Schneider & Co.

Allgemeines

FirmennameSchneider & Co.
OrtssitzLe Creusot (Bourgogne)
Art des UnternehmensMaschinen- und Lokokomotivfabrik
AnmerkungenBis 1845 (Tod eines Bruders): "Schneider Frères & Co." (s.d.). Ab 1949: "Société des Forges & Ateliers du Creuzot". Um 1865: 9.500 Arbeiter, 15 Hochöfen, 130 Puddelöfen, 600 Koksöfen, ca. 100 Dampfmaschinen; Produktion: 130.000 t Roheisen, 30.000 t Puddeleisen, 10.000 t Bleche, 6.000 t Schienen.
Quellenangaben[Matschoss: Entw Dampfmasch (1908) I, 224] [Slezak: Lokomotivfabriken Europas (1962) 12] http://kulturserver-nrw.de/home/cbruenig




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
01.01.1837 Übernahme des Hüttenwerks in Le Creuzot durch Joseph Eugène Schneider (* 29.03.1805, + 27.11.1875) und seinem Bruder Adolphe und Gründung der Firma "Schneider frères et Cie., Le Creuzot"
04.08.1845 Tod von Adolphe Schneider. Damit verbunden die Änderung der Firma aus "Schneider Freres & Co."
1853-1856 Mit der Lieferung von Schiffsmaschinen für den Krimkrieg beginnt der Aufstieg
1853 Beginn der Herstellung von Eisenbrücken
1853 Der bisherige "directeur des mines, forges, fonderies et établissements du Creusot" (1845 auch als "sous-directeur" bezeichnete) M. Lemonnier scheidet aus gesundheitlichen Gründen aus.
1853 Der Neffe Alfred Deseilligny (1828-1875; ältester Sohn von Clémence Schneider (Schwester von Adolphe und Eugène) und Jules Perrot; mit Félice Schneider, einer Tochter von Eugène, verheiratet) wird Nachfolger von Lemonnier (unbekannt, wann und in welcher Funkton Deseilligny in die Firma eintrat).
1857 Beginn der Herstellung von Metall-Fachwerkkonstruktionen
1861-1865 Die Werksanlagen in der Plaine des Riaux werden um die "Grande Forge" ergänzt: Puddelwerk, Walzenstraßen, Dampfhämmer und Schmiedepresse für die Herstellung von Panzerblechen und großen Schmiedeteilen.
1865 Tod von Francois Bourdon
1866 Eugène Schneider wird Bürgermeister von Creusot
1866 Henry Schneider (1840-1898) wird zum Direktor ernannt.
1867 Aufnahme der Herstellung von Siemens-Martin-Stahl
1867 Im Zeitraum 1843 bis 1867 werden 110 Dampfhämmer hergestellt, davon 26 für die eigenen Werkstätten.
1870 Arbeiterstreik für Beteiligung an der Leitung der Unterstützungskasse und für Lohnerhöhungen
1870 Aufnahme der Bessemer-Stahl-Sproduktion mit phosphor-armem Eisenerz von der Insel Elba, aus Spanien und Algerien
04.09.1870 Eugène Schneider geht nach England ins Exil, und sein Sohn Henri führt das Unternehmen bis zum Tode von Eugène allein weiter.
1871 Henri Schneider wird Bürgermeister von Creusot
15.08.1871 Émile Cheysson (geb. 1836) wird Direktor
1873 Aufnahme des Baus von Verbundmaschinen
1875 Tod von Eugène Schneider. - Sein Sohn Henri (1841-1898), sein Enkel Eugène (1868-1942) und sein Urenkel Charles (1898-1960) setzen die Familiendynastie fort.
27.11.1875 Joseph-Eugène Schneider stirbt am 27. oder 28. November in Paris
1876 Bau der ersten Verbundlokomotive der Welt, für die Biarritz-Bayonne-Bahn "Bayonne" ("Anglet"?), nach einer Konstruktion von J. Th. Anatole Mallet (* 1837, + Okt. 1919)
