Maschinenfabrik Buckau AG

Allgemeines

FirmennameMaschinenfabrik Buckau AG
OrtssitzMagdeburg
OrtsteilBuckau
StraßeSchönebecker Str. 82
Postleitzahl39104
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenBis 1881 oder 1884: "Vereinigte Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie" (s.d.), dann "Maschinenfabrik Buckau Aktiengesellschaft zu Magdeburg". Ab 1928: "Maschinenfabrik Buckau R. Wolf" (s.d.). Bei [Hülsse/Kato (1847) 28] schon: "Maschinen-Fabrik in Buckau bei Magdeburg". Besitzer (um 1892): Aktien-Gesellschaft; Vorstand: Direkt. Reinhold Lange; Prokuristen: Paul Baus u. Ober-Ingenieur Ludw. Peilert. Spezialität (um 1892): Schnelllaufende Dampfmaschinen. Dazu um 1909 als Abteilung: "Röhrig & König" in Magdeburg-Sudenburg (deren Maschinen siehe unter "Röhrig & König").
Quellenangaben[125 Jahre Mf Buckau-Wolf (1963)] [Masch-Ind. (1939/40) 599] [Organ (1937) 206] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 133+18a] [Industriearchitektur in Magdeburg (1999) 43+148]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1838 Errichtung des Ursprungs-Unternehmens, der Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie, durch Magdeburger Kaufleute. Treibende Kraft ist Alfred Tischbein aus Rostock. Errichtung einer Schiffswerft (Bau- und Reparaturwerft) mit Maschinenfabrik
1883/84 Bau der Gußputzerei und des Modellhauses im rechten Winkel zur Schönebecker Str. 82-84 (neben der Montagehalle), geplant und ausgeführt von C. A. Schmidt
01.01.1884 Umfirmierung aus: "Vereinigte Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie", nachdem der Betrieb dieser Gesellschaft an die "Deutsche Elbschiffahrts-Gesellschaft 'Kette'" in Dresden-Uebigau überging.
1884 Seither widmet sich die Gesellschaft mit ganzer Kraft und vollem Erfolg der Aufbereitung und maschinellen Brikettierung der Braunkohle, die jetzt alle Wirtschaftskreise lebhaft bewegt. Bau von Braunkohlen-Brikettpressen, die bis 20 Waggons Briketts in 24 Stunden leisten, Trockenapparaten und allen sonstigen Spezialapparaten für die Braunkohlenindustrie.
01.01.1884 Mit der Umfirmierung wird das Aktienkapital auf eine Million Mark halbiert, wobei der Anlagewert der Einrichtungen des Unternehmens mit zwei Millionen Mark angegeben wird.
1884 Bau einer neuen größeren Kesselschmiede und Anschaffung fahrbarer Kräne und hydraulischer Aufzüge. Zugleich wird eine eigene Werkzeugmacherei aufgebaut und Ausbau der Werkstatt der Schiffswerft.
24.11.1884 Gründung unter Übernahme der seit 1838 bestehenden "Vereinigte Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Comp." als "Maschinenfabrik Buckau Actiengesellschaft zu Magdeburg" mit einem Grundkapital von M 1.074.000,00.
1886 Direktor Golden tritt in den Ruhestand. Ihm folgen C. Peters und Aefner gemeinsam. Beide gehörten bereits zuvor dem Unternehmen an.
1886 Das Patent für den Schulz´schen Röhrentrockner zur Trocknung von Braunkohlenstaub in Brikettfabriken wird erworben.
1886 Die Fabrik erhält den ersten Auftrag zum Bau einer Brikettfabrik in Bitterfeld (mit Exter'scher Strangpresse und Schulz'schem Röhrentrockner)
1888 Lieferung einer 1200-PS-Dreizylinder-Schiffsmaschine
01.10.1888 Reinhold Lange wird neuer Direktor der Maschinenfabrik Buckau. Er setzt auf die Spezialisierung des Unternehmens auf einige Spezialerzeugnisse. Insbesondere wird die Tätigkeit für die Braunkohleindustrie ausgeweitet.
1891 Eine stehende 500-PS-Dampfmaschine der Maschinenfabrik Buckau ist zusammen mit einem Generator von "Siemens & Halske" auf der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt ausgestellt. - Daraus ergeben sich mehrere Aufträge.
