Maschinenbau-Anstalt Humboldt


Zum Vergrößern Bild anklicken


Maschinenbau-Anstalt Humboldt: Maschinenbau-Anstalt Humboldt: Gesamtansicht der Fabrik


Allgemeines

FirmennameMaschinenbau-Anstalt Humboldt
OrtssitzKöln
OrtsteilKalk
StraßeHauptstr. 133/135
Postleitzahl51103
Art des UnternehmensMaschinen- und Lokomotivfabrik
Anmerkungen1892: Vorstand: Gen.-Direkt. Aug. Hegener; kaufm. Direktor: H. Lenné; Prok.: Aug. Stockfisch u. C. Topp; Zirkulationsröhren-Dampfkessel (System Humboldt). Mit einer Abteilung für Lokomotivbau. Besaß die erste in Deutschland errichtete Perforieranstalt für Zierbleche, Heizkörperverkleidungen usw. Um 1923 Teil des Klöckner-Konzerns [Tross: Aufbau der Eisen- und eisenverarb. Industriekonzerne (1923) 90].
Quellenangaben[Eisenbahnwesen der Gegenwart (1911) II,174] [Slezak: Lokomotivfabriken Europas (1962) 7] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 133] [50 Jahre Kölner Bezirksverein des VDI (1911) 118]
Hinweise[50 Jahre Kölner Bezirksverein des VDI (1911) 118]: Werksansicht; [119]: Kesselschmiede; [121]: Aufbereitungsmaschinenfabrik; [123]: Lokomotivkesselschmiede; [125]: Montagehalle für Großmaschinenbau




