A. Knoevenagel Maschinenfabrik, Eisengießerei u. Kesselschmiede


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A. Knoevenagel Maschinenfabrik, Eisengießerei u. Kesselschmiede: Anzeige mit Tandem-Dampfmaschine


Allgemeines

FirmennameA. Knoevenagel Maschinenfabrik, Eisengießerei u. Kesselschmiede
OrtssitzHannover
OrtsteilHainholz
StraßeBesselstr. 20
Postleitzahl30519
Art des UnternehmensMaschinenfabrik, Eisengießerei, Kesselschmiede
Anmerkungen1856-1865: Linden, Falkenstr. 11 (im Nachbaranwesen Nr. 9 war 1861-1862 die "Chemische Fabrik Dr. Eugen de Haen & Cie." mit Dr. Julius Knoevenagel (*1832, Bruder von Albert, Vater des Chemikers Emil Knoevenagel) als Geschäftspartner, von diesem weiter betrieben); 1865-1900: Heinrichstr 42 (ex Lücke'sche Waggonfabrik); dann Emil-Meyer-Str. 20 bzw. Besselstr. 20. Besitzer (um 1892): Alb. Knoevenagel (s.d.) u. Max Knoevenagel. Prok.: Gg. Holzapfel u. Carl Hesse. 1900: Inh: Alb. Max u. Dr. Oskar Knoevenagel. Ab den 1990er Jahren dort das "Musikzentrum Hannover".
Quellenangaben[Maschinenindustrie (1939/40) 463] [Reichs-Adreßbuch (1900) 1532] [Adressbuch Elektr.-Branche (1892) 108] http://www.schatzsucher.de




