Kampnagel Aktiengesellschaft (vormals Nagel & Kaemp)

Allgemeines

FirmennameKampnagel Aktiengesellschaft (vormals Nagel & Kaemp)
OrtssitzHamburg
Ortsteil39
StraßeBarmbecker Str. 4/8
Postleitzahl22303
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenBis 1934 unter der Firma "Eisenwerk (vorm. Nagel & Kaemp) AG" (s.d.). Seit den 1960er Jahren zum Demag-Konzern. In den alten Werkshallen später das Kulturzentrum "Kampnagel".
Quellenangaben[Machinenindustrie im Dt. Reiche (1939/40) 446] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2709] Wikipedia




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
11.12.1865 Gründung des Ursprungsunternehmens in Hamburg-Winterhude unter der Firma "Nagel & Kaemp"
1875 "Nagel & Kaemp" errichtet eine eigene Maschinenfabrik am schiffbaren Osterbeckkanal in Hamburg-Barmbeck.
15.03.1932 Die Hauptversammlung vom 15. März 1932 genehmigt die Einziehung der nom. RM 260.000,00 eigenen Aktien (siehe 1931) und setzt das Grundkapital von Reichsmark 2.600.000,00 auf RM 2.340.000,00 herab.
23.03.1933 Die Hauptversammlung vom 23. März 1933 beschließt die Einziehung der 1932 erworbenen Aktien (nom. 140.000 Mark) und Herabsetzung des Grundkapitals um diesen Betrag von RM 2.340.000,00 auf RM 2.200.000,00.
15.05.1934 Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 15. Mai 1934 wird die Firma aus "Eisenwerk (vorm. Nagel & Kaemp) A.-G." in "Kampnagel Aktiengesellschaft (vormals Nagel & Kaemp)" geändert.
01.07.1934 bis 31.12.1934 In der zweiten Hälfte des Jahres werden zur Erweiterung der Fabrikationsbasis die Firmen "Schärffe & Co.", Lübeck, und "Franz Schärffe", Bad Oldesloe, übernommen. Die beiden Firmen werden als selbständige Unternehmen weitergeführt.
02.1935 Die Gießerei am Haidberg wird stillgelegt und die Produktion auf die Gießerei Bad Oldesloe übertragen.
1936 Aufnahme der Fabrikation Von Walfanggeräten aller Art.
1937 Die Gesellschaft übernimmt im Austausch gegen ihre Gelände am Haidberg und an der Andreas-Meyer-Straße vom Hamburger Staat das an der Barmbecker Straße und Jarrestraße liegende Gelände.
1937 Durch umfangreiche Neubauten wird das Werk ausgebaut, um es auf volle Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit einzustellen.
1938 Durchführung des im Vorjahr begonnenen Ausbaus des Werkes.
1939 Umwandlung in einen Rüstungsbetrieb
1939 Der Ausbau des Werkes wird im Berichtsjahre entsprechend dem in den Jahren 1937/38 aufgestellten Bauprogramm zum Abschluß gebracht. - Die mit den Erweiterungsbauten Hand in Hand gehende Verbesserung und Ergänzung des Maschinenparks und der technischen Hilfsmittel erleichtert die Bewältigung der erhöhten Anforderungen, die an den Betrieb gestellt werden.
1939 Die Gießerei "Franz Schärffe", Bad Oldesloe, wird in "Kampnagel A.-G. (vorm. Nagel & Kamp) Zweigniederlassung Bad Oldesloe" umgewandelt.
1940 Erwerb angrenzenden Geländes.
Anfang 1941 Auf dem 1939/40 erworbenen Gelände wird Anfang ein weiterer Ausbau des Werkes in Angriff genommen.
30.01.1941 Durch Beschluß der außerordentlichen Hauptversammlung vom 30. Januar 1941 Kapitalerhöhung durch Ausgabe von RM 1.100.000,00 nicht stimmberechtigter Vorzugsaktien zum Emissionskurs von 150 %, die den Stammaktionären im Verhältnis 2 : 1 in der Zeit vom 20. Februar bis 5. März 1941 zum gleichen Kurse angeboten werden.
01.12.1941 Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 1. Dezember 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 20 % ~ RM 660.000,00 auf RM 3.960.000,00, und zwar Reichsmark 440.000,00 Stammaktien und RM 220.000,00 Vorzugsaktien durch Entnahme von RM 550.000,00 aus Agio der letzten Kapitalerhöhung, RM 2.829,00 aus Gewinnvortrag und Zuschreibung von RM 243.171,00 zum Anlagevermögen. Von dem verbleibenden Betrag von RM 136.000,00 werden RM 70.000,00, der gesetzlichen Reserve zugeführt und RM 66.000,00 für Pauschsteuer lt. § 13 DAV zurückgestellt.
1942 Der Ausbau auf dem 1939/40 erworbenen Gelänge gelangt zum Abschluß.
1943 Errichtung der "Kampnagel A.-G. (vorm. Nagel & Kaemp), Zweigniederlassung Lübeck", welche den bisherigen unter der Firma "Schärffe & Co." geführten Betrieb übernimmt. Die Firma Schärffe & Co. bleibt als Verkaufsorganisation der Deckhilfsmaschinen-Erzeugnisse bestehen und firmiert auch in Hamburg.
1968 Infolge des Siegeszuges der Container-Technologie bricht die Nachfrage nach den traditionellen Kampnagel-Produkten ein, und das Werk wird an den Demag-Konzern verkauft
1981 Einstellung der DEMAG-Gabelstaplerproduktion
ab 1982 Das Deutsche Schauspielhaus nutzt einen Teil der Gebäude während der Sanierung des Stammhauses an der Kirchenallee als Ausweichquartier für den gesamten Betrieb der Intendanz, Verwaltung über Werkstätten, Probebühnen bis zu Spielstätten.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Einseilgreifer 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung  
Krane und Verladeanlagen mit el. u. Dampfbetrieb 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung für Häfen und Werften
Krane und Verladeanlagen mit el. u. Dampfbetrieb 1939 [Maschinenindustrie (1939/40)] 1939 [Maschinenindustrie (1939/40)] für Häfen und Werften
Mehrseilgreifer 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung  
Reisbearbeitungsmaschinen in allen Arten 1887 Beginn? 1 [Maschinenindustrie im Dt. Reich (1939/40) 446] Reismühlen
Schälmühlen für alle Hülsenfrüchte 1939 Erste Erwähnung 1939 Letzte Erwähnung  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1934 Umbenennung zuvor Eisenwerk (vorm. Nagel & Kaemp) AG Umwandlung [Maschinenindustrie im Dt. Reich (1939/40) 446]