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1856 Gründung als Maschinenfabrik für den Bergbau "Sievers & Co.". Zunächst dazu bestimmt, die in der Nähe liegenden Erzbergwerke mit Aufberreitungs und Zerkleinerungsmachinen zu verorgen, wodurch sich die junge Firma ein großes, noch wenig beachtetes Arbeitsfeld erschließt, befaß sie sich alsbald auch mit der Vervollkommnung der früher gebräuchlichen Kohlenverladung und Kohlenaufbereitung. Ihr gebührt das Verdienst, das Waschverfahren auf diesem Gebiete eingeführt und die erste mechanisch arbeitende Kohlenwäsche erbaut zu haben.
1870 Umwandlung der Firma "Sievers & Co." in eine Aktiengesellschaft unter dem Namen "Maschinenbau-Aktiengesellschaft Humboldt vormals Sievers & Co."
1870 Beginn des Ausbaues des Werks in großem Maßstabe
1870er Errichtung eines Eisenwalzwerks
1875 Der Ausbau des Werks ist in geplantem Umfange durchgeführt. Die Leistung ist derart gesteigert, daß die mustergültigen Erzeugnisse bald in allen Weltteilen bekannt und begehrt werden.
14.11.1881 bis 15.11.1881 Schwungradexplosion. Angeblich übermäßige Geschwindigkeit durch Nachlässigkeit des Maschinisten. 1 Verletzter
1884 Die Sanierung des Werks ist vollzogen
1884 Das Eisenwalzwerk wird (wie schon früher das Zinkwalzwerk) von Humboldt abgetrennt, und das Werk wird ausschließlich als Maschinenfabrik unter der Firma "Maschinenbau-Anstalt Humboldt" eiter betrieben.
1887 Beginn der Herstellung von Eis- und Kühlmaschinen. Durch Erwerbung und Vervollkommung des bekannten Fixari'schen Luftkühlverfahrens gelingt es, in eine führende Stellung auf dem Gebiete der Kältetechnik einzutreten.
1886/87 Geschäftsergebnisse: Aktienkapital: 3.000.000,00 Mark, Obligationsschuld: 1.000.000,00 Mark, Erzeugung: 4552 [t?], Umschlag: 1.815.334 [Mark Umsatz?], Abschreibungen: 12.045,00 Mark, Löhne: 528.000,00 Mark
1894/95 Geschäftsergebnisse: Aktienkapital: 3.000.000,00 Mark, Obligationsschuld: 861.000,00 Mark, Erzeugung: 6002 [t?], Umschlag: 2.964.149 [Mark Umsatz?], Abschreibungen: 90.866,00 Mark, Löhne: 700.000,00 Mark
1896 Kauf der Konstruktionsunterlagen und Einrichtungen der "Mecklenburgischen Waggonfabrik AG" in Güstrow. Das bildet die Grundlage für den Einstieg von Humboldt in den Lokomotivbau.
1897 Errichtung der Abteilung für Lokomotivbau. - Sie wird allmählich für eine jährliche Produktion von 150 großen Maschinen erweitert.
1902 Angliederung der Firma "Siller & Dubois" in Kalk, welche sich hauptsächlich mit dem Bau von Maschinen für Erzaufbereitung, Zerkleinerung und Gummifabrikation beschäftigt.
1902/03 Geschäftsergebnisse: Aktienkapital: 6.000.000,00 Mark, Obligationsschuld: 3.000.000,00 Mark, Erzeugung: 16000 [t?], Umschlag: 7.614.790 [Mark Umsatz?], Abschreibungen: 358.079,00 Mark, Löhne: 2.100.000,00 Mark
1905-1911 Aus dem alten Werk werden in den Jahren 1905/11 die Betriebsstätten für Eisenkonstruktion und Kesselschmiedearbeiten sowie die Perforieranstanlt in neue Hallen im Vingster Feld verlagert, während die verlassenen Werkstätten für Zwecke des Lokomotivbaues und sonstiger mechanischer Werkstätten umgewandelt werden.
1905/06 Geschäftsergebnisse: Aktienkapital: 10.500.000,00 Mark, Obligationsschuld: 3.000.000,00 Mark, Erzeugung: 32350 [t?], Umschlag: 12.246.279 [Mark Umsatz?], Abschreibungen: 479.084,00 Mark, Löhne: 3.000.000,00 Mark
1907/08 Geschäftsergebnisse: Aktienkapital: 10.500.000,00 Mark, Obligationsschuld: 2.946.690,00 Mark, Erzeugung: 37074 [t?], Umschlag: 17.758.343 [Mark Umsatz?], Abschreibungen: 849.083,00 Mark, Löhne: 3.200.000,00 Mark
1909 Übernahme der Pläne, Zeichnungen und Modelle der Brauereimaschinenfabrik "Schäfer & Langen", Krefeld
1909/10 Geschäftsergebnisse: Aktienkapital: 14.100.000,00 Mark, Obligationsschuld: 2.812.000,00 Mark, Erzeugung: 38299 [t?], Umschlag: 19.050.875 [Mark Umsatz?], Abschreibungen: 1.156.349,00 Mark, Löhne: 4.500.000,00 Mark
1910 Im deutschen Bergbau sind um 1910 8 dampfbetriebene und 5 elektrische Luftkompressoren (Gesamtleistung: 1567 bzw. 244 PS) von Humboldt in Betrieb. Davon sind 2 Zwillings-, 4 Verbund- und 4 einfachwirkende Kompressoren.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Ammoniak-Kältemaschinen 1887 Beginn Kältemaschinen 1912 [VDI (1912) Anh. S. 77]  
Auslegerdrehkrane 1911 Erste Erwähnung 1912 Letzte Erwähnung  
Bockgreiferkrane 1911 [Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 174-178] 1911 [Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 174-178]  
Brauerei-Anlagen 1902 Ãœbernahme von Schäffer & Langen 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77]  
Dampffördermaschinen 1902 Erste Erwähnung 1916 Letzte Erwähnung 1902: s. Teiwes-Förster
Dampfkessel 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] 1911 [50 Jahre Kölner Bezirksverein des VDI (1911)]  
Dampfmaschinen 1892 [Adressb Elektr.-Branche (1892)] 1916 Letzte Erwähnung  
Dampfturbinen 1911 [50 Jahre Kölner Bezirksverein des VDI (1911)] 1916 Letzte Erwähnung  
Eisenkonstruktionen 1897 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77] 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77] schufen Weltruf
Erzaufbereitungsanlagen 1856 Beginn als "Sievers" 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77] schufen Weltruf
gelochte Bleche 1911 [50 Jahre Kölner Bezirksverein des VDI (1911)] 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77]  
Gummifabrik-Maschinen 1902 Ãœbernahme von "Siller & Dubois" 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77]  
hydraulische Pressen 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77] 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77]  
Kabelfabrik-Maschinen 1911 [50 Jahre Kölner Bezirksverein des VDI (1911)] 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77]  
Kessel 1897 Erste Erwähnung 1916 Letzte Erwähnung schufen Weltruf
Kohlenaufbereitungsanlagen 1897 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77] 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77] schufen Weltruf
Kolbenpumpen 1911 Erste Erwähnung 1916 Letzte Erwähnung  
Kompressoren 1911 Erste Erwähnung 1912 Letzte Erwähnung  
Lokomotiven 1897 Beginn 1928 Ende, Lokbau an Krupp als neue Spezialität eingeführt 1911: Jahresleistung: 150 Lokomotiven
Schiebebühnen 1911 [Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 174-178] 1911 [Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 174-178]  
Steinbrecher 1911 Erste Erwähnung 1912 Letzte Erwähnung  
Transmissionen 1912 Erste Erwähnung 1916 Letzte Erwähnung  
Trockenanlagen aller Art 1912 Erste Erwähnung 1916 Letzte Erwähnung  
Ventilatoren 1916 bekannt 1916 bekannt  
Wassertürme 1911 [Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 174-178] 1911 [Eisenbahnwesen d Gegenw (1911) II, 174-178]  
Zentrifugalpumpen 1911 Erste Erwähnung 1916 Letzte Erwähnung  
Zinkwalzwerke 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77] 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 77]  