1891 Steigerung der Leistung der Schiffsdampfmaschinen auf 1600 PS
1891 Der Umsatz halbiert sich auf eine Million Mark. - Er zieht im folgenden Jahr wieder etwas an.
1896 Hochkonjunktur, Überstunden, Bau großer stehender Corliss-Maschinen; es können Dampfmaschinen bis zu 5000 PS hergestellt werden.
1896 Aufstockung der alten Eisengießerei und Umnutzung als Montagehalle nach Plänen von C. A. Schmidt mit 17 - 44 mm Innenmaßen. Nordöstlich davon wird eine Schlosserei gebaut.
1898 Neubauten: Kesselhaus, Maschinenhaus und Gießerei stehen vor der Vollendung
1899 Baubeginn für ein neues Kessel- und Maschinenhaus
1900 Das neue Kessel- und Maschinenhaus wird fertiggestellt.
1900 Bis Ende 1900 wurden 3145 Dampfmaschinen, 2082 Dampfkessel, 2084 Dampfüberhitzer gebaut
05.01.1901 Tod des langjährigen Direktors Reinhold Lange. Sein Nachfolger wird Max Salzmann.
1903 Bau eines neuen Schweißereigebäudes, ein Wassergas-Schweißwerk, das gut einschlägt, weshalb schon bald eine neue Schweißhalle gebaut werden muß.
1903 Bau eines Wassergas-Schweißwerkes.
01.02.1906 Berufung von Wilhelm Kleinherne als kaufmännischem Direktor
15.08.1906 Übernahme der Maschinenfabrik "Röhrig & König" in Magdeburg-Sudenburg. Sie ist insbesondere für die Zuckerindustrie tätig war und produziert ferner Anlagen für die Herstellung von Kalksandsteinen. Der Betriebsteil firmiert künftig als "Abteilung Sudenburg, vorm. Röhrig & König".
1908 Infolge konjunktureller Probleme treten erhebliche Umsatzrückgänge auf.
1908 Das Aktienkapital wird auf 6.000.000 Mark erhöht
1910 Aufsteigende Konjunktur, Rekordjahr
1911 Anknüpfend an die Tätigkeit für die Braunkohlenindustrie wurden für den Bedarf großer Tagebaue Eimerkettentrockenbagger gebaut, die neben den Brikettfabriken zu einem wichtigen Standbein des Unternehmens werden. 1911 werden bereits fünf Großbagger ausgeliefert.
1911 Abschluß eines Kartellabkommens mit der "Zeitzer Eisengießerei und Maschinenbau AG"
1921 Zusammenschluß mit der Maschinenfabrik "R. Wolf" zu einer Interessengemeinschaft
1921 Bau der Baggermontage an der Schönebecker Straße
1921 Bau des Montagewerkzeugmagazins an der Schönebecker Straße
1922 Erste Erneuerung des Kartellabkommens mit der "Zeitzer Eisengießerei und Maschinenbau AG" von 1911
um 1922 Erhöhung des Kapitals auf 6 Millionen Mark
1925 Die "Abteilung Sudenburg, vorm. Röhrig & König" erhält wieder Aufträge aus dem Ausland für den Bau von Zuckerfabriken.
1926 Ãœbernahme der Mehrheit der Anteile der R. Becker & Co. GmbH, Dessau
1926 Ãœbernahme der Mehrheit der Anteile der R. Becker & Co. G. m. b. H., Dessau.
1927 Eingliederung der Maschinenfabrik Grevenbroich durch Fusion
1927 Zweite Erneuerung des Kartellabkommens mit der "Zeitzer Eisengießerei und Maschinenbau AG" von 1911
1927/28 Errichtung des Verwaltungebäudes an der Schönebecker Straße nach Zeichnungen von Paul Schaeffer-Heyrothsberge
08.02.1927 Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 8. Februar 1927 übernimmt die Gesellschaft im Wege der Fusion die "Maschinenfabrik Grevenbroich". Die Überleitung des Grevenbroicher Betriebes, soweit er die Fabrikation von Maschinen für die Zuckerindustrie betrifft, erfolgt bis in die 1940er Jahre. In Grevenbroich ist dann nur ein Restbetrieb mit ca. 300 Arbeitern unter der Firma "Maschinenfabrik Grevenbroich Akt.-Ges." (Kapital: RM 100.000,00), deren, sämtliche Aktien die Gesellschaft besitzt, verblieben.