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
23.07.1825 Geburt von Albert Knoevenagel in Landsberg (Warthe) als Sohn des Patrimonialrichters Theodor Knoevenagel. - Er besucht die höhere Bürgerschule und macht eine Lehre bei einem Schlosser. Dann besucht er die Gewerbeakademie und bildet sich bei Borsig und Egells praktisch aus.
06.04.1856 Gründung durch Albert Knoevenagel, zunächst in bescheidenem Umfang mit acht Gesellen in Linden, in der Falkenstraße 11. Seine Schwester Emma gab ihm ihre Ersparnisse in Höhe von 3.000 Talern. Produziert werden Werkzeugmaschinen, Bandsägen und Geräte für die Landwirtschaft.
1859 Baubeginn von Dampfmaschinen. Die ersten Modelle sind sogenannte Balkendampfmaschinen, von denen die kleineren mit einfachem Muschelschieber, die größeren mit von Hand verstellbarer Meyer'scher Steuerung ausgerüstet sind. Der Dampfdruck beträgt 4 bar, die Drehzahl 60 U/min.
1865 Erwerbung der in Konkurs geratenen, unmittelbar am Bahnhof Hannover gelegenen Lücke'schen Waggonfabrik in die Heinrichstr. 42
ca. Ende 1860er Einige Jahre nach Erwerbung der ersten Hälfte der Lücke'schen Waggonfabrik erwirbt Knoevenagel auch die zweite Hälfte und gliedert einen Teil der Willmer'schen Wagenfabrik pachtweise an. Nun werden Eisenbahngüterwagen gebaut, wozu die Anschaffung eines Dampfhammers notwendig wird. - Der Waggonbau wird später zugunsten des Dampfmaschinenbaues aufgegeben.
1878 Anerkennung für eine auf der Gewerbe- und Industrieausstellung ausgestellte Dampfmaschine mit Ventilsteuerung
1885 Auszeichnung durch eine Goldene Medaille auf der Weltausstellung Antwerpen
01.07.1887 Die Eisengießerei mit der Kessel- und Maschinenanlage wird auf das in den 1870er Jahren erworbene Grundstück in Hainholz verlegt.
1888 Inbetriebnahme einer Eisengießerei in Hainholz bei Hannover, die hauptsächlich dem Bedarf der Maschinenfabrik deckt
07.02.1890 Angebotsschreiben an Firma "Heinrich Seegers" in Stadthagen für eine Dampfmaschine, die pro PSe-Stunde 2 bis 2,5 kg beste Steinkohle benötigt.
1892 Kauf der 1887 von Prof. Dr. Ferdinand Fischer (1842-1916) erbauten neugotischen Villa in der Alleeestr. 36 durch Albert Knoevenagel. Er schenkt sie im selben Jahr seinem Sohn Max Knoevenagel.
1894 Bau eines massiven Modellhauses in Hainholz, nachdem durch einen Brand in der Fabrik Heinrichstraße sämtliche Modelle verloren gegangen waren.
01.07.1900 Die Verlegung der Fabrik aus der Heinrichstraße in einen modernen Neubau in die Emil-Meyer-Str. 20 in Hainholz bei Hannover ist abgeschlossen. Die Fabrik verfügt über einen Gleisanschluß mit zwei Drehscheiben.
27.05.1907 Tod des Gründers, Albert Knoevenagel, in Hannover im Alter von fast 82 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. Er wird auf dem Engesohder Friedhof begraben.
28.05.1907 bis 31.12.1907 Nach dem Tode des Gründers Fortführung der Fabrik durch die beiden Söhne, die schon seit langer Zeit die Leitung übernommen hatten
April/Mai 1941 Erste Bombardierungen des Werks. - Im Laufe des Krieges führen 17 Luftangriffe zu Verwüstungen.
28.03.1945 Die Fabrik liegt in Schutt und Asche. 85 % der Anlagen sind zerstört.
02.05.1945 Die Arbeit mit 52 Männern unter schwierigsten Bedingungen wieder aufgenommen.
1991 Schließung des Werks nach 135 Jahren
1993 Für die leerstehenden Gebäude der Fabrik wird ein langfristiger Mietvertrag mit dem "Musikzentrum Hannover e.V." abgeschlossen. Erdgeschoß und 1. Obergeschoß werden in Selbsthilfe renoviert, im 2. Obergeschoß werden ortsansässige und musikinteressierte Handwerksfirmen mit der Modernisierung beauftragt. Es entstehen Übungsraume, eine Instrumentenwerkstatt, Büro- und Seminarräume usw. Kernstück des Musikzentrums ist das Tonstudio im 2. Obergeschoß.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Behälter für Kali, Zement, Chemie ... 1939 Erste Erwähnung 1940 Letzte Erwähnung  
Dampfkessel 1865 nach Übernhame der Lücke'schen Waggonfabrik 1940 [Maschinenindustrie (1939/40) 463] nach Übernahme der Lücke'schen Waggonfabrik 1865. 1890: aller Arten
Dampfmaschinen 1859 Beginn 3 Jahre nach Gründung 1912 [VDI (1912) Anh. S. 50] Beginn "sehr bald" nach Gründung 1856; [Schatzsucher]: Beginn 3 Jahre nach Gründung. 1881: vorzügliche Ventilmaschinen. 1890: Ventil- und Schiebermaschinen mit Präzisionssteuerung
Drehscheiben 1865 nach Ãœbernhame der Lücke'schen Waggonfabrik 1940 [Maschinenindustrie (1939/40) 463]  
Eisenbahngüterwagen 1857 Beginn "sehr bald" nach Gründung 1866 Übernahme Lücke'sche Waggonfabrik Beginn "sehr bald" nach Gründung 1856; 1866: Übernahme Lücke'sche Waggonfabrik
Eisenbahnwagen 1866 Beginn ca.   Ende durch Dampfmaschinenbau 1865: Ãœbernahme Lücke'sche Waggonfabrik, ab da in großem Umfange. Nach vollständiger Erwerbung der Lücke'schen Fabrik und Pacht der Willmer'schen Wagenfabrik
Eisenguß 1939 [Maschinenindustrie (1939/40) 463] 1940 [Maschinenindustrie (1939/40) 463]  
Gattersägen 1856 Beginn ab Gründung 1907 [VDI 51 (1907) 1046]  
Hebeböcke 1893 Almebahn / Steinhudermeerbahn 1940 [Maschinenindustrie (1939/40) 463] Mit vier Säulen und Spindeln zum Anheben von Eisenbahnfahrzeugen.
Kohlenkrane 1939 [Maschinenindustrie (1939/40) 463] 1940 [Maschinenindustrie (1939/40) 463]  
Lokomobilen 1865 nach Übernhame der Lücke'schen Waggonfabrik 1890 Briefkopf nach Übernahme der Lücke'schen Waggonfabrik 1865
Rohrleitungen 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 50] 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 50]  
Rührwerke 1939 [Maschinenindustrie (1939/40) 463] 1940 [Maschinenindustrie (1939/40) 463]  
Schiebebühnen 1865 nach Übernhame der Lücke'schen Waggonfabrik 1940 [Maschinenindustrie (1939/40) 463] nach Übernhame der Lücke'schen Waggonfabrik 1865
Spezialmaschinen für die Holzbearbeitung 1939 [Maschinenindustrie (1939/40) 463] 1940 [Maschinenindustrie (1939/40) 463]  
Transmissonen 1865 nach Übernhame der Lücke'schen Waggonfabrik 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 50] nach Übernhame der Lücke'schen Waggonfabrik 1865
Ãœberhitzer 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 50] 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 50]  
Walzwerke 1939 [Maschinenindustrie (1939/40) 463] 1940 [Maschinenindustrie (1939/40) 463]  
Weichen 1865 nach Übernahme der Lücke'schen Waggonfabrik 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 50] nach Übernahme der Lücke'schen Waggonfabrik 1865
Werkzeugmaschinen 1856 Beginn ab Gründung 1856   Kleinere Maschinen
Zahnräder 1912 [VDI 56 (1912) H. 49, Anh. S. 50] 1940 [Maschinenindustrie (1939/40) 463] mit Maschine geformt




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1860 Banke & Comp.




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1882 100       "gegen 100 Arbeiter"