Franz Ringhoffer Maschinenfabrik, Eisengießerei und Kesselschmiede

Allgemeines

FirmennameFranz Ringhoffer Maschinenfabrik, Eisengießerei und Kesselschmiede
OrtssitzPrag
OrtsteilSmichov
Art des UnternehmensKupferwaren- und Maschinenfabrik
AnmerkungenBis 1848 Kupfer- und Metallwarenfabrik, dann Maschinenbau. 1873: "Gebrüder Ringhoffer" mit Wilhelm Ringhoffer als leitendem Chef. Auf der Weltausstellung 1873: Kolonnen-Rektifizierapparat zur Erzeugung von 7 Eimern reinem, fuselfreien 97 bis 98 % Sprit per Stunde. Bierkühlnpparat kühlt 160 Eimer in einer Stunde von 18° auf 3° ab; Spezialität in Zuckerfabriks-, Spiritusraffinerie-, Brennerei- und Brauerei-Einrichtungen; die älteste Kupferwarenfabrik Österreichs; Rektifizierapparate nach Art des ausgestellten arbeiten bereits in Böhmen, Schlesien, Galizien, Rumänien und Ostindien; Zuckerfabrikseinrichtungen wurden bereits über 80 geliefert [Amtlicher Catalog der Ausstellung der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder Österreichs (1873) 385]. 1923 nach Fusion: "Ringhoffer-Tatra Werke A.-G." (s.d.); nach einigen Quellen: 1921 bzw. 1925 bzw. 1936.
Quellenangaben[Matschoss: Dampfmaschine (1908) I,209] [Beitr. zur Gesch. der Technik (1913) 239] [Katalog Exportverein. d. Tschechoslowakischen Waggonfabriken (um 1925)]
Hinweise[Katalog Exportverein. d. Tschechoslowakischen Waggonfabriken (um 1925)]: Loko




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1769 Der junge Kesselbauergeselle Franz Ringhoffer kommt aus dem österreichischen Müllerdorf nach Prag und richtet sich in der Altstadt eine Werkstatt ein, wo er Gefäße für Brauereien herstellt.
1771 Gründung als Kupfer- und Metallwarenfabrik
1822 Der Sohn von Franz Ringhoffer, Joseph, kauft in der Nähe von Prag eine Wassermühle, die er zum Hammerwerk für Kupfer umbaut und die später durch ein Kupfer-Walzwerk erweitert wird. Er fertigt nun auch Teile für Zuckerfabriken und Brennereien und steigt schließlich zum k.u.k. Hoflieferanten auf.
1827 Tod von Franz Ringhoffer, und sein Sohn Josef übernimmt die Unternehmung. - Dieser hatte schon 1820 [?] in Kamenitz bei Eule ein Kupferhammerwerk für größere Produkte errichtet und erweitert nunmehr auch die Smichower Unternehmung beträchtlich, namentlich durch Erzeugung von Betriebseinrichtungen für Zuckerfabriken und Spiritusbrennereien.
ab 1827 Josef Ringhoffer erweitert die Smichower Unternehmung beträchtlich, namentlich durch Erzeugung von Betriebseinrichtungen für Zuckerfabriken und Spiritusbrennereien.
1832 Josef Ringhoffer erhält den Titel "k.k. Hofkupferschmiedmeister".
1843 Josef Ringhoffer erhält die Fabriksbefugnis zur Erzeugung von Kupfer- und Metallwaren.
1848 Beginn des Maschinenbaues
1848 Aufnahme des Dampfmaschinenbaus
1852 Bau der Fabrik in Smichov und Beginn des Eisenbahnwagenbaues als erste Waggonfabrik Böhmens
1853 Mit Unterstützung des Fabrikanten Adolf Raschka entsteht die Firma "Ignatz Schustala & Co.", die schnell expandiert und ihre auch Kutschen, Luxus- und Reisewagen auch exportiert. Es entsteht ein Vertriebslager in Galizien, und es werden Filialen und Zweigwerke in Ratibor, Breslau, Wien, Prag, Berlin, Czernowitz und Kiew errichtet.
1854 Die zu Ansehen gekommene Maschinenfabrik wird mit der Waggonfabrik in Smichov zusammengelegt
1874 Aufnahme des Baus von Straßenbahnwagen
1877 Nach dem Tode Adolf Raschkas gerät das Unternehmen in wirtschaftliche Schwieriegkeiten.
1879 Nach dem Tod seines gleichnamigen Vaters übernimmt Franz Freiherr v. Ringhoffer (* 22.11.1844, + 23.07.1909) zusammen mit seinen Brüdern Emanuel und Viktor die Firma
22.10.1886 Besichtigung durch den Wiener Elektrotechnischen Verein. Die Mitglieder werden von Freiherrn v. Ringhoffer und
dem Direktor Eckert empfangen und unter Assistenz der Ingenieure in alle Abteilungen geleitet.
1900 Auf der Weltausstellung Paris wird eine stehende Vierzylinder-Dreifachexpansionsmaschine mit zwischen den Zylindern stehendem Schwungradgenerator von 2400 PSi gezeigt
1907 Kooperation mit der elektrotechnischen Fabrik "Kolben & Co.", um ein Automobil mit dem Namen "Praga" zu produzieren
1911 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft als "Ringhoffer-Werke Waggon- und Tenderfabrik"
1925 Ãœbernahme durch den Tatra-Konzern und Umfirmierung in "Ringhoffer-Tatra"
1948 Verstaatlicht
1963 Integration in den ebenfalls staatlichen CKD-Konzern als CKD-Tatra, Praha-Smichov
1991 Umzug in ein neuerbautes Werk in Zlicin bei Prag, größter Straßenbahnhersteller der Welt