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Max Mörck, Hamburg, Vorsitzer; Heinrich Lange, Hamburg; Hans Wetcke, Hamburg-Gr.-Flottbeck. Aufsichtsrat: Kurt-Victor von Sydow, Hamburg, Vorsitzer; Senator a. D. Hermann C. Vering, Hamburg, stellv. Vorsitzer; Joachim de la Camp, Hamburg; Lorenz Mörck, Sofia. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: "Habetreu" Hamburger Buchprüfungs- und Treuhand - Gesellschaft Hamburg. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 200,00 Stammaktien l Stimme. Vorzugsaktien ohne Stimmrecht. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen - einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Gewinnvortrags auf neue Rechnung - ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst erhalten die Vorzugsaktien einen Vorzugsgewinnanteil von 4 1/6 % ihres Nennbetrages: reicht der Reingewinn dazu nicht aus, so sind die fehlenden Beträge ohne Zinsen aus dem Reingewinn der folgenden Geschäftsjahre nachzuzahlen, und zwar vor Verteilung des Gewinnanteils an die Stammaktien. 2. Zahlung eines Gewinnanteils an die Stammaktien bis zu 4 1/6 % ihres Nennbetrages. 3. Von dem Restbetrag erhält der Aufsichtsrat unter Anrechnung der in der Satzung erwähnten festen Vergütung eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 11% unter Berücksichtigung der Bestimmung des § 98 Abs. 3 Aktiengesetz. 4. Ein dann noch verbleibender Betrag wird an die Stamm- und Vorzugsaktien nach dem Verhältnis ihrer Nennbeträge verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM 2.640.000.- nom. RM 1.320.000.- nom. RM 3.960.000,00 Stammaktien in 2600 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-2600), 400 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-400); Vorzugsaktien in 1300 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-1300), 200 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-200).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2709]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Betrieb einer Maschinenfabrik in Fortführung des von der Firma Nagel & Kaemp, Hamburg, betriebenen Geschäftes, das von den damaligen Inhabern A. C. Nagel und R. H. Kaemp bei der Gründung im Jahre 1889 in die Gesellschaft eingebracht ist, sowie einer Eisen- und Metallgießerei und die Ausführung aller mit solchen Betrieben in irgendeinem Zusammenhange stehenden technischen, gewerblichen oder industriellen Arbeiten. Innerhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszweckes notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande, zur Beteiligung an anderen Unternehmungen gleicher oder verwandter Art sowie zum Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen. Erzeugnisse: Kranbau: Hafenkrane, Werftkrane, Werkstattkrane, Schwimmkrane, Laufkrane, Verladebrücken, Bunkerungs-Anlagen, Schiffskrane, Eisenbahnkrane, Spille, Schiffsladewinden, Spezialwinden, Greifer. Transportanlagen: Förderanlagen für Massengüter, Elektro-Bandtrommeln, Elevatoren, Transportbänder, Plattenbänder, Schnecken, Kratzer. Getriebebau: Genauigkeits-Zahnradgetriebe aller Art, Zahnräder, Kegelräder, Verzahnen von Radkörpern. Davitbau: Davits für Rettungsboote und Gleitkufen, elektrische und motorlose Fierwinden, Bootsklampen, Blöcke usw. nach Schat-Patenten. Vorrichtungsbau: Zusammenbauvorrichtungen, Bohrvorrichtungen, Nietvorrichtungen, Fräsvorrichtungen. Walfanggeräte: Walschwanzklauen, Harpunen, Granaten, Zünder, Kartuschen, Knochensägen usw. Schälmühlenbau: Komplette Einrichtungen zur Verarbeitung von Reis, Hafer, Buchweizen, Hirse, Erbsen usw. zu Nährmitteln. Reinigungs- und Sortiermaschinen, Schälmaschinen, Auslesemaschinen usw. Zweigniederlassung Lübeck: Dampf- und elektrisch betriebene Winden, Rudermaschinen, Ankerspille, Verholspille, Telemotoranlagen usw. Zweigniederlassung Bad Oldesloe: Eisen-und Metallgießerei.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2709]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Anlagen: 2 Maschinenfabriken, l Eisengießerei. Wertpapiere: RM 830.450,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2709]