1876 Aufstellung eines 100-Tonnen-Dampfhammers
01.03.1876 Joseph Barba (1840-1926) tritt (nocht nicht mit dem Titel "Oberingenieur") ein
1878 Auf der Weltausstellung in Paris wird der 100-t-Dampfhammer (Baujahr 1876) als Holzmodell im Originalmaßstab vor dem Ausstellungspavillon von Schneider aufgestellt.
28.05.1879 Schneider erwirbt die Patentrechte für das Thomasverfahren
1880 Inbetriebnahme des Thomasstahlwerks in relativ bescheidenem Umfang (die phosphor-reichen Minette-Erze werden überwiegend in Lothringen verhüttet). Die Stahlproduktion nach dem Siemens-Martin-Verfahren überwiegt.
1889 Beginn der Herstellung von Nickelstahl
15.07.1891 Eintritt von Maurice Geny (1858-1906) als Ingenieur
Ende 1894 Joseph Barba scheidet als Direktor aus
1895 Beginn der Herstellung von Elektromaterial
1895 Maurice Geny wird Chefingenieur
1896 Schneider in Creusot baut die Bahnhofshalle von Santiago de Chile.
1896 Eugène Schneider (jun.) wird Bürgermeister von Creusot
1897 Erwerb eines Werks in Le Havre, das Artilleriegeschütze herstellt. Herstellung der "Schneider Canet"
1897 Maurice Geny wird Direktor
1899 Streik, Einsatz von Militär. Die Regierung Waldeck-Rousseau schickt einen Schlichter, der die Forderungen der Arbeiter nach Lohnerhöhungen, Anerkennung der Gewerkschaft und Zulassung von Arbeiterdelegierten in den Werkstätten durchsetzt.
1900 Erste elektrische Versuchslokomotive
06.04.1906 Direktor Maurice Geny stürzt bei der Mitarbeit bei einem Stapellauf auf der Schneider-Werft in Saint-Nazaire einige Meter tief ab und sit sofort tot.
01.05.1906 Nach dem Tod von Maurice Geny richtet Eugène Scheider (jun.) ein Direktoren-Kollegium ein. Es besteht aus: M. Guénard (Finanzen), Juliotte (Betrieb), Lichtenberger (kaufmännischer Direktor), Lapret (Personalchef) und Saint-Girons (Direktor, mit der kaufmännischen Direktion verbunden).
1914 Stillegung des Bessemerstahlwerks
1916 Bau eines weiteren Siemens-Martin-Stahlwerks für die Rüstungsproduktion
1916 Inbetriebnahme einer Produktionsstätte für Granaten im Vorort Le Breuil
1925 Bau des Wasserkraftwerks in Chancy-Pougny (an der schweizerischen Grenze) zur Energieversorgung des Werks in Creusot
1929 Entwicklung von nichtrostendem Stahl (Virgo)
1940 Stilllegung des letzten Hochofens
1949 Namensänderung in "Société des Forges et Ateliers du Creusot"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfmaschinen 1873 Erste Erwähnung 1875 Letzte Erwähnung 1873/75 bekannte Maschinen
Lokomotiven 1845 Beginn 1949 Ende (Umfirmierung) 1845: Umfirmierung; 1949 desgl.
Schiffsdampfmaschinen 1845 Erste Erwähnung 1845 Letzte Erwähnung 1845: Umfirmierung




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1900? Gebr. Sulzer AG
Dampfhammer 1876 Schneider & Co.




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1845 Umbenennung zuvor Schneider Frères & Co. Schneider Freres --> Schneider & Co. [Matschoss (1908) I, 224]
1949 Umbenennung danach Société des Forges & Ateliers du Creusot Schneider & Co. --> Societe des Forges ... [Slezak: Lokomotivfabriken Europas (1962) 12]