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1888 Dampfhämmer 5   unbekannt          




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1857 58       Bei Gründung durch Sievers
1886/87 521       Löhne: 538.000 Mark
1888   400     über 400 Arbeiter
1894/95 830       Löhne: 700.000 Mark
1902/03 1880       Löhne: 2.100.000 Mark
1905/06 2800       Löhne: 3.000.000 Mark
1907/08 3300       Löhne: 3.200.000 Mark
1909/10 4000       Löhne: 4.500.000 Mark
1911 4000       Nahezu 4000, davon 1000 im Lokomotivbau; Umsatz: 20 Mio M
1912 4200        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1930 Umbenennung danach Humboldt-Deutz-Motoren AG [Slezak: Lokomotivfabriken Europas (1962)]
1930 Zusammenschluß, neuer Name zuvor Motorenfabrik Deutz AG Vermögen auf die Maschinenbau-Anstalt Humboldt übergegangen




Allgemeines

ZEIT1911
THEMABeschreibung
TEXTDie Werkstätten mit Hofräumen belegen eine Grundfläche von 225.000 qm, außerdem stehen noch 850.000 qm Grundbesitz zur Verfügung. Sämtliche Fabrikräume sind durch Gleise miteinander und mit der Staatsbahn verbunden. Im Werk sind über 350 Elektromotoren mit ca. 4.500 PS tätig, welche von vier elektrischen Zentralen mit teils selbst erzeugtem, teils von der Stadt Köln geliefertem Strom versorgt werden. 22 Dampfkessel liefern den Dampf für die elektrischen Zentralen und die Schmiede. Die Werkstätten sind mit über 1.200 Arbeitsmaschinen, 76 Laufkränen, 5 Spillwinden und einer Schiebebühne sowie einer großen Preßluftanlage für pneumatisches Nieten, Stemmen, Bohren usw. ausgerüstet.
QUELLE[50 Jahre Kölner Bezirksverein des VDI (1911) 122]