1928 Abschluß des Fusionsvertrags mit der "R. Wolf Aktiengesellschaft, Magdeburg"
1928 Ãœberleitung der Fabrikation des Werks Sudenburg nach dem Werke Salbke
1935 Erweiterung des Verwaltungebäudes an der Schönebecker Straße. Es ist nun an der Straßenseite 52 m lang und 20,5 m hoch. - Zu einer weiteren Vergrößerung nach Süden kommt es nicht.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Apparate für die Zuckerindustrie 1884 Beginn (Umfirmierung) 1913 erwähnt: Jahrbuch dt. Braunkohlen...Ind (1913) Enge Zusammenarbeit mit Bock, Classen, Langen, Steffen u. Adant; 1859: Magdeburg ist mehr und mehr zum Zentrum der Zuckerindustrie geworden
Brikettpressen 1886 Erste Erwähnung 1913 erwähnt: Jahrbuch dt. Braunkohlen...Ind (1913)  
Dampfkessel 1884 Beginn (Umfirmierung) 1913 erwähnt: Jahrbuch dt. Braunkohlen...Ind (1913)  
Dampfmaschinen 1884 Beginn (Umfirmierung) 1928 Ende (--> Buckau-Wolf)  
Dieselmotoren 1925 Beginn     Beginn: 1925 aufgrund von Erfahrungen der Ascherslebener Maschinenbau und der Grade-Motorenwerke in Magdeburg
Eimerketten-Bagger 1905 ab 1905 Baggerbau 1913 erwähnt: Jahrbuch dt. Braunkohlen...Ind (1913)  
Eimerketten-Bagger 1905 ab 1905 Baggerbau 1913 erwähnt: Jahrbuch dt. Braunkohlen...Ind (1913)  
Eimerketten-Schwenkbagger 1927 Erste Erwähnung   Letzte Erwähnung  
Fördermaschinen 1898 Erste Erwähnung 1913 bekannt (Ibbenbüren)  
Fördermaschinen 1898 Erste Erwähnung 1913 bekannt (Ibbenbüren)  
hydraulische Pressen          
Kalksandsteinfabriken 1900 Erste Erwähnung 1913 erwähnt: Jahrbuch dt. Braunkohlen...Ind (1913)  
Lokomobilen 1928 Beginn (ex R. Wolf) 1945 Verstaatlichung (--> Grevenbroich) nicht unbedingt 1. Bj!
Röhrentrockner 1886 Erste Erwähnung   Letzte Erwähnung 1886: Patentsicherung und kurz darauf Lieferung
Ventil-Brikettpressen 1907 Erste Erwähnung 1913 erwähnt: Jahrbuch dt. Braunkohlen...Ind (1913)  
Verdampf-Apparate 1884 Beginn (Umfirmierung) 1913 erwähnt: Jahrbuch dt. Braunkohlen...Ind (1913)  
Wasserhaltungsmaschinen 1898 Erste Erwähnung   Letzte Erwähnung  
Ziegelpressen 1884 Beginn (Umfirmierung) 1913 erwähnt: Jahrbuch dt. Braunkohlen...Ind (1913)  
Zwillings-Brikettpressen 1913 erwähnt: Jahrbuch dt. Braunkohlen ... Ind. (1913) 1917 Letzte Erwähnung  




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
um/vor 1930 Kreiselpumpe     G. Schiele & Co., Ventilatoren, lufttechnische Anlagen       Doppel-Kreiselpumpe aus Hartblei, Type ND  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
um 1884 500       auf 500 angestiegen
1891 250       infolge der ungünstigen Wirtschaftslage
1894 400       nach dem Anstieg der Konjunktur ab 1892
1905 1000        
1906 1600        
31.12.1907 2000       "annähernd"




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1881 Umbenennung zuvor Vereinigte Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie Seit dem 1. Januar
1906 Anschluß (Namensverlust) zuvor Röhrig & König, Maschinenfabrik, Eisen- und Metallgießerei Röhrig & König zu "Maschinenfabrik Buckau"""
1 Nebenwerk danach Röhrig & König, Maschinenfabrik, Eisen- und Metallgießerei vor 1909 als Abteilung zur Mf Buckau
1926 Anschluß (Namensverlust) zuvor R. Becker & Co. GmbH Becker
1927 Anschluß (Namensverlust) zuvor Maschinenfabrik Grevenbroich AG Maschinenfabrik Grevenbroich zu "Maschinenfabrik Buckau"""
1928 Zusammenschluß, neuer Name danach Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG Mf Buckau + "R. Wolf"