Maschinenfabrik von C. Kulmiz

Allgemeines

FirmennameMaschinenfabrik von C. Kulmiz
OrtssitzLaasan (Schlesien)
OrtsteilIda- und Marienhütte
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
Anmerkungen1900: Fabrik zur Gemeinde Laasan gehörig; Bahnhof, Post, Telegraph: Saarau. Wird in [Gartenlaube (1865)] gleichbedeutend mit der Marienhütte (s.d.) genannt. 1893: Schreibweise "Culmiz". Bezug zur Schamottefabrik "C. Kulmiz" (s.d.) unbekannt.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 2828] [Verzeichnis der Zuckerfabriken 17 (1900) Anh.] [Chemiker-Zeitung (1893) Anz]
Hinweise[Werbeanzeige (1907)]: Abb. einer Zwillings-Fördermaschine




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1850 Gründung




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bremsberganlagen 1907 Anzeige 1907 Anzeige  
Brücken 1907 Anzeige 1907 Anzeige  
Cornwallkessel 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität
Dampffördermaschinen 1907 Anzeige 1907 Anzeige  
Dampfkessel aller Art 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität. 1907 auch Großwasserraumkessel, Patent Garbe (alleinige Fabrikanten in Schlesien und Posen)
Dampfmaschinen 1893 [Chemiker-Zeitung (1893) Anz] 1911   1893: mit neuester Ventil- und Flachschieber-Steuerung bis zu den größten Dimensionen. Fabrikations-Spezialität, Einzylinder- und Verbundmaschinen, mit Präzisions-, Flachschieber- oder Ventilsteuerung, Schnelläufer für Lichtbetrieb
Diffusionsanlagen mit unterer u. seitl. Entleerung 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität
Eisenkonstruktionen für Hochbauten 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität
Fördergerüste 1907 Anzeige 1907 Anzeige auch Förderkörbe und Seilscheiben
Fördermaschinen 1907 Anzeige 1907 Anzeige auch Förderkörbe und Seilscheiben
Kalkofenanlagen 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung komplette Anlagen, Fabrikations-Spezialität. Rostsäule (D.R.G.M. 287357)
Luft- und Dampfhaspel 1907 Anzeige 1907 Anzeige  
Neu- und Umbauten von Zuckerfabriken 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Lieferung aller dazu gehörigen Maschinen und Apparate
Quirlwäschen 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität
Reservoirs 1907 Anzeige 1907 Anzeige  
Rübenschwemm- und Schlammabsatzanlagen 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität
Saturationsanlagen 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität
Schieberluftpumpen 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität
Schieberluftpumpen 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität
Schnitzelpressen 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität
Sudmaischen 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität
Transmissionen 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität
Trommelwäschen 1900 Erste Erwähnung 1911 Letzte Erwähnung Fabrikations-Spezialität




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1 Nebenwerk zuvor Chamottefabrik Saarau, C. Kulmiz  
1850 Ursprungsunternehmen / Stammhaus zuvor Ida- und Marienhütte Ida- und Marienhütte = Stammhaus




Allgemeines

ZEIT1865
THEMABeschreibung
TEXTSchlendert man jetzt durch die ausgedehnten Anlagen zu Saarau, so kommt man auch an ein niedriges schuppenartiges, sehr verrußtes Gebäude und enträtselt bei näherer Betrachtung die Zuschrift: "Marienhütte". Dies ist der bescheidene Anfang eines zweiten wichtigen Zweiges der Saarauer Fabriktätigkeit. Der geringschätzige Nebenbegriff, der sich mit den Worten "Alteisen" verbindet, ist ein Beweis, wie häufig solche Abfälle von altem Eisen und wie Verhältnismäßig wertlos sie sind. Mit sicherem technischen Instinkt bemächtigte sich Kulmiz dieses Gegenstandes. In der ganzen Umgebung war damals keine Eisenhütte, der sonst diese Abfälle zugeflossen wären. Er gründete eine Schmiede mit Dampfhammer für die Abfälle von Schmiedeeisen, dann eine Gießhütte, um auch das alte Gußeisen in neue nutzbare Formen zu bringen. Es liegt eine Art von Pietät darin, diese Anfangswerke noch heute zu konservieren, wo sich die bescheidene Schmiede zu einer sehr stattlichen Maschinenbauanstalt erweitert hat, die allen Ausgaben gewachsen ist. Keine kleine Genugtuung war es für den ehemaligen Artilleristen, daß seiner Maschinenbauanstalt vor einigen Jahren die Aufertiguug eines Teils der eisernen Lafetten für die preußische Artillerie übertragen wurde. Kulmiz' Freunde behaupteten oft scherzhafter Weise, er habe die Maschinenfabrik bloß gebaut, um in Bezug auf Reparaturen und Neubeschaffungen für seine sonstigen Anlagen selbständig dazustehen. Der Scherz beruht insofern auf Wahrheit, als in der Tat die Kulmiz'schen Werke so zahlreich sind, daß sie recht gut eine kleine Maschinenbauanstalt allein beschäftigen könnten. Im Anschluß an die Maschinenfabrik ist eine große Dampfkesselschmiede zu erwähnen, die auch die Anfertigung von Gasometern, Bassins für Oel, Sirup usw., kurz alle einschlagenden Arbeiten übernimmt. Schwachnervige Damen mögen fern davon bleiben, denn infernalisch ist das Getöse.
QUELLE[Gartenlaube 28/1865, S. 447]