ZEIT1911
THEMAAbteilungen
TEXTAbteilung Kohle:
Vollständige Einrichtungen zur Kohlenaufbereitung (Siebereien, Wäschen, Verladeanstalten, Kohlemisch- und Zerkleinerungsanlagen). Koksseparationen, Koksausdrück- und Kohlenstampfmaschinen.
Abteilung Erze:
Aufbereitungsanlagen für Erze und Mineralien aller Art nach naßmechanischem, magnetischem und elektrostatischem Verfahren.
Abteilung Metallurgie:
Vollstndige Hüttenanlagen zur GGewinnung von Metallen auf trockenem, nassem und elektrometallurgischem Wege.
Abteilung Perforieranstalt:
Älteste Metalllocherei Deutschland, gegründet 1856, gelochte Industriebleche aller Art für Sieberei, Wäschen, Zerkleinerungsanlagen, Zierbleche, Waffelbleche, Lüftungsbleche, Werkstattöfen, Schutzvorrichtungen.
Abteilung Zerkleinerung I:
Zerkleinerungsapparate aller Art, Zementfabrikenm Drehrohröfen, hydraulische und mechanische Steinpressen, Kalksandsteinfabriken, Anlagen zur Brikettierung von Steinkohlen, Erzen zund Braunkohlen, Spülversatz für Bergwerke
Abteilung Zerkleinerung II:
Maschinen für Gummi- und Rohzelluloidfabrikation, für Kabel- und Seilindustrie und für Drahtfabrikation. Zink- und Bleiwalzwerke.
Abteilung Müll: Anlagen zur Verbrennung von Müll und Klärschlamm sowie für Müllaufbereitung. Feuerungen zur Verbrennung minderwertiger Brennstoffe. Anlagen zurm Brechen von Müllschlecke. Maschinelle Kläranlagen.
Abteilung Allgemeiner Maschinenbau:
Bergwerksmaschinen aller Art, Dampfmaschinen, Dampfturbinen, elektrische und Dampffördermaschinen, Haspeln, Luftkompressoren, Turbeokompressoren, Ventialtoren, unterirdische Waserhaltungsmaschinen, Zentrifugalpumpen, Seilscheiben, Aufsatzvorrichtungen usw.
Abteilung Lokomotivbau:
Lokomotiven aller Art, feuerlose Lokomotiven, Kranlokomotiven.
Abteilung Eis- und Kühlmaschinen:
Eis- und Kühlmaschinen nach dem NH3-, CO2- und SO2-Kompressionssystem für Schlachthöfe, Brauereien, Molkereien, Marktahllen, Theater, Wohnungen, Schiff- und Bahntransport.
Abteilung Brauereimaschinen:
Vollständige Sudhausanlagen mit Dampf- und Feuerkochung, Filter-Sudwerke, Schrotereianlagen.
Abteilung Transport- und Verladeeinrichtungen:
Transportanlagen aller Art, Konveyor-anlagen, Krane, Verladebrücken, Winden, Schiebebühnen, Drehscheiben, Aufzüge, Kettenbahnen, Bagger.
Abteilung Transmissionen:
Lager, Kupplungen, Stellringe, gußeiserne und schmiedeeiserne Riemenscheiben, gedrehte Präzisions-Stahlwellen, gezogenen Präzisions-Stahlwellen, gefräste Zahnräder.
Abteilung Eisenkonstruktion:
Brücken, Fördergerüste, Eisenkonstruktionen aller Art für Bergbau, Hüttenwerke, Fabriken, Theater, Geschäftshäuser, Hallen usw.
Abteilung Kesselbau:
Kessel aller Art, Überhitzer, Kettenroste, Behäter, Kocher, Wasserreiniger zur Enthärtung, Klärung und Enteisenung von Gebrauchswasser
Abteilung Gießerei:
Maschinenguß aller art, feuer- und säurebestaändiger Guß für die chemische Industrie. Rotguß.
Abteilung Schmiede:
Hammerschmiede und Gesenkschmiede.
QUELLE[50 Jahre Kölner Bezirksverein des VDI (1911) 122-124]


