Städtisches Elektrizitätswerk Frankfurt (Oder)

Allgemeines

FirmennameStädtisches Elektrizitätswerk Frankfurt (Oder)
OrtssitzFrankfurt (Oder)
StraßeFischerstr. 6
Art des UnternehmensElektrizitätswerk
AnmerkungenLage: Fischerstr. 6 / Bachgasse 4. Gleichstromwerk mit drei Wasserrohrkesseln und drei Dampfmaschinen mit je zwei Generatoren sowie einer Bahn- und Lichtbatterie - die erstere bestand aus 250 und die zweite aus 146 Elementen.
Quellenangabenhttp://www.svf-ffo.de/de/svf/historie.html
HinweiseDazu ist eine Straßenbahn mit drei Linien geplant: Die erste Linie soll vom Chausseehaus im Buschmühlenweg bis zur Kreuzung Berliner Chaussee/Cüstriner Straße führen; die zweite Linie war vom Bahnhof bis zum Schützenhaus zu errichten; die dritte Linie vom Neuen Kirchhof bis zur Ecke Junkerstraße/Große Scharrnstraße gedacht. Der anfängliche Wagenpark bestand aus 18 Motor- und sechs offenen Anhängerwagen für den Sommerverkehr mit einer Spurweite von einem Meter, die die AEG in der Waggonfabrik van der Zypen & Chalier, Köln und in der Breslauer Lokomotiv- und Wagenbauanstalt Linke-Hofmann fertigen ließ.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
15.05.1895 Magistrat und Stadtverordnetenversammlung bilden auf ihrer Sitzung am 15. Mai 1895 eine Kommission für eine Straßenbahn mit Elektrizität und oberirdischer Leitung. - Der Magistrat setzt sich jetzt mit verschiedenen Firmen in Verbindung.
Anfang 1896 Die Stadt erhält eine Offerte der Berliner AEG zum Bau einer elektrischen Straßenbahn, der sie den Vorzug gab. Anders als die bisherigen Angebote von Siemens & Halske, Berlin, des Bankhauses von Koenen und Co und Schuckert-Nürnberg, verzichtet die AEG auf jede Zinsgarantie und verpflichtet sich vielmehr, die Straßenbahn völlig auf eigene Kosten und auf eigenes Risiko zu errichten. - Der Magistrat empfiehlt, das Angebot der AEG anzunehmen.
19.03.1896 Die Magistratsvorlage zum Bau einer elektrischen Straßenbahn durch die AEG wird einstimmig angenommen.
22.04.1896 Die Bürgermeister Dr. Adolph und Frantz unterschreiben den Konzessionsvertrag mit der AEG zur Errichtung eines "Elektricitäts-Werks zur Abgabe von elektrischer Energie an die Stadt und an sonstige Consumenten für Beleuchtungs-, Kraft- und andere elektrotechnische oder elektrochemische Zwecke" und der Straßenbahn mit drei Linien. Die Stadt erlaubt der AEG für 50 Jahre, alle ihr gehörigen Straßen, Plätze und Brücken zur Verlegung von Stromleitungen und Gleisanlagen zu benutzen. Danach soll die Gesamtanlage mit allem Zubehör unentgeltlich in das Eigentum der Kommune übergehen.
07.04.1897 Aufstellung des ersten Mastes in der Dammvorstadt
Mitte April 1897 Die Schienenverlegung für die Straßenbahn beginnt.
20.12.1897 Aufnahme des Probebetriebs
23.12.1897 Eröffnung des Elektrizitätswerks
23.12.1897 Inbetriebnahme der Straßenbahn: Wagen Nr. 4 fährt probeweise vom Elektrizitätswerk zum Neuen Kirchhof und zurück.
20.01.1898 Landespolizeiliche Abnahme der Straßenbahn
22.01.1898 Offizielle Eröffnungsfahrt der Straßenbahn mit Fahrten zum Schützenhaus, dann zum Chausseehaus, weiter zum Magazinplatz, in die Leipziger Straße.
23.01.1898 Aufnahme des öffentlichen Betriebs der Straßenbahn
April 1899 Das Werk geht von der AEG in den Besitz der "Allgemeine Lokal- und Straßenbahn- Gesellschaft", Berlin, über, welcher im April die Konzession übertragen wird.
14.12.1899 Landespolizeiliche Prüfung für die Erweiterungen der Straßenbahn
21.12.1899 Inbetriebnahme von zwei neuen Straßenbahnstrecken: Die neue 2,4 km lange Linie IV Logenstraße - Kasernen und die verlängerte Linie I Chausseehaus - Schlachthof
um 1900 Aufstellung einer vierten Maschinenanlage mit 350 PS
Juni 1901 Erweiterung des Maschinenhauses um 10 m bis an die Gartengrenze und Aufstellung einer weiteren Maschinenanlage (Hersteller: Maschinenfabrik Cyclop, Mehlis & Behrens, Berlin)
13.03.1922 Abschluß des Vertrags zwischen der Stadt und der "Allgemeinen Lokal- und Straßenbahn AG" zur Übernahme des Elektrizitätswerks. Damit ist die "Frankfurter Elektrizitätswerke GmbH (F.E.W.)" gegründet, an der die Stadt zur Hälfte beteiligt ist.
01.04.1922 Die "Frankfurter Elektrizitätswerke GmbH" (F.E.W.) beginnt ihre Geschäftstätigkeit.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Elektrizität 1896 Beginn am 23.12.      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpen um 1897 Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art
Dampfmaschinen um 1897 Escher, Wyss & Co.
Dampfmaschine um 1900 unbekannt
Dampfmaschine 1901 Maschinenfabrik Cyclop, Mehlis & Behrens




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1897 Dampfkessel 3   August Borsig       Wasserrohrkessel Einer von dreien in Reserve




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 falsche bzw. andere Firmierung zuvor Brodnitz & Seydel, Maschinenfabrik Seidel - [richtig:] Seydel