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Brauereieinrichtungen 1873 Weltausstellung Wien 1873 Weltausstellung Wien  
Brennereianlagen 1873 Weltausstellung Wien 1873 Weltausstellung Wien  
Dampffördermaschinen 1905 Schacht Mayrau 1905 Schacht Mayrau  
Dampfkessel 1854 Ausstellung München 1854 Ausstellung München 1854 einer mit 12 PS ausgestellt
Dampfmaschinen 1858 [Album Industrie Reichenberg (1858) 62] 1912 [VDI 56 (1912) Nr. 49, 90] s.a. Anzeige [VDI 56 (1912) Nr. 49, 90]. Auch mit Corliss-Steuerung
Dampfpumpen 1854 Ausstellung München 1854 Ausstellung München  
Einrichtungen für Spiritusfabriken 1903 [Maercker: Spiritusfabrikation (1903), Anh.] 1903 [Maercker: Spiritusfabrikation (1903), Anh.] alleiniges Ausführungsrecht für Maische-Destillier-Apparate für Österreich-Ungarn
Eisenbahnwagen 1852 Beginn als erste Waggonfabrik Böhmens      
Eisenbahnweichen 1854 Ausstellung München 1854 Ausstellung München "Sicherheitswechsel mit Signalscheibe"
Kupferwaren 1771 Erste Erwähnung 1 Letzte Erwähnung  
Metallwaren 1771 Beginn (Gründung)      
Zuckerfabrikseinrichtungen 1873 Weltausstellung Wien 1873 Weltausstellung Wien  




Allgemeines

ZEIT1886
THEMABeschreibung der Beleuchtungsanlage
TEXTWaggon- und Tenderfabrik, die Maschinenfabrik, Eisengießerei und Kesselschmiede sind elektrisch beleuchtet, mittels 556 Glühlampen und einer Bogenlampe, welche von zwei Edison-Dynamos gespeist werden. Als Motor wird eine vorhandene Reservedampfmaschine verwendet und die Transmission ist mit eigenartigen Friktions-Kupplungen zum Abstellen und
Einkuppeln der Dynamos während des Ganges versehen. Die Beleuchtungsanlage war in der Stärke von 300 Glühlichtern ursprünglich von der Firma Brückner, Ross & Comp. installirt; die Ergänzung durch eine zweite Edison-Maschine mit 256 Glühlampen und einer 1000 kerzigen Bogenlampe rührt von F. Krizik her.
QUELLE[Zeitschr. für Elektrotechnik (Wien) 4 (1886) 498]