ZEIT1888
THEMABeschreibung
TEXTDas Werk zerfällt gegenwärtig in vier Betriebsabteilungen; in die Maschinenfabrik, Schmiede und Kesselschmiede, in die Eisenconstructions- und Blechwerkstätten, in die Eisen- und Metallgießerei und in die Perforieranstalt. Eine Hauptspezialität der Firma, welche über 700 Arbeiter beschäftigt und maschinelle Anlagen von 400 Pferdekräften betreibt, bildet der Bau von Maschinen für das Berg- und Hüttenwesen. Hierfür ist bereits bei der Gründung eine Versuchsstation zur Aufbereitung und Zerkleinerung von Erzen, Kohlen und Mineralien eingerichtet worden. Aus allen Ländern der Erde, wo ein Bergwerk angelegt werden soll, empfängt der "Humboldt" unausgesetzt Zusendungen von dem ersten Beförderungsbefund, um zu prüfen, ob die qualitative Ausbeute die Arbeit belohnen werde und welche mechanischen Apparate zu derselben erforderlich seien. Die Zerkleinerung wird nach einer Absonderung auf Korngröße und nach spezifischem Gewicht mittels Steinbrecher und Walzenmühlen bewirkt; hierauf werden die Erze durch Siebtrommeln (bis auf 1 mm Größe) klassifiziert und gelangen dann in den Stromapparat, worin sie durch einen Wasserstrom mit abnehmender Geschwindigkeit nach ihrer Schwere getrennt und in Rinnen aufgefangen werden. Mineralien an größerem Volumen werden mittels der sogenannten Setzmaschine aufbereitet. In der Maschinenbau-Abteilung werden unter anderem Wasserhaltungsmaschinen mit Rotation und Hubpausen (System Kley) gefertigt, d. h. Balanciermaschinen, welche so konstruiert sind, daß sie selbst ein Minimum Wasser zu pumpen vermögen und an ihrer Bewegung erkennen lassen, welche Wassermassen zu bewältigen sind; ferner Steinbohnnaschinen, Luftkompressionsapparate bis zu fünf Atmosphären Druck, Steinbrechmaschinen, Walzmühlen, Siebtrommeln, Bassins für chemisch-technische und keramische Industrie, für Pulver- und Dynamitfabriken, Montejus und Werkzeugmaschinen. In der Gießerei bringen vier Kupolöfen das starre Eisen zum glühenden Flusse. Gießpfannen und Formkasten werden mittels Drehkranen, von denen sechszehn in dem großen Raume angebracht sind, entleert und ausgehoben. In der Schmiede werden Kessel der verschiedensten Systeme, alle möglichen Eisenbestandteile zum Bau von Brücken und sonstigen Eisenkonstruktionen erzeugt, während die Perforieranstalt gelochte Bleche für die Brauereien, Zuckerfabriken und landwirtschaftlichen Betrieb liefert. Die meisten Gebäude der Fabrik sind dreischiffige Hallenanlagen mit erhöhtem, seitlich beleuchtetem Mittelschiff, auf dessen eisernen Stützsäulen sich die Laufkrahne von teilweise großer Tragfähigkeit bewegen; die Dachconstructionen sind meist von Holz. Große Gleisanlagen mit Drehscheiben vermitteln den Verkehr der Räume unter sich und der vorbeiführenden rechtsrheinischen Eisenbahn. Zum Werk gehören noch das gegenüberliegende neu erbaute dreigeschossige Direktionsgebäude sowie verschiedene Arbeiter- und Beamtenwohnungen. Schließlich sei hier noch des Walzwerkes der Fabrik gedacht, welches inzwischen käuflich auf die Firma Manstaedt & Co. übergegangen ist. Es enthält vierzehn Puddel- und fünf Schweißöfen, fünf Dampfhämmer und vier Walzenstraßen mit etwa 1500 verschiedenen Profilen, beschäftigt über 400 Arbeiter und erzeugt jährlich 12.000t Fassoneisen und 6000t feuerfeste Produkte.
QUELLE[Köln und seine Bauten (1888) 760]