ausland Zweigniederlassungen zu errichten, sich bei anderen Unternehmungen des In- und Auslandes zu beteiligen, solche Unternehmungen zu erwerben und zu errichten sowie alle Geschäfte einschließlich von Interessengemeinschaftsverträgen einzugehen, die geeignet sind, den Geschäftszweig der Gesellschaft zu fördern. Erzeugnisse: Sämtliche photographische lichtempfindliche Papiere und photographische Filme für den Amateurbedarf; Trockenplatten für den Fach- und Amateurbedarf. Die Mimosa Aktiengeselschaft hat sich durch Übernahme von Aktien an der Firma "E. A. Schwerdtfeger & Co. A.-G." (Luxuspapierfabriken) in Berlin, welche zu ihren Hauptabnehmern zählt, beteiligt. Außerdem besitzt sie einen größeren Teil des Aktienkapitals der Firma "Trapp & Münch A.-G.", Friedberg in Hessen, welche ein Konkurrenzunternehmen von ihr darstellt.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4437]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: 1. Werk Dresden. Fabrikanlagen zur Herstellung photographischer lichtempfindlicher Papiere und Zelluloidfilme. Maschinelle Hinrichtungen: Kraftanlage, bestehend aus Dampfmaschinen, Dieselmotoren, Emulsions-Gießmaschinen und den dazu gehörigen Hilfsmaschinen. 2. Sonstiger Besitz: 1 Grundstück Bärensteiner Straße 28b; 1 Grundstück Rosenbergstraße 32; 1 Grundstück Trübnerstraße. Gesamtgröße: 16 200 qm, davon 600 qm zu Wohnzwecken für Vorstand, Arbeiter und Angestellte bebaut.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4437]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTBeteiligungen (s.d.): 1. Trapp & Münch A.-G., i. Abw., Dresden, Beteiligung: 97.9 % = nom. RM 117.500,00 (Abwicklung 1943 beendet); 2. Neue Photographische Gesellschaft G. m. b. H., Dresden, Beteiligung: 100 % = nom. Reichsmark 100.000,00; 3. Verax G. m. b. H., Dresden, Beteiligung: 100 % = RM 5.000,00 vollgezahlte Anteile. Buchwert der Beteiligungen: Seit 1930 auf RM 1,00 abgeschrieben.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4437]