Maschinenfabrik Meer Aktiengesellschaft

Allgemeines

FirmennameMaschinenfabrik Meer Aktiengesellschaft
OrtssitzMönchengladbach
StraßeKarmannsstr. 29
Postleitzahl41061
Internet-Seitehttp://www.sms-meer.com
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenUm 1897/1902: "Gebr. Meer". Ab 1949: Landgrafenstraße. Ab 1955: "Mannesmann-Meer Aktiengesellschaft" (s.d.)
Quellenangaben[Maschinenindustrie (1939/40) 621] [Erckens: 150 Rechnungs- und Briefbögen (1981) 82] [Übersee-Post (1953) H. 3, S. 50] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 734] http://www.sms-meer.com




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
10.12.1872 Gründung des Ursprungsunternehmens, der Maschinenfabrik und Eisengießerei "Gebr. Meer", durch die Brüder Michael und Peter Meer. Sie spezialisiert sich von Anfang an auf den Bau von Dampfmaschinen und Kraftübertragungsmaschinen.
01.07.1926 Umwandlung der bisherigen offenen Handelsgesellschaft "Gebr. Meer" in eine Aktiengesellschaft als "Maschinenfabrik Meer AG" mit einem Grundkapital von 1,8 Millionen Reichsmark
29.09.1926 Umwandlung in eine AG durch Vertrag vom 29. September mit Wirkung ab 1. Juli 1926. Die Firma wird unter dem Firmennamen "Maschinenfabrik Meer AG" zu 100% von Mannesmann (als Organtochter) übernommen. Dr. Carl Gruber unterstützt diese Pläne und überzeugt auch die Familie Meer, einer Fusion mit den Mannesmannröhren-Werken zuzustimmen. Dr. Karl Gruber wird zum Vorstand bestellt. [Erckens]
19.10.1926 Eintragung der Aktiengesellschaft
Ende 1920er Lieferung einer Stopfenwalzwerksanlage für Rohre bis 382 Millimeter Durchmesser und 15 Meter Länge an die "Louvroil & Recquignies Eisenwerke" in Frankreich.
Anfang 1930 Dr. Kurt Gruber folgt seinem Vater Carl in das Unternehmen
1931 Entwicklung und Patentierung der Gleichstrom-Kapseldampfmaschine für Auspuff-, Gegendruck- und Kondensationsbetrieb. Sie zeichnet sich durch geringen Platzbedarf, ein leichtes Fundament sowie sparsamen Dampf- und Ölverbrauch aus. Ihre Weiterentwicklung ist die stehende Kapseldampfmaschine.
1932-1933 Die Gesellschaft gründet 1932/33 die Meerag Ltd. in Johannesburg (Südafrika) mit einem Kapital von Shares 100,00 zu je S. A. £ #
1933 Die "Società anonima stabilimenti di Dalmine" (gegr. 1906 als "Società anonima tubi Mannesmann") in Italien erhält das bis dahin größte Pilgerwalzwerk der Welt.
Mitte 1930er Auftrag zum Bau eines Rohrwalzwerks für nahtlose Stahlrohre aus Japan an die Maschinenfabrik Meer (Mönchengladbach)
1939 Dr. Kurt Gruber wird stellvertretender Direktor
1939/40 Dr. Kurt Gruber läßt zusammen mit seinem Solinger Kollegen Dr. Werner Albert erfolgreiche Versuche zur Verbesserung des Assel-Walzwerks (Schrägwalzwerk mit drei Walzen) in einem kleinen Versuchswalzwerk in Witten durchführen. Das weiterentwickelte Asselwalzwerk erreicht eine hohe Genauigkeit des Rohrdurchmessers und der Wanddicke, so dass die Rohre in der Kugellagerindustrie einsetzbar sind. - Mit der neuen Maschine steigt Meer schon bald zu einem der Hauptlieferanten der deutschen und schwedischen Produzenten von Kugellagern auf.
ab 1942 Einsatz von Grenzgängern aus Holland und Zwangsarbeitern aus Frankreich, Russland, Polen und der Ukraine in der Produktion, in der Betriebsküche, im Krankenbetrieb und der Werkzeugausgabe. - Bis 1944 sind einige hundert Zwangsarbeiter tätig.
24.11.1942 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
Aug. 1943 Bei einem schweren Bombenangriff auf Mönchengladbach wird die Maschinenfabrik stark beschädigt.
19./20.09.1944 Der Betrieb der "Maschinenfabrik Meer" (Mönchengladbach) in der Karmannsstraße wird in der Nacht vom 19. auf den 20. September fast völlig zerstört. Die funktionstüchtigen Maschinen läßt Dr. Kurt Gruber in die "Scherfeder Wollfabrik vorm. Gebr. Rosskam GmbH" ins Sauerland verlegen, wo er einen kleinen Betrieb aufbaut.
1949 Ab 1949 werden neue Werksgebäude an der Landgrafenstraße gebaut und wiederholt erweitert
1955 Umwandlung des Firmennamens in "Mannesmann-Meer AG"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Dampfkompressoren 1933 Erste Erwähnung 1932 Letzte Erwähnung Abb. Zwillingsmaschine mit 1 Pumpenzylinder hinter jedem Dampfzylinder
Dampfmaschinen 1873 Beginn ab Gründung 1955 Ende (--> Mannesmann-Meer) 1892: Compoundmaschinen. 1902: auf Ausstellung Düsseldorf Goldmedaille
hydraulische Anlagen 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 621] 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 621]  
Kompressoren für alle Industriezweige 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 621] 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 621]  
Pumpmaschinen für Wasserwerke 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 621] 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 621]  
Pumpmaschinen für Wasserwerke 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 621] 1939 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 621]  
Rohrwalzwerke u. deren Hilfsmaschinen 1921 Beginn um 1921 (Neuaufnahme) 1940 [Maschinen-Industrie Dt Reich (1939/40) 621] 1921: Neuaufnahme




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1939 690        
1953 700       Umsatz: 25 Mio DM




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1955 Umbenennung danach Mannesmann-Meer Aktiengesellschaft  
1926 Anschluß (Namensverlust) danach Mannesmannröhren-Werke AG Anteilseigner
1926 Umbenennung zuvor Gebr. Meer oHG --> AG




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dr.-Ing. Kurt Gruber, Rheydt. Aufsichtsrat: Gen.-Dir. Wilhelm Zangen, Düsseldorf, Vorsitzer; Bergassessox Dr.-Ing. Hermann Winkhaus, Düsseldorf, stellv. Vorsitzer; Dir. Karl Bungeroth, Düsseldorf; Dir. Emil Gobbers, Düsseldorf; Dr.-Ing. Karl Gruber, Rheydt; Dir, Dr. jur. Friedrich von der Tann, Düsseldorf. Stimmrecht: Je nom. RM. 1.000,00 Aktie 1 Stimme. Gewinn-Verwendung: Vom Reingewinn gemäß Aktiengesetz zunächst 4% Dividende, 5 % Gewinnanteil an Aufsichtsrat, Rest an die Aktionäre. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Grundkapital: nom. RM 1.800.000,00 Stammaktien in 1800 Stücken zu je RM 1.000,00. Großaktionär: Mannesmannröhrenwerke, Düsseldorf (100 %}. Dividenden 1926/27 - 1939/40: 0, 0, 5, 10, 0, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 8, 8, 8 %. (Lt. Gewinngemeinschaftsvertrag vom 1. Juli 1940 mit dem Großaktionär kommt ein Dividendenausweis nicht mehr in Frage.). Ab 1940/41 Gewinnausschließungsvertrag mit den Mannesmannröhren-Werken.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 734]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Herstellung und der Vertrieb von Maschinen, Maschinenteilen, Werkseinrichtungen und Gießereiartikeln aller Art. Haupterzeugnisse: Rohrwalzwerke, hydraulische Maschinen, Dampfmaschinen, Kompressoren für alle Industriezweige, Pumpmaschinen für Wasserwerke. Fabrikationsprogramm: Rohrwalzwerke und deren Hilfsmaschinen; hydraulische Maschinen; Dampfmaschinen, Kompressoren für alle Industriezweige; Pumpmaschinen für Wasserwerke, Walzwerks-Anlagen für die Rohrfabrikation und deren Hilfsmaschinen, Gußstücke, roh und bearbeitet, bis 60 t Einzelgewicht. Die Firma ist Inhaber des DAF.-Leistungsabzeichens.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 734]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTEisengießerei mit Modellschreinerei und Handschmiede, Maschinenfabrik. Es bestehen Lehrlingswerkstätten, mit modernsten Arbeitsmaschinen ausgerüstet